Der Schutzengel

fortsetzung

"Nun können Sie sich denken, daß es durchaus im Interesse der ahrimanischen und der luziferischen Mächte liegt, dieses Geheimnis der Dreizahl zu verhüllen. Denn die richtige Durchdringung dieses Geheimnisses der Dreizahl befähigt ja die Menschheit, den Gleichgewichtszustand zwischen ahrimanischen und luziferischen Mächten herzustellen. Das heißt auf der einen Seite, alle Tendenz nach Freiheit, dasLuziferische, zu benützen zu einem gedeihlichen Weltenziele, auf der anderen Seite das gleiche zu tun mit dem Ahrimanischen. Des Menschen normalster Geisteszustand besteht darin, in der richtigen Weise sich hineinzuversetzen in diese Trinität der Welt, in diese Struktur der Welt, insofern ihr die Dreizahl zugrunde liegt. Es bestand nun und besteht - wir werden die Quellen dieses Bestehens schon noch genauer morgen und übermorgen zu besprechen haben - einmal in dem, was auf das menschliche Geistes- und Kultur-leben Einfluß hat, eine starke Tendenz, den Menschen zu verwirren inbezug auf diese Bedeutung der Dreizahl. Eine starke Tendenz besteht, den Menschen mit Bezug auf diese, wir dürfen sagen, heilige Dreizahl zu verwirren. Und wir können in der neueren Menschheitskultur sehr deutlich sehen, wie fast ganz zugedeckt wird diese Gliederung nach der Dreizahl durch eine Gliederung nach der Zweizahl. Bedenken Sie nur einmal, daß man ja sogar, um den Goetheschen «Faust» richtig zu verstehen, wie ich das öfter hier auseinandergesetzt habe, wissen muß, daß bis in dieses gewaltige Weltengedicht hinein die Verwirrung mit Bezugauf diese Dreizahl spielt. Hätte Goethe zu seiner Zeit schon ganz durchschauen können, wie es sich eigentlich mit diesen Dingen verhält, dann hätte er nicht bloß dargestellt als den Gegner des Faust, als denjenigen, der Faust herabzieht, die mephistophelische Macht, sondern er hätte dieser mephistophelischen Macht, von der wir ja wissen, daß sie identisch ist mit der ahrimanischen Macht, gegenübergestellt die luziferische Macht, und es würden Luzifer und Mephistopheles als zwei Parteien im«Faust» auftreten. Das habe ich ja schon wiederholt hier ausgeführt.Man kann auch, wenn man die Goethesche Mephistopheles-Figur studiert, genau sehen, wie Goethe überall durcheinandergebracht hat in der Charakteristik des Mephistopheles das luziferische und das ahri-manische Element. Die Figur des Mephistopheles ist bei Goethe gewissermaßen aus zwei Elementen gemischt. Es ist keine einheitliche Gestalt. Es ist bunt durcheinandergeworfen das luziferische und das ahrimanische Element. Ich habe das in meinem kleinen Büchelchen«Goethes Geistesart» ausführlicher auseinandergesetzt. Diese Verwirrung, die also bis in den Goetheschen «Faust» hinein-spielt, ist durchaus darauf begründet, daß nach einer gewissen Richtung hin - in älterer Zeit war es anders — in der neueren Menschheitsentwicklung sich der Wahn geltend gemacht hat, an die Stelle der Dreizahl, wenn man auf die Weltstruktur sieht, die Zweizahl zu setzen: das gutePrinzip auf der einen Seite, das böse Prinzip auf der anderen Seite, Gott und den Teufel. Denken Sie nur, daß wir also festzustellen haben: Will jemand sachgemäß in die Weltenstruktur hineinblicken, dann muß er die Dreizahl anerkennen, muß anerkennen, daß sich gegenüberstehen das luziferische und das ahrimanische Element, und daß das Göttliche besteht in dem Gleichgewichthalten zwischen beiden. Dem haben wir gegenüberzustellen den Irrwahn, der eingezogen ist in die Geistesentwickelungder Menschheit mit der Zweiheit, mit Gott und dem Teufel, mit dengeistig-göttlichen Mächten oben und den teuflischen Mächten unten.

