Johannes

Gab es eine johanneische Gemeinde?

Zeitschrift für das Studium des Neuen Testaments
Hugo Méndez hmendez@email.unc.edu
Band 42, Ausgabe 3

Dieser Artikel stellt die historische Existenz der "johanneischen Gemeinschaft",
einer vermuteten Gruppe antiker Kirchen,
die eine bestimmte theologische Auffassung teilen in Frage.

Gelehrte setzten eine solche Gemeinschaft voraus,
um die Ähnlichkeiten von "Nach Johannes" mit 1, 2 und 3 "Johannes"
sowie das Zeugnis der Episteln um ein Netzwerk von Kirchen zu erklären.

Im Gegensatz zu dieser Ansicht macht dieser Artikel
auf Beweise für literarische Kontakte zwischen den vier Texten
und das Vorhandensein von dubiosen Autorenaussagen in jedem Text aufmerksam.

Quelle:
Journal for the Study of the New Testament
 
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Gab es eine johanneische Gemeinde?

Zusammengenommen machen diese Merkmale des
"Nach Johannes", 1. Johannes, 2. Johannes und 3. Johannes
sie zu unzuverlässigen Grundlagen für historische Rekonstruktionen,
deren implizite Zielgruppen und Situationen wahrscheinlich erfunden sind.

Diese Texte stellen eine Kette von literarischen Fälschungen dar,
in denen die Autoren verschiedener Versionen
eine einzige erfundene Figur - einen Augenzeugen des Lebens Jesu - zum
Sprachrohr verschiedener theologischer Standpunkte machen und umgestalten.

Quelle:
Zeitschrift für das Studium des Neuen Testaments
Hugo Méndez hmendez@email.unc.edu
Band 42, Ausgabe 3
Journal for the Study of the New Testament
 
Gab es eine johanneische Gemeinde? 3

Seit mehr als fünfzig Jahren gingen Wissenschaftler davon aus,
dass das Johannesevangelium und die Johannesbriefe
im Rahmen einer bestimmten Art von sozialem Gefüge verfasst wurden:
einem einzigen, engmaschigen Netz von Kirchen,
die eine bestimmte theologische Sichtweise teilten
(die "johanneische Gemeinschaft" oder "johanneisches Christentum").

Diese Hypothese, die in Werken von J. Louis Martyn, Raymond Brown und Wayne Meeks verbreitet wurde,
stützte sich auf die frühere Entdeckung einer sektiererischen Gemeinschaft und Literatur in Qumran.1
In den späten 1980er Jahren war sie zu einem "Paradigma" für die Johanninforschung geworden
- zu einem "allgemein akzeptierten und als gültig erachteten Wissen" in "Standardwerken wie Kommentaren und Lehrbüchern" sowie zum Rahmen für Hunderte von Studien (Smith 1990: 293 n.).

Quelle:
Zeitschrift für das Studium des Neuen Testaments
Hugo Méndez hmendez@email.unc.edu
Band 42, Ausgabe 3
Journal for the Study of the New Testament
 
Gab es eine johanneische Gemeinde? 4

In jüngster Zeit ist die Johanneische Gemeinde Hypothese jedoch unter Beschuss geraten
und in gewissem Maße auf dem Rückzug. 2

Eine kleine, aber lautstarke Gruppe von Kritikern hat
  • das Fehlen jeglicher externer Beweise für die Existenz einer johanneischen Gemeinschaft
  • und die unsicheren Methoden zur Rekonstruktion ihrer Geschichte ins Visier genommen:
Bauckham sagte "Wie die Suche nach dem historischen Jesus, hat auch die Suche nach der historischen johanneischen Gemeinschaft eine Vielzahl von Ergebnissen hervorgebracht, aber im Gegensatz zu der ersteren hat die johanneische Gemeinschaft noch keine Kriterien für die Authentizität und eine kritische methodologische Überprüfung hervorgebracht.
...
Da die johanneische Gemeinschaft ... weder in der nicht-johanneischen Literatur des Neuen Testaments noch in anderen frühchristlichen Quellen Spuren hinterlassen hat, gibt es keine externen Belege, die als Kontrolle für eine imaginäre Rekonstruktion dienen könnten..." (Bauckham 2007: 13-14).
 
Gab es eine johanneische Gemeinde? 4

In jüngster Zeit ist die Johanneische Gemeinde Hypothese jedoch unter Beschuss geraten
und in gewissem Maße auf dem Rückzug. 2

Eine kleine, aber lautstarke Gruppe von Kritikern hat
  • das Fehlen jeglicher externer Beweise für die Existenz einer johanneischen Gemeinschaft
  • und die unsicheren Methoden zur Rekonstruktion ihrer Geschichte ins Visier genommen:
Bauckham sagte "Wie die Suche nach dem historischen Jesus, hat auch die Suche nach der historischen johanneischen Gemeinschaft eine Vielzahl von Ergebnissen hervorgebracht, aber im Gegensatz zu der ersteren hat die johanneische Gemeinschaft noch keine Kriterien für die Authentizität und eine kritische methodologische Überprüfung hervorgebracht.
...
Da die johanneische Gemeinschaft ... weder in der nicht-johanneischen Literatur des Neuen Testaments noch in anderen frühchristlichen Quellen Spuren hinterlassen hat, gibt es keine externen Belege, die als Kontrolle für eine imaginäre Rekonstruktion dienen könnten..." (Bauckham 2007: 13-14).


