Der innere Kritiker

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Ohne den Kritiker tritt der Fanatismus auf den Plan. Nein danke, ich hab ihn gern, meinen inneren Kritiker. Bekommt der innere Gläubige zu viel Einfluss, muss Kritik für Balance sorgen.

Ich sehe den fanatismus bei innerer kritiklosigkeit nicht als gegenpol. Es gibt und gab viele zeiten, wo mein kritiker stumm war, ich aber nicht fanatisch, sondern einfach positiv gestimmt, hoffnungsvoll, tatkräftig, energiegeladen, etc. alles positive aspekte.
Wer ist der 'innere gläubige'? Ich nenne es lieber die selbstbewusste oder positive/kräftigende instanz.

Warum eigentlich?
Die Balance zu halten, ist gar nicht so einfach. Sie befindet sich nicht irgendwo zwischen Gläubigem und Kritiker, mal ist sie mehr, mal weniger auf einer der beiden Seiten verlagert, situationsbedingt. Erkennt man es rechtzeitig, wenn diese Balance aus dem Gleichgewicht kommt, kann man das auch bewusst wieder in Ordnung bringen.

Könntest du beschreiben, wie sich dieser vorgang bei dir abspielt?
Ja, es ist situationsbedingt, kann sich aber bei einem überhandnehmen durchaus wie ein roter faden durchs leben ziehen.

Der Schlüssel ist nur das Erkennen und der Wille, die Balance zu halten. :)

Erkenntnis und wille funktioniert m.e. nur oder zumindest besser, wenn der kritiker nicht schon zu übermächtig ist. Das ist wie mit der waage: Legt man auf der einen seite zuviel gewicht auf, kippt die seite unweigerlich.

Manchmal will man das schließlich auch gar nicht. :sneaky:
Ja, mag sein.
 
Mein innerer Kritiker war jahrelang sehr, sehr dominant .....

Ich bekomme das gut mit Stille in den Griff ....
Meditation, Yoga, Achtsamkeit.
Sich einfach die Zeit nehmen und beobachten. Meist vergeht das dann auch wieder. Wenn ich mich mit ihm auf Diskussionen einlasse, dann weiß ich sowieso, dass er dann quasi schon gewonnen hat.
 
Ooooh ja! Der ist stetig präsent und nervt in Reflektion schon sehr, weil er oftmals auch hemmt, was eigentlich gar nicht da ist,

Ich würde das gerne verstehen, tue es aber gerade nicht. Kannst du ev. ein bsp. machen?

weil er in eingefahrenen Konnektionen kritisiert. Die Sachlage also eine andere ist oder genau so gut sein kann.
Er ist irgendwie stereotyp, stimmt!
Auch mit den begriffen, die er benutzt, passt er sich nicht der momentanen situation an, sondern spult ein monotones programm ab, mit dem ziel zu demontieren.

Mir ist klar, dass ein gesunder kritiker verschiedene nützliche funktionen hat, aber er kommt mir zur zeit schon recht streng und verständnislos vor...

Wie ich ihm begegne? Wenn ich ihn wieder einmal festgestellt habe, dann probiere ich eine andere Sichtweise, andere Faktenbewertungen vorzunehmen. Ganz Rausgehen aus der Bewertung u.ä..

Bei mir kommt automatisch eine antwort. In vielen fällen traue ich ihr und damit ist der kritiker raus, in anderen, ist sie zu leise, nicht überzeugend.
Momentan ist sie etwas pipsig, obwohl sie nüchtern betrachtet, dazu absolut keinen grund hat, im gegenteil.

Wenn das alles nicht hilft ist ausdauerndes Rennen gut. Macht den Koppe wieder frei und den Körper platt. :D
Sich dagegen wehren ist kontraproduktiv.

Rennen tue ich momentan sehr viel, ich leg mich dafür neuerdings in die badewanne, obwohl ich diese aufweicherei im grunde gar nicht mag.:D
 
Es gibt und gab viele zeiten, wo mein kritiker stumm war, ich aber nicht fanatisch, sondern einfach positiv gestimmt, hoffnungsvoll, tatkräftig, energiegeladen, etc. alles positive aspekte.
In der Balance bzw. wenn man in seiner Mitte ist, spürt man nicht eine Kraft mehr als die andere. Es ist so, als ob die Pole gar nicht da wären. Wahrscheinlich ist/war das bei dir so.
Wer ist der 'innere gläubige'? Ich nenne es lieber die selbstbewusste oder positive/kräftigende instanz.
Man könnte ihn auch den "Überzeugten" nennen. Es ist stets ein Wechselspielt zwischen Überzeugung und Kritik. Der Kritiker, zumindest so habe ich dich verstanden, arbeitet, wenn dir Zweifel kommen oder auch, wenn du eine Sache nochmals überdenken möchtest.
Vielleicht ist das ja auch gar nicht, was du meintest. :confused4

