Depressionen - Was hilft wirklich?

Einerseits könnte sich das Thema dann von selbst erledigt haben (da habe ich schliesslich keinen Lichtmangel mehr)

Wenn du glaubst, daß es an dem liegt, bei uns kann man bei einigen Ärzten u.ä. Lichtbehandlungen/therapien machen, da gibts wohl entsprechende Behandlungskonzepte. Gibts im Thurgau sicher auch :)

ciao, :blume: Delphinium
 
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Wenn du glaubst, daß es an dem liegt, bei uns kann man bei einigen Ärzten u.ä. Lichtbehandlungen/therapien machen, da gibts wohl entsprechende Behandlungskonzepte. Gibts im Thurgau sicher auch :)
Jetzt hab ich nach "Lichttherapie" gegoogelt und bin bei Schönheits-OPs gelandet. Mit meinem Aussehen hab ich nun wirklich kein Problem...
Beim Weitersuchen habe ich in meiner direkten Umgebung niemanden gefunden - aber trotzdem danke für den Tipp...
 
Ich hatte die letzten 4 Jahre oft mit Depressionen zu kämpfen und habe mit der Zeit gelernt, die Anzeichen für ein nahendes Tief zu erkennen und gegenzusteuern. Wenn die Stimmung absackte waren folgende Handlungen für mich immer relativ hilfreich:
- eine für mich angenehme Musik anhören, mit der ich positive Dinge verbinde
- Hände und Kopf beschäftigt halten, Hobbys ausleben (zeichnen, bastelt, schreiben ect)
- meine Umgebung für mich angenehm gestalten (Wärme, Kerzen, Duftlampen)

Wenn es ganz akut kommt (in meinem Falle neige ich zur Selbstverletzung)
- einen Freund anrufen, mit dem man bestenfalls vorher abgesprochen hat, dass man sich meldet wenn eine schlimme Phase ansteht
- zwei Notfallkoffer anlegen. einer für die Zeit vorher und einen für die Wundversorgung, wenn es doch soweit gekommen ist.
In dem ersten sollten Dinge drin sein, die einen positiv bestärken. Kleine Geschenke, die man von Freunden bekommen hat, Fotos von Menschen, die man liebt, alle eben, was einen positiv bestärkt. Eventuell auch eine Liste mit Handlungen (skills) die man statt einer evtl Selbstverletzung tun könnte und eine Liste mit Sätzen von Freunden, die einen aufgebaut haben, mit den eigenen positiven Eigenschaften ect
Der andere sollte alles für die Wundversorgung enthalten. Pflaster, Kompressen, Verbände, Desinfektionsmittel, Wundheilsalbe ect

Ich denke es ist wichtig, dass man selbst lernt welche Dinge einen persönlich runterziehen und diese zu meiden lernen. Mich triggern zb ganz bestimmte FIlme, entweder aufgrund ihrer Handlung, die mich an persönliche Erfahrungen erinnern, oder in denen Menschen Schnittwunden zugefügt werden. (Der Film Stigmata zb enthält am Anfang eine Szene, in der der Hauptperson in einer U-Bahn große Wunden durch eine Peitsche zugefügt werden... kann ich mir garnicht ansehen)

LG
Staubkind
 
Hallo,

nun mal ein ernsteres Thema:

ich kann mir vorstellen, dass es hier einige Menschen gibt, die Erfahrungen mit Depressionen haben.

Mich würde interessieren, wie Ihr damit umgeht, wenn Ihr merkt, dass Ihr auf dem besten Weg in die "Dunkelheit" seid! Was hilft Euch und was empfindet Ihr als hinderlich?

Ich weiss, dass es viele verschiedene Sorten Depression gibt und viele verschiedene Menschen, die betroffen sind, deswegen glaube ich, dass es kein Rezept gibt, was für alle gut ist! Aber ich fände es gut, wenn man hier ein paar Anregungen finden könnte, wie man sinnvoll damit umgehen kann.

LG
Ahorn

Wenn ich in Depression "abgleite", behandle ich mich manchmal
selbst durch Musik- oder Filmtherapie.
- Ich höre mir Musik an, die ich liebe und die bei mir sehr positive Gefühle auslöst.
Resultat: Es tröstet mich, danach fühle ich mich besser.

- Filme, die mich in meiner Kindheit berührt haben und mit denen ich stark positive Assoziationen habe, wirken sich heilend auf mich aus.

