Das Mobile, in dem wir leben...

:)

Sayalla, für mich ist das total nachvollziehbar, was da passiert.

Denn:



Ich auch. :)

Dabei wäre die Sache - aus meiner ganz ungeschulten persönlich erfahrenden Sicht heraus - relativ einfach.

Ireland, du sagtest selbst im vorangegangenen anderen Thread, Psychologie sei eine empirische Wissenschaft. So wie Verhaltensforschung es auch ist. Das heißt aus meinem laienhaften Verstehen heraus, man beobachtet genau und aus dem Beobachteten lernend ergibt sich eine Gesetzmäßigkeit, die man nun als Basis der Arbeit verwenden kann.

Tja aber haargenau das haben ja die alten mongolischen, tibetischen und chinesischen Ärzte auch gemacht. Sie haben beobachtet. Und sind auf ein offenbar funktionstüchtiges System gekommen, das sie verläßlich anwenden können...

Und ich als mit einer grundlegenden Schieflage leben haben Müssende :D konnte und kann ja nun auch nix anderes tun, außer mich selbst beobachten. Damit ich mich verändern kann, muß ich ja zuerst beobachten, wie ich grad so BIN. (Das war ja auch er grundlegende schulmäßige Rat der westlichen Therapeutin...)

Und nun beobachte ich also, ich komm zu der tibetisch geschulten Amchilla der Medizin. Die legt mich nach einem aufmerksamen Gespräch auf die Matte und drückt einige mir persönlich unbekannte und nichts sagende Punkte. Dann geh ich heim und beobachte an mir verändertes Verhalten, neue Reaktionen in altbekannten Situationen. Nicht nur im Kopf. Auch im Körper. Ganz konkret: bis vorher habe ich bei einer bestimmten Wortwahl meines jeweiligen Gegenübers IMMER einen richtigen Stich durch mich durch empfunden. Jetzt kommt die heikle Wortwahl wieder - und ich erwarte den Stich - aber da stichts nicht :)

Daraus schließt mein beobachtendes Organ, da MUSS sich etwas verändert haben auf einer Ebene, die mit Worten nicht erreichbar war. Jetzt habe ich die Möglichkeit - da der stechende Schmerz ausbleibt - ANDERS zu reagieren als bisher. Nicht mehr instinktiv den Schmerz abwehrend. Ich habe plötzlich die WAHL, was anderes zu machen.

Ich wünschte, ich könnte mit Worten irgendwie klarmachen, was das bedeutet und wie sich das anfühlt.

Geht aber nicht. Muß man erlebt haben. Auch wenn das bedeutet, daß man dafür sicheres Terrain, auf dem man sich auskennt, verlassen muß...

Und das Ansinnen, sicheres Terrain, auf dem man sich so sicher fühlen kann, verlassen zu sollen - ja daß das Abwehr hervorruft, das versteh ich besser als sich manch einer vorstellen kann.

Es war aber für mich die Rettung aus dem ewig im Kreis fahrenden schiefhängenden Mobile,

versichert euch
Kinny

Ich erwähnte grad meinen chinesischen Arztonkel (ich habe früher schon von ihm geschrieben) - ich kenne aus diesem Zweig der Familie (die ziemlich groß ist und etliche sind in diesem Bereich tätig) so gut wie jedes Verfahren (auch das, was Du beschreibst).
Nein, ich halte von all dem gar nichts. Wenn es Dir gut tut und finanziell tragbar ist (ich weiß, wie teuer so etwas in der Regel ist), dann will ich Dich gewiss nicht davon abhalten.

Empirische Forschung unterscheidet sich von Alltagsbeobachtung durch die Systematik im Vorgehen und die Erhebung und Auswertung von den gewonnen Daten nach ganz bestimmten, allgemeingültigen Kriterien (und dazu gehört die Reliabilität, wissenschaftliche Objektivität und Validität - d.h. ganz vereinfacht, daß es mindestens bei allen Menschen eine nachweisbare Wirkung erzielen muß und das ist bewiesenermaßen nicht der Fall).

