Der Tod bittet um eure Aufmerksamkeit

Ein Mensch stirbt in Familie und Freundeskreis und die Verbliebenen sind über den Verlust traurig.
Wer hat aber darüber nachgedacht, im Falle des Weiterlebens der Seele,
um wieviel mehr der Verstorbene in seiner neuen Situation
mit dem Verlust zahlreicher Lebenden umgehen muss?

Wie das bewertet wurde in der Bibel sollen die folgenden Beispiele zeigen,
die diesen Umstand herausgearbeitet haben,
nämlich der Verlust den 99 Menschen verkraften müssen,
wenn einer von ihnen den Tod erfahren hat.
Oder die andere Sicht, wie es dem Verstorbenen ergeht, wenn er 99 Mitmenschen verliert?

Aus der Sicht des Hirtens, der über alle Schafe stehen sollte,
dem am Ende lediglich ein Schäfchen übrig bleibt,
aber auch nur dann, wenn er es zuvor erst sucht und findet!


Mt 18,12-14

Was meint ihr?
Wenn jemand hundert Schafe hat und eines von ihnen sich verirrt,
lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück und sucht das verirrte?
Und wenn er es findet - amen, ich sage euch:
er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben.
So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von diesen Kleinen verloren geht.


Lk 15,4-6

Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert,
lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?
Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern,
und wenn er nach Hause kommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen:
Freut euch mit mir; ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war.


Begleitend heißt es darum in der Bibel:
Hier geht es um das Eingemachte.
Das was wirklich Sünde ist.

Dazu sollte ich ergänzen, es handelt sich um die Betonung der Körperlichkeit, auch nach dem Tod.
Und der Körper des Handelnden (Sterbenden) ist nicht mehr sein eigener,
sondern der nächstbeste in unmittelbarer Nähe.
Was in der Überzeichnung eine sehr deutliche Hervorhebung erfahren hat.
Auch mit dem Hinweis auf eine nährstoffliche Energieversorgung aus weltlicher Sicht
wurde im Rahmen der Fischer nicht wirklich gespart.

Johannes hingegen weicht von diesem Trend ab.
Er verwendet die „andere Variante“.
Die ist noch schwieriger zu verdauen.
Johannes sichert die 99 Schafe ab, er spricht aber nicht direkt von mehreren Hirten,
sondern er deutet ein Gehege an, zu dem eine Tür führt. (Joh 10, 1-10)

Diese „andere Variante“ geht davon aus, es sei durchaus möglich nach dem Tod,
in einem Verhältnis von Seele zu Seele in der Befindlichkeit des Todes,
beziehungsweise in der Nähe vom Tod,
nicht direkt eine weitere seelische Existenz auf die zuvor erwähnte Körperbezogenheit zu begründen,
sondern indirekt sich statt an einen Körper, an eine oder mehrere Seelen von Verstorbenen zu wenden,
(siehe dazu Johannes der Täufer, Bewertung nach der Verklärung am Berg)
wobei in der Rückhand die vorrangige Materie dabei trotzdem die Grundvoraussetzung darstellt …


So etwas ist in ähnlichen Katastrophen relativ einfach zu beobachten,
weniger in der Coronakriese, sondern mehr bei einem Tsunami (12/2004),
wenn alle greifbaren Seelen telepathisch in den Raum des Indischen Ozean „wandern“,
zum Wassergrab auf der anderen Seite der Erde.

Wenn Du den Film nicht sehen konntest macht das gar nichts,
er wird demnächst im Fernsehen in allen Kanälen wiederholt.


… und ein :)

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@Wellenspiel, etwas tabuisieren bedeutet, etwas nicht zur Sprache zu bringen, es nicht anzutasten, im äußersten Fall sogar nicht einmal daran denken zu wollen oder zu sollen.

Über etwas zu sprechen oder sogar darüber zu scherzen, bedeutet im Falle eines Tabuthemas bereits ein ent-tabuisieren. So sehe ich das.

Du schriebst auch irgendwo vor ein paar Seiten, das Sterben sei für einen selber leicht, nur wenn man jemanden durch den Tod verliert, das sei schwer.

Das sehe ich auch anders. Das Ringen mit der eigenen Sterblichkeit, die unabwendbare Aussicht auf den Verlust des eigenen Lebens hat den Menschen schon immer umgetrieben, auch in der Kunst und Philosophie.

Da fällt mir gerade diese Textzeile ein, aus einem Gedicht von Dylan Thomas:

"Do not go gently into that good night-
...
rage, rage against the dying of the light"

Und nicht nur das Scherzen über, auch das Rebellieren gegen den Tod ist legitim. Du schriebst von unmittelbarem Einverständnis mit dem Tod, im Jetzt, dann wären wir alle frei, das stimmt, aber auf diesen Punkt muss ein Mensch innerlich erst einmal kommen. Es gibt einen Faktor Zeit für uns. Das ist wieder so ein Paradoxon, zum einen spielt sie keine Rolle, zum anderen eine tragende. Bis wir zu bestimmten innerlichen Haltungen kommen, das muss reifen. Im Bewusstsein. Nicht umsonst heißt es, dass jemand mit seinem Leben, seiner Sterblichkeit und seinen Mitmenschen ausgesöhnt sein soll, um wirklich gut gehen zu können, in Frieden.