Es ist so, wie wenn man den Menschen gewissermaßen hinausbringen,hinausquetschen würde aus der Gleichgewichtslage, wenn man ihm verhehlt, daß das eigentliche Heil des Weltenverständnisses in dem richtigen Auffassen der Dreizahl besteht, und wenn man ihm vormacht, daß irgendwie die Weltenstruktur bedingt sei durch eine Zweizahl.Dennoch ist bestes menschliches Streben diesem Irrtum verfallen.Will man auf diesen Punkt eingehen, dann muß man das gar sehr ohne alles Vorurteil tun, dann muß man wirklich einmal sich hinaus versetzen in eine vorurteilslose Sphäre. Dann muß man gar sehr unterscheiden zwischen den Sachen und den Namen. Dann muß man sich nicht verführen lassen zu der Meinung: dadurch, daß man einer Wesenheit einen bestimmten Namen gibt, sei diese Wesenheit auch schon in der richtigen Weise vom Menschen empfunden. Fassen wir einmal den Begriff derjenigen Wesenheiten, die der Mensch als seine göttlichen Wesenheiten empfinden soll, dann müssen wir uns sagen: Der Mensch kann richtig diese Wesenheiten nur empfinden, wenn er sie sich denkt als das Gleichgewicht bewirkend zwischendem luziferischen und dem ahrimanischen Prinzip. Er kann dasjenige,was er als sein Göttliches empfinden soll, niemals als Richtiges empfinden, wenn er auf diese Dreigliederung nicht eingeht. Betrachten Sie von diesem Gesichtspunkte aus einmal eine Dichtung wie «Das verlorene Paradies» von Milton> oder betrachten Sie eine Dichtung wie KlopStocks Messiade, die unter dem Einflüsse des «Verlorenen Paradieses»von Milton entstanden ist. Da haben Sie im Grunde nichts von einem wirklichen Verständnis einer dreigliedrigen Weltstruktur, da haben Sie einen Kampf zwischen vermeintlich Gutem und vermeintlich Bösem,den Kampf zwischen dem Himmel und der Hölle. Da haben Sie so recht in die menschliche Geistesentwickelung den Irrwahn der Zweiheit hineingetragen. Da haben Sie dasjenige, was vielfach im populären Bewußtsein wurzelt als der wahnvolle Gegensatz zwischen Himmel undHölle, in zwei neuere Weltgedichte hineingetragen.
Es nützt nichts, wenn Milton oder Klopstock die Wesen des Himmels als göttliche Wesen bezeichnen. Göttliche Wesen, wie sie der Mensch empfinden soll, wären sie nur, wenn zugrunde läge die dreigliedrige Struktur des Weltendaseins. Dann würde man sagen können: Da findet ein Kampf statt zwischen dem guten Prinzip und dem bösenPrinzip. So aber, wie die Sache liegt, wird eine Zweiheit angenommen,dem einen Glied dieser Zweiheit das Gute beigelegt, Namen gefunden,die den Wesen beigelegt werden, die eigentlich vom Göttlichen her genommen sind, und auf die andere Seite das teuflische, das antigöttliche Element gestellt. Was ist damit eigentlich in Wirklichkeit getan?Damit ist in Wirklichkeit nichts Geringeres getan, als daß das wirklich Göttliche aus dem Bewußtsein herausgerückt ist, und daß das Luziferische mit dem göttlichen Namen belegt wird, daß wir in Wahrheitvorliegen haben einen Kampf zwischen Luzifer und Ahriman, und daßvnur dem Ahriman luziferische Eigenschaften beigelegt werden, undvdem Reiche des Luzifer werden die göttlichen Eigenschaften beigelegt. Sie sehen, von welch ungeheurer Tragweite eine solche Betrachtung eigentlich ist. Während die Menschen glauben, mit einer solchen Gegen-überstellung, wie man sie findet in Miltons «Verlorenem Paradies» oder in Klopstocks «Messias», habe man es zu tun mit den göttlichen und den höllischen Elementen, hat man es in Wahrheit zu tun mit dem luziferischen und dem ahrimanischen Elemente. Vom wirklich göttlichen Elemente liegt kein Bewußtsein vor, dagegen werden dem luziferischen Elemente die göttlichen Namen beigelegt.

