Das Gehirn - Empfänger oder Produzent des Geistes?

Du bist Derjenige, der sich genau diese und jene Situation, Familie, Umgebung, Eltern, Freunde, Beruf usw. usf. aussucht. Du mit deinem ganzen Wesen.
Meinst du das wortwörtlich oder im übertragenen Sinne? Wortwörtlich kann ja eigentlich nicht, weil offensichtlich hat er sich seine Eltern nicht ausgesucht. Aber wie kann es dann gemeint sein?
 
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Mich interessiert aber auch, wie man sich denn wirklich damit abfinden kann, ohne in Angst zu geraten, wenn man als Forscher zu der festen Meinung gelangt, dass man nicht wirklich da ist, und das eigene "Ich-Gefühl" nur auf eine Art Software zurückzuführen ist? Solche Leute sind wohl selten besonders sensibel und denken ausschließlich rational in die Tiefe

Das hat mit Sensibilität gar nichts zu tun. Null. Nada.

Was du hier machst ist, du versuchst das Bewußtsein und die Seele zu mystifizieren, du willst sie vom Körper trennen. Angenommen Seele und Körper sind tatsächlich zwei mehr oder weniger unabhängige 'Entitäten'. Wie würde sich deine Gefühle, dein Ich-Gefühl, der Sinn in deinen Leben, an den du glaubst, unterscheiden im Vergleich zu einer 'physischen/Software-' Seele/Bewußtsein?

Richtig: Gar nicht.

Also, selbst wenn es nur ein Gehirn ist, was "mich" produziert und mir vorgaukelt, ich wäre da... warum entstehe dann wirklich ICH? Andere sind ja "andere ichs". Warum gerade ich in diesem "ich"? Und warum gerade bei diesen Eltern und in diesem Geburtsjahr?

Ich glaube ich verstehe was du meinst. Die Antwort ist, daß dein Ich fest mit deinem Körper verbunden ist (daher deine Eltern und das Geburtsjahr). Es ist nicht so, daß sobald die Eizelle deiner Mutter befruchtet wird, dein Ich deinem Körper zu geordnet wird, sondern es ist so , daß dein Ich sich langsam entwickelt, am meisten wahrscheinlich innerhalb der ersten drei Lebensjahre.

Die Frage 'Warum habe ich genau diese Eltern' stellt sich nicht, weil sich dein Ich sich durch die Erfahrungen die du im Laufe deines Lebens machst definiert. Hätte dein Körper andere Eltern dann hätter er auch ein anderes Ich, da er mit diesen anderen Eltern andere Erfahrungen macht.
 
Ich denke, dass Du das nicht weißt, und dennoch einfach so darstellst. Und das ist lächerlich. Ich finde hier reden viel zu viele so, als hätten sie die pure Weisheit und alle anderen sind auf dem Holzweg. Auch wieder eine Nichtbeachtung Erkenntnisse anderer. Nur weil Du denkst, das "ich" entsteht erst, ist das keine Tatsache. Ich glaube nicht, dass es einfach nur "Glück" oder Zufall ist, dass man "leben darf". Das denkt man nur, wenn man dies versucht zu begreifen, indem man nach außen sieht und "die anderen" betrachtet bzw. bewertet. Doch die Antwort ist nicht da draußen. In einem selbst ist es, wenn man tief in sich hineinsieht, nicht einfach mit Zufall zu erklären, dass man lebt. Das geht nur in einem selbst.
Man liest hier viel zu oft: "Die Antwort ist..." "Es ist so..." Das ist nunmal Unsinn.

Vielleicht ist dieses Thema wirklich unmöglich mit anderen zu ergründen. Sondern die Wahrheit liegt immer im subjektiven.

Und ganz klar hat es mit fehlender, emotionaler Sensibilität zu tun, was die typischen menschlichen Werte und Bedürfnisse angeht, wenn man "Glauben" als Schwachsinn darstellt. Man muss schon eine gewisse Kälte oder Naiviät haben, wenn man wirklich selbst glaubt, man sei aus Zufall da. Denn gleichzeitig hieße dies, man war nie, ist nie und wird nie sein.

Und das ist wider der menschlichen Gefühlswelt. Wer damit gut lebt, ist schon ziemlich seltsam.
 