Meine Erfahrungen mit erdgebundenen Seelen bestätigen mir das. Nix mit ready for take off, viele wissen nicht einmal, dass sie gestorben sind. Sind einfach nur verwirrt und verängstigt. Oder voller Groll, Scham und Schuld wegen nicht Bereinigtem.

Im Zen spielt Unmittelbarkeit eine sehr große Rolle, da werde ich dir nichts Unbekanntes erzählen. Wieder ein Paradoxon. Je länger gesessen wird, und meditiert, an Jahren, desto größer wird die Chance eingeschätzt, dass das Innere diese Qualität der Unmittelbarkeit erreicht. In Form von Satoris, spontan, originär, frisch. Nicht aus alten mentalen Konzepten generiert oder aus alten seelischen Prägungen.

All das, was dem entgegensteht, den inneren Müll, die Identifikationen, erst einmal wegzuräumen, das kann dauern. Kann. Ausnahmen bestätigen die Regel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus dem Leben eines Mediums:
Als ich vor Jahren in der Straßenbahn saß um zur Arbeit zu fahren, kam der Sensenmann noch kurz dazu und sagte: "Heute stirbt ein Mitglied Deiner Familie." Hmpf.
Im Geiste ging ich meine Verwandtschaft durch.
Als ich nach Hause kam lag mein Kaninchen Roubi tot in der Stube. :(
Tage vorher ging es ihm schon nicht so gut aber die Tierärztin hatte nichts gefunden.
 
Aus dem Leben eines Mediums:
Als ich vor Jahren in der Straßenbahn saß um zur Arbeit zu fahren, kam der Sensenmann noch kurz dazu und sagte: "Heute stirbt ein Mitglied Deiner Familie." Hmpf.
Im Geiste ging ich meine Verwandtschaft durch.
Als ich nach Hause kam lag mein Kaninchen Roubi tot in der Stube. :(
Tage vorher ging es ihm schon nicht so gut aber die Tierärztin hatte nichts gefunden.
Bei meiner Mutter ist das auch so. die hat zwar sonst mit Esoterik oder Spiritualität nichts am Hut, weiß aber auch oft vorher, wenn jemand in der Familie sterben wird. Manchmal träumt sie es auch.
 
Bei meiner Mutter ist das auch so. die hat zwar sonst mit Esoterik oder Spiritualität nichts am Hut, weiß aber auch oft vorher, wenn jemand in der Familie sterben wird. Manchmal träumt sie es auch.
Hexenfreundin Fe:. "sieht" so etwas. Sie kann auch Kontakt zu Verstorbenen aufnehmen. Wenn wir uns treffen schaut "Sensi" immer kurz mal vorbei.
 
Sixt, @Plissken, das schreibens im TTB auch, die Seele, bzw das buddhistische Äquivalent dazu, wird nach dem Tod nach dem Gang durch die Bardos in den nächsten Uterus "geschleudert", von den Winden des Karmas. Aber nicht in irgendeinen Uterus, sondern in einen "entsprechenden". Also, ganz so willkürlich geht es nicht zu.
Auswahl des entsprechenden Uterusses (nur Teilaspekt(e)) :
Wer gestaltet was?
 
Hexenfreundin Fe:. "sieht" so etwas. Sie kann auch Kontakt zu Verstorbenen aufnehmen. Wenn wir uns treffen schaut "Sensi" immer kurz mal vorbei.
Hört sich an, als wäret Sensi und ihr auf Du und Du
:eek:

Ich habe gerade Bilder im Kopf, wie aus Scheibenweltromanen von Terry Pratchett. Falls du sie nicht kennst, das ist satirische Fantasy. Der Autor ist auch schon verstorben, er hat unglaublich viele Bücher verfasst, war auch sehr erfolgreich damit, und dann hat ihn razz fazz mit sechzig eine frühe und aggressive Alzheimer Form dahin gerafft. Auf alle Fälle ist auf seiner Scheibenwelt der Tod eine sehr charismatische Gestalt, auch eine tragische, und er taucht wie bei euch öfter mal bei Hexentreffen auf, aber eher so wie ein Freund des Hauses, der vorbeischaut, in einer Arbeitspause, um ein bisschen zu entspannen und sich auszutauschen :sneaky:.
 
Hört sich an, als wäret Sensi und ihr auf Du und Du
:eek:

Ich habe gerade Bilder im Kopf, wie aus Scheibenweltromanen von Terry Pratchett. Falls du sie nicht kennst, das ist satirische Fantasy. Der Autor ist auch schon verstorben, er hat unglaublich viele Bücher verfasst, war auch sehr erfolgreich damit, und dann hat ihn razz fazz mit sechzig eine frühe und aggressive Alzheimer Form dahin gerafft. Auf alle Fälle ist auf seiner Scheibenwelt der Tod eine sehr charismatische Gestalt, auch eine tragische, und er taucht wie bei euch öfter mal bei Hexentreffen auf, aber eher so wie ein Freund des Hauses, der vorbeischaut, in einer Arbeitspause, um ein bisschen zu entspannen und sich auszutauschen :sneaky:.

Ich glaub, Pratchett könnte @FuncaHannover gefallen :LOL:
 
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