Bei der 2. Möglichkeit besteht leider die Gefahr, nostalgisch zu werden, es kommt auf den Film an.

Eine 3. Möglichkeit wäre Sport:
Lauf, Renn, lass die Depression erschöpfen. Ertränke sie in leiblichen Schweiß.

Oder du machst dir ein Vollbad mit verschiedenen, wohltuenden Aromaten.
Zusätzlich kannst du das Licht ausmachen und Kerzen anzünden oder entspannende Musik im Hintergrund laufen lassen.

Allerdings sind das Methoden, die nur vorübergehend helfen.
Etwas zu ertränken und verdrängen hilft dir natürlich für eine Weile, aber auf Dauer ist es unnützlich.

Grundsätzlich solltest du die Ursache und den Grund für eine Depression
finden. Das geht am besten, wenn du zum Psychotherapeuten gehst.
( einen guten natürlich, ist leider nicht leicht einzuschätzen, wer wirklich kompetent ist)

Gespräche sind das Elexir gegen Depression.
 
Schrödingers Katze;1240414 schrieb:
Nithaiah, da haben wir was gemeinsam :) Ich hau da echt auch jedesmal noch einen drauf. Am besten irgendwas, was noch viel tragischer ist als meine Stimmung...Naja, lustig isses ja nicht gerade. Aber allein schon die Gedanken an fröhliche Menschen oder Discomusik jagen mir einen kalter Schauer über den Rücken, wenn's mich mal wieder erwischt hat. Und wenn mir dergleichen dann doch begegnet, werd ich agressiv.

Ich glaub wir haben so einiges gemeinsam, Katzi! :)

Ich denke eben auch dass es nicht sinnvoll ist, etwas zu unternehmen, was den Bedürfnissen der Seele völlig konträr ist. Natürlich kann man aktiv versuchen der Depression zu entfliehen, mancher betäubt sich ja dann mit Arbeit, oder übertriebenem Aktionismus. Aber der Typ bin ich nicht. Meine Seele schreit dann förmlich nach Ruhe, und es ist ein ganz starkes Bedürfnis nach sich Ein-igeln da. Die Welt "draußen" ist mir dann zu heftig, zu laut. Ich komme da nicht klar. Was noch helfen kann, sind Gespräche - allerdings nur tiefsinnige in dem Moment. Aber auch dafür muss ich in der richtigen Stimmung sein. Oder Körperkontakt; gestreichelt werden oder im Arm gehalten werden. Das lässt sich aber nun mal auch nicht immer einrichten.

Dieses regelrechte Hochpuschen mit vermeintlich traurigen Dingen hilft mir eigentlich auch am besten. Manchmal warte ich dann schon drauf, dass ich endlich in der Stimmung bin, das auch zuzulassen. Ich hab mir schon oft gedacht, ob ich mich nicht vielleicht ein klein bisschen bewusst in diesem Zustand halte...weil ich ja durch die Depression mal für'ne Zeit alle anderen Sachen beiseite legen kann.

Ich denke, da kommt auch unser recht aktives 12. Haus mal wieder zum Einsatz, das eben auch gelebt werden will. Raus aus der Welt - und rein in die Zwischenwelten. Auf jeden Fall ist es der Seele offenbar ein Bedürfnis, sich zurückzuziehen und in die eigenen Tiefen zu tauchen. Meine beste Freundin (eher der Mensch, der ihrer Depression durch zuviel Arbeit entflieht...) sagt immer, ich würde wirklich extrem in den Schmerz reingehen. Vielleicht stimmt das auch, aber ich kann nicht anders. Und es ist das, was mir am besten hilft. Wenn man überhaupt davon sprechen kann, sich wohlzufühlen in diesen Zeiten, dann fühle ich mich mit dieser Lösung eindeutig am wohlsten.

Die Gedanken sind dann einfach irrational gigantisch ... einfach zuviel und prasseln auf einen herein wie ein schweres Gewitter.

Ja nicht wahr? Deswegen kann man sich auch nicht ablenken mit oberflächlichem Kram. Es ist einfach übermächtig.

P.S. ...die Sonnenbrille brauch ich dann auch - auch wenn die Sonne nicht scheint.

Jojo, die liebe Licht und Lärmempfindlichkeit...:D
Ich bin in meinen "Bestzeiten" auch wirklich ständig damit rumgerannt. Auch in der U-Bahn. Wo ja bekanntlich eher nicht die Sonne scheint.