dornach 21.11. 1919, GA 194

fortsetzung folgt
 
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fortsetzung:

"Nun sind Miltons «Verlorenes Paradies» und Klopstocks «Messias»eben nur die Geistesschöpfungen, die herausragen aus dem neuerenBewußtsein der Menschheit. Denn dasjenige, was sich in diesen Dich-tungen auslebt, ist allgemeines Bewußtsein der Menschheit. Es ist ja ein-gezogen in dieses neuere Bewußtsein der Menschheit der Irrwahn derZweizahl, und es ist hintangehalten worden die Wahrheit von der Drei-zahl. Tiefstes, das die Menschheit in der neueren Zeit hervorgebrachthat, zu dem sie von einem gewissen Gesichtspunkte aus mit Recht hin-schaut als zu den größten Hervorbringungen der neueren Zeit, ist eineKulturmaja, ist eine große Täuschung und entsprungen aus der großenTäuschung der neueren Menschheit. Das alles, was in diesem Irrwahnwirkt, das ist im Grunde genommen Schöpfung der ahrimanischen Ein-flüsse, jener Einflüsse, die sich einstmals konzentrieren werden in der In-karnation des Ahriman, von der ich Ihnen schon gesprochen habe. Denndieser Irrwahn, in dem wir drinnenstehen, ist nichts anderes als das Ergebnis jener falschen Weltbetrachtung, die für die Menschen der neueren Kultur, der neueren Zivilisation überall hervorsprießt aus der Welt, in dem sie entgegensetzen Himmel und Hölle. Der Himmel wird als Göttliches angesehen, so wie sie ihn schildern, und die Hölle wird als das Teuflische angesehen, während in Wahrheit man es zu tun hat auf der einen Seite mit dem himmlisch genannten Luziferischen und auf der anderen Seite mit dem höllisch genannten Ahrimanischen.Wir müssen nur bedenken, welche Interessen da in der neueren Geistesgeschichte walten. Sogar die Dreigliederung des menschlichen Organismus oder des Menschenwesens im Ganzen ist ja in einer gewissen Beziehung, wie ich es Ihnen öfters erwähnt habe, für die abendländische Zivilisation durch das achte ökumenische Konzil von Konstantinopel im Jahre 869 aus der Welt geschafft worden. Es ist zumDogma erhoben, daß der Christ nicht zu glauben habe an eine dreigliedrige Menschenwesenheit, sondern nur an eine zweigliedrige Menschenwesenheit. An Leib, Seele und Geist zu glauben gilt als verpönt,und die mittelalterlichen Theologen und Philosophen, die noch viel wußten von der Wahrheit, die hatten eine große Mühe, sich um dieseWahrheit herumzudrücken, denn die sogenannte Trichotomie, die Gliederung des Menschen in Leib, Seele und Geist, war für ketzerisch erklärt worden. Sie mußten die Zweiheit lehren: der Mensch bestehe aus Leib und Seele, nicht aus Leib, Seele und Geist. Und das ist ja dasjenige, wovon gewisse Wesen, wovon gewisse Menschen gut wissen, was es für eine ungeheure Bedeutung hat für das menschliche Geistesleben, die Zweigliederung an die Stelle der Dreigliederung zu setzen. Auf solche Tiefen muß hingeblickt werden, wenn man richtig verstehen will, warum in der Novembernummer der «Stimmen der Zeit»von dem Jesuitenpater Zimmermann darauf hingewiesen wird, daß eines der neueren Dekrete des heiligen Offiziums von Rom den Katho-liken bei Strafe, nicht die Absolution in der Beichte zu erlangen, verbietet, theosophische Schriften zu lesen oder zu haben oder sich an irgend etwas Theosophischem zu beteiligen. Das interpretiert der Jesuitenpater Zimmermann in den «Stimmen der Zeit», die früher «Stimmen aus Maria-Laach» geheißen haben, so, daß es vor allen Dingen anzuwenden sei auf meine Anthroposophie, daß also vor allen Dingen darauf gesehen werden müsse, daß diejenigen Katholiken, welche als echte Katholiken von Rom angesehen werden wollen, sich nicht zu beschäftigen haben mit anthroposophischer Literatur. Als einer der Hauptgründe wurde da angeführt, daß unterschieden werde die menschliche Wesenheit in Leib, Seele und Geist, daß also ein Ketzerisches gelehrt werde gegenüber dem Rechtgläubigen, das darin bestehe, den Menschen zu unterscheiden in Leib und Seele Ich habe Ihnen ja auch erwähnt, daß diese Unterscheidung in Leibund Seele, ohne daß sie es wissen, auf die modernen Philosophen über-gegangen ist, die glauben, vorurteilslose, voraussetzungslose Wissen-schaft zu betreiben, die glauben, wirklich zu beobachten, um dadurchzu der Einsicht zu kommen, daß der Mensch bestehe aus Leib und Seele.In Wahrheit befolgen auch sie nur dasjenige, was durch jenes Dogma in die neuere Geistesentwickelung hineingekommen ist. Was heute alsWissenschaft angesehen wird, ist im Grunde genommen ganz abhängigvon solchen Dingen, wie sie im Laufe der neueren Menschheitsentwikkelung in die Welt hineinversetzt worden sind. Glauben Sie nicht, daß Sie durch irgendwelche guten Worte, die Sie oftmals meinen, Leutengeben zu müssen, welche aus solchen Ecken heraus Anthroposophie verketzern, diese Leute bekehren können, oder daß Sie sie zu einem gewissen Wohlwollen bekehren können gegenüber der Anthroposophie.Anthroposophie muß sich durch sich selbst in der Welt Eingang verschaffen, nicht durch die Protektion irgendwelcher, und wären sie auch als noch so christlich angesehene Mächte. Durch innere Kraft allein kann Anthroposophie dasjenige erreichen, was sie in der Welt erreichen soll Bedenken Sie, der Christus-Impuls ist nur zu begreifen, wenn man ihn als den Gleichgewichtsimpuls ansieht zwischen dem Ahrimanischen und dem Luziferischen, wenn man ihn in die Trinität richtig hineinzustellen weiß. Was muß man tun - so kann man die Frage auf-werfen —, wenn man die Menschen irreführen will über den eigentlichen Christus-Impuls? Man muß die Menschen ablenken von der wahren Weltengliederung nach der Dreizahl und muß sie hinführen zudem Irrwahn der Zweizahl, die nur da ihre Berechtigung hat, wo es sich um das Offenbare handelt, nicht da, wo es sich darum handelt, auch hinter dasjenige zu kommen, was hinter dem Offenbaren steht, was inder Sphäre des Wahren liegt.