Servus anadi!

Es ist sicher einfach zu zweifeln und zu kritisieren, als sich an tatsächliche Fakten und deren Indizien zu orientieren.
So also auch im Umfeld von Johannes den Evangelisten – oder besser gesagt,
wie er es in einem Bild „unter dem Lindenkreuz“ formulierte:

„Siehe, das ist Deine Mutter.“

Im Hinblick auf Maria, die doch eigentlich die Mutter von Jesus ist, in einer sehr liberalen Darstellung.
Als eine Realität im Wandel der Zeit, wenn der Tod gelegentlich an die Tür klopft.
Auf eine außereheliche Geburt mehr oder weniger soll es nicht ankommen.
Und in etwa diesen Zusammenhang tue ich mich schwer Vorbilder bei den Ägyptern zu finden.

Aber sei es drum, sogar der in Fachkreisen hoch geschätzte Missionar Paulus begnügte sich mit seiner Entfaltung auf Oströmischen Boden. Da ist keine Rede etwa von Nigeria oder Kongo, auch nicht von Japan und der übrigen Inselwelt. Nein, keine Spur davon. Nicht einmal in Spanien gewährten man ihm Gastfreundschaft.

Warum ist das wohl so?

Was man aber Paulus zweifellos zugestehen muss ist seine Redegewandtheit im „Small Talk“.
Das entsprach aber so ganz und gar nicht Johannes dem Evangelisten.
Viel mehr hielt er sich an eine strenge authentische Schilderung in seinem Evangeliumtext.
Während die Offenbarung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der nächsten Generation zu suchen und finden ist, nämlich in der tragenden Person des bekannten Timotheus.
Um diese Gestalt aus der Geschichte war damals zwischen Johannes und Paulus ein heftiger Wettstreit entbrannt, davon darf man ausgehen …


Oder mit anderen Worten formuliert, von der „ jüdischen Quelle“ zur „oströmischen Förderung“.
Denn ohne Energie – vorzugsweise in der Kommunikation als Licht dargestellt – geht nichts!





… und ein 😎
 
Servus anadi!

Es ist sicher einfach zu zweifeln und zu kritisieren, als sich an tatsächliche Fakten und deren Indizien zu orientieren.
So also auch im Umfeld von Johannes den Evangelisten – oder besser gesagt,
wie er es in einem Bild „unter dem Lindenkreuz“ formulierte:

„Siehe, das ist Deine Mutter.“
Das "Evangelium" macht auch nichts anders als der Zweifel in der Darstellung des Jesus zu vergrößern.
Da werden keine "tatsächliche Fakten" erzählt.

Argumente:

Siehe bitte
Jungfräuliche Mutter Anahita - Mithraismus
Die Jungfraulehre

Christliche Väter - keine Quelle für die Wahrheit
Vorrangig: Römisches Mithraismus oder Christentum?
 
Gab es eine johanneische Gemeinde? 5

Trotz dieser Kritik hat sich die Idee einer johanneischen Gemeinschaft jedoch als bemerkenswert widerstandsfähig erwiesen. In einer erschienenen Einführung zu Johannes wird im Namen der Mehrheit betont, dass, auch wenn "wir nicht in der Lage sind, seine Geschichte mit der gleichen Strenge und Präzision zu rekonstruieren, wie es neuere Gelehrte versucht haben", die "Rekonstruktion einer johanneischen Gemeinschaft auf einem sicheren Fundament als die anderen theoretischen "Evangeliums" Gemeinschaften" (Skinner 2015: 44).

Diese "sicherere" Grundlage wäre die Existenz der drei zusätzlichen "johanneischen" Texten neben dem "Evangelium". "Was auch immer man über das Evangelium sagen mag", schreibt Martinus de Boer (2018: 213), "die Briefe haben für viele eine feste Grundlage für die Schlussfolgerung geliefert, dass es eine johanneische Gemeinschaft gab".

In ähnlicher Weise räumt Adele Reinhartz (2003: 17) - eine Kritikerin der Hypothese - ein, dass "die "Johannesbriefe" die Existenz einer solchen Gemeinschaft zu verlangen scheinen". Einerseits impliziert allein die Existenz mehrerer Texte, die "johanneische" Ideen und Redewendungen teilen, aber von verschiedenen Händen geschrieben wurden, eine Gruppe von miteinander verbundenen Schreibern - eine Gruppe, auf die sich die Gestalt einer "Gemeinschaft" leicht übertragen lässt. Zum anderen scheinen die Briefe diese Gemeinschaft zu bezeugen, indem sie auf "Gemeinden" verweisen, die durch ein "Netzwerk von Besuchen und Briefen" (Lieu 2014: 123; z. B. 3 Joh 6, 9, 10) verbunden sind.
 
