Das unsichtbare Schiff

Der Materialismus (Naturalismus) zweifelt die Existenz der Materie ja nicht an und glaubt auch nicht an etwas übergeordnetes wie Gott.

Zum besseren Verständnis hätte ich meinen Klammersatz "Teil der Materie" stärker herausstellen sollen.
Ich meinte es so: Wenn alles Materie ist, dann sind auch alle Menschen Materie. Der Einfachheit halber unterteile ich die Menschen in 2 Gruppen: in "reine Materialisten" (Naturalisten) und "die Gottesgläubigen" (die also an eine übergeordnete Instanz bzw. höhere Macht etc. glauben). Wenn also alles Materie ist, dann sind auch die "Gottesgläubigen" Teil dieser Materie. Und auf diesen speziellen Teil der Materie (= die Gottesgläubigen) bezogen sich meine ganzen Überlegungen. Wie ich ja eingangs erwähnte: philosophisch!

Deine obige Aussage ist somit stimmig für den einen Teil der Materie = die reinen Materialisten/Naturalisten.
Der andere Teil der Materie, nämlich die Gottesgläubigen, zweifelt sehr wohl ihr ausschließliches Materie-Dasein an und geht von einer Ursache der Materie, nämlich einem Gott/schöpferischen Prinzip/Geist/Bewußtsein etc., aus. Insofern zweifelt sich die Materie dann schon selbst an.

Joey schrieb:
Dadurch, dass ich an Gott glaube, adoptiere ich auch die Überzeugung, dass nicht alles im Gehirn stattfindet, was wir "Bewusstsein eines Menschen" nennen (obwohl ich davon überzeugt bin, dass ein Großteil im Gehirn stattfindet; wir verstehen das Gehirn zu gut, um das leugnen zu können).

Individualisiertes Bewußtsein eines Menschen befindet sich im ganzen Körper, auch in der kleinen Zehe. Der Großteil des indiv. Bewußtsein befindet sich aber im Gehirn. Trotz aller Forschung ist wohl nicht erwiesen, daß das Gehirn Bewußtsein "erzeugt". Ebenso möglich wäre es, daß das Gehirn lediglich der Träger des Bewußtseins ist, und daß das Bewußtsein das Gehirn als Instrument benutzt.

Abraxas462 schrieb:
Wenn es immer nur Materie gegeben hätte, dann wäre Materie doch sozusagen ihr eigener "Gott", oder nicht?
Joey schrieb:
Wieso? Wie meinst Du das?

Nun, von Gott sagt man doch, er sei selbsterschaffend und die Ursache seiner selbst. Wenn es aber keinen Gott gibt, dann müßte doch die Materie aus sich selbst heraus "göttliche" Eigenschaften haben. Nach dem reinen Materialismus/Naturalismus wäre die Materie ja Ursache ihrer selbst und hätte sich aus sich selbst heraus erschaffen und "weiterentwickelt" zu dem, wie sich uns die Materie heute darstellt. Die materielle Welt von heute ist ja nicht dieselbe wie die von vor einigen Milliarden von Jahren.

Joey schrieb:
Das tun die Anhänger des Naturalistischen Weltbildes ja nicht.

Nein, aber der andere Teil der Materie, die Gottesgläubigen, zweifelt an seinem ausschließlichen Materie-Dasein und sucht nach einem höheren Sinn und höheren Sein.

Abraxas462 schrieb:
Wieso kam es zum Urknall? Wie hat die Materie ihn zustande gebracht?
Joey schrieb:

Und mehr Ahnung geben auch keine String-Theorien etc. Auch dies sind eben nur Theorien, die ebenfalls nur Glaubensqualität haben.

Und genau diese ehrliche "Keine Ahnung"-Antwort macht den Wahrheitsgehalt des Materialismus/Naturalismus nicht wahrscheinlicher als den Wahrheitsgehalt des Gottesglaubens.

Joey schrieb:
Durch Mechanismen, die Ornung im Chaos schaffen. Durch ähnliche Gründe und Mechanismen, warum sich in einer Knallgasreaktion fast ausschließlich Wasser bildet.

Was aber dennoch nicht ein schöpferisches Prinzip zwingend ausschließt.