21.11.1919, GA 194
 
Betrachte Dir die riesige Anzahl Engel, die gegen Gottes Gesetze verstossen haben und ein Riesenchaos im Himmel verursachten. Du, ich, wir alle sind Teil davon!
Lieber Syrius,

könnte es nicht auch so sein, dass das Chaos nicht von einigen Engeln im Himmel verursacht wurde, sondern von einigen Menschen hier auf Erden? Das Wort Satan lässt sich als „Zerwürfler“ und damit als ein Herr des Chaos übersetzen. Wenn ich mich umblicke, sehe ich da einige Menschen, die in Sachen Engel gerne als Zerwürfler unterwegs sind.

Es tut mir leid, mein Geist mag sich in den syrischen Engeln nicht finden – ich bleibe lieber bei meinen persischen. :unsure:


Merlin
 
Das schöpferische der Dreiheit und der Irrtum der Zweiheit
Sogar die Dreigliederung des menschlichen Organismus oder des Menschenwesens im Ganzen ist ja in einer gewissen Beziehung, wie ich es Ihnen öfters erwähnt habe, für die abendländische Zivilisation durch das achte ökumenische Konzil von Konstantinopel im Jahre 869 aus der Welt geschafft worden. Es ist zumDogma erhoben, daß der Christ nicht zu glauben habe an eine dreigliedrige Menschenwesenheit, sondern nur an eine zweigliedrige Menschenwesenheit. An Leib, Seele und Geist zu glauben gilt als verpönt,und die mittelalterlichen Theologen und Philosophen, die noch viel wußten von der Wahrheit, die hatten eine große Mühe, sich um dieseWahrheit herumzudrücken, denn die sogenannte Trichotomie, die Gliederung des Menschen in Leib, Seele und Geist, war für ketzerisch erklärt worden. Sie mußten die Zweiheit lehren: der Mensch bestehe aus Leib und Seele, nicht aus Leib, Seele und Geist. Und das ist ja dasjenige, wovon gewisse Wesen, wovon gewisse Menschen gut wissen, was es für eine ungeheure Bedeutung hat für das menschliche Geistesleben, die Zweigliederung an die Stelle der Dreigliederung zu setzen.
Da hast du ja wirklich einen fundamentalen Text ausgegraben, mit dem Seele-Geist-Theorem, das immer wieder in den Gesprächen über die Seele von B-deutung ist.

