Der "Heilige Geist"

Hallo Anadi,

geh doch - bitte, etwas gründlicher an das Problem.
Du hast es schon gut begonnen, indem du die hebräischen Vokalbeln kopiert hast. Nur ist das alles nicht wirklich nachvollziehbar was du schreibst, auch wenn ein Teil davon richtig ist.

Man sollte unterscheiden wie der Begriff heute verwendet wird, wie er früher gemeint war und was überhaupt damit gemeint wurde. Hl. Geist heißt [ruach ha kodesch]. Das sagt das gleiche. Allerdings gibt es in Hebräisch für [ruach] noch Wind, Moral, Himmelsrichtung, Luft. Zudem ist [kodesch] nicht allein heilig, sondern trennt absondern vom Besonderen. Dann stecken hinter den Begriffen lange Lehren. Somit kann man den Text erst dann erkennen - wenn die Komponenten deutlich werden. Dein Psalmbeispiel hat fünf Leseweisen.
 
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und was ist der Unterschied zwischen naphash - atmen und ruach - atem?

Jedes Wort hat sein eigenes Bedeutungsfeld, auch wenn ähnliche Dinge bezeichnet werden.

So gibt es z.B. auch einen Unterschied zwischen Vernunft und Verstand, auch wenn viele Menschen aus Unwissenheit diese Wörter absolut austauschbar synonym verwenden.



Naphash kommt von nephoschos und heißt "Atem, Geist, Hauch"; ruach kommt von ruax und heißt "Wind, Geist, Hauch"
 
was oder wie soll das zu verstehen sein .
Der Geist im König David wird durch simsala-bim erneuert.

Zuerst kommt der Wunsch in dem König einen tugendhaften Geist zu haben.
51:12 Götter (Elohim), schafft ihr ein reines Herz für mich und erneuert den Geist in mir.

Und der Wunsch kommt nicht aus nichts, sondern aus seinem sündhaften Zustand,
Er sagt den Göttern:
51:11 Versteckt eure Gesichter von meiner Sünden und zerstört meine Verderbtheit.
Wie soll das gehen?
Normallerweise durch verschiedene Vorgänge der Busse und Entsagung,
oder nach David durch Brandopfer ( gebrannte Ochsen auf dem Altar, siehe 51:20)

David will allerdings keinen „heiligen“ Geist, zu ihm geschickt haben, sondern:
51:13 … nimmt euren Geist der Heiligkeit nicht von mir.
Als wäre dieser Geist schon mit ihm gewesen.

Nach Ansicht der Christen wäre „der Heilige Geist“ eine Person die auch in diesem Fall schon die ganze Zeit bei König David gewesen sein muss, was allerdings nicht stimmen kann, weil „der Heilige Geist“ der Christen nicht der Begleiter einer verdorbenen, sündhaften Person, wie sich David beschreibt, sein kann.

Oder die Idee, den Geist der Heiligkeit nicht von David zu nehmen,
bezieht sich auf sein Wunsch nicht von dem guten Geist der Götter vergessen zu werden.
Die Idee wird später allerdings bekräftigt:
51:14 Tröste mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem freudigen Geist
(Geist der Freude – ein Wesen namens „Der Freundliche Geist“ … warum nicht?!) rüste mich aus.

Der Freundliche Geist und „die Maria“... war nicht im Sinne der Erfinderischen Geist der Christen.
 
Ach was, lieber Anadi, so kann man die Texte nicht nehmen.

In der Katholischen Kirche war bis ins vergangene Jahrhundert hinein das Bibellesen für Laien verboten. "Ungebildete" bekommen ohne die entsprechende Hintergrundliteratur einen völlig seltsamen Eindruck.

David heißt "geliebt". Es handelt sich um Liebeslehren.
Die Bibel kann nicht so wortwörtlich genommen werden, denn in Hebräisch liegen andere Begriffe (dahinter). Der Text erschließt sich anders.