Joey schrieb:
Wenn die Legosteine ständig wie wild durcheinander fliegen würden (wie es Atome/Moleküle in Gasen und Flüssigkeiten tun), Und gewisse andere Mechanismen dazu führen, dass Legosteincluster, die später mal ein Haus bilden könnten, stabiler zusammenhalten als andere "sinnlose" Legosteincluster, dann muss man nicht allzu lange warten.


Einfachstes Atommodell: Elektronen bewegen sich/kreisen in einer Art Umlaufbahn um den Atomkern. Atomkern + Elektronen bilden zusammen das "Atom".

Atome bewegen sich/fliegen umher und schließen sich mit anderen Atomen zusammen zu Molekülen.

Überall Bewegung. Keine Bewegung ohne Kraft. Wo kommt die Kraft her?

Was sind die einfachsten Merkmale von Leben? Leben ist Bewegung! Leben ist Kraft!

Nach meiner Auffassung ist Leben nicht "zufällig" im Laufe von Jahrmillionen aus ursprünglich wild umherfliegenden Atomen entstanden.
Sondern: Atome SIND bereits Ausdruck von Leben! (aufgrund ihrer Qualität von Bewegung und Kraft)


Liebe Grüße
Abraxas
.
 
Werbung:
Zum besseren Verständnis hätte ich meinen Klammersatz "Teil der Materie" stärker herausstellen sollen.
Ich meinte es so: Wenn alles Materie ist, dann sind auch alle Menschen Materie. Der Einfachheit halber unterteile ich die Menschen in 2 Gruppen: in "reine Materialisten" (Naturalisten) und "die Gottesgläubigen" (die also an eine übergeordnete Instanz bzw. höhere Macht etc. glauben). Wenn also alles Materie ist, dann sind auch die "Gottesgläubigen" Teil dieser Materie. Und auf diesen speziellen Teil der Materie (= die Gottesgläubigen) bezogen sich meine ganzen Überlegungen. Wie ich ja eingangs erwähnte: philosophisch!

Deine obige Aussage ist somit stimmig für den einen Teil der Materie = die reinen Materialisten/Naturalisten.
Der andere Teil der Materie, nämlich die Gottesgläubigen, zweifelt sehr wohl ihr ausschließliches Materie-Dasein an und geht von einer Ursache der Materie, nämlich einem Gott/schöpferischen Prinzip/Geist/Bewußtsein etc., aus. Insofern zweifelt sich die Materie dann schon selbst an.

Der Gläubige Teil der materie zweifel an, dass es nur Mateire gibt. Aber selbst, wenn es nur Materie gäbe... was ist das Problem dabei?

Individualisiertes Bewußtsein eines Menschen befindet sich im ganzen Körper, auch in der kleinen Zehe. Der Großteil des indiv. Bewußtsein befindet sich aber im Gehirn. Trotz aller Forschung ist wohl nicht erwiesen, daß das Gehirn Bewußtsein "erzeugt". Ebenso möglich wäre es, daß das Gehirn lediglich der Träger des Bewußtseins ist, und daß das Bewußtsein das Gehirn als Instrument benutzt.

Ja, soweit ich weiß, ist das möglich. Ich persönlich glaube auch dran. Aber was ist, wenn die Gehirnforschung irgendwann mal den Schlüssel findet und entdeckt, dass wirklich alles nur im Gehirn/Körper steckt?

Nun, von Gott sagt man doch, er sei selbsterschaffend und die Ursache seiner selbst. Wenn es aber keinen Gott gibt, dann müßte doch die Materie aus sich selbst heraus "göttliche" Eigenschaften haben. Nach dem reinen Materialismus/Naturalismus wäre die Materie ja Ursache ihrer selbst und hätte sich aus sich selbst heraus erschaffen und "weiterentwickelt" zu dem, wie sich uns die Materie heute darstellt. Die materielle Welt von heute ist ja nicht dieselbe wie die von vor einigen Milliarden von Jahren.

Naja, "Ursache ihrer selbst" ist falsch ausgedrückt. Aber in etwa so... ja...

Nein, aber der andere Teil der Materie, die Gottesgläubigen, zweifelt an seinem ausschließlichen Materie-Dasein und sucht nach einem höheren Sinn und höheren Sein.

Ok. Na und? Dürften sie das nicht, wenn die Naturalisten Recht hätten?

Und mehr Ahnung geben auch keine String-Theorien etc. Auch dies sind eben nur Theorien, die ebenfalls nur Glaubensqualität haben.