Ich denke, dass Du das nicht weißt, und dennoch einfach so darstellst. Und das ist lächerlich. Ich finde hier reden viel zu viele so, als hätten sie die pure Weisheit und alle anderen sind auf dem Holzweg. Auch wieder eine Nichtbeachtung Erkenntnisse anderer. Nur weil Du denkst, das "ich" entsteht erst, ist das keine Tatsache.
Nun sei doch nicht gleich eingschnappt, ist doch wohl offensichtlich, daß ich meine 'Ich denke, daß...' und daß ich diskutieren will :)

Man muss schon eine gewisse Kälte oder Naiviät haben, wenn man wirklich selbst glaubt, man sei aus Zufall da. Denn gleichzeitig hieße dies, man war nie, ist nie und wird nie sein.
Möglichweise vergreifst du dich da jetzt selber im Ton.
 
Hi @ All!

:eek: Da habe ich doch gerade erst diesen extrem interessanten Thread entdeckt...... Nu is es aber so viel zu lesen das es noch was dauert mit ner ordentlichen Antwort. Bestimmt habt ihr euch auch wieder in die Haare bekommen, nicht wahr?! ;) :D

Aber ich schon mal sagen das ich denke das es sowohl Produzent als auch Empfänger ist. Das kann ich auch gut und logisch zusammenhängend darstellen, aber ich weiß nicht was bereits für Argumente gekommen sind und deshalb nur dieser Satz. :)

LG
Trekker

:morgen:




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Möglichweise vergreifst du dich da jetzt selber im Ton.
Was soll die Diplomatie! Der führt sich (vom Eröffnungsbeitrag abgesehen) sowas von typisch auf, dass man glatt geneigt ist, ihm seine Individualität abzusprechen, und argumentiert damit gegen sich selbst. Geistig Gesunde zweifeln nicht an einem unabhängigen Geist. Mit geistig Gesunden will er Pro und Contra diskutieren, also dann wohl eher, ob die Seele frei durch die Gegend fliegen kann, oder ob Gott ihr vorschreibt, wohin sie fliegen darf und wohin nicht. Wer auch nur in Erwägung zieht, das Gehirn könne doch nur Produzent des Geistes sein, ist unweigerlich "seltsam" oder intellektuell unreif. Hat subtile Kritik (allgemein in Foren) schon jemals etwas gebracht? Hat brachiale Kritik (allgemein in Foren) schon jemals etwas gebracht? Wenn er sich nicht ordentlich auf unliebsame Meinungen einlässt, gibt es bis auf weiteres nur eine sinnvolle Alternative: Ignorieren, den (heiligen) Vogel! :schmoll:
 
Sicherlich wurde hier schon öfter über dieses Thema diskutiert. Aber dennoch würde ich gerne die Meinungen und vor allem Argumente oder Erfahrungen derer hören, die fest daran glauben und wissen wollen, dass unser Dasein und unser "Ich" - Bewusstsein mehr als nur eine Illusion ist, von einem fleischlichen Organ produziert.

Hm, wieso Illusion im Zusammenhang mit "fleischlichem Organ"?
Unser Ich, unser Bewusstsein ist doch Gedanke und Gedanken werden vom Organ "Gehirn" produziert, das eingefügt im und gleichzeitig Teil des menschlichen Körpers ist.
Wo ist den die Trennung zwischen Körper und Geist, Ego, Bewusstsein?
Ganz sachlich ist das Gehirn des Menschen nichts weiter, als ein Werkzeug, das im Laufe der Zeit komplexer wurde und somit die Fähigkeit des Denkens, auch des Ich-Gedankens, möglich wurde.



Diese Frage ist ja das Zentrum vieler Bereiche der Hirnforschung und es gibt strikte Gegner der Theorie des reinen, nicht vom Gehirn abhängigen Geistes und Gegner der Annahme, es gäbe nur die Biologie, die Bewusstsein im Laufe der "Evolution" hervorbrachte.
Riesenhirsch war riesig.
Der Schlammspringer kann im und außerhalb des Wassers leben.
Das Tier Mensch hat ein großes Gehirn.[/COLOR]

Und sicher auch Meinungen, die von jedem etwas für wahr halten. Es gibt aber wahscheinlich nur eine Wahrheit. Diese herauszufinden ist wohl nicht mehr in diesem Jahrhundert möglich, wenn denn überhaupt.

Das Wort Wahrheit impliziert Einzigkeit.
Die großzügige Ansicht, "jeder hat seine eigene Wahrheit", muss wohl auf´s Denken bezogen sein, denn das ist tatsächlich so verschieden, dass es darum sogar zu Mord und Totschlag kommt... und das nur beim Mensch mit seinem großen Gehirn.


Mich interessiert aber auch, wie man sich denn wirklich damit abfinden kann, ohne in Angst zu geraten, wenn man als Forscher zu der festen Meinung gelangt, dass man nicht wirklich da ist, und das eigene "Ich-Gefühl" nur auf eine Art Software zurückzuführen ist? Solche Leute sind wohl selten besonders sensibel und denken ausschließlich rational in die Tiefe.

