Hallo Delphinium!
Mich würde mal interessieren was Du an meiner Stelle jetzt tun würdest. Nehmen wir mal an Du hast alle möglichen Ratschläge aller Personen befolgt und der Hund lässt sein Verhalten trotzdem nicht sein. Was würdest Du da machen?
Würdest Du die Kastration noch nicht mal ausprobieren?
Würdest Du den Hund einfach weiter ins Haus pissen lassen?
Könntest Du dem Hund noch mit uneingeschränkter Liebe begegnen, auch wenn Du wegen ihm fast die Wohnung räumen musst, und hier ständig alles nach seiner Pisse stinkt?
Erzähl doch mal, was würdest Du da tun? Oder würdest Du dann den Hund verkaufen und auf Hamster oder Katzen umsteigen, wie Du ja so schön bemerkt hast....
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Ich möchte Dir kurz meine Geschichte erzählen.........
Vor rund 2,5 Jahren zog Emil bei uns ein, er war eigentlich unser Pflegehund.
Emil kam mit geschätzen 6 Monaten über den Tierschutz nach Deutschland. Aufgewachsen ist er in einer sogenannten Vermehrerfram mit ca.500 anderen Hunden. Sein Leben begann in einem Zwinger, dort blieb er, bis er von der Orga rausgeholt wurde.
Emil hat nie gelernt nach draussen zu gehen um sein Geschäft zu erledigen.
In den ersten Wochen pullerte er im 30 min. Takt in´s Haus. Er hatte ständig Durchfall und machte immer dort, wo er gerade war.
Wir entschieden uns Emil zu behalten und keiner wusste, was auf uns zukommt.
Emil leidet enorm unter Verlustängsten, die zwischendurch immer mal wieder durch kommen. Dann beginnt er seinen Frust an den Möbeln auszulassen. Ich kann gar nicht in 3 Sätzen erzählen, was er schon alles zerlegt hat. Wir haben uns geärgert, sehr sogar. Aber viel schlimmer war es den Hund leiden zu sehen.
Es ist aber nicht nur seine Psyche, die uns allen zu schaffen macht.
Emil hat eine Blasenschwäche, leichte Diabetis und eine Bauchspeicheldrüsenunterfunktion oder mit anderen Worten: seine Verdauung funktioniert nicht so, wie bei "normalen" Hunden.
Wenn er pinklen muss, dann läuft es raus. Und wenn es nicht schnell genug geht, dann passiert es hier drinnen. Nachts schläft er in der Küche, die anderen Türen sind zu, es vergeht nämlich kein Morgen, an dem hier keine Pfütze ist. Und es ist wirklich total egal, wann wir das letzte mal mit ihm draussen waren.
Und sicher nervt es uns, jeden Morgen gibt es erstmal einen Kontrollgang.
ABER: Emil ist der liebste, fröhlichste, lustigste Labrador auf der ganzen Welt und wir würden niemals auf die Idee kommen ihn abzugeben. Dieser Hunde ist der absolute Wahnsinn!! Man lebt halt mit den Macken, auch wenn es nicht immer einfach ist. Ich könnte ihn nicht austauschen, nur weil er nicht so ist, wie wir es uns vorgstellt haben.
Bei uns stinkt es übrigens nicht nach Urin...
Hast Du Dir mal überlegt einen Kennel für den Hund zu kaufen? Dort kann er in Abwesenheit rein. Ist er denn sonst gesund? Es gibt doch so ein Schutzgitter, das amn um den Ofen stellen kann, wäre das nicht eine alternative?
Ich glaube übrigens nicht, das es etwas mit der Hündin zu tun hat. Sie ist ja nicht bei Euch drinnen, also müssen ihre Düfte nicht übertrumpft werden.