Und genau diese ehrliche "Keine Ahnung"-Antwort macht den Wahrheitsgehalt des Materialismus/Naturalismus nicht wahrscheinlicher als den Wahrheitsgehalt des Gottesglaubens.

Wissenslücken, die die "keine Ahnung"-Antwort hervorrufen, haben die Eigenschaft sich zu schließen und Theorien können früher oder später einem Realitätscheck unterzogen werden. Insofern kann man zwar Gott etc. in Wissenslücken verstecken und betonen, dass die Vorstellungen dazu nur reine Theorie sind, aber es ist möglich, dass die Vorstellung von Gott früher oder später aus diesen Wissenslücken durch neue Erkenntnisse verdrängt wird.

Was aber dennoch nicht ein schöpferisches Prinzip zwingend ausschließt.

Nein, ausschließen tut es das nicht. Es widerlegt nur die Notwendigkeit eines schöpferischen Prinzips.

Einfachstes Atommodell: Elektronen bewegen sich/kreisen in einer Art Umlaufbahn um den Atomkern. Atomkern + Elektronen bilden zusammen das "Atom".

Atome bewegen sich/fliegen umher und schließen sich mit anderen Atomen zusammen zu Molekülen.

Überall Bewegung. Keine Bewegung ohne Kraft. Wo kommt die Kraft her?

Falsch, Ohne Kraft keine Beschleunigung. Bewegung bleibt Bewegung. Ein Körper, auf den keine Kraft wirkt, fliegt mit unveränderter Geschwindigkeit und Richtung weiter. Kraft kommt durch Wechselwirkung.

Was sind die einfachsten Merkmale von Leben? Leben ist Bewegung! Leben ist Kraft!

Nach meiner Auffassung ist Leben nicht "zufällig" im Laufe von Jahrmillionen aus ursprünglich wild umherfliegenden Atomen entstanden.
Sondern: Atome SIND bereits Ausdruck von Leben! (aufgrund ihrer Qualität von Bewegung und Kraft)

Dann ist Deine Definition von Leben eine andere als die biologische.

Viele Grüße
Joey
 
Wie kommt ihr denn auf die Idee, dass ich Gott nicht als übergeordnete Instanz sehe :confused:

Ich habe schon 2x geschrieben, dass ich ein Freund des Panentheismus bin. Sollte wer mit diesem Begriff nichts anzufangen wissen, hier ein kleiner Ausschnitt aus wikipedia:

"Panentheismus (griech. pan en theô: All-in-Gott-Lehre) bezeichnet die religiöse Auffassung, dass die Welt/das Universum ein unmittelbarer Teil Gottes ist. Gott ist der Welt immanent (innewohnend/allgegenwärtig – in allen Lebewesen, Pflanzen und auch „toter“ Materie) und zugleich zu ihr transzendent („über“ bzw. „außer“ ihr stehend), ebenso wie die Welt ihrerseits Gott immanent, d. h. von Gott umfasst ist. Basis des Panentheismus sind – wie der Name bereits vermuten lässt – sowohl bestimmte Elemente/Inhalte des Pantheismus als auch des Theismus (Details siehe weiter unten)."

Den ganzen Texti findet ihr hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Panentheismus
 
Allerdings die materialistischen (naturalistischen) Argumente haben einen großen Vorteil neben allem anderen: Sie lassen sich meist überprüfen, während der Glaube an Gott oder einen Sinn des Lebens eben bis jetzt nur ein Glaube ist. Mag sein, dass sich das in absehbarer Zeit ändert... oder auch nicht.

Viele Grüße
Joey


Wann wurde deine Weltanschauung denn wissenschaftlich überprüft und warum eigentlich liegt die Beweispflicht bei den Anhängern des Idealismus ? Welchen wissenschaftlichen Hinweis hast du für die Richtigkeit deiner Theorie ?
 
Wann wurde deine Weltanschauung denn wissenschaftlich überprüft und warum eigentlich liegt die Beweispflicht bei den Anhängern des Idealismus ? Welchen wissenschaftlichen Hinweis hast du für die Richtigkeit deiner Theorie ?