Angst zu haben ist wichtig, auch wenn wir dieses Gefühl heute denkend ablehnen wollen.
Wie hätten wir das Feuer nehmen können, ohne Angst?
Dieses Gefühl ermöglicht es doch anzugreifen, oder bei Gefahr abzuhauen. Eben, wenn wir nicht wissen, was es ist!
Anbei würden wir ohne Angst keine 5 Minuten überleben, nicht bei all den Straßen!
Mit denken muss das nicht viel zu tun haben.
Viele meditieren sich in die sog. Tiefe, das hat mit Denken nicht viel zu tun, eher mit Sensibilität und Achtsamkeit.
Das Wissenschaft und Spiritualität zum selben Schluss gelangen ist klar... eine Wahrheit, du hast es geschrieben.


Ich würde gern die Argumente von Leuten hören, die sagen, es ist nur der Geist, der wichtig ist und warum hat Gott dann ein Gehirn mit hinzugefügt, wenn denn das mit der "Geist im Körper" überhaupt mehr ist, als nur Mystik aus alten Jahrhunderten.

???
Wichtig? Wozu wichtig?
Der Geist ist unser Bewusstsein, "Ich", nicht wahr? Da sind wir uns doch einig!?
Was soll dieses Ich ohne alles andere?
Na, es denkt doch so wieso nur um und nur für sich.
Es trennt sich selbst, wo es keine Trennung gibt.


Denn ich bin jemand, der den Glauben mehr und mehr verloren hat, aber auf eine andere Art und Weise, als vielleicht viele andere. Der eigene Verlust des einst tiefen, echten Glaubens ist in meinem Fall nicht schön gewesen und mit Angstzuständen verbunden. Denn der Glaube war kein Hobby, das ich einfach abwerfen konnte. Es war beinahe ein Identitätsverlust an sich.

Ja, kann es sein, dass der Glaube gegen die Angst benutzt wird?
Meiner Meinung nach ja.
Deshalb auch die Ablehnung, wenn Menschen vom "Ich" sprechen, als wollten sie es auflösen... "Ich" nur ein Produkt der Biologie des menschlichen Hirns...
Ja, oder gleich Wut, was nichts anderes als ein Gefühl ist, nur halt das dichteste.
Witzig!
Ein Gefühl ablehnen... mit dem wir geboren werden...
Für einen Gedanken, der irgendwann mit 3,4, oder 5 Jahren entsteht...
Wer denkt sich das aus?
Ah, denken...


Nach dem Tod meines Vaters stieß ich auf das Buch "Der Gotteswahn" von Richard Dawkins. Dieses verschlechterte mein Leben. Nicht aber, weil der Autor dumm ist. Sondern wohl eher, weil er das Gegenteil zu sein scheint. Ich hoffe dass hier der eine oder andere zwischen den Zeilen lesen kann, was mein Problem ist.

Ich will, dass es den Geist, den Sinn und die Wahrhaftigkeit meiner Gefühle gibt. Und ich nicht nur ein Nevensystem bin, ohne zu wissen, warum überhaupt. Am liebsten hätte ich eine Erleuchtung, die mir den Sinn des Lebens gibt oder zeigt und sagt, es hat alles Sinn und Zweck. Doch nicht durch irgendwelche mystischen Phrasen, sondern durch echtes Verstehen.

Jetzt hättest du einen Vorteil, wenn du einer der Menschen wärst, die dieses "Ich" nicht so wahnsinnig wichtig nehmen.
Dann bräuchtest du keinen Sinn und keinen Zweck, noch würdest du auf deine Meinung bestehen.
Vielleicht solltest du einen sog. Erleuchteten fragen? da gibt es doch viele Lehrer.


Nun noch ein für mich wichtiger Punkt.

Das einzige, was mich zurzeit noch am "Glauben" bindet, der für die Menschen schließlich wirklich wichtig ist, ist meine "eigene Existenz". Bisher stieß ich auf wenige Menschen, die wirklich verstehen konnten, was ich damit meinte. Da es hier teilweise sicher auch echt tieferdenkende, intelligente Denker geben mag, würde ich gerne andere Sichtweisen oder Anstöße hören. Und ich glaube, dass der eine oder andere hier verstehen wird, was ich meine.

Besser nicht tief denken...

Es gibt ja diese Aussage, man anstatt an Gott, vor allem an sich selbst glauben. Und ich kam zu dem Entschluss, dass das mehr als nur eine Floskel ist.

