Die Elementarteilchen des Steins erfahren sich durch Kommunikation mit Ihrer Umgebung. Ohne Kommunikation keine Umgebung, keine Existenz.
Warum nicht?
-Informationsaustausch und Wechselwirkung
Und wieso kann Deiner Meinung nach nichts existieren, was nicht wechselwirkt?
-Ein Stein ist ein Stein, weil es nichts anderes als ein Stein ist. Ohne die Illusion von Atmosphäre, Stahlung, Raum und Zeit bliebe nichts übrige worüber sich irgendeine Existenz definieren könnte. Der Stein selbst ist auch nur eine Illusion. Illusionen sind durchaus Real, nicht aber materialistisch im klassischen Sinn.
Ok, bei "Stein" hast Du Recht. Wir haben ihm den Namen gegeben. Aber was spricht dagegen, dass auch ohne jegliches beobachtendes Bewusstsein die Teilchen im Universum fröhlich miteinander wechselwirken? Wieso muss man dem allem ein Bewusstsein zuordnen? Was spricht gegen eine objektive Realität, in der alles einfach passiert?
-Bleibt es aber nicht trotzdem die wahrscheinliche Wirkung einer wahrscheinlichen Ursache ?
Nicht unbedingt. Ich präpariere ein Quantenmechanisches System, warte eine Zeit und messe, in welchem Zustand es jetzt ist. Das Ergebnis ist nach aktueller Deutung der QM reiner Zufall. Was spricht dagegen?
-Eben. Der Begriff kommt ( kam ) nicht vor. Sag ich doch.
Ok, da habe ich ein "nicht" überlesen. Allerdings die Aussage ist trotzdem falsch. Wenn man "Kommunikation" mit "Wechselwirkung" gleichsetzt, wie Du es teilweise tust, so kam sie durchaus in der klassischen Physik vor. Die gesammte Physik; auch die klassische, beschäftigt sich mit Wechselwirkungen.
-Kann es das wirklich ? Ich glaube nicht. Aus sich selbst heraus ? Ja und Nein. Die Frage ist: Gegenüber wem oder was existiert etwas.
Warum sollte es nicht sein können?
-Es ist doch völlig egal wie sich der Wind gedreht hat oder welchen Drehimpuls ich der Münze gegeben habe. Der Wind hätte auch anders wehen können und der Drehimpuls hätte ebenso auch ein anderer sein können. Ob ich diese Variablen unter Kontrolle habe oder nicht halte ich auch für irrelevant. Es bleibt doch immer noch die Frage was mit den anderen Möglichkeiten geschehen ist.
Wieso muss etwas mit ihnen geschehen sein? Warum können die Möglichkeiten nicht einfach nur nicht verwirklicht werden? Was streubt sich bei Dir dagegen?
-Das ist natürlich keine Frage die man wissenschaftlich beantworten kann. Eher philosophisch. Bevor die Münze geworfen wurde gab es doch die Möglichkeit, dass sie auf der anderen Seite landet. Wo ist sie hin, diese Möglichkeit. Sie war doch da. Wäre sie nie dagewesen so gäbe es in allen Dingen nur einen möglichen Weg. Immer nur eine Entscheidung. Wir könnten unmöglich einen freien Willen haben. Wenn alles nur so sein kann wie es durch die Umstände geworden ist, so wären auch die Umstände starr und immer feststehend. Das ganze Leben ergäbe überhaupt keinen Sinn ohne die Möglichkeit Entscheidungen zu treffen. Tatsächlich kann sich nichts nicht entscheiden. Wenn ich dich frage: blau oder rot und du kannst dich nicht entscheiden, so hast du immerhin die Entscheidung getroffen nicht zwischen einer der beiden Farben zu wählen.
Vielleicht ist der freie Wille ja auch nur eine Illusion... eine Gehirnfunktion... (
was ich allerdings nicht glaube) Aber wieso ist der freie Wille dann nicht möglich, wenn die QM schlicht Wahrscheinlichkeiten ausspuckt?
-in unserem Universum ist das o.k. Da werden tatsächlich manche Entscheidungen nicht verwirklicht. Aber selbst wenn eine Möglichkeit nicht verwirklicht wird, was ist aus der Möglichkeit geworden ? Wir verharren in der Illusion, dass es so etwas wie Zeit gibt. Chance in der Vergangenheit vertan -Möglichkeit weg. Wie kann aber eine Chance ohne Zeitablauf verstrichen sein ?
Was soll aus der Möglichkeit geworden sein? Sie wurde nicht verwirklicht. Du klammerst Dich da an den Begriff "Möglichkeit", als wäre es eine Sache. Ist es aber nicht. Du personifizierst den Begriff fast. So, als wenn Du dem Tod ein Skelett mit einer Sense zuordnest.
-Es bleibt eben immer noch die Frage, was mit den Wahrscheinlichkeiten passiert ist, die nicht eingetroffen sind. Ich denke, dass mehrere Wahrheiten gleichzeitig und paralell nebeneinander existieren. Das tatsächlich als Wirklichkeit empfundene ist nur die eine Variante, die es in unser Bewusstsein geschafft hat.
Die Wahrscheinlichkeiten, die nicht verwirklicht wurden, wurden nicht verwirklicht. Wo liegt das Problem?
-Alles. Wobei die Beobachtung selbst schon die Ursache für das sein kann, was wir beobachten. Wir beobachten die Welt eben nicht so wie sie ist, sondern die Welt ist so wie wir sie beobachten.
Wir beobachten die Welt durch unsere Sinne. Und die sind sehr eingeschränkt.
-Auf der Nachtseite hatten wir aber ein paar Stunden zuvor Licht. Da war es noch nicht die Nachtseite und alles konnte ganz prima erleuchtet werden. Wo ist nun dieses Licht, dass grad noch vernommen ? Die Sonne erzeugt ständig neues Licht. Haben sich all die Photonen auf die Tagesseite verkrochen um sich dort mit der neuen Lichtquelle zu vereinen ? Dann würde sich das Licht in einer unendlichen Dimension verfielfachen.
Helligkeit bedeutet, dass viele Photonen herumschwirren, die unsere Augen treffen, dunkelheit heißt, dass es nur wenige Photonen tun. Die Photonen, die am Tag da waren sind von der Erde absorbiert oder reflektiert worden und schwirren danach dann als Wärme irgendwo in der Erde oder weiter als Licht irgendwo im Weltall herum. Nimm ein Ball in einem Zimmer mit einer Glühbirne. Es gibt da auch eine helle und eine dunkle Seite. Nun male einen Punkt auf den Ball. Drehe den Ball um eine Achse, und der Punkt wird Tag und Nacht "erleben". Der Mangel an Licht würde der Punkt als Dunkelheit empfinden, weil zwischen Lichtquelle und Punkt ein großer Haufen Ball zwischen liegt. Das Licht kommt nicht mehr zu dem Punkt. Das Licht, was der Punkt "gesehen" hat, als er noch auf der Tagseite war, ist vom Ball inzwischen reflektiert oder absorbiert worden. Wo ist das Problem? Wo ist das angebliche Paradoxon?
Viele Grüße
Joey