Warum eigentlich?
Warum was?
Könntest du beschreiben, wie sich dieser vorgang bei dir abspielt?
Z.B. übe ich mich hier im Forum oft in Toleranz. Um das als geeignetes Beispiel zu nehmen: Sowas ist ein bewusster Prozess, bei dem ich versuche, weder alles zu glauben noch alles auszuschließen, was mir unbekannt war. Manchmal ist der Kritiker so stark, dass ich alles als Blödsinn abstempeln will. Manchmal zeigt sich der Gläubige in Situationen, die scheinbar plausible Erklärungen bieten. Ist der Gläubige überstark, müssen die Erklärung oftmals nicht einmal plausibel sein.
Den größten Teil der Arbeit um Balance erledigt das Unterbewusstsein - das aber natürlich auch mehr oder weniger geprägt werden kann. Meine bewusste Arbeit ist es, meine Fehler zu erkennen und auszugleichen, denn das Inner/Unterbewusste stimmt sich auf die äußeren Begebenheiten ein und die äußeren Handlungen sind bedingt durch mein Inneres.
Je mehr der innere Kritiker in Balance, desto besser sowohl aktive als auch passive Kritikfähigkeit.

Erkenntnis und wille funktioniert m.e. nur oder zumindest besser, wenn der kritiker nicht schon zu übermächtig ist. Das ist wie mit der waage: Legt man auf der einen seite zuviel gewicht auf, kippt die seite unweigerlich.
Ja, je ungleicher das "Gewichtsverhältnis", desto dicker der Nebel bzw. schwerer die Sicht. Sowohl dann, wenn der Kritiker überhand nimmt, als auch wenn der Gläubige zu stark wird.
 
Mein innerer Kritiker war jahrelang sehr, sehr dominant .....

Ich bekomme das gut mit Stille in den Griff ....
Meditation, Yoga, Achtsamkeit.
Sich einfach die Zeit nehmen und beobachten. Meist vergeht das dann auch wieder. Wenn ich mich mit ihm auf Diskussionen einlasse, dann weiß ich sowieso, dass er dann quasi schon gewonnen hat.

Ja, stille und zeit sind gut. Mir mangelts momentan an beidem. Vielleicht liegt da das problem.

In meiner jetzigen situation kann ich nicht gross 'beobachten', sondern muss handeln. Ich tue jeden tag dinge, die ich noch nie getan habe. Es ist eine grosse belastungsprobe und wenn mir etwas nicht sofort gelingt, meldet sich der kritiker.
Rein rational kann man darüber lachen, denn kaum einer kann dinge auf anhieb, die er noch nie getan hat.
Seltsamerweise verlangt der innere kritiker aber genau das von mir. Wenn es mir dann ein paarmal misslingt, akzeptiert er das nicht und ich verliere gründlich den mut.
 
weil er oftmals auch hemmt, was eigentlich gar nicht da ist
Ich würde das gerne verstehen, tue es aber gerade nicht. Kannst du ev. ein bsp. machen?
Der Kritiker, also die kritische innere Stimme im Kopf, mäkelt an Dingen, die - aus einer anderen Perspektive oder mit anderen Vorzeichen betrachtet - gar nicht existent sind.
Beispielsweise dass jemand etwas sagt, das das Ich (oder mein Kritiker) auf ganz andere Dinge bezieht als es gemeint ist und im Zuge dessen auch gleich nieder macht (in mir).
 
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In der Balance bzw. wenn man in seiner Mitte ist, spürt man nicht eine Kraft mehr als die andere. Es ist so, als ob die Pole gar nicht da wären. Wahrscheinlich ist/war das bei dir so.

Ja.

Man könnte ihn auch den "Überzeugten" nennen. Es ist stets ein Wechselspielt zwischen Überzeugung und Kritik. Der Kritiker, zumindest so habe ich dich verstanden, arbeitet, wenn dir Zweifel kommen oder auch, wenn du eine Sache nochmals überdenken möchtest.
Vielleicht ist das ja auch gar nicht, was du meintest. :confused4

Doch:)
Der kritiker arbeitet bei mir verdammt gut.


Z.B. übe ich mich hier im Forum oft in Toleranz. Um das als geeignetes Beispiel zu nehmen: Sowas ist ein bewusster Prozess, bei dem ich versuche, weder alles zu glauben noch alles auszuschließen, was mir unbekannt war. Manchmal ist der Kritiker so stark, dass ich alles als Blödsinn abstempeln will. Manchmal zeigt sich der Gläubige in Situationen, die scheinbar plausible Erklärungen bieten. Ist der Gläubige überstark, müssen die Erklärung oftmals nicht einmal plausibel sein.
Den größten Teil der Arbeit um Balance erledigt das Unterbewusstsein - das aber natürlich auch mehr oder weniger geprägt werden kann. Meine bewusste Arbeit ist es, meine Fehler zu erkennen und auszugleichen, denn das Inner/Unterbewusste stimmt sich auf die äußeren Begebenheiten ein und die äußeren Handlungen sind bedingt durch mein Inneres.
Je mehr der innere Kritiker in Balance, desto besser sowohl aktive als auch passive Kritikfähigkeit.
Ja, je ungleicher das "Gewichtsverhältnis", desto dicker der Nebel bzw. schwerer die Sicht. Sowohl dann, wenn der Kritiker überhand nimmt, als auch wenn der Gläubige zu stark wird.

Danke für die erklärung, ich lass mir das durch den kopf gehen.:)
 
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