Ich schrieb ja schonmal etwas über die Axiome, die jedem Weltbild zugrunde liegen, und auch die Axiome die den Naturwissenschaften zurgrunde liegen:

  • Es gibt eine Welt unabhängig vom Beobachter (obwohl dieser Teil dieser Welt ist)
  • Die Teile dieser Welt wechselwirken anhand einfacher Gesetzmäßigkeiten untereinander

Das sind zumindest die beiden Axiome, die für die folgende Argumentation wichtig sind; viel mehr sind es aber nicht. Ziel der Naturwissenschaften ist es, die angesprochenen Gesetzmäßigkeiten zu beschreiben. Dazu gehört es z.B. zu beschreiben, wie groß der Anteil von Elektronen in Zustand A in einem Ensemble von Elektronen ist.

Als vorletztes Jahrhundert die Evolutionstheorie ihren Auftritt hatte, haben sich ja viele Leute dagegen gewehrt. Aber die Anzeichen dafür, dass die Erde älter als 6000 Jahre ist, mehrten sich so weit, dass auch einige der Kreationisten ihre Augen davor nicht verschließen konnten. Einer kam dann auf folgende Idee: "Gott hat die Welt vor 6000 Jahren erschaffen mit all den Hinweisen (Dinosaurierskelette etc.), dass sie älter ist, um unseren Glauben zu versuchen."
Diese Aussage hat zwei Probleme:
  • Sie ist möglich.
  • Sie erklärt alles, beschreibt aber rein gar nichts.
Eine Erklärung ist gar nicht das primäre Ziel der Naturwissenschaften. Mit diesem Bild kann ich mich aber zurücklehnen, kann alle Phänomene auf Gott zusprechen und habe auf alle Fragen eine Antwort. Frage: Warum krümmt Masse den Raum? Antwort: Das hat Gott so eingerichtet. Jegliche Suche und Beschreibung nach einfachen Gesetzmäßigkeiten würde damit ad absurdum geführt werden.

Ähnlich ist es mit dem IDealismus. In ihm wird alles erklärt, aber nichts beschrieben. Frage: Warum funktionieren Computer? Antwort: Weil das die aktuelle Illusion der Menschheit ist. Frage: Wie groß ist der Anteil der Elektronen mit Spin ion Richtung des Magnetfeldes? Antwort: Das entscheidet das Bewusstsein. Frage: Warum spiegelt dann die QM den Anteil so gut wider? Antwort: Weil die Menschen die QM formuliert haben und nun glauben, dass es so ist.

Jegliche Naturwissenschaft; jegliche Suche nach Gesetzmäßigkeiten, wird damit sinnlos, aber schlauer wird man damit nicht unbedingt.

Die Naturwissenschaft hat ja die von mir oft bemühte Methodik zur Findung von Gesetzmäßigkeiten. Hypothese -> Experiment -> Falls nicht verworfen: Theorie -> weitere Experimente -> Theorie wird erhärtet oder verworfen. Kann das auch der Idealismus?

Hypothese -> Experiment -> Falls von Hypothese erwartetes Ergebnis: "Mein Bewusstsein hat diese Realität geformt." Falls von Hypothese nicht erwartetes Ergebnis: "Das Bewusstsein hat halt etwas anderes geformt und meine Realität übergestülpt. Dennoch ist meine Hypothese in irgendeiner Realität richtig" Wie soll man damit irgendwie zu einer Erkenntnis kommen? Wie soll man damit Computer bauen, die auf vielen Schreibtischen der Welt laufen? Wie soll man damit Berechnungen auch innerhalb der QM machen? Welche Aussagen können getroffen werden, wenn die Naturgesetze ja sogar die Ergebnisse eines Experiments davon abhängen, wer sie gerade betrachtet?

U.a. darum (es gibt da noch ein paar andere Gründe, die ich in diesem Thread auch schon angesprochen habe; z.B. die Meinungsverschiedenheit von Arne und Beate) mag ich den Idealismus/Subjektivismus nicht. Klar, man kann ihn nicht widelegen, weil er auf alle Fragen eine Antwort hat. Aber er entzieht sich jeglicher Überprüfung. Er stellt keine Prognosen auf. Er beschreibt in der letzten Instanz rein gar nichts. Das ist beim Naturalismus bzw. bei den Naturwissenschaften anders.

Was mich vom Subjektivismus überzeugen würde, wären Ereignisse, die vom Idealismus vorhergesagt und naturwissenschaftlich betrachtet unmöglich sind. Solange es die nicht gibt, und die naturwissenschaften so hervorragend funktionieren, wie sie es nunmal tun, sehe ich keinen Grund, mein Weltbild zu ändern.

