Der Himmel weint.....

Na denen würde ich ordentlich die Meinung sagen!

Leider gibts viele solche Leute und Verwandte, könnte ich auch so einiges erzählen...
Verstehe sowas auch nicht, wie man so sein kann, wenn ein/e Verwandte/r stirbt, dass man dann dumme Witze macht, sich um das Begräbnis streitet, aber keine Trauer da ist. (???)
Wo bleiben da die Gefühle, was sind das für Menschen?
 
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Mein Vater wurde bei Adoptiveltern groß, er fühlte sich verkauft, weil seine leibliche Mutter damals viel Geld bekommen hat für ihn....sein Adoptivvater war gut situiert und erpresste meinen Vater immer mit Geld...wenn du nicht so machst, dann wirst du enterbt....tja...in die Richtung halt.

Als mein Vater 19 war, ist er geflüchtet...er hat das Weite gesucht und sein Leben selbst bestimmt.

Das zur Erklärung, warum mein Vater keinen Kontakt zu uns hatte, als wir erwachsen waren. Wie wir Kinder waren, hat er alles für uns getan. Wir waren erwachsen und das wars....keine Unterstützung, keine Hilfe angeboten...er hat uns einfach ziehen lassen...

Als er so krank wurde, hat auch er umgekehrt nicht gefragt, ob wir ihm helfen...ich denke, ihm fehlte das Vertrauen in die Familie, was mit seiner Kindheit und seinem Vater zu tun hatte....

Darum hielt er noch lange bei seiner Lebensgefährtin aus und sagte nie, dass er nicht mehr kann...er hat gearbeitet, geschuftet, obwohl er nicht durfte...es war schlecht für ihn. Er hätte Ruhe gebraucht...weil er ja ein Aneurysma hatte....(Bluttasche im Gehirn, die bei Anstrengung platzen kann)

Trotzdem er in der Pension war, hat er Arbeiten im Haus erledigt, ist am Flohmarkt gefahren, hat geschleppt und sich angestrengt...obwohl das tödlich für ihn war....

Seine dämliche Lebensgefährtin hat sich noch aufgeregt, wenn er nichts gemacht hat...weil sie glaubte, dass er faul ist...hmmmm...ein Mensch der immer arbeitet und schafft, wird mit 67 faul...

Als sie dann merkte, dass er wirklich nicht mehr kann, ist sie an uns getreten, weil sie meinte, dass er vielleicht nicht mehr lange lebt und kein Geld fürs Begräbnis hat...und sie zahlt es nicht...

Lange Rede, kurzer Sinn....sie hat ihn dann rausgeschmissen, wir haben ihm die Wohnung eingerichtet, weil er ja nicht konnte und ihn dann intensiv unterstützt...

Es war eine schöne Zeit...drei Monate waren mein Bruder und ich in engen Kontakt mit ihm...

Anfangs war mein Vater noch verschlossen, er hat sich trotz allem nicht gemeldet, wenn es ihm schlecht ging, was leider öfters der Fall war. Aber mein Bruder und ich haben ihn einfach geliebt...wir haben ihm immer wieder gesagt, dass wir für ihn da sind, wenn er uns braucht...wir haben täglich angerufen, waren fast jeden Tag bei ihm...

Die Beziehung wurde sehr intensiv...wir hatten das Gefühl, dass er endlich das Vertrauen zu uns gefunden hat...er hat das erste Mal Zusammenhalt in der Familie erfahren...und es auch zugelassen...einen Tag vor seinem Tot rief er uns noch alle an, meinte, dass es ihm gut geht und wir uns keine Sorgen machen brauchen...das war das erste Mal, dass er das tat...

Auch zuvor meinte er immer wieder, dass er so froh ist, uns zu haben...wir sind gute Kinder. Zu seiner Exlebensgefährtin, zu der er noch Kontakt hatte, und die immer sehr berechnend war, meinte er, dass seine Kinder ihm helfen, ohne an Geld zu denken...wir machen es freiwillig...
 
Er hatte schon drei Tage vor seinem Tod starke Kopfschmerzen....wir sagten ihm immer wieder, er soll ja den Notknopf drücken, wenn es ihm schlecht geht...aber er tat das nie...

Mein Vater hatte am Arm einen Notrufknopf, wo er direkt in eine Notzentrale verbunden wurde, weil er immer wieder umgefallen ist...aber er drückte nicht drauf, er lag dann da und robbte sich mit letzter Kraft durch die Wohnung...seine Knie waren ganz blutig...aber er drückte nicht auf den Knopf...