Auch Psychologie ist eine empirische Wissenschaft und die diesbzgl. Methodenlehre ist die schwerste Hürde für die meisten Studenten im Studium, weil es so komplex und extrem mathematisch ist und man selbst beim Erstellen eines Studiendesigns leicht den typischen Fehlern der Alltagspsychologie aufsitzen kann, ohne es zu bemerken.
 
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ICH lass es so stehen!

Ja, und DAS ist für mich vollkommen in Ordnung. ICH lasse ja MEINS auch so stehen, dass es sehr wohl Meridiane gibt (und ich habe keinen einzigen Euro dafür ausgegeben).

Hier gehts aber nun mal um Meridiane- und da es die für dich gar nicht gibt, wozu schreibst du dann überhaupt mit? In deiner Eigenschaft als Privatperson müßte es doch müßig sein, dich ständig (seit Jaaahren) zu wiederholen... und als geschulte Fachkraft hast du doch sicher anderweitig Zuhörer, die dir lauschen, dass es *dergleichen* eben gar nicht gibt!?
Versteh das nicht als Angriff, ist eine ehrlich gemeinte Frage. Ich gehe doch auch nicht alle 2 Wochen ins Ufoforum, um dort zu posten, dass ich noch keins gesehen habe. :confused:
 
Ja, und DAS ist für mich vollkommen in Ordnung. ICH lasse ja MEINS auch so stehen, dass es sehr wohl Meridiane gibt (und ich habe keinen einzigen Euro dafür ausgegeben).

Hier gehts aber nun mal um Meridiane- und da es die für dich gar nicht gibt, wozu schreibst du dann überhaupt mit? In deiner Eigenschaft als Privatperson müßte es doch müßig sein, dich ständig (seit Jaaahren) zu wiederholen... und als geschulte Fachkraft hast du doch sicher anderweitig Zuhörer, die dir lauschen, dass es *dergleichen* eben gar nicht gibt!?
Versteh das nicht als Angriff, ist eine ehrlich gemeinte Frage. Ich gehe doch auch nicht alle 2 Wochen ins Ufoforum, um dort zu posten, dass ich noch keins gesehen habe. :confused:

:confused:
Lies den Eingangspost von Kinny - es ging um meinen Post aus einem anderen Thread, den sie hierher verlagert hat.
Das Mobile, das ich beschrieb, bezog sich auf die systemische Therapie, zu der ich Stellung genommen habe.
Daß der Thread irgendwann auf Meridiane kommt, war nicht abzusehen.
Das Mobile bezog sich auf
 
:confused:
Lies den Eingangspost von Kinny - es ging um meinen Post aus einem anderen Thread, den sie hierher verlagert hat.
Das Mobile, das ich beschrieb, bezog sich auf die systemische Therapie, zu der ich Stellung genommen habe.
Daß der Thread irgendwann auf Meridiane kommt, war nicht abzusehen.
Das Mobile bezog sich auf


Danke, dass du dazu Bezug nimmst.
Und du kannst dann für dich nicht STOPP sagen, nein? Ist echt nicht sooo böse gemeint, wie es vllt. ankommt. Aber es geht ja nun schon seit zig Seiten um Meridiane, und du schreibst wieder mal immerzu, das gibt es nicht *lach. Von mir aus kannst du das gern auch noch 5 Jahre tun. Wir lesen uns dann wohl eben immer nebenher... wirken wohl irgendwann wie die 2 Alten aus der Muppetsshow :D
 
Ich bin schon einen Schritt weiter: es interessiert mich nicht mehr. :)

:)

In der Tat gehts mir hier nicht NUR um Meridiane - sie sind nur halt Bestandteil meiner Erfahrung, deshalb tauchten sie hier mit auf... mich interessieren diese Verflechtungen und Beziehungen der Menschen untereinander - und auch die Muster innerhalb der Menschen. Weil sie eben unser ganzes Leben bestimmen - und je mehr ich darüber in Erfahrung bringe und mir bewußt mache, desto leichter und einfacher kommt mir mein tägliches Leben vor...

