Der innere Kritiker

Der Kritiker, also die kritische innere Stimme im Kopf, mäkelt an Dingen, die - aus einer anderen Perspektive oder mit anderen Vorzeichen betrachtet - gar nicht existent sind.
Beispielsweise dass jemand etwas sagt, das das Ich (oder mein Kritiker) auf ganz andere Dinge bezieht als es gemeint ist und im Zuge dessen auch gleich nieder macht (in mir).

Ja, so ist es und ich verstehe jetzt.:)

Aktuell muss ich eine bestimmte handlung vollziehen, die nie das gewünschte ergebnis bringt, weil mir die erfahrung in der handlung fehlt. Je mehr ich andere frage oder darüber lese und es mir trotz grossem einsatz wieder misslingt, desto strenger ist diese innere stimme, die mich zur schnecke macht.
Nüchtern und rational betrachtet, kann es gut sein, dass mir schlicht übung und erfahrung fehlen, aber der kritiker setzt sich über diese logik hinweg, was mir nun zunehmend probleme bereitet, weil mir diese strenge den atem und auch mut nimmt.
 
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Es ist ein guter alter bekannter, der immer mal mehr oder weniger auf den plan tritt. Lange zeit war der umgang mit ihm kein problem, da seine stimme leiser geworden war.
Momentan ist er wieder sehr präsent. Ich stelle parallel aber fest, dass die wohlwollende stimme ebenfalls gute argumente liefert und den kritiker ganz gut händeln und seine argumente zu entkräften vermag.
Allerdings gelingt es nicht immer und dann wird er übermächtig und wirkt zerstörerisch.

Meine frage an euch: Wie geht ihr mit dem inneren kritiker um? Welche massnahmen, die ihr ergreift, beinflussen sein 'wachstum'?
Gibt es unter euch welche, die noch gar keine bekanntschaft mit ihm gemacht haben und ev. warum nicht?

Ich freue mich über eure antworten.:)

hoi mipa : )

ich hab keinen inneren kritiker. aber auch keinen inneren lober. wenn ich so zurückdenke glaube ich, früher hatt ich das beides mehr. aber seit ich jahrelang (ca drei jahre täglich) meine intensiven esoterischen übungen gemacht habe,
ist sind diese kommentierenden stimmen irgendwie weg.
...ich habe die esosachen nun einige monate weggelegt gehabt, und wirklich merken können, wie sie mir fehlen. die zentrierung, die ruhe, die innere aufrichtung - sie lassen die kritik und das lob irgendwie aussen vor bleiben. nun habe ich das üben wieder aufgenommen, variiere wo ich es für richtig halte und behalte bei was mich jedenfalls stärkt und beruhigt... es ist ein lernprozess, auf einer neuen stufe nun, und es macht wirklich freude.

...ich kann so mehr einfach "sein". und habe als kompass keine stimmen, sondern innere bewegungen. ich spüre meine innere landschaft, und nehme v a mittels farbe, klängen und manchmal auch einzelnen schlüsselworten einfluss darauf.
es ist ruhiger so, und ich finde es auch schöner und kreativer, als nur mit worten und denken zu funktionieren : )

grüessli

kona
 
.. Je mehr ich andere frage oder darüber lese und es mir trotz grossem einsatz wieder misslingt, desto strenger ist diese innere stimme, die mich zur schnecke macht.
...
Ich habe es natürlich schon anders versucht, bin gelassen geblieben, habe mich der aufgabe extra gestellt ohne, dass es von mir erwartet wurde, weil ich dachte, ohne druck würde es funktionieren.
Aber ne, momentan klappts nicht.
 
M. e. soll er nicht für ausgleich sorgen, sondern mich auf was aufmerksam machen und dies auf möglichst konstruktive weise. Das tut er aber nicht.

Wie 'drosselst' du?

Indem ich dann mein Ego hinterfrage und ihm befehle "die Klappe" zu halten, denn sonst kritisiert er Dinge die eben notwendig sind und das ist kontraproduktiv.
 
der kritiker setzt sich über diese logik hinweg, was mir nun zunehmend probleme bereitet, weil mir diese strenge den atem und auch mut nimmt.
momentan klappts nicht
Wie Ara so schön sagt: Annahme.
weil mir die erfahrung in der handlung fehlt
Ist die Frage, ob genau diese Begründung nicht auch schon der Kritiker sagt und damit die Folge-Situation vorher bestimmt.

Jede Einschätzung und automatische Begründung ist da zu prüfen.