Wir redeten oft auf ihn ein, dass er doch in ein Pensionistenheim ziehen sollte, weil er da nicht alleine ist...aber er wollte nicht...er meinte immer später...

Mein Bruder und ich sind ganztagst berufstätig und konnten nicht rund um die Uhr bei ihm sein...

Letzten Freitag war ich wie immer bei ihm, weil ich ihm die Wohnung putzte und einkaufen ging...es ging ihm nicht gut. Ich sagte immer wieder, komm wir rufen den Arzt, er wollte nicht. Es geht schon, meinte er...und er kontrollierte immer seinen Blutdruck, der in Ordnung war....

Als ich dann ging, rief ich meinen Bruder an, dass er bitte auf ihn schauen soll. Mein Bruder wohnte fünf Minuten weit weg von meinem Papi, ich 45 Minunten...

Er ging dann noch am Abend zu ihm...und auch am nächsten Tag. Meine Schwester war auch einmal bei ihm....ich rief ihn zweimal täglich an, in der Zeit wo es ihm schlecht ging...

Und am Sonntag um 13:15 rief mich mein Bruder an, dass er tot ist! Er wollte ihn wieder besuchen...

Es war wie ein Stich ins Herz...wir wussten, dass das jeden Tag passieren kann...

Ich fuhr dann zu ihm...er lag da...wie wenn er schläft...da ich so weit weg wohne, waren meine Schwestern schon vor mir dort...

Es war schrecklich...ich konnte ihn nicht so daliegen sehen, musste mich immer zu ihm setzen...ich wollte, dass er sich umdreht...und zu mir spricht...aber...

Sein Haar war schon lange weiss, aber jetzt war es scheeweiss und ganz kuschelig...

Mein Papi ist im Bett gesessen, das Aneurysma dürfte geplatzt sein und er ist ins Bett gefallen...seine Beine hingen aus dem Bett hinaus...ich deckt sie mit einer warmen Decke zu...

Auch der Arzt meinte nachher, dass es sicher schnell gegangen ist...sein Gesicht war entspannt, nur seine Arme hatte er beide zum Körper angewinkelt...wie ein Baby im Mutterleib....

Es war schrecklich, als sie ihn holten...und sein Bett dann leer war....
 
Meine Schwestern haben gelitten, geheult...sie waren fix und fertig...haben sich aber in den drei Monaten nicht sonderlich um ihn gekümmert...

Meinem Bruder und mir war es egal...wir waren für ihn da...trotzdem hat mein Vater nie ein böses Wort über meine Schwestern verloren...er hat nie über irgendwem gelästert...

Davor hatten wir schon einmal ein Gespräch über das Begräbnis, weil wir ja nicht wussten, ob Geld da ist oder nicht. Mein Vater ist nie darauf wirklich eingestiegen...

Ich denke, es hat ihn sehr gekränkt, dass seine nette Lebensgefährtin ständig Angst hatte, dass sie für das Begräbnis aufkommen muss....

Mein Bruder und ich haben sofort gesagt, dass wir das übernehmen...egal ob was da ist oder nicht...meine Schwestern meinten auch, ist ja klar...

Aber nun!!! Sie haben sich gestern benommen...ich kann es nicht in Worte fassen...

Als mein Vater noch lebte, schaffte ich es nicht, ihn zu fragen, ob sein Begräbnis abgedeckt ist...obwohl seine Exlebensgefährtin gemeint hat, es muss was da sein, aber er sagt es ihr nicht...

Sie drängte immer wieder, dass wir ihn fragen sollten...aber weder mein Bruder noch ich schafften es...es ist nicht leicht, einen kranken Menschen danach zu fragen...

Wir, mein Bruder und ich haben uns dann schon vorab abgesprochen, dass wir es auf alle Fälle übernehmen...egal was ist...

Tja, und nun ist es soweit...

Alle waren so geschockt....und fix und fertig...aber gestern machte es nicht mehr den Anschein...

Mein Vater war ein großer Sammler, hat sich jahrelang sehr viel Geld am Flohmarkt dazuverdient und ist um das Geld mit seiner Lebensgefährtin bis zu viermal im Jahr in den Urlaub gefahren, für mindesten vier Wochen am Stück...

Er hat megamäßig viele Briefmarken...Bücher...Münzen...Sammlerstücke mit großem Wert... Wir kennen uns aber nicht aus...er hat uns nur oft erzählt, was was wert ist.

