Alice94
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Hallo!
Durch diesen Thread möchte ich einmal meine persönlichen Theorien zur populären Frage des Lebens nach dem Tod veröffentlichen.^^ Eventuelle Korrekturen sind gern willkommen.
Menschen, Tiere und sogar Pflanzen "fürchten" im Innersten den Tod. Daher haben sie im Laufe ihrer Millionen Jahre währenden Evolution stets optimalere Abwehrmechanismen zum Überleben entwickelt. Es herrscht in allen Lebewesen der Lebenstrieb, der Wille zum Leben vor. Gerade dieser Lebenstrieb mit seiner Selbstorganisation (Selbsterhaltungssystem) unterscheidet die lebende Materie von der anorganischen, toten Materie. Trotzdem ist selbst in der Biologie, der Lehre des Lebens, die Frage unbeantwortet, was denn Leben nun eigentlich ist.
Der Tod beschäftigt nahezu alle Religionen, Ideologien und Kulturen, aber auch viele verschiedene wissenschaftliche Disziplinen der Moderne. Tod bedeutet Unbekanntes, Neues, so dass er wegen seiner nebulösen Gestalt oft Ängste auslöst. Er wird von Menschen in das Gewand des Teufels, des Sensenmannes oder der Todesfee gehüllt, um dem undefinierbaren Wesen des Todes fassbare Konturen zu verleihen. Im Alltag erleben wir zudem, dass gestorbene Menschen der Welt unwiderruflich entschwunden sind. Er hinterlässt oft Trauer, Leere, Verzweiflung, Depressivität. Scheiden tut weh.
Um die bedrängenden Todesängste, die uns unserer Lebensfähigkeit berauben würden, abzuwehren, sucht der Mensch - zumeist in Abhängigkeit seiner kulturellen Herkunft - Religionen und Glaubensgemeinschaften auf, die ihm eine vermeintlich erlösende Heilsbotschaft bereithalten. In dem Gefühl, das irdische Sterben zu überdauern mit Hilfe seiner Dogmen, neutralisiert er die Furcht vor dem Tod, indem er sich emotional als dessen Herr erlebt. Leider verdüstern solche Lehren, Religionen und Sekten nur allzu oft den Blick aufs Reale, aufs Leben und schränken selbiges ein - häufig auch in finanzieller Hinsicht. Der Tod wird außerdem als etwas ausgesprochen Aggressives erfahren, als etwas unerbittlich Zerstörendes, Stehlendes. Durch diesen Gesichtspunkt fließen wahrscheinlich Hass und Gewalt in viele Ideologien und Religionen ein: In der Identifikation mit dem bestialischen, allmächtigen Tod nehmen sie seine inhumanen Züge an, um sich mit ihm auf einer Ebene zu empfinden und so keinerlei Angst mehr vor ihm zu spüren brauchen.
Um die Frage bezüglich des Lebens nach dem Sterben zu beantworten, ist es aus meiner Sicht erforderlich, den Begriff des Lebens zu definieren. Wie kann ich eine sichere Aussage über dessen Verbleib treffen, wenn ich mir nicht einmal dessen bewusst bin, worüber ich eigentlich philosophiere?
Schenken wir der aktuellen Biologie und Medizin Glauben, so handelt es sich beim Leben, bei dem Geist und der Seele lediglich um Erscheinungsvarianten der organischen Materie: Sie sind Folge neuronaler Prozesse im Gehirn. Damit kann Leben, Geist und Psyche nicht unabhängig vom Leib, vom Hirn, existieren, womit mit dem Zerfall des menschlichen Gehirn zwingend auch Seele und Geist und Leben vergehen müssen - ewiglich. Einzig die Atome unseres Körpers nehmen weiterhin am Kreislauf der Natur Teil und werden womöglich in ferner Zukunft auch einmal wieder Teil eines neu geborenen Menschen werden.
Nun gibt es aber noch eine alternative Möglichkeit hinsichtlich der Interpretation von Leben, Geist und Seele, nämlich dass alle drei Komponenten selbstständige Größen sind, die auch unabhängig vom Organismus bestehen können. In jenem Fall ist ihre Existenz nicht unbedingt mit dem irdischen = leiblichen Sterben besiegelt. Doch wie könnte man nun den Beweis führen, dass Leben, Geist und Seele autonom existieren? Ist dies der Menschheit überhaupt jemals möglich?
Zur Beweisführung der Materialisten in Bezug auf ihre Anschauung gehören die hirnorganischen Erkrankungen oder Verletzungen, die oftmals massive Veränderungen der Persönlichkeit nach sich ziehen oder motorische Störungen bedingen. So verlieren viele Menschen nach einem Schlaganfall beispielsweise ihr Sprachvermögen, andere erleiden Lähmungen und wieder andere werden dement. Auch nach schweren Verkehrsunfällen mit "neurodegenerativen" Konsequenzen sind derartige Symptome festzustellen. - Belegt diese Argumentation etwa den totalen Materialismus?