Liebe Grüße
Kinny
 
:)

In der Tat gehts mir hier nicht NUR um Meridiane - sie sind nur halt Bestandteil meiner Erfahrung, deshalb tauchten sie hier mit auf... mich interessieren diese Verflechtungen und Beziehungen der Menschen untereinander - und auch die Muster innerhalb der Menschen. Weil sie eben unser ganzes Leben bestimmen - und je mehr ich darüber in Erfahrung bringe und mir bewußt mache, desto leichter und einfacher kommt mir mein tägliches Leben vor...

Liebe Grüße
Kinny

Sehe ich so >>
ich meinte früher immer, man müsste dies, das, jenes und man könnte ja nicht so sein u.u.u.
Ich empfinde mich seither eben nicht mehr als *Verpflechtung*, sondern schlicht als freien Menschen. Eine vollkommen konträre Ansicht darf es geben, ich bleibe eben trotzdem da wo ich bin. Vllt. (wahrscheinlich sogar) meine ich, dass das Selbst-bewusstsein gewachsen ist. Ich bin mir bewusst, dass es bei mir eben so und so ist- da ist es mir schnurz, wenn ein anderer meint, bei ihm sei das ja alles ganz anders.
Was ich nicht mehr muss, ist eben einfach die Erlaubnis einholen so sein zu dürfen, ins Lächerliche gezogen zu werden darf sogar auch sein, auch dass mir MEINS abgesprochen wird... ich MUSS nichts mehr. Puh* ist das ein Wahnsinnsgefühl. DAS wünsche ich einfach jedem!:banane:
 
Diese Meridiane werden aktiviert und geraten in Bewegung. Und so passiert nun etwas, was ich so erlebe, als würde der Weg der Gesprächstherapie umgekehrt: ich empfange vermehrt Signale aus dem Körper, die eindeutig "Angst" oder "Aufregung" oder "Unsicherheit" melden - und zwar jeweils eine Weile, bevor meine Gedankenwelt das mitbekommt... (gelegentlich ergeben sich übrigens auch körperliche Reaktionen parallel zu den seelischen - offenbar wirkt diese Methode im besten Sinne ganzheitlich...
Ich habe beobachtet, daß zuerst die Energie der Meridiane sich ändert, dann eine organische Reaktion erfolgt, dann das Gefühl entsteht und dann der Gedanke. Fand ich völlig irre, das mal so zu erleben und ist ein guter Ansatz im Verstehen, daß man ein feinstoffliches Wesen ist. Und nicht sein Körper, ebenso wenig wie seine Psyche, von der man je nach Moment so bestimmt ist. Die Akkupunktur nun ebenso wie Shiatsu oder auch nur eine einfache Chigong-Übung verändert die Informationsweitergabe aus der energetischen Usachenebene in die körperliche, seelische und geistige Ebene hinein. Es wird also das System verändert und nicht der einzelne Teil. Der Effekt ist eine andere Wahrnehmung. Das dürfte auch die Ursache dafür sein, daß diese Methoden bei heute von der westlichen Medizin dem psychosomatischen Formenkreis zugeordneten Erkrankungen wirken, während die Schulmedizin hier oftmals keine greifbare Ursache erkennt.

Genauso ist es der Grund dafür, daß man zwar bei einer Studie, die man an Kniepatienten durchführt, feststellt, daß es egal ist, wo man die Nadeln hinsteckt. Denn es gibt in der Akkupunktur nicht nur die systemische, sondern auch die lokale Behandlung. Auf diese lokalen Behandlungen scheint das zuzutreffen. Die systemische Wirkungsweise wurde aber meines Wissens bisher in Studien nicht untersucht. Sondern vielmehr zeigt da die Praxis unseren westlichen Medizinern, daß Erkrankungen, die über z.B. die Erkrankung eines einzelnen Organsystems hinausgehen oder "psychosomatisch" sind, durch die Akkupunktur besser erreicht werden können. Ein gutes Beispiel, das ich ja nun selbst erfahren durfte, ist zum Beispiel der Morbus Crohn und ist die Neurodermitis. Beides ist für den fernöstlichen Mediziner ein und dieselbe Krankheit, die sich nur mal im Aussen und mal im Innen zeigt. Der Westler käme auf diese Idee nicht, er erkennt stattdessen Beides (möglicherweise falsch) als psychosomatische Erkankungen, und zwar als separate.