Meine Schwestern haben gesetzlich keinen Anspruch auf ein Erbe...wenn eines da ist...weil wir ja nicht wissen, wieviel Bargeld mein Vater hat. Aber es sind sehr viele Wertgegenstände da...

Vorab haben sie schon oft blöd geredet, dass wir nur machen sollen, sie haben ja eh keinen Anspruch...und mischen sich da nicht ein...alles steht uns zu...bla bla bla....

Wir haben immer wieder gesagt, dass wir vier die Kinder meines Vaters sind...für uns gibt es keine Unterschiede, nur weil er nicht ihr leiblicher Vater ist...umsonst, sie haben immer wieder blöde Sprüche geklopft, schon als er gelebt hat...und an der Pflege oder nur an seinem Leben haben sie sich auch nicht sonderlich beteiligt....
 
Für meinen Bruder und mich war es selbstverständlich, dass wir unseren Teil, wenn was da ist, mit ihnen teilen...aber nur, wenn sie sich jetzt vorab auch an den Begräbniskosten beteiligen....

Mein Bruder und ich haben eben alles wegen dem Begräbnis in die Wege geleitet...und uns dann mit unseren Schwestern getroffen. Sie waren schon die ganze Zeit superlustig, machten Späße...lachten und machten sich lustig über alles....über die Patenzettel...über die Begräbniszeremonie...das brauchen wir doch nicht...und wofür einen Sänger...ein Pfarrer braucht auch nicht kommen...kostet nur Geld........

Aber mein Bruder war tapfer...er sprach weiter, obwohl sie ihn immer wieder unterbrachen...mit ihren blöden Aussagen........

Als er dann fragte, ob sie sich beteiligen, meinte meine eine Schwester, dass sie kein Geld hat....maximal 500 Euro kann sie vielleicht zahlen...sie kann nicht mehr...

Dann betonte sie immer wieder, dass ihr ja auch nichts zusteht...bla bla bla....

Die zweite Schwester meinte, dass sie sich natürlich beteiligen wird, was das für eine Frage sei, aber sie nicht weiss, wieviel Geld sie hat...sie muss auf die Bank, weil sie haben einen Kredit...und das und das...sie hat zwei Kinder...bla bla bla....aber so ca. 500 Euro werden es sein....

Die Begräbniskosten werden so ca. 5000 Euro betragen...

Sie waren so pietätlos....richtig verarschend....meine Schwester sagt dann zu ihrem Mann, wer wird denn mich unterstützen, wenn du mal stirbst, wer gibt denn mir was....

Ich will garnicht aufschreiben, was sie alles von sich gegeben haben...ich hatte nur immer mehr das Gefühl, dass mein Herz aus meiner Brust springt....

Dann war es mir ein großes Bedürfnis zu sagen, ganz laut und bestimmend, dass ich die Hälfte der Begräbniskosten übernehme, voll und ganz...weil es mir ein Bedürfnis ist, weil ich meinen Vater liebe und ich mich besser fühle, genau die Hälfte zu übernehmen...ich will ihre 500 Euro nicht!!!

Es war auf einmal ganz still....keiner sagte was...ich habe ihnen die blöden Worte abgeschnitten!!!

Ich zahlte dann, verabschiedete mich, gab meinen blöden Schwestern noch ganz stolz die Hand...auch den Männern von ihnen, küsste meinen Bruder und seine liebe Freundin...und ging....

Draussen musste ich dann heftig losweinen, habe mich aber danach richtig befreit gefühlt...es war richtig!!!

Für mich sind sie erledigt....es gibt keinen Grund mehr, nett zu ihnen zu sein. Sie sind berechnende und eiskalte Menschen, die über Leichen gehen.....

Mein Bruder hat mich dann noch angerufen und gemeint, dass ich es richtig gemacht habe...ich habe sie abgewürgt in ihrer blöden Art!!! Danach, als ich weg war, haben sie nur mehr über Autos und Straßen gesprochen...kein Wort ist von meinem Papa oder mir gefallen....er meinte, dass ich große Stärke bewiesen habe und er stolz auf mich ist...weil er das nicht kann....er ist immer lieb und nett....

Seine Freundin meinte auch, dass sie mit ihnen nichts mehr zu tun haben will....weil sie echte Monster sind. Sie hat schon vorab bei dem Gespräch einmal gemeint, dass meine Schwestern eine Aggression an den Tag legen, die nicht packbar ist....aber mein Bruder hat gleich wieder geschlichtet....

Es ist so traurig, dass sie sich so verhalten...aber für mich ist es erledigt...einmal werde ich sie noch am Begräbnis sehen...und dann sind sie aus meinem Leben verschwunden...
 