Ich kann dem nicht zustimmen, da ich zu der Erkenntnis gelangt bin, dass es neben dieser Erklärung der Materialisten noch eine weitere gibt, die es ermöglicht, Seele und Geist auch weiterhin als eigenständiges Sein zu betrachten: Ich halte das Gehirn für eine Art "Übersetzungsorgan" der Geist-Seele-Körper-Kommunikation. Über das Hirn leitet das Ich, der menschliche Geist, Informationen an die physischen Muskeln weiter, um die Alltagsbefehle zwecks Überlebens auszuführen. Einleuchtend dabei ist nun, dass bei einer irreparablen Schädigung dieses Übersetzungsorgans die Geist-Körper-Kommunikation immens gestört ist und es demzufolge nur allzu verständlich zu Lähmungserscheinungen, Persönlichkeitswandlungen und anderen schrecklichen Symptomen kommen kann. Hiermit halte ich das oben angeführte Argument für den Materialismus für entkräftet.
Zum Schluss möchte ich versuchen, ein eigenes Indiz für das ewige Leben zu formulieren:
Neulich hatten wir in der Physik etwas über den 1. Thermodynamischen Hauptsatz = Energieerhaltungssatz gelernt, der besagt, dass die Masse der gesamten Materie im Universum konstant ist. Oder anders ausgedrückt: Materie ist weder zu erzeugen noch zu vernichten.
Übertrage ich diese nachgewiesene Erkenntnis der Physik nun auf das Leben, so kann ich den Erhaltungssatz des Lebens postulieren: Leben ist in diesem Universum weder zu erzeugen noch zu vernichten und damit ewig wie die Materie. Es vergeht nichts in diesem Kosmos, sondern alles unterliegt nur steten Veränderungen. Doch unwiederbringlich verschwinden kann nichts in diesem Universum, denn wohin sollte es denn verschwinden, bleibt es nicht im Weltall? Gibt es parallele Welten, wohin sich das Leben nach dem Tod zurückzieht? Ein Argument dafür, dass Leben nicht zu erzeugen ist, finden wir auch in der Tatsache, dass es bis heute trotz voranschreitender Wissenschaft und (Gen-)Technik nicht gelungen ist, eine Lebensentstehung zu simulieren. Totes, leblose, wissenslose, unintelligente, techniklose Materie soll vor einigen Milliarden Jahren also das vollbracht haben, was unseren hochgelehrten Wissenschaftlern bis heute unmöglich blieb? Wie sollte das Tote, der Tod überhaupt Leben gebären?
Diese Thesen von mir sind übrigens kompatibel mit der Lehre der Reinkarnation.
Ich bedanke mich herzlich fürs Lesen und hoffe, dass ich ein wenig Diskussionssubstanz liefern konnte.
Durch diesen Thread möchte ich einmal meine persönlichen Theorien zur populären Frage des Lebens nach dem Tod veröffentlichen.^^ Eventuelle Korrekturen sind gern willkommen.
Menschen, Tiere und sogar Pflanzen "fürchten" im Innersten den Tod. Daher haben sie im Laufe ihrer Millionen Jahre währenden Evolution stets optimalere Abwehrmechanismen zum Überleben entwickelt. Es herrscht in allen Lebewesen der Lebenstrieb, der Wille zum Leben vor. Gerade dieser Lebenstrieb mit seiner Selbstorganisation (Selbsterhaltungssystem) unterscheidet die lebende Materie von der anorganischen, toten Materie. Trotzdem ist selbst in der Biologie, der Lehre des Lebens, die Frage unbeantwortet, was denn Leben nun eigentlich ist.
Der Tod beschäftigt nahezu alle Religionen, Ideologien und Kulturen, aber auch viele verschiedene wissenschaftliche Disziplinen der Moderne. Tod bedeutet Unbekanntes, Neues, so dass er wegen seiner nebulösen Gestalt oft Ängste auslöst. Er wird von Menschen in das Gewand des Teufels, des Sensenmannes oder der Todesfee gehüllt, um dem undefinierbaren Wesen des Todes fassbare Konturen zu verleihen. Im Alltag erleben wir zudem, dass gestorbene Menschen der Welt unwiderruflich entschwunden sind. Er hinterlässt oft Trauer, Leere, Verzweiflung, Depressivität. Scheiden tut weh.