Das "Evangelium" macht auch nichts anders als der Zweifel in der Darstellung des Jesus zu vergrößern.
Da werden keine "tatsächliche Fakten" erzählt.

Betrachte es einfach so:

Die Apostel sind unmittelbar dabei gewesen.
Wer könnte dazu eine ergänzende Bestätigung formulieren, außer ein anderer Apostel,
oder ein Verwandter - was fallweise das Selbe gewesen ist.

Freilich sind ihre Texte geschönt.
Verborgen blieb was aber letztlich doch an die Oberfläche gelangt ist oder gelangen wird.

So hat etwa die "Reformation" an manche Dogmen des Christentums gekratzt,
nur das Privileg des göttlichen Status von Jesus wollte man trotzdem beibehalten.
Weil dies einfach dem Vokabular des Glaubensvolk entsprochen hatte.
Das ist unbestritten dubios, finde ich.

Obwohl, wissenschaftliche Forschung reicht nur jeweils bis zu einem bestimmten Grad.
Danach kommt ein anderer Tag und wieder ist alles anders und neu.

Zum Beispiel - darauf habe ich schon hier im Thema hingewiesen - tendiere ich dazu in Mt 10 die richtige Reihenfolge der Apostel im Jahreskreis dargestellt zu erkennen, wie sie Jesus installierte. Mit der kleinen Änderung, dass die positiven Zeichen auf die negative Seite getauscht wurden. Zweifellos eine Maßnahme in der Zeit danach, als der Plan B praktiziert wurde, und das hat durch das Kollegium der Apostel selbst stattgefunden. Anderseits ist die in Joh verwendete Tabelle der Apostel aus späterer Zeit und hat bereits starke Veränderung erfahren, weil doch der Apostel einen Freund hatte, der einen Freund kannte ...

Aber bitte schön, wer sich an diesem Granit die Zähne ausbeißen möchte,
der braucht solche aus Diamant oder wenigstens aus Rubin, sonst wird das nichts.

Allgemein dürfte gelten, die Mutationen des Lebens "passieren",
und wenn sie keiner erfunden hat, sind sie einfach Naturgesetz - und aus!


... und ein 🤣
 
Der Apostel Thomas gilt als enger Freund von Johannes dem Evangelisten (Apostel).
Manche Texte von Johannes werden als Nebensächlichkeit gerne abgetan.

Zum Beispiel diese Zeilen:

Joh 10,33-37

Die Juden antworteten ihm: Wir steinigen dich nicht wegen eines guten Werkes, sondern wegen Gotteslästerung; denn du bist nur ein Mensch und machst dich selbst zu Gott.
Jesus erwiderte ihnen: Heißt es nicht in eurem Gesetz: Ich habe gesagt:
Ihr seid Götter?
Wenn er jene Menschen Götter genannt hat, an die das Wort Gottes ergangen ist, und wenn die Schrift nicht aufgehoben werden kann, dürft ihr dann von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagen: Du lästerst Gott - weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn?
Wenn ich nicht die Werke meines Vaters vollbringe, dann glaubt mir nicht.


Dann denkt man gelegentlich: „Spinnt der Pepi?“ (Le Petit),
überspringt diesen Teil und fährt weiter fort wie bisher.
Aber in fast keinem Abschnitt der Nacherzählungen ist man in der Bibel
so nahe am Pantheismus wie an dieser Stelle, fundiert auf die Psalmen im AT.

(Freilich muss man hier einflechten, damals kannte man dieses Beispiel aus der Physik nicht, das „geschlossene System“.
Dazu kommt der Umstand, die Wandlung der gesamten Einheit funktioniert auf mehreren Wegen, wie per Rückfahrkarte im Element Wasser, und anderseits als Einbahnstraße durch das Verbrennen im Feuer, ohne Rückkehr.
Obwohl die Summe der Energie stets gleich bleibt!)


... und ein 😎
 
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Betrachte es einfach so:

Die Apostel sind unmittelbar dabei gewesen.
Wer könnte dazu eine ergänzende Bestätigung formulieren, außer ein anderer Apostel,
oder ein Verwandter - was fallweise das Selbe gewesen ist.

Freilich sind ihre Texte geschönt.
Es ist fraglich ob man sie Aposteln nennen mag und
etwas was in dem sogenannten "Neues Testament ("Gottes")"
zu tun haben, wenn man die diese Schriften aufmerksam untersucht.

Zur Erinnerung siehe z. B.:

Mithraismus eine "satanische" "Kopie" 1
Mithraismus eine "satanische" "Kopie" 2
Christliche Väter - keine Quelle für die Wahrheit
Vorrangig: Römisches Mithraismus oder Christentum?
Belege über römischem Mithraismus
Römisches Mithraismus wichtige Quelle für die Erfindung des Christentum
 
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