:liebe1: Nithy
 
Grundsätzlich stimme ich Dir zu - ich habe mich mal umgeschaut. Der eine Therapeut (der sich mit meinem Thema auskennt) hat eine Wartezeit von 4-6 Monaten, ich denke, bei anderen sieht es ähnlich aus. Was weiss ich, was in 4-6 Monaten ist!
Einerseits könnte sich das Thema dann von selbst erledigt haben (da habe ich schliesslich keinen Lichtmangel mehr), andererseits, wenn es sich nicht erledigt, ist das definitiv zu lange, wenn es mir wirklich schlecht geht.

Ich denke zwar nicht, dass mein Zustand lebensgefährlich wird, schliesslich habe ich ja ein paar Glaubenssätze, die mir beim weiterleben helfen, aber angenehm ist dieser Zustand nun auch nicht wirklich...


Weißt du, ich denke auch, warum sollte man sich das Leben unnötig schwer machen? So in der Art: Na, solange ich mich noch nicht umbringe, isses ja nicht so schlimm. Das ist fatal, weil man damit schnell an das Limit seiner Grenzen kommt. Aber was red ich? Ich hab ja selber viel zu lange gewartet, wollte auch immer stärker sein als stark. Und habe mir damit viel zu viel zugemutet.

Jeder soll das natürlich selbst entscheiden, ob er sich zu einer Therapie durchringt. Im Grunde aber ist es zumindest einen Versuch wert. Bei all den Menschen mit Depressionen, die ich kennengelernt habe, habe ich eine Gemeinsamkeit festgestellt. Ich habe nach einem roten Faden gesucht und ihn auch gefunden. Und von ihnen hatte jeder seine Geschichte. Manch einem war das mehr bewusst, manch einem weniger.

All die blockierten, unterdrückten Gefühle und die (gesunde) Aggression, die nicht gefühlt und gelebt werden kann und sich daher (ungesund) gegen einen selbst richtet, haben ihre Ursache. Es geht darum das zu erkennen. Wenn man es dann auch noch schafft, durch die Gefühle durchzugehen, kann die Heilung einsetzen. Vielleicht gibt es einen geringen Prozentsatz von Depressiven, bei denen gar nichts schief im Leben gelaufen ist - aber ich habe niemanden davon getroffen. Und ich habe wirklich viele kennengelernt.

Es gab in einem Buch mal den wunderschönen Satz: "Die Depression ist eine Dame in schwarz. Wenn sie an deine Tür klopft, schicke sie nicht weg, sondern frage sie, was sie dir zu sagen hat."

Apropos Buch: Kannst du kurz mal beschreiben, worum es in dem schamanischen Buch geht? Ich kenne es nicht, mag aber schamanische Wege sehr gerne.
 
Apropos Buch: Kannst du kurz mal beschreiben, worum es in dem schamanischen Buch geht? Ich kenne es nicht, mag aber schamanische Wege sehr gerne.[/QUOTE]



ich kann dir dieses buch nur empfehlen, nehme es immer wieder zur hand und lese darin.
Worum es in dem buch geht: depressionen sind die folge der verhinderten suche nach lebenskraft. das vorbild des schamanden weist neue wege, um die verlorene lebenskraft wiederzugewinnen. mit schamanischen techniken läßt sich durch eine reise in eine andere spirituelle wirklichkeit die innere blockierung auflösen und die alles überschattende dunkelheit durchbrechen.
so steht's auf der rückseite des buches und ich muss sagen, je öfter ich in dem buch lese, desto "besser" kann ich mit meiner depression umgehen.

lg
petra
 
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Nithaiah schrieb:
Apropos Buch: Kannst du kurz mal beschreiben, worum es in dem schamanischen Buch geht? Ich kenne es nicht, mag aber schamanische Wege sehr gerne.


ich kann dir dieses buch nur empfehlen, nehme es immer wieder zur hand und lese darin.
Worum es in dem buch geht: depressionen sind die folge der verhinderten suche nach lebenskraft. das vorbild des schamanden weist neue wege, um die verlorene lebenskraft wiederzugewinnen. mit schamanischen techniken läßt sich durch eine reise in eine andere spirituelle wirklichkeit die innere blockierung auflösen und die alles überschattende dunkelheit durchbrechen.
so steht's auf der rückseite des buches und ich muss sagen, je öfter ich in dem buch lese, desto "besser" kann ich mit meiner depression umgehen.

lg
petra

Danke dir. :)

Das klingt interessant. Ich werd mal danach schauen.
 
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