Na denen würde ich ordentlich die Meinung sagen!

Leider gibts viele solche Leute und Verwandte, könnte ich auch so einiges erzählen...
Verstehe sowas auch nicht, wie man so sein kann, wenn ein/e Verwandte/r stirbt, dass man dann dumme Witze macht, sich um das Begräbnis streitet, aber keine Trauer da ist. (???)
Wo bleiben da die Gefühle, was sind das für Menschen?

Berechnende und eiskalte Menschen...die keinen Platz haben in meinem Herzen....
 
Hallo Felice,

laß Dich umarmen :umarmen: und :trost: trösten...obwohls ja nicht wirklich einen Trost gibt.

Bei Dir bleibt ja momentan auch kein Stein auf dem anderen.

Du hast übrigens noch mit keinem Wort Deinen Freund erwähnt. Seid ihr zusammen? Gibt er Dir menschliche Unterstützung?
Viele Männer fühlen sich dem leider nicht gewachsen oder eben nur mal eine kurze Zeit, aber Trauer dauert sehr viel länger.

Ich denke, für Deinen Papa war es Zeit zu gehen, auch wenns Dir natürlich sehr weh tut. Aber wenn man ohne Hilfe nichts mehr machen kann, dann ists für alle Beteiligten eine schwere Belastung. Vielleicht war der liebe Gott gnädig und hat ihm ein langes Siechtum erspart.

Oh, wie ich das alles kenne mit den lieben Verwandten ! :rolleyes:

Als meine Mama schon sehr schwer krank war (ich kümmerte mich ganz allein um sie, obwohl meine Schwester nur ein paar Häuser weiter gewohnt hätte), sagte sie, dass sie meine Schwester auf keinen Fall am Sterbebett sehen will und sie auch nicht will, dass sie auf ihre Beerdigung kommt. Kein leichtes Unterfangen, aber mit viel List und Tücke ist mir und meinen Kindern gelungen, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Aber gut gings mir trotzdem nicht dabei, weil sie ja doch ihre Mutter war.
Ich hab alle Kosten (über 4000,--) allein getragen und auch die Grabkosten samt Grabstein usw. bezahl(t)e ich. Das war mir meine Mama schon wert.

Wie Du weißt, habe ich innerhalb kurzer Zeit 3 Menschen begraben, das hat mich ein kleines Vermögen gekostet, und trotzdem ist mir heute keine Sekunde leid um dieses Geld, weil es Menschen waren, die ich geliebt habe.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die schwere Zeit, die noch vor Dir liegen wird.
Aber ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es sehr gut tut, wenn man sich alles von der Seele schreiben kann. Mir hat dieses Forum sehr über diese schweren Jahre hinweggeholfen.

Hier ist immer jemand, der Dir zuhört, weil im realen Leben wollen die meisten Menschen nach einigen Wochen nichts mehr davon hören.

Alles liebe
Sunny
 
Hallo Felice,

laß Dich umarmen :umarmen: und :trost: trösten...obwohls ja nicht wirklich einen Trost gibt.

Bei Dir bleibt ja momentan auch kein Stein auf dem anderen.

Du hast übrigens noch mit keinem Wort Deinen Freund erwähnt. Seid ihr zusammen? Gibt er Dir menschliche Unterstützung?
Viele Männer fühlen sich dem leider nicht gewachsen oder eben nur mal eine kurze Zeit, aber Trauer dauert sehr viel länger.

Ich denke, für Deinen Papa war es Zeit zu gehen, auch wenns Dir natürlich sehr weh tut. Aber wenn man ohne Hilfe nichts mehr machen kann, dann ists für alle Beteiligten eine schwere Belastung. Vielleicht war der liebe Gott gnädig und hat ihm ein langes Siechtum erspart.

Oh, wie ich das alles kenne mit den lieben Verwandten ! :rolleyes:

Als meine Mama schon sehr schwer krank war (ich kümmerte mich ganz allein um sie, obwohl meine Schwester nur ein paar Häuser weiter gewohnt hätte), sagte sie, dass sie meine Schwester auf keinen Fall am Sterbebett sehen will und sie auch nicht will, dass sie auf ihre Beerdigung kommt. Kein leichtes Unterfangen, aber mit viel List und Tücke ist mir und meinen Kindern gelungen, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Aber gut gings mir trotzdem nicht dabei, weil sie ja doch ihre Mutter war.
Ich hab alle Kosten (über 4000,--) allein getragen und auch die Grabkosten samt Grabstein usw. bezahl(t)e ich. Das war mir meine Mama schon wert.

