Demut - was bedeutet das für euch?

Demut hatte für mich auch immer einen muffig kirchlich angetouchten und ungut behafteten Klang - schon weil man daraus auch "demütigend" machen kann.

Demut vor der Natur und vor dem grossen Ganzen kann ich auch empfinden - aber ich hätte es da nicht Demut - sondern Hochachtung und /oder Respekt genannt.

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Demut ist vorallem relevant bzw. bezeichnend für Dienende, für Untergebene. Hängt sehr stark mit dem Glauben zusammen.
Das Haupt senken vor einer höheren Instanz.
Das Gebet z.B. ist eine demütige Haltung. Im Alltag kann man eine Form der Dankbarkeit entwickeln bzgl. dem Dasein als Mensch.
 
Wenn euch im alltäglichen Leben (nicht im christlichen Sinne) gesagt werden würde, Du sollst Demut lernen, was würde dies für euch heissen?

Demut ist für mich eine spezielle Art von Bescheidenheit.

Ein freiwilliges "sich selbst zurück nehmen".
Sehr wichtig.
Speziell wenn man zu wirklicher "Macht" kommt.
 
Hallo an alle!

Wenn euch im alltäglichen Leben (nicht im christlichen Sinne) gesagt werden würde, Du sollst Demut lernen, was würde dies für euch heissen?

Dies ist ein Satz der in unserer Familie so rumgeistert und mit dem ich nicht so wirklich etwas anfangen konnte. Oder vielleicht doch...?

Wie denkt ihr darüber?
Ich denke, "solltest" wäre besser formuliert als "sollst". Es lebt sich einfacher und schöner mit Demut.
Heißt aber nicht, dass man sich allem unterordnen sollte - im Gegenteil sogar. Demut dem Leben gegenüber ist Rebellion gegen Gewohnheiten und eingefahrene Verhaltensweisen.
 
Demut ist vorallem relevant bzw. bezeichnend für Dienende, für Untergebene. ..

da kommt Demut auch sprachlich her.
althochdeutsch diomuoti = dienstwillig, Gesinnung eines Dienendes, Mut zum Dienen.

Dienen ist ja durchaus ein Können und hat eine Wertigkeit. man denke an den Butler.
seit etwa 20 Jahren werden Arbeitnehmern im Service Sprachfloskeln eingehämmert
und aufgedrängt, die Dienstbarkeit ausdrücken sollen wie "was kann ich für Sie tun?";
tatsächlich aber kann man die Fähigkeit zum charmanten und angenehmen und dabei
vollwertig selbstbewußten Dienen niemandem beibringen, wenn er sie nicht mitbringt.
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Vor allem die hohen Positionen in einer Gemeinschaft, so etwa auch die Staatsorgane, wären Positionen des Dienens und damit der Demut.
Je höher der Stand, desto tiefergreifend das Herz - ja, nur eine Utopie, ich weiß.

Ich halte es aber deshalb für sehr wichtig, die negative Besetzung des Dienens und der Demut unbedingt aufzulösen.
 
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