Jetzt vor 20 Jahren starbst du

I

Isisi

Guest
Mama, heute vor 20 Jahren um 12.55 Uhr bist du gestorben. Jetzt gerade vor 20 Jahren fing dein Sterben an. Jetzt vor 20 Jahren war ich 400 Kilometer weit weg von dir und hatte noch nicht die geringste Ahnung dass meine Mama stirbt.

Ich habe in den letzten 20 Jahren viel Glück und Leid erlebt. Aber die Erinnerung an dich und die Liebe zu dir ist nie in Vergessenheit geraten. Du fehlst mir nicht jeden Tag und ich trauere auch nicht jeden Tag um dich. Aber irgendwie bist du immer da.

Aber heute vermisse ich dich sehr und es schmerzt gerade so sehr, als hätte ich eben von deinem Tod erfahren.

Mama, ich liebe dich und ich bin dankbar dass ich dich 31 Jahre haben durfte.

"Mausi" hast du mich immer genannt und mir ging es oft auf die Nerven. Jetzt nennt mich keiner mehr Mausi und es fehlt mir.

Alles Liebe
deine Mausi
 
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Hallo,


als ich zu Ende gelesen ....hatte ich Tränen in den Augen.
Ich musste an meinen Papa denken.
"Nau freilich mei Schatz"....sagte er immer zu mir.
Ich werde diese Worte und den Klang seiner Stimme nie vergessen.

Danke fürs Schreiben und dadurch Erinnern. Gerade ganz stark, intensiv und voller Gefühle.


Alles Liebe
Sadira
 
... habe auch Tränen in den Augen.

Nachdenklich machend ... habe erst jetzt entspannten Kontakt zu Eltern.

Vorsichtige Umarmung für Dich, wenn Du magst.


Mondin
 
Und deine Mutter weiß genau, das du sie nicht vergessen hast und spürt das du an sie denkst !
Wissend auch, das es ein wiedersehen gibt, sie dich besuchen kommt, wenn du bereit bist dafür .
Bereit, ohne Angst, ohne erschrecken, in deinen Träumen .... auch wenn du jetzt meinst, du könntest dies schon "ertragen" so kennt sie dich und weiß wann ...
 
Wenn die Person stirbt, die einem als Kind am nächsten stand, meist ist das die Mutter, dann stirbt auch die Kindheit mit. Man ist plötzlich kein Kind mehr, selbst wenn man schon 29 Jahre alt war, so wie damals bei mir, als meine Mutter starb.

Es ist, als ob die Welt kälter wird, wenn die Mutter stirbt.

Dann starb mein Vater, inzwischen war ich 43 Jahre alt, es war nicht so ein heftiges Trauergefühl wie bei meiner Mutter, dennoch war es irgendwie brutal, nun war ich "Vollwaise", mit 43 und schon eigenen Kindern. Als mein Vater starb, war es, als ob auch eine Brücke zu meiner Mutter angerissen wurde, also zu meiner Kindheit. Jetzt darf ich nie wieder ausgelassen sein, verrückt und etwas übermütig, ich muss erwachsen sein, meine Kinder brauchen mich und sie haben ebenfalls wie ich sie hatte eine sorglose Kindheit verdient.

Irgendwann werden auch sie "Vollwaisen" sein und erst dann erkennen, wie glücklich wir damals (also heute) waren.

Man weiss immer erst was man hatte, wenn es nicht mehr da ist. Das ist wahres Glück, Glück ist kein kurzfristiges Hochgefühl, sondern so beständig, dass es als völlig normal durchgeht. Das es absolut nicht normal ist, merkt man erst, wenn man nur noch Blumen auf ein Grab legen kann.
 
Kann ich nicht so bestätigen. Und bei mir entsteht Trauer eben auch aus dem Verlust eines wirklich geliebten Menschen.

Gehts noch? Mag ja sein, dass du deine Eltern nicht geliebt hast, aber unterstelle das bitte nicht andere Leute ebenfalls! Also wirklich, du hast ja absolut null Feingefühl!
 
Gehts noch? Mag ja sein, dass du deine Eltern nicht geliebt hast, aber unterstelle das bitte nicht andere Leute ebenfalls! Also wirklich, du hast ja absolut null Feingefühl!

Das hab ich nicht gesagt. Ich sagte: s.o.

Anders: ich weiss es zu schätzen, was da ist und halte es für möglich, dass es vielen anderen ebenso geht. Bricht es dann weg (durch den Tod) entsteht Trauer.
Aber es ist halt eben auch so, dass Mensch nicht um jeden gleich stark trauern kann... wohl auch menschlich, jep.
 
Anders: ich weiss es zu schätzen, was da ist und halte es für möglich, dass es vielen anderen ebenso geht. Bricht es dann weg (durch den Tod) entsteht Trauer.

Wie alt bist du? 40? 50? 60? Versuche mal, dich in junge Leute reinzuversetzen, für die es ihr Leben lang normal war, Eltern zu haben und dann plötzlich erfahren müssen, dass der Tod eben auch nicht vor ihrer Familie halt macht.

Man weiss es eben nicht zu schätzen, was man hat. Sonst wären alle Menschen glücklich.

Du bist sicher auch nicht so perfekt und hast keine Wünsche, doch wenn bei dir streuender Krebs diagnostiziert wird, erkennst du erst, wie lächerlich deine Wünsche waren. Also stell dich bitte nicht als Mrs. Perfekt dar, denn auch du bist nur ein Mensch.
 
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Wie alt bist du? 40? 50? 60? Versuche mal, dich in junge Leute reinzuversetzen, für die es ihr Leben lang normal war, Eltern zu haben und dann plötzlich erfahren müssen, dass der Tod eben auch nicht vor ihrer Familie halt macht.

Man weiss es eben nicht zu schätzen, was man hat. Sonst wären alle Menschen glücklich.

Du bist sicher auch nicht so perfekt und hast keine Wünsche, doch wenn bei dir streuender Krebs diagnostiziert wird, erkennst du erst, wie lächerlich deine Wünsche waren. Also stell dich bitte nicht als Mrs. Perfekt dar, denn auch du bist nur ein Mensch.

Du verstehst mich falsch. Unsere Mitmenschen können uns sehr wohl ansehen, ob wir glücklich sind- auch, wenn wir meinen, es nicht immer so zeigen zu können. Sie sind oft weiser als wir ihnen zutrauen.
Wir kennen in jungen Jahren nur oft das Gefühl der Trauer noch nicht. Entsteht dieses, spüren wir plötzlich und ganz stark den Unterschied zum vorherigen Gefühlszustand.
Wir sollten nun nicht hingehen und den Fehler machen zu sagen: wir haben nicht gewusst, wie glücklich wir sind bis wir etwas verloren hatten. Das ist zwar verständlich IN der Trauer, aber es nützt uns nichts. Es gilt nun, diesen Unterschied gefühlsmäßig zu erfassen und anzunehmen. Und, ja, manche Menschen fehlen einem ein Leben lang... denn kein Mensch ist ersetzbar.
:)
 
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