Wenn die "Ziegen" opferten, hieß das gleichzeitig Stärken hochbringen.
Die Texte handelten vom psychologischen Sinn.
Wenn "Rind" geopfert wurde, kam Ertrag zur Entwicklung.
Dann gab es welche, die innerer Sinn und äußere Handlung nicht in die Reihe bekamen und grad das Verkehrte machten, Menschen ausnutzten, vernichteten mit den Regeln. Es gab welche, die statt Fortschritt Rückschritt wollten, elitär sein wollten und dergleichen mehr. Die jüdische Geschichte hat da viel zu bieten in den leidvollen Zeiten der Entwicklung des ersten Christentums und auch davor.
 
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Häschen;4624512 schrieb:
In der Katholischen Kirche war bis ins vergangene Jahrhundert hinein das Bibellesen für Laien verboten.
Es ging nicht um Laien, sondern um eine historische und textuell – kritische Analyse der Schriften, voll von offensichtliche Unstimmigkeiten

Häschen;4624512 schrieb:
"Ungebildete" bekommen ohne die entsprechende Hintergrundliteratur einen völlig seltsamen Eindruck.
Diese zusätzliche "entsprechende Hintergrundliteratur" sind nur Versuche der Christen, die nicht ausgemerzten Unstimmigkeiten, irgendwie zu erklären.

In der Katholische Enzyklopädie ( fünfzehn Bänder publiziert unter der Imprimatur von Archiebischof Farley; New York, Robert Appleton Co., 1907-9.) wird sagt,:
"Es ist einfach zu verstehen wie zahlreich die Varianten eines Textes, wie die Bibel, sind, welche im Laufe der Jahrhunderte, so oft abgeschrieben worden ist, und wie unmöglich sein kann zu behaupten, dass eine einzige Variante, genau die Richtige wäre, und alle andere mangelhaft sind. Mill hat der Zahl der Varianten des Neuen Testaments um die 30,000, abgeschätzt und nach der Endeckung von MSS. unbekannt zu Mill, diese Zahl ist noch größer geworden." (katholische Enzyklopädie. iv, 498.)

Die "autorisierten" Bücher des Neuen Testaments, wie auch die vom Alten, sind voll von Widersprüche und Missverständnisse der verschiedenen Texte die als „originale“ gelten, dessen Varianten heutzutage um die 150,000 geschätzt werden.

Wer ist dann „inspiriert“ das Wahre vom dem Falschen zu unterscheiden, und auf diese Weise zu wissen, was Jesus und seine Schüller wirklich gesagt und getan haben, oder was manche Fehler der Abschreiber, oder Verfälschungen der Priester haben zu so viele unterschiedliche Variante geführt?

Über dem Chaos und das Jonglieren der so genannten „offenbarten“ Texten in der Großen Dioceses Nord Afrikas, sagt die Katholische Enzyklopädie.:
"In dem Frühen – Christentum Nord Afrikas (Egypten) gab es niemals einen offizielen Lateinischen Text, welcher allen ansässigen Kirchen bekannt war, oder einer, welcher von den Anhänger verschiedener Kirchen bevorzugt war, wie später mit den Evangelien der Fall ist.
Die Afrikanische Bischöfe haben gerne das Korrigieren der “offenbarten” Schriften erlaubt, oder sogar das Hinzufügen verschiedener Referenzen in dem Griechischen Text.

Außer ein Paar Ausnahmen waren die Texte der Septuagint die bis zum vierten Jahrhundert (Christliche Zeitrechnung) geherrscht haben, und nicht das Alte Testament.
Im Fall des neuen Testament, die MSS (Manuskripte) waren Westlicher Typ.
Auf diesem Hintergrund erschienen eine Vielzahl von Übersetzungen und Auslegungen.

Außer der Widersprüche, die in zwei Zitaten des selben Textes in der Schriften zweier verschieden Autoren, und manchmal des selben Autors, waren, wissen wir jetzt, dass in viele Bücher der Bibel Varianten gaben, welche völlig unabhängig von einander waren.
" (katholische Enzyklopädie i, 193.)
 
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