Ireland
Sehr aktives Mitglied
Du hattest in dem Beitrag, den ich zum Ausgangspunkt für meinen Thread hier genommen habe, das schöne Bild eines Mobiles verwendet. Ich sehe das sehr gut von mir, daß unser aller Beziehungen untereinander wirklich wie ein unsichtbares Mobile funktionieren. Manches befindet sich im Gleichgewicht und zieht somit in harmonischen Bahnen dahin. Anderes ist unausgewogen und dreht sich im Kreis.
Und mich selbst erlebe und sehe ich inzwischen ebenfalls als ein solches in sich selbst laufendes System. Und auch hier: manches ist unausgewogen und dreht sich ewig im Kreis - anderes bewegt sich harmonisch. Auf diese Art erlebe ich das, was halt von einer alten Tradition als "Meridiane" bezeichnet wird. Es ist nicht der Körper eine Maschine, die funktioniert - und die Psyche etwas davon Abgehobenes, was für sich allein dahinwerkelt - und der Geist wieder etwas anderes, was ebenfalls für sich allein wirkt. Soweit ich das überblicke, greift das alles ineinander. Mit welchem Namen das jeweils benannt wird, ist für mich nicht so wichtig. Für mich ist wichtig, daß jemand das alles als Ganzheit begreift und dementsprechend durch lange Praxis weiß, was es bewirkt, wenn man irgendwo in diesem ganzheitlichen System, das eine "Person" ausmacht, etwas verändert.
Warum bei dir etwas altehrwürdig überliefert Traditionelles solche Abwehrreaktionen auslöst, daß du das, was da beschrieben und angewendet wird, um jeden Preis für nicht existent halten willst, ist dein Ding... mir sagen meine Beobachtungen, daß es für das System "menschliche Person" nur gut sein kann, wenn es ganzheitlich gesehen wird.
Liebe Grüße
Kinny
Wenn Du Meridiane als symbolisch ansiehst (damit kann ich leben
Man hat etliches getan, um Meridiane zu finden, aber man hat keine gefunden (weder in direkten Versuchen, diese nachzuweisen noch in indirekten).
Die Meridianlehre stammt aus einer Zeit, in der man sooo wenig über den menschlichen Körper wußte, daß man in allen Kulturen die unterschiedlichsten Hypothesen aufstelle - halten konnte sich nichts (auch wenn z.B. die alten Römer mit ihren Hygienemaßnahmen gar nicht falsch lagen, kannten sie doch keine Keime, wie auch ...).
Die "Typenlehre" (Körperbau bestimmt Charaktermerkmale), die "Säftelehre" usw. (Blut, gelbe Galle, schwarze Galle, Schleim, die bestimmte psychische Krankheiten machen ...) - so etwas sitzt heute noch in manchen Köpfen)-
Und es gibt immer noch Menschen, die glauben, Krankheiten seien eine Strafe Gottes (Mittelalter) oder durch Geister bedingt (weltweit und seit Ewigkeiten), die man auf diverse Arten austreiben mußte ... .
Es gibt in der Medizingeschichte (und Psychotherapiegeschichte) so schreckliche Dinge und nur ganz weniges, was man heute als förderlich ansehen würde.
Unter den historischen Aspekten kann man das heute verstehen und nachvollziehen, aber doch nicht mehr weiterhin betreiben.
Ich sehe die Meridianlehre (es gab ja mehrere ...) genauso wenig als "altehrwürdig" wie den Aderlass (so stellte man u.a. psychisch Kranke ruhig - unter den gegeben Umständen immer noch besser, als sie ständig mit dem Kopf gegen die Wand laufen zu lassen -, aber auch extrem mißbrauchsanfällig ... langes Thema) oder die Lehren von dämonischen Besetzungen usw. usw. usw..
Ich sehe sie als das, was sie ist: eine Lehre aus einer alten Zeit, die genauso wenig zu halten ist wie zahlreiche andere Lehren aus alten Zeiten ebenfalls.
Vor dem Wort "ganzheitlich" hüte ich mich (darunter wird alles Pseudowissenschaftliche vermarktet und jeder versteht was anderes darunter), ich verwende lieber den Begriff der Psychosomatik (und leider wird der auch oft falsch beschrieben).