Du hattest in dem Beitrag, den ich zum Ausgangspunkt für meinen Thread hier genommen habe, das schöne Bild eines Mobiles verwendet. Ich sehe das sehr gut von mir, daß unser aller Beziehungen untereinander wirklich wie ein unsichtbares Mobile funktionieren. Manches befindet sich im Gleichgewicht und zieht somit in harmonischen Bahnen dahin. Anderes ist unausgewogen und dreht sich im Kreis.
Nach fernöstlichem Medizinverständnis ist ja die innere Energie nicht getrennt von äusserer Energie vorhanden, sondern im Innen zeigt sich das Aussen und im Aussen das Innen. Daher ist eben eine der grundsätzlichen Praktiken, die für ein gesundes Leben empfohlen werden, die Meditation. Denn in ihr kann a) geöffnet werden und b) geschlossen werden. Auch wenn Innen und Aussen nicht getrennt und auch nicht trennbar sind, so kann man es wenigstens lernen, es so wahrzunehmen. Und damit entsteht die Integrität der Person- die vielen hier im Westen meines Erachtens ja ein bisschen abgeht, weil sie sich nicht abgrenzen können gegen ihr eigenes Innen und Aussen.

Und mich selbst erlebe und sehe ich inzwischen ebenfalls als ein solches in sich selbst laufendes System. Und auch hier: manches ist unausgewogen und dreht sich ewig im Kreis - anderes bewegt sich harmonisch. Auf diese Art erlebe ich das, was halt von einer alten Tradition als "Meridiane" bezeichnet wird. Es ist nicht der Körper eine Maschine, die funktioniert - und die Psyche etwas davon Abgehobenes, was für sich allein dahinwerkelt - und der Geist wieder etwas anderes, was ebenfalls für sich allein wirkt. Soweit ich das überblicke, greift das alles ineinander. Mit welchem Namen das jeweils benannt wird, ist für mich nicht so wichtig. Für mich ist wichtig, daß jemand das alles als Ganzheit begreift und dementsprechend durch lange Praxis weiß, was es bewirkt, wenn man irgendwo in diesem ganzheitlichen System, das eine "Person" ausmacht, etwas verändert.

Warum bei dir etwas altehrwürdig überliefert Traditionelles solche Abwehrreaktionen auslöst, daß du das, was da beschrieben und angewendet wird, um jeden Preis für nicht existent halten willst, ist dein Ding... mir sagen meine Beobachtungen, daß es für das System "menschliche Person" nur gut sein kann, wenn es ganzheitlich gesehen wird.
Der Begriff der Ganzheit oder auch der Ganzheitlichkeit finde ich für mich auch extrem interessant. Einer der für mich interessantesten Begriffe, offensichtlich, wenn ich mein Leben betrachte.

Für mich ist Ganzheit das, was nicht getrennt ist. Es wird eigentlich immer als ein Kreis dargestellt. Und in diesem Kreis kann man nun unterschiedliche Kuchenstücke definieren, je nachdem was man nun betrachtet. Die Ursache, weshalb man sich dringend gerade in medizinischen oder therapeutischen Berufen mit diesem Begriff auseinandersetzen sollte ist nicht nur, daß es in den ersten Kapiteln eines ersten Lehrbuchs aufgegriffen wird. Sondern die Behandlung des Menschen, egal von wem, muß nach unserer westlichen Vorstellung stets "ganzheitlich" sein. Das heißt für mich, daß wir jeden einzelnen Menschen in seiner individuellen Eigenart erkennen müssen. Um das zu können, müssen wir uns zuvor einigen, auf welche Bestandteile der Ganzheit wir unsere Aufmerksamkeit lenken, um dann durch die Untersuchung der Teile die Ganzheit zu erfassen.