Doch geht es dir in der Diskussion mit Syrius um die Dreifaltigkeit
Trinity_by_Jeronimo_Cosida.webp
Wenn Jesus sagt `Ich und der Vater sind Eins` , so sehe ich da einen Widerspruch in dem Bild. Ist dir das aufgefallen?

Zum Dreiheits-Verhältnis von Ahrimann und Luzifer heisst es ganz zum Schluss in deinem Beitrag #192,
Bedenken Sie, der Christus-Impuls ist nur zu begreifen, wenn man ihn als den Gleichgewichtsimpuls ansieht zwischen dem Ahrimanischen und dem Luziferischen, wenn man ihn in die Trinität richtig hineinzustellen weiß.
Ahrimann (das Verfestigte) und Luzifer (das Leuchtende) erfordert das Lebendige, um zum Dreiheits-Gleichgewichtszustand zu kommen. Denn es ist immer das Lebendige, was zum Gleichgewichtszustand in der Kommunikation fehlt. Und sobald das gefunden ist, herrscht Zufriedenhei und Stabilität im Zentrum, dem Ich des Menschen
LG ELi
 
Da hast du ja wirklich einen fundamentalen Text ausgegraben, mit dem Seele-Geist-Theorem, das immer wieder in den Gesprächen über die Seele von B-deutung ist.

Doch geht es dir in der Diskussion mit Syrius um die Dreifaltigkeit

und du willst das jetzt in noch tieferen schichten des kanichenbaus führen? :sneaky:

es ist immer zweifelhaft, stellen aus dem zusammehang zu reissen. darüber bin ich mir wohl bewusst.
doch selbst wenn ich hier den ganzen vortragszyklus zitieren würde, dann wäre es auch noch nicht das ganze
was darüber zu sagen ist. es gibt noch etliche vortragszyklen, in denen die einzelnen punkten jeweils von anderen gesichtspunkten aus
beschrieben sind. wenn man sich nur den einen oder anderen gesichtspunkt herausgreift, dann bleibt es immer ein teilaspekt
der nicht das ganze wiedergibt.
doch ist in keinem anderen vortrag oder zyklus von vorträgen, der gesichtspunkt der zweiheit und dreiheit
so eingehend und einleuchtend beschrieben wie in diesem.
da geht es zunächst um die polarität dessen, was als " böses" angesehen wird und weniger um die trinität von
vater, sohn und geist. das wird in anderen vorträgen von anderen gesichtspunkten aus beleuchtet.

auch gibt es in diesem vortrag durch diesen gesichtpunkt die möglichkeit die wirksamkeit des sogenannten " böse"
in seiner wirklichkeit zu fassen.

dieses bild habe ich allerdings in einem anderen post reingestellt,
71630-fff2fe517182d7f9d200767c479ed79c.jpg

in dem die thematik sich direkt darauf bezieht. damit also darauf bezug genommen,
was in dem von syrius eingebrachten geistchristliches lexikon
über die dreifaltigkeit steht.

