Gute Frage, ich würde behaupten, dass die Bewegung wir sind. Wir können das knacken, wenn wir es wollen. Was hindert uns das zu tun? Unsere Glaubenssätze auf jeden Fall, was ist aber entscheidend?
Ich denke entscheidend ist, daß wir bei einer einzigen Frage bleiben und die solange bewußt bearbeiten, bis wir die Lösung haben. Diskussion im herkömmlichen Sinne hilft ja bei der Lösung von Konflikten nur eingeschränkt weiter. Dafür muß man sich aber auch die Möglichkeit geben, nachzufragen. Und diese Möglichkeit ist seit der Rechtschreib-Reform nicht mehr vorhanden. Es gibt jetzt nur noch die Möglichkeit, nach X, Y oder Z zu fragen, einfach nachzufragen ist nicht mehr vorgesehen.
Doch natürlich. Körper braucht schon das Gehirn, also jetzt der menschliche Körper.
Ja, also, hm, ich gehe ja schon auch wie ein Wissenschaftler davon aus, daß das neuronale Feuer da im Gehirn, dieser Stoffwechsel da, daß der die sichtbare Manifestierung des Denkens ist. Weil: ich mein: was man weiß und herausgefunden hat, das muß man nicht im Bereich des Ungewußten lassen. Wozu dient die Aufklärung, wenn man aufgeklärtes Wissen dann nicht haben will, gell. Das hat ja nichts mit Wahrheiten auf anderen Ebenen zu tun.
Das ist mir klar. Kannst du die Bewegung spüren, sehen oder fühlen und wiederum für andere verständlich machen, dass andere ebenfalls den inneren Schweinehund überwinden und dir zustimmen aber nicht, weil du sie dann überzeugt hast, sondern weil das dann jeweils zur eigenen Erfahrung wird???
Die Wechselwirkung zwischen Grob- und Feinstofflichkeit, ja? Hm. Na zum Beispiel das Schulterkreisen. Man kann es grobstofflich tun, aber auch feinstofflich. Kreist man grob, dann hebt man die Schulter willentlich und letztlich mit Muskelkraft und kreist sie dann herum. Man kann aber auch bis unter die Schulter hochatmen, so daß sich die Schulter durch den Atem vorne hochhebt, ohne daß man Muskeln selber anspannt. Die Schulter steigt dann bis zum Atemzenit etwas an und geht in einem Kreis hinten wieder herunter, beim Ausatmen.
Um das zu Erreichen muß man das Atemtempo ganz aufgeben, den Körper atmen lassen. Einfach den Atem beobachten und das Schulterkreisen, das auf dem Atem entsteht. Vorsicht: wenn man nicht gewöhnt ist, bis unter die Schulterblätter den Atem hochsteigen zu lassen, dann kann einem schwindelig werden. Denn der Atemrhythmus ist dann bei dieser Art des Kreisens langsamer als sonst.
Selberkreisen wäre also grobstoffliches Schulterkreisen, während die-Schulter-einfach-an-der-Seite-herunter-hängen-lassen und atmen die feinstoffliche Variante wäre. Bei der feinstofflichen Variante meldet zuerst der Körper Sauerstoffbedarf an das Gehirn, dieses überprüft, ob man nur aus körperlicher oder psychischer Gewohnheit jetzt Ein- oder Ausatmen oder aber die Schulter kreisen will.
Wenn das Gehirn oder auch der Geist dann sicher ist, daß wirklich schon ganz aus- oder eingeatmet wurde, indem es dies im Körper ausprobiert hat und mal versucht, noch mehr auszuatmen oder einzuatmen, kurz: eine andere Haltung einzunehmen, dann kann der Körper lernen, selber zu atmen.
Dann atmet man innerlich, man nennt das embryonal. Die äussere Atembewegung findet teils unbemerkt statt, es findet dann natürlich auch kein Schulterkreisen mehr statt. Aber das Schulterkreisen ist ja auch nur die Übung, mit der man Atemphasen sehr gut aufknacken kann, ebenso wie Gelenke. Und natürlich bleiben feinstoffliche Prozesse immer zum großen Teil im Unbewußten.
Wenn man das mal übt, dann kann man den Unterschied zwischen einer grobstofflichen und einer feinstofflichen Bewegung der Schulter und des Atems erfahren. Mit Worten vermitteln kann ich Erfahrung wie jeder Mensch leider nicht. Weihnachten auf der Couch kann man ja mal das Kreisen üben, während man die Familiengeschichten zum hundertsten Mal erzählt bekommt. Ist sehr vitalisierend, regt auch die Verdauung prima an.