Wie Du weißt, habe ich innerhalb kurzer Zeit 3 Menschen begraben, das hat mich ein kleines Vermögen gekostet, und trotzdem ist mir heute keine Sekunde leid um dieses Geld, weil es Menschen waren, die ich geliebt habe.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die schwere Zeit, die noch vor Dir liegen wird.
Aber ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es sehr gut tut, wenn man sich alles von der Seele schreiben kann. Mir hat dieses Forum sehr über diese schweren Jahre hinweggeholfen.

Hier ist immer jemand, der Dir zuhört, weil im realen Leben wollen die meisten Menschen nach einigen Wochen nichts mehr davon hören.

Alles liebe
Sunny

Hallo Sunny.....


Danke für deine lieben Worte...

Ich sehe es auch so, dass mein Vater gehen durfte, bevor es noch schlimmer wurde. Ihm ist viel erspart geblieben...und vor allem hat er uns endlich vertraut. Er hat die letzten Wochen gefühlt, wie es ist geliebt zu werden, ganz ohne Hintergedanken und Erwartungen.

Einfach nur er wurde geliebt, von meinem Bruder und von mir gehalten...

Lange hat es gedauert, bis er sich geöffnet hat...er musste 67 Jahre alt werden...und ich denke, es war seine Lebensaufgabe die Geborgenheit in seiner Familie zu finden...sich dafür zu öffnen...

Stell dir vor, er hat sich bei meinem Bruder vor mir entschuldigt, weil er ihn angeblich geschlagen hat...was aber nicht der Fall war. Mein Bruder sagte immer, dass er sich nicht entschuldigen muss, er hat ihn nicht geschlagen....aber mein Vater lies sich nicht stoppen...

Er meinte, du warst ja der Bub...und darum...ich weiss jetzt, warum er das getan hat.

Mein Vater wurde als Kind hart geschlagen...und er hat sich für seinen Vater bei sich selbst entschuldigt...er hat dadurch seinem Vater verziehen...und meinen Bruder nur als Überbringer genommen...

Wenn ich denke, wie dankbar er war...wie oft er mir in der kurzen Zeit gesagt hat, dass ich so brav bin...und viel zu viel für ihn mache...dann bin ich glücklich...und ich war auch glücklich, dass ich für ihn da sein durfte...das er es zugelassen hat. Denn das war nicht leicht für ihn...

Ich weiss jetzt, wo ich meine Starrsinnigkeit her habe...warum ich immer glaubte, alles allein machen zu müssen...

Hoffentlich ist mein Papa jetzt bei meiner Mami...und sie sind wieder glücklich vereint...ich wünsche es mir so sehr....

Mein Freund und ich sind noch zusammen...wir haben uns einen Monat räumlich getrennt und er ist am Samstag wieder bei uns eingezogen...ich hätte nicht gedacht, dass er durchhält...aber er liebt mich wirklich sehr und ist bereit, sich zurückzunehmen und auch zu ändern.

Sonntag war das dann mit meinem Vater und er ist sehr lieb zu mir...unterstützt mich wo es geht und hält zu mir.

Natürlich ist es noch viel zu kurz um zu sagen, ob es wieder gut mit uns funktioniert...aber es ist eine harte Probe für ihn, da ich natürlich wieder nicht offen für seine Zuneigung bin...

Ich wünsche mir, mit ihm zusammenzubleiben...und hoffe auch, dass es mit uns funktioniert...denn er ist schon sehr hartnäckig...und bereit viel zu tun...um mit mir zusammenzubleiben...
 
Wegen meinen lieben Schwestern ärgere ich mich nicht, weil ich es gewusst habe...

Nun hat es auch endlich mein Bruder kapiert...er möchte nur mehr das Begräbnis in Frieden durchhalten und dann auch nichts mehr mit ihnen zu tun haben...weil sie eindeutig gezeigt haben, dass sie unseren Vater nicht im Herzen tragen...

Sie müssen damit leben...und sich in den Spiegel schauen...
 
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liebe felice,

ich wünsche dir nun viel kraft und zuversicht.

dein vater ist nun wohl dort, wo es ihm viel besser geht.

hier noch ein paar worte, diesmal ausschließlich für dich:

wenn dein lächeln gefriert,
gefrieren die tränen.

wenn tränen sich lösen,
löst sich der schmerz.

während schmerzen verklingen,
erklingt ein lächeln in dir.
[
 
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