Wenn Jesus sagt `Ich und der Vater sind Eins` , so sehe ich da einen Widerspruch in dem Bild. Ist dir das aufgefallen?

ich glaube ich weiss was du meinst. doch habe ich mir die tage die entsprechenden kapitel 14 und 16 im johannes evangelium
genauer angesehen. da steht nicht nur " ich und der vater sind eins" sondern noch einiges mehr.

gäbe es gar keinen unterschied, dann würde es auch keinen sinn machen vom vater oder dem sohn zu sprechen,
weil sie beide ein und dasselbe wären.
auch habe ich die tage die unterschiedlichen diesbezüglichen einträge bei wikipedia mir genauer angesehen.
das worauf es in der trinität ankommt, ist in der tat für den gewöhnlichen verstand schwer zu fassen.
man kann es innerlich erleben und trotzdem schwer worte finden es mitzuteilen.
stell dir vor vor welchen herausforderungen der verfasser des johannes evangliums stand ,
der sozusagen die aufgabe hatte ein solches komplexes in wenigen einfachen worten zu fassen.

in dem eintrag bei wikipedia wird dazu der begrif hypostase verwendet:

"In der christlichen Trinitätslehre wird er benutzt, um die drei göttlichen Personen (Vater, Sohn und Heiliger Geist) unter dem Gesichtspunkt ihrer jeweiligen Besonderheit zu bezeichnen, im Gegensatz zu dem ihnen gemeinsamen Wesen, ihrer ousia („ein Wesen – drei Hypostasen“).

https://de.wikipedia.org/wiki/Hypostase
https://de.wikipedia.org/wiki/Trinität

in demselben artikel gibt es noch eine weitere grafik, an der es nochmal anschaulicher werden kann:
1024px-Dreieinigkeit.svg.png

weiss leider nicht wie man das in einem kleineren format kopieren kann
 
die Engel haben keine Bedürfnisse, sind absolut selbstlos und stehen außerhalb unserer Welt. Deshalb befinden sie sich auch nicht in einer Abhängigkeit zum Menschen. So sind sie die Hüter unserer Seele, also bleiben ihnen unsere Absichten nicht verborgen. Aus all diesen Gründen kann es für die Engel keinen Anlass für ein Misstrauen geben.

Lieber Merlin,

Wieso sollen Engel kein Bedürfnis haben?
Allerdings sind sie völlig selbstlos - doch ist ihr höchstes Bedürfnis Gott und Christus zu loben und den andern glücklich zu machen.
Engel haben von Christus den Auftrag, den Menschen zu helfen, nach Wegen zu suchen, deren Aufstieg zu beschleunigen.

Die Menschen können hingegen nicht absolut selbstlos sein, weil sie Bedürfnisse haben, die erfüllt werden möchten. Die Menschen verstehen zudem nur wenig von ihrer Seele und schon gar nicht die Seelen anderer.

So wundert es nicht, dass die Menschen durch ihr Nicht-Verstehen dem Misstrauen ausgesetzt sind. Du gestehst Dir selbst ein, dass die Menschen keine Engel sein können – wie aber sollten sie dann die absolute Selbstlosigkeit der Engel erfüllen?

Dazu sind die Seelen ja als Mensch inkarniert, um Selbstlosigkeit zu üben - wenn sie es können, brauchen sie keine weitere Inkarnation mehr auf sich zu nehmen.

Du sprichst von der Sehnsucht der Menschen, die als Engel in die alte Heimat eingehen wollen. Da stellt sich mir die Frage, warum es uns dann so schwer fällt, von der vertrauten Heimat des irdischen Lebens loszulassen? Ist uns da also der Spatz in der Hand nicht lieber, als die Taube auf dem Dach?

Merlin

Ja, viele Menschen wollen nicht sterben. Die Seele sehnt sich zwar aufgrund des göttlichen Funkens nach Gott, doch ist dieser Funke verdunkelt, die Liebe zu den materiellen Werten zu gross - die Seele ahnt, dass sie mehr hätte erreichen sollen und dass sie dazu Stellung nehmen muss.

Es gibt deren Gründe viele - wer sich nicht mit dem Jenseits befasst, für den ist der Übertritt höchst ungewiss und daher fürchtet man sich.

Dir kann solches nicht passieren - Du weisst ja jetzt, wie es weitergeht.

lg
Syrius
 
das steht aber nicht in widerspruch dazu, dass die meisten menschen in früheren jahrhunderten gar nicht in der lage waren solche lehren aufzunehmen. es hat auch noch einen tieferen sinn, dass sie für einige zeit nicht öffentlich verkündet wurden. aber das wäre nochmal ein thema für sich.

katharer, templer, manichäer, bogumilen, rosenkreuzer, arthusritter usw., waren die träger
der im grunde selben esoterischen lehren. in der gralsströmung entstand dann so eine art zentrum für all diese lehren,
durch welche das vorchristliche mysterienwesen in verchristlichter form erneuert wurde.

die freimaurer hatten ursprünglich auch die gute aufgabe, so eine art bewahrer dieser lehren zu sein.