Um die bedrängenden Todesängste, die uns unserer Lebensfähigkeit berauben würden, abzuwehren, sucht der Mensch - zumeist in Abhängigkeit seiner kulturellen Herkunft - Religionen und Glaubensgemeinschaften auf, die ihm eine vermeintlich erlösende Heilsbotschaft bereithalten. In dem Gefühl, das irdische Sterben zu überdauern mit Hilfe seiner Dogmen, neutralisiert er die Furcht vor dem Tod, indem er sich emotional als dessen Herr erlebt. Leider verdüstern solche Lehren, Religionen und Sekten nur allzu oft den Blick aufs Reale, aufs Leben und schränken selbiges ein - häufig auch in finanzieller Hinsicht. Der Tod wird außerdem als etwas ausgesprochen Aggressives erfahren, als etwas unerbittlich Zerstörendes, Stehlendes. Durch diesen Gesichtspunkt fließen wahrscheinlich Hass und Gewalt in viele Ideologien und Religionen ein: In der Identifikation mit dem bestialischen, allmächtigen Tod nehmen sie seine inhumanen Züge an, um sich mit ihm auf einer Ebene zu empfinden und so keinerlei Angst mehr vor ihm zu spüren brauchen.
Um die Frage bezüglich des Lebens nach dem Sterben zu beantworten, ist es aus meiner Sicht erforderlich, den Begriff des Lebens zu definieren. Wie kann ich eine sichere Aussage über dessen Verbleib treffen, wenn ich mir nicht einmal dessen bewusst bin, worüber ich eigentlich philosophiere?
Schenken wir der aktuellen Biologie und Medizin Glauben, so handelt es sich beim Leben, bei dem Geist und der Seele lediglich um Erscheinungsvarianten der organischen Materie: Sie sind Folge neuronaler Prozesse im Gehirn. Damit kann Leben, Geist und Psyche nicht unabhängig vom Leib, vom Hirn, existieren, womit mit dem Zerfall des menschlichen Gehirn zwingend auch Seele und Geist und Leben vergehen müssen - ewiglich. Einzig die Atome unseres Körpers nehmen weiterhin am Kreislauf der Natur Teil und werden womöglich in ferner Zukunft auch einmal wieder Teil eines neu geborenen Menschen werden.
Nun gibt es aber noch eine alternative Möglichkeit hinsichtlich der Interpretation von Leben, Geist und Seele, nämlich dass alle drei Komponenten selbstständige Größen sind, die auch unabhängig vom Organismus bestehen können. In jenem Fall ist ihre Existenz nicht unbedingt mit dem irdischen = leiblichen Sterben besiegelt. Doch wie könnte man nun den Beweis führen, dass Leben, Geist und Seele autonom existieren? Ist dies der Menschheit überhaupt jemals möglich?
Zur Beweisführung der Materialisten in Bezug auf ihre Anschauung gehören die hirnorganischen Erkrankungen oder Verletzungen, die oftmals massive Veränderungen der Persönlichkeit nach sich ziehen oder motorische Störungen bedingen. So verlieren viele Menschen nach einem Schlaganfall beispielsweise ihr Sprachvermögen, andere erleiden Lähmungen und wieder andere werden dement. Auch nach schweren Verkehrsunfällen mit "neurodegenerativen" Konsequenzen sind derartige Symptome festzustellen. - Belegt diese Argumentation etwa den totalen Materialismus?
Ich kann dem nicht zustimmen, da ich zu der Erkenntnis gelangt bin, dass es neben dieser Erklärung der Materialisten noch eine weitere gibt, die es ermöglicht, Seele und Geist auch weiterhin als eigenständiges Sein zu betrachten: Ich halte das Gehirn für eine Art "Übersetzungsorgan" der Geist-Seele-Körper-Kommunikation. Über das Hirn leitet das Ich, der menschliche Geist, Informationen an die physischen Muskeln weiter, um die Alltagsbefehle zwecks Überlebens auszuführen. Einleuchtend dabei ist nun, dass bei einer irreparablen Schädigung dieses Übersetzungsorgans die Geist-Körper-Kommunikation immens gestört ist und es demzufolge nur allzu verständlich zu Lähmungserscheinungen, Persönlichkeitswandlungen und anderen schrecklichen Symptomen kommen kann. Hiermit halte ich das oben angeführte Argument für den Materialismus für entkräftet.
Zum Schluss möchte ich versuchen, ein eigenes Indiz für das ewige Leben zu formulieren:
Neulich hatten wir in der Physik etwas über den 1. Thermodynamischen Hauptsatz = Energieerhaltungssatz gelernt, der besagt, dass die Masse der gesamten Materie im Universum konstant ist. Oder anders ausgedrückt: Materie ist weder zu erzeugen noch zu vernichten.
Übertrage ich diese nachgewiesene Erkenntnis der Physik nun auf das Leben, so kann ich den Erhaltungssatz des Lebens postulieren: Leben ist in diesem Universum weder zu erzeugen noch zu vernichten und damit ewig wie die Materie. Es vergeht nichts in diesem Kosmos, sondern alles unterliegt nur steten Veränderungen. Doch unwiederbringlich verschwinden kann nichts in diesem Universum, denn wohin sollte es denn verschwinden, bleibt es nicht im Weltall? Gibt es parallele Welten, wohin sich das Leben nach dem Tod zurückzieht? Ein Argument dafür, dass Leben nicht zu erzeugen ist, finden