Und wenn einer dann auch noch in Kantscher Tradition wirklich selber denkt und nicht bloß die Populär-Präjudizien von "Bild" und/oder "Krone" perpetuiert, wird er darauf stoßen, dass sich konkrete Wirklichkeiten nicht durch verallgemeinernde Rundumschläge, sondern durch achtsames Hinsehen, durch Bemühen um Einsicht in Dynamiken des Geschehens, durch Mut zu Lösungen bewegen lassen. Das kann im Einzelfall durchaus auch mal ein Ehren der Eltern bedeuten (wenngleich mir der Begriff einfach unsympathisch bleibt, aber das ist meine persönliche Abneigung). Das wird sehr oft bedeuten, auf die Eingebundenheit von Eltern ins System zu schauen und darauf, dass auch die Nachkommen dieser Eltern ins gleiche System eingebunden sind - spricht also relativ viel dafür, meine ich, sich um gute Lösungen zu bemühen, statt sich auf moralisierende Stehsätze zurückzuziehen, für die ich eigentlich nur einen Nutzen sehe: Mit ihrer Hilfe kann sich der, der sie verwendet, auf ein Podest stellen.Ich zieh mich da immer gern auf Immanuel Kant zurück, der da irgendwo den gescheiten Satz geschrieben hat: "Man muss alles selber denken!"
Alles Liebe,
Jake