Viele Grüße
Joey
 
Wie kommt ihr denn auf die Idee, dass ich Gott nicht als übergeordnete Instanz sehe :confused:

Ich habe schon 2x geschrieben, dass ich ein Freund des Panentheismus bin. Sollte wer mit diesem Begriff nichts anzufangen wissen, hier ein kleiner Ausschnitt aus wikipedia:

"Panentheismus (griech. pan en theô: All-in-Gott-Lehre) bezeichnet die religiöse Auffassung, dass die Welt/das Universum ein unmittelbarer Teil Gottes ist. Gott ist der Welt immanent (innewohnend/allgegenwärtig – in allen Lebewesen, Pflanzen und auch „toter“ Materie) und zugleich zu ihr transzendent („über“ bzw. „außer“ ihr stehend), ebenso wie die Welt ihrerseits Gott immanent, d. h. von Gott umfasst ist. Basis des Panentheismus sind – wie der Name bereits vermuten lässt – sowohl bestimmte Elemente/Inhalte des Pantheismus als auch des Theismus (Details siehe weiter unten)."

Den ganzen Texti findet ihr hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Panentheismus

Hi Muggle

Wenn ich es recht sehe, polarisiert Du immer wieder auf zwei extreme Sichtweisen: den Materialismus (Naturalismus) oder das Kollektive Bewusstsein.

Inwiefern ist Gott als Schöpfer beteiligt oder ist er selbst das Kollektive Bewusstsein oder ein Teil davon?

Für mich ist NUR die dritte Instanz (Gott) dieses von Dir beschriebene allgegenwärtige schöpferische Bewusstsein, also kein Kollektiv.

In der Apostelgeschichte steht der Satz "Wir alle leben und weben und sind in IHM (Gott)". So sehe ich es auch, wir nehmen Gott un/bewusst wahr, ER ist die Essenz, aber wir sind nicht Gott selbst, ebenso wenig wie die Natur Gott ist. Ich trenne Schöpfer und Geschöpf. Das Geschöpf hat sich nicht selbst erschaffen und ist nicht mit dem Schöpfer identisch.
 
Naja, "Ursache ihrer selbst" ist falsch ausgedrückt. Aber in etwa so... ja...

Wenn "Materie ist Ursache ihrer selbst" falsch ausgedrückt ist, wie wäre es denn richtig(er) ausgedrückt?

Joey schrieb:
Ok. Na und? Dürften sie das nicht, wenn die Naturalisten Recht hätten?

Das dürften sie schon. Aber wenn die Naturalisten Recht hätten, welchen Sinn würde es dann machen, nach einem höheren Sinn und Sein zu suchen?
Um es mal überspitzt zu formulieren: Sucht der Materialismus/Naturalismus nicht geradezu nach einer Bestätigung der Sinnlosigkeit allen Seins?

Falsch, Ohne Kraft keine Beschleunigung. Bewegung bleibt Bewegung. Ein Körper, auf den keine Kraft wirkt, fliegt mit unveränderter Geschwindigkeit und Richtung weiter. Kraft kommt durch Wechselwirkung.

Gibt es inzwischen das Perpetuum mobile?

Bewegung bleibt Bewegung. Und es bedarf keines (einmaligen/erstmaligen) (Kraft-)Anstosses, um einen Körper überhaupt erst einmal in Bewegung zu versetzen?

Joey schrieb:
Dann ist Deine Definition von Leben eine andere als die biologische.

Das ist möglich.


Liebe Grüße
Abraxas
.
 
Wenn "Materie ist Ursache ihrer selbst" falsch ausgedrückt ist, wie wäre es denn richtig(er) ausgedrückt?

Mateire ist (wie auch immer) entstanden.

Das dürften sie schon. Aber wenn die Naturalisten Recht hätten, welchen Sinn würde es dann machen, nach einem höheren Sinn und Sein zu suchen?

Gar keinen. Das macht aber nichts; die Naturalisten müssen ja nicht Recht haben.

Um es mal überspitzt zu formulieren: Sucht der Materialismus/Naturalismus nicht geradezu nach einer Bestätigung der Sinnlosigkeit allen Seins?

Sagen wir mal so: Diverse gefundene Naturgesetze widerlegen die Notwendigkeit eines Sinns. Aber sie widerlegen nicht die Existenz eines Sinns.

Gibt es inzwischen das Perpetuum mobile?