Angenommen du bist ein Teil der Schöpfung, egal ob da jemand rumhängt und das alles macht oder nicht, warum sollte jede Antwort nicht auch in dir selbst zu finden sein?
Schließlich findet sich in dir auch jede Frage!
Und das Ganze vollkommen gleich, was du bist... Körper, nur Geist, beides... egal.


Wenn man den Glauben, durch die zahllosen Informationen in der Welt, verliert und die Wissenschafts-Sendungen und Berichte kein Blatt vor den Mund nehmen, und Berichte über Hirnforschungen hemmungslos sagen, es sei nur das Gehirn, was man selbst "ist", dann wäre mir fast schon lieber, man hätte eine verdummende Kirche, die die Fäden zieht.
Denn eins ist wirklich klar.
Es entbehrt nicht einer gewissen Unstimmigkeit in der Natur, dass der Mensch die Wahrheit über sich nicht erleuchtend und erquickend finden würde, sondern bedrückend und angstbereitend, sollte die Wahrheit mehr in der Neurologie liegen, als in der religiösen Richtung.

Um zurück zu kommen zu dem Ausgangspunkt. Ich kann den Glauben an Gott verlieren und darüber traurig sein. Aber bisher kann ich ja noch sagen, dass "ich bin". Lache, weine, nachdenke, fühle... das ist etwas Handfestes, was mir keine Theorie oder Religionsart von der Hand weisen kann. Die Frage nach dem eigenen Dasein in einem bestimmten Geburtsjahr ist wirklich auch durch Hirnforschung unerklärbar. Und allein da sehe ich den nennen wir es "göttlichen" Funken, der mir wirklich noch zu denken gibt.

Um es sich besser vorzustellen, was ich meine: Geht man die Jahrtausende zurück... bis zur Entstehung der Welt... Dinosaurier... Steinzeit... Mittelalter und alles was davor und dazwischen noch war... eine unglaubliche Anzahl an Ereignissen und Geschehnissen... es bleibt eine Frage:

Warum darf ich genau in diesem Jahr oder in dieser Zeit fühlen und sein? Warum auch bin ich ein Mensch. Warum steckt eigentlich mein "Ich" in meinem Körper? Warum bin ich da? Und dennoch ist da die Information, dass man selbst ist.

Um sich das wirklich in die Tiefe vorzustellen, und zu erkennen, dass das eigene Dasein etwas ganz "Persönliches" zu sein scheint... muss man sich das ausschließlich in Bezug auf sich selbst vorstellen. Denn schnell kann es passieren, dass man diese Gedanken auf andere bezieht und dann kommt wieder das Vorurteil, "Weil bei deiner Zeugung eben nicht der oder die... sondern Du..."
Das ist keine Antwort auf diese Unglaublichkeit, selbst da zu sein. Und ich finde dass mir das noch als einzigstes zeigt, dass es doch einen Sinn haben muss.

Es gibt da so viele Denkansätze... die unser Verstand, genauso wie die Vorstellung der Ewigkeit... nicht zu erfassen vermag.

Also, selbst wenn es nur ein Gehirn ist, was "mich" produziert und mir vorgaukelt, ich wäre da... warum entstehe dann wirklich ICH? Andere sind ja "andere ichs". Warum gerade ich in diesem "ich"? Und warum gerade bei diesen Eltern und in diesem Geburtsjahr?

Es ist was es ist.
Schon mal gehört?
Ursache und Wirkung... mir fällt nichts anderes ein. Egal wie ich´s betrachte, wissenschaftlich, religiös...
Das ist das Einzige was ich als Logik erkennen kann.


Das kann doch auch ein Hirnforscher nicht finden. Ich bin gespannt, was andere, Suchende oder auch Fortgeschrittene dazu für Erfahrungen oder Erkenntnisse erzählen können.

Danke, dass "ich" so viel quatschen durfte.
Erfahrungsgemäß liest es so wieso keiner und wenn weniger als die Hälfte.
Ist okay!
Ist eh alles Unsinn!
Trotzdem ... Danke!

LG,

Mathias
 
ich hab nichts von all dem hier gelesen und will einfach nur was zum thema sagen:
vermutlich wird das bewusstsein irgendwie auf eine noch unbekannte weise im gehirn erzeugt, denn noch nie wurde ein bewusstsein ausserhalb eines gehirnes beobachtet. ist das gehirn lediglich ein empfänger, sollte man erwarten, dass die natur mehr als nur einen empfängertyp hervorgebracht hätte, so wie sie auch verschiedene augen- und ohrentypen entwickelt hat.
 
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