Jesus hat doch selbst den damaligen Menschen, die weder lesen noch schreiben konnten versucht, seine Lehre verständlich zu machen. Es kann also nicht die Frage sein, ob die Menschen in der Lage sind, solches aufzuznehmen! Die Frage ist vielmehr: sind wir in der Lage, es ihnen verständlich zu machen?

ja nun, ich könnte dir allein von rudolf steiner über 350 bände anbieten.. :)

in diesen sind sozusagen die grundlagen der esoterik enthalten,
die in einer neuen, zeitgemäsen form das enthalten, was seit jahrtausende
überliefert ist.
Rudof Steiner hat sich offen zu Luzifer bekannt, eine Zeitschrift desselben Namens herausgegeben - später allerdings den Namen geändert, nicht aber den Inhalt. Er vertrat auch die Ansicht von zwei Jesus Knaben.

Die Theosophie der Helena (Jelena) Blavatsky und später auch Rudolf Steiner ist auf ersten Anblick nicht so schlecht, wenn sich bei genauerem Betrachten nicht immer alles um Luzifer drehen würde.

Luzifer ist jedoch der Vater der Lüge, derjenige, der Jesus von der Erlösung abbrigen wollte - wieso tut sich das jemand an?

Jesus hat die Geister der Wahrheit (für Dich: DEN Geist der Wahrheit) versprochen! Sie sprechen klar, ohne Widerspruch, logisch und für alle verständlich.


natürlich! aber nicht nur die engel, sondern alle geistigen wesen; auch der mensch, die pflanzen, die tiere
und auch die erde als planet selbst.
die oben beschriebene wärme, als das opfer der throne, war die erste manifestation unseres
planetensystems. diese verdichtete

sich stufenweise, bis sie in der 4. stufe der verdichtung
allmählich die gestalt annahm, die sie heute hat.

die ersten 5-6 tage des biblischen schöpfungsberichtes, beziehen sich auch auf diese stufen der erde,
die noch nicht mineralisch geworden war. das heisst, all das was da beschrieben wird, hätte man mit unseren heutigen
augen gar nicht sehen können. selbst der von jahve-elohim geschaffene physische körper des menschen wäre für heutige augen nicht sichtbar gewesen.

Das verstehe ich jetzt nicht. Wie können Menschen bereits existiert haben "lange bevor es Materie gab"? Und die Erde?

Der Mensch entsteht ja dadurch, dass bei der Geburt die Seele in den Säugling eindringt und ihn belebt.

lg
Sytius
 
Hallo Parsival
Doch geht es dir in der Diskussion mit Syrius um die Dreifaltigkeit

Wenn Jesus sagt `Ich und der Vater sind Eins` , so sehe ich da einen Widerspruch in dem Bild. Ist dir das aufgefallen?
Zwischen Pater und Filius steht `Non est`. Das müsste eigentlich `Est` heissen.

In der folgenden Gafik ist es hingegen richtig
1024px-Dreieinigkeit.svg.webp
Alle Drei sind mit Jedem und zusammen Eins.
Doch jeder hat auch Eigenes.
ELi
 
ja nun, das musst du selbst wissen. wenn dich solch ein antichristliches lexikon
überzeugt, dann musst du dem folgen.
hättest du mich nach antichristlichen lehren gefragt die im christlichen gewand auftreten,
dann hätte ich dir auch einige nennen können.

mal ne frage: angenommen du wärst selbst der antichrist, wo würdest ansetzen um das christentum zu bekämpfen?

also, wäre ich es, dann würde ich in den christlichen kirchen ansetzen:)
Das ist jetzt aber sehr eigenartig! Du kommst mit Rudolf Steiner und wirfst mir antichristliche Tendenzen vor??

Du musst nicht mich angreifen! Wer sowas tut, gibt zu Unrecht zu haben!

Zeig mir eine einzige Stelle in der Bibel, wo Jesus sagt, er sei Gott!!