Wenn Du keine Energie aus ihm abgreift: Ja. Z.B. Unser Sonnensystem. Die Planeten bewegen sich Rebungslos um die Sonne herum und ziehen ihre Bahnen... gekrümmt durch die Gravitationswechselwirkung... aber eben Reibungslos. Du kannst aus dieser Bewegung aber nicht endlos Energie abzapfen, was die Perpetuum-Mubile-Sucher erreichen wollen.

Bewegung bleibt Bewegung. Und es bedarf keines (einmaligen/erstmaligen) (Kraft-)Anstosses, um einen Körper überhaupt erst einmal in Bewegung zu versetzen?

Es ist ja nicht so, dass am Anfang alles ruhte und dann ein großer Fußballschuh das Universum in Aufruhr versetzte.

Viele Grüße
Joey
 
Werbung:
Hi Muggle

Wenn ich es recht sehe, polarisiert Du immer wieder auf zwei extreme Sichtweisen: den Materialismus (Naturalismus) oder das Kollektive Bewusstsein.

Inwiefern ist Gott als Schöpfer beteiligt oder ist er selbst das Kollektive Bewusstsein oder ein Teil davon?


Für mich ist NUR die dritte Instanz (Gott) dieses von Dir beschriebene allgegenwärtige schöpferische Bewusstsein, also kein Kollektiv.


In der Apostelgeschichte steht der Satz "Wir alle leben und weben und sind in IHM (Gott)". So sehe ich es auch, wir nehmen Gott un/bewusst wahr, ER ist die Essenz, aber wir sind nicht Gott selbst, ebenso wenig wie die Natur Gott ist. Ich trenne Schöpfer und Geschöpf. Das Geschöpf hat sich nicht selbst erschaffen und ist nicht mit dem Schöpfer identisch.

Ich sehe das so:
Gott ist die Summe aller Schöpfer und darüber hinaus der Schöpfer der Schöpfung. Natürlich auch der Schöpfer des kollektiven Bewusstseins.

In einem anderen Thread, wo es darum ging was der Sinn des Lebens ist habe ich mal ein paar Gedanken dazu verfasst. Da sich diese Mutter aller Fragen mit unserer Thematik überschneidet, kopiere ich den Text an diese Stelle:

Das Leben ( nicht nur das des Menschen ) ist die Konsequenz aus der Tatsache der Nichtexistenz von Nichts. Es müssen Existenzen realisiert werden, wenn man davon ausgeht, dass nichts Nichts ist. Das wiederum gelingt nur, wenn differenziert werden kann. Man kann nur etwas sein, wenn es etwas gibt was man nicht ist. Ich glaube an Gott und ich sehe alles Existierende als einen Teil davon an. Dabei sage ich aber nicht, dass Gott nur in allem zu finden ist, was im Universum existiert, sondern auch darüber hinaus geht. Also Teil des Ganzen und zugleich über dem Ganzen existierend. Bildlich betrachtet stelle ich mir das so vor: Nehmen wir mal an, es gibt nichts im Universum, ausser der Sonne. Die Sonne ist alles was ist. Links und rechts davon gibt es keine Existenz, weil die Sonne bereits das "alles Sein" ist. Das nenne ich nun Gott. Aber wie könnte Gott nun noch etwas sein, wo es doch nichts mehr gibt was er nicht ist. Eine Existenz wäre überhaupt nicht möglich. Nun machen wir aber folgendes. Wir teilen die Sonne in kleine Stückchen auf und entwerfen winzige Feuerchen. Das eine mit knallroter Flamme, das andere mit einer blauschimmernden Glut usw usw. Was passiert ? Die knallrote Flamme kann existieren, die blauschimmernde auch. Warum ? Weil es nun etwas gibt worüber sich eine Existenz deffinieren kann. Dualitäten ermöglichen Erfahrungen, die wiederrum die Existenz von überhaupt irgendetwas ermöglichen. Kurzum: Gott erfährt sich durch uns. Darum sind wir hier. Hier in der physischen irdischen Welt sind wir wie eine kleine Streichholzflamme, die sich nur als solche erkennen kann, weil sie vom riesigen Feuerball getrennt ist. Die ganze Sonne könnte nicht sein, wenn es die vielen kleinen Flämmchen nicht gäbe.

Soweit meine Ansicht darüber.
 
Zurück
Oben