Nun macht die moderne Medizin glücklicherweise an immer mehr Orten immer weniger den Fehler, die Ganzheitlichkeit zu vernachlässigen. Ein wesentlicher Aspekt der individuellen Ganzheit ist die Wahrheit, die der einzelne Mensch in sich trägt und die er erlebt. Die Wahrheit eines Menschen ist ein Teil seines Ich-Erlebens.

Für überaus trügerisch halte ich persönlich nun jedes Vorgehen, das ohne Anlaß diese persönliche Wahrheit eines Menschen angeht. Noch schlimmer finde ich, wenn es im Sinne einer missionierenden Zwangsaufklärung über die angeblich richtige Wahrheit geschieht. Das ist nicht nur nicht ganzheitlich, sondern sogar im therapeutischen Sinne fahrlässig. Denn es ist ja bereits bewiesen, daß der Mensch aus seinem Erleben von Heilung heilt, und weniger durch Hinzuführung von Heilung durch aussen. Es muß also zunächst einmal gefunden werden, wie ein Mensch mit seiner persönlichen Wahrheit den Weg zur Heilung finden kann und häufig falsch ist es, dem Menschen diesen Weg vorzuschreiben. Denn ein solches Vorgehen verletzt die Basis jeder Arbeit am Menschen, das Gebot der Ganzheitlichkeit.


Viel leichter als der Behandler hat es im Grunde der Patient oder Klient selber. Er kennt seine Wahrheit, trägt sie in sich und diese Form der Wahrheit ist es auch indirekt, an der er erkrankt. Die Akupunktur nun, um darauf zum Schluß zurück zu kommen, ist eine Methode, durch die Veränderung des Zusammenwirkens der Teile der Ganzheit (repräsentiert durch die 5 Elemente) dem Menschen seine Wahrheit bewusst werden zu lassen. Nicht mehr und nicht minder kann sie bewirken und Du hast das, finde ich, sehr schön hier im Thread beschrieben.

lg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, Trixi.

Jaa.

Jaaa.


Jaaaaaaaaaaaaaa :)

So ganz spontan nach dem ersten Durchlesen. :)

Und jetzt nochmal gründlich hinschauen, was da alles drinsteckt in dem, was du geschrieben hast. :)

:danke:
Kinny :)
 
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Nochmal zur Ganzheit: da gibt es ein paar Grundbegriffe, die rund um Heilberufe zu dieser hinzugezählt werden: Geist, Körper, Seele und die Umgebung, in der all dies steckt. Hier ist also, weil die Umgebung mit dabei steht, das Verständnis genau wie im Osten: Innen und Aussen sind nicht trennbar im Menschen. Sondern das ganzheitliche Betrachten des Menschen bedarf beider Teile.

Das Individuum nun, das wir hier im Westen wegen der seit Jahrhunderten geförderten Individuationsprozesse erkennen, existiert natürlich auch von seiner Umgebung getrennt. Die Grenze ist die Haut, die körperliche Hülle. Und innerhalb dieser Grenze existieren nach Schulbuchverständnis dreierlei Dinge: der Körper, die Seele und der Geist. Und das sind, würde ich sagen, die grundsätzlichen Bestandteile des Mobiles.

Die von uns so genannten Naturwissenschaften sind in unserer westlichen Kultur aus dem Bemühen heraus entstanden, die Welt und natürlich auch den Menschen zu verstehen und zu erklären. Im Falle des Menschen wurde zu diesem Zweck der Körper vom Geist und von der Seele getrennt, die in der ursprünglichen, philosophischen Denkweise natürlich als nicht trennbar, sondern als Einheit begriffen wurden. 2000 Jahre Naturwissenschaft haben aber nun (leider) dazu geführt, daß wir diese Trennung auch in der medizinischen Betrachtung des Menschen erfahren. Das ist zum Teil positiv, solange wir Erkrankungen verstehen wollen, die durch äusserliche Einwirkungen entstehen. Nichtförderlich dagegen ist es bei Erkrankungen, die wir durch innerliche Usachen ausgelöst sehen, das heißt heute allzu oft, daß keine Erkrankung erkannt wird. Da man aber erkennt, daß eine Störung vorliegt, plustert man das ICD-System auf, bis es irgendwann platzt. Das trifft nicht zuletzt auf den Bereich des Psyche zu.