Zitiere nicht einfach Bibelstellen wie die ZJ - ob sie passen oder nicht!!
 
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lieber @Syrius,

ich habe mir jetzt mal den eintrag im geistchristlichen lexikon
über die da sogenannte "dreifaltigkeit" ganz durch gelesen.
mir ist dabei u.a. erst klar geworen, wie diese geistchristliche bewegung ja das ist,
was du hier vertrittst.
komme dabei zu dem schluss, wie das was da vertreten wird, wohl kaum mit
dem zu vereinbaren ist was ich selbst vertrete.
da brauchen wir uns also nicht weiter zu verbiegen, um etwa einklang in den
anschauungen zu finden, die so unterschiedlich ausfallen wie man es sich nur denken kann.

man kann sie jedenfalls jeweils für sich mal näher anschauen.

schon in den einleitenden sätzen des genannen eintrages im lexikon wird es für mich ersichtlich:



da heisst es z.b. auf der einen seite:
"Die göttlichen Personen teilen die einzige Gottheit nicht unterei-nander, sondern jede von ihnen ist voll und ganz Gott"

ok, mal abgesehen davon dass es so nicht stimmt- ich habe dazu gestern ein grafik gepostet die das genaue gegenteil davon besagt-
hier nochmal in einer anderen variante als bild:
Trinity_by_Jeronimo_Cosida.jpg

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Trinity_by_Jeronimo_Cosida.jpg

wird mir eigentlich nicht verständlich wie es da im lexikon weiter interpretiert wird:

denn auf den oben zitierten satz: "Die göttlichen Personen teilen die einzige Gottheit nicht unterei-nander, sondern jede von ihnen ist voll und ganz Gott"

folgt der satz: "Der Vater ist dasselbe wie der Sohn, der Sohn dasselbe wie der Vater, der Vater und der Sohn das-selbe wie der Heilige Geist, nämlichvon Natur einGott. ..."

ja was nun, teilen sie die gottheit nicht, oder sind sie dasselbe? meint es hier es wäre ein gott, oder verschiedene?

das wird auch durch den nächsten satz nicht klarer:
"... Die drei göttlichen Personen sind real voneinander ver-schieden. ... Der Vater ist nicht derselbe wie der Sohn, noch ist der Sohn dersel-be wie der Vater, noch ist der Heilige Geist derselbe wie der Vater und der Sohn“

sondern die verwirrung noch künstlich gesteigert.

dann, einige absätze weiter im text des lexikons, wird die eigene interpretation der
geistchristen eingführt :



ok, daraus geht einmal die behauptung hervor, dass christus zuerst luzifer erschaffen hätte.
mal zunächst abgesehen davon, ob es so stimmt oder nicht- man kann es an dieser stelle erstmal nur so hinnehmen-
fällt doch auf dass hier dem christus als nicht-gott doch die rolle des erschaffers zugewiesen wird, die eigentlich
nach diesem selbstverständnis "(siehe Christus / Christus, ist nicht Gott)." doch nur einem gott zugesprochen werden könnte. im text heisst es:
"Er ist der erste geschaffene Geistund hat wie Gott das Vater-und das Mutterprinzip in sich"

also christus der zuerst und einzige geschaffene geist des gott-vater-mutter und luzifer der erste geschaffene geist
des christus.

dann kommen die hl geister ins spiel: "den heiligen Geistern. Sie sind durch Christus erschaffen worden"
also zuerst hat christus luzifer erschaffen und dann die heiligen geister: "Das heisst nach Christus wurden weitere Geister (heilige Geister) ins Leben gerufen,"


fortsetzung folgt
Lieber Parsival,

Du hast hier einen Wirrwarr gemacht zwischen den Zitaten aus meinem Beitrag und jenen von Dir aus dem katholischen Kathechismus.

Aber ja, Gott hat aus sich selbst Christus erschaffen.

Christus hatt dann dem Geistleibe nach, die Engel erschaffen, wovon jeder von Gott den lebenspendenden göttlichen Funken erhielt.

Christus kann nicht Leben erschaffen - das hat Gott sich vorbehalten. Deshalb kann Christus auch nicht Gott sein

lg
Syrius
 
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