Sei kritisch! :D
 
Hoi kona:)
...die zentrierung, die ruhe, die innere aufrichtung - sie lassen die kritik und das lob irgendwie aussen vor bleiben.

Vielleicht liegt es daran.
Ich bin seit wochen ohne verschnaufpause in einer neuen arbeit. Ruhe habe ich kaum, auch fast keine zeit und raum, um wirklich mal ernsthaft zu reflektieren.
Ich bin voller liebe an einer sache dran, die mir viel bedeutet und vielleicht kann ich es deshalb nicht ertragen, dass es auch da sachen gibt, die nicht einfach mal so auf anhieb klappen.

nun habe ich das üben wieder aufgenommen, variiere wo ich es für richtig halte und behalte bei was mich jedenfalls stärkt und beruhigt... es ist ein lernprozess, auf einer neuen stufe nun, und es macht wirklich freude.
Das freut mich für dich.:)

...ich kann so mehr einfach "sein". und habe als kompass keine stimmen, sondern innere bewegungen. ich spüre meine innere landschaft, und nehme v a mittels farbe, klängen und manchmal auch einzelnen schlüsselworten einfluss darauf.
es ist ruhiger so, und ich finde es auch schöner und kreativer, als nur mit worten und denken zu funktionieren : )
Vielleicht bin ich etwas zu sehr auf der überholspur, will zuviel auf einmal, bin wieder zu ungeduldig, mag sein. Das katapultiert direkt aus dem 'sein' heraus, seufz, als ob ich das nicht wüsste...
 
Wie Ara so schön sagt: Annahme.
Ja, ja, ich weiss schon.
Es wird schwierig, unfähigkeit anzunehmen, bzw. sie miteinzurechnen, wenn's auf kosten anderer geht, auch, wenn diese letztlich die nötige entspannung - und damit vielleicht den erfolg - brächte.

Ist die Frage, ob genau diese Begründung nicht auch schon der Kritiker sagt und damit die Folge-Situation vorher bestimmt.

Jede Einschätzung und automatische Begründung ist da zu prüfen.

Und genau dies ging mir vorher durch den kopf, danke!:)
Bei der blutentnahme hatte ich auch kaum übung, habe aber den erfolg - in bildern - 'festgestellt' und es gelang.
Ich versuche rauszufinden, wo in der aktuellen handlung der haken liegt. Warum ich nicht ganz losgelöst agieren kann. Irgendwie determiniert der kritiker misserfolg, ich weiss nur nicht, warum.
Danke für deinen hinweis!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,
bei mir hat es Zeiten gegeben ,da hat mich dieser innere Kritiker ganz schön auf's Glatteis geführt. Da ich ihm echt alles geglaubt habe. Es hat mich einiges an Zeit und Energie gekostet ihn zu entlarven und zur Rede zu stellen.
Er hatte es sich so richtig gemütlich bei mir gemacht, sich eingenistet.

Heutzutage hat er nicht mehr so ein leichtes Spiel bei mir.

Seitdem ich gelernt/erkannt habe , dass es diese kritische Stimme in mir gibt und welches Ziel sie verfolgt ,kann ich dagegen vorgehen.
 
Vielleicht bin ich etwas zu sehr auf der überholspur, will zuviel auf einmal, bin wieder zu ungeduldig, mag sein. Das katapultiert direkt aus dem 'sein' heraus, seufz, als ob ich das nicht wüsste...

hast du denn einen lehrer/eine lehrerin in der sache die du machen willst aber noch nicht kannst?
kannst du die sache üben, oder ist das was, was einem einfach gelingt oder nicht?
ist wegelegen und wieder rangehen eine option? das kann wunder wirken...

ich mag den ausspruch von moshe feldenkrais:
"to make the impossible possible
the possible easy
and the easy elegant"

...kannst du das unmögliche mal irgendwie möglich machen, und wenn auch nur chli krüppelig oder ungefähr?

meiner erfahrung nach ist geduld könig in allem, was man wirklich lernen will. ich rechne in dreimonats-abschnitten als kleinste lerneinheit... und in jahrzehnten für wahre meisterschaft.

wünsche dir guten langen atem : )
 
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Irgendwie determiniert der kritiker misserfolg, ich weiss nur nicht, warum.
Warum ist vermutlich schon der Weg, den Kitiker per Verstand zu ignorieren - und genau das lässt er sich nicht gefallen.

Annahme!... xD

Vermutlich hat der Kritiker einfach in irgend etwas Recht - so zumindest meine Erfahrung.
 
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