Vielleicht ist es schon sichtbar geworden, daß den Körper nichtganzheitlich zu betrachten, zu Defiziten führen kann. Noch "schlimmer" würde ich mal sagen ist es bei der Seele. Die Seele wird naturwissenschaftlich eigentlich noch überhaupt nicht betrachtet. Sondern es wurde der Begriff der Psyche entwickelt, der zu verschiedenen Zwecken faßbarer ist. Man hält sie für therapiebedürftig, wenn das geistig-emotionale Gleichgewicht zu einem Krankheitsempfinden führt. Dabei wird zumeist in unserer Gesellschaft gar nicht gemessen, ob es vielleicht Ursachen im Körper oder auch im Geist oder vielleicht doch eher in der Umgebung sind, die das Ungleichgewicht verursachen. Die Therapie müsste also gegebenenfalls gar nicht am Einzelnen erfolgen, sondern "ganzheitlich". Einen solchen Beruf, der eine solche Therapie ausführen würde, haben wir aber heute nicht. Sondern wir haben eigentlich eher Häuflepacker, die sich immer nur für einen Teil der Ganzheit zuständig fühlen. Und das ist der Mangel unseres Gesundheitssystems. In der TCM sieht das zum Beispiel vollkommen anders aus und früher wurden dort Ärzte erschlagen, wenn ein Familienmitglied krank wurde. Weil es nicht üblich war. Die Urache dürfte wohl daran liegen, daß tatsächlich eine ganzheitliche Behandlung immer dann stattfinden konnte, wenn die Familie es sich leisten konnte. Der Arzt beriet nicht nur die Gesundheit, sondern die komplette Lebensweise der Menschen.

Noch inflationärer sieht es in der westlichen Wissenschaft mit dem Geist aus. Es gibt keine Wissenschaft, die den Geist erforscht, sondern es werden bisher nur geistige Prozesse erforscht, überwiegend mit dem Ziel, sie in künstlicher Intelligenz (Computer etc.) abzubilden. Was Geist überhaupt ist, diese Frage stellt sich hier kaum jemand. Wir kennen diverse Eigenschaften des Geistes, aber was Geist ist, das fragen wir uns nicht.


Das Defizit unserer westlichen Art, rund um Heilung zu denken, liegt also meinem Verständnis nach in unserem defizitären Wissenschaftsverständnis. Wir wenden uns glücklicherweise mit und mit von der rein materiellen Untersuchung beweisbarer Phänomene ab und wenden uns mit und mit glücklicherweise nicht beweisbaren, aber immerhin objektiv oder subjektiv meßbaren Ergebnissen zu. Wir müssen das wohl auch, wenn wir erfahren wollen, wie die Natur wirklich ist, insbesondere im Bereich der Heilung. Wir sehen, daß wir bei vielen Verfahren zwar eine objektive, aber keine subjektive Gesundheit erreichen und sehen, daß wir bei objektiver Krankheit subjektive Gesundheit beobachten können. Wir haben also ein ganz grundsätzliches Problem damit zu verstehen, was eigentlich Gesundheit ist und was Krankheit ist.

Der Begriff der Ganzheit nun wird dieses Defizit auflösen. In dem Moment, in dem wir ein umfassendes, und nicht ein naturwissenschaftliches Verstehen von Ganzheit haben - also eines, das zum Beispiel die spirituelle Welt der Seele mit berücksichtigt - werden wir möglicherweise zwar nicht wesentlich andere Verfahren anwenden als heute. Aber wir werden ein anderes Verständnis haben und daher auch eine andere Herangehensweise an den Menschen. Und damit erfüllen wir dann eigentlich erst das Grundparadigma von der Ganzheit, das vor der Entstehung der Naturwissenschaften kulturell beschlossen wurde, in der menschlichen Tat. Das dürfte uns dann auch ermöglichen, die Welt ein bisschen besser zu gestalten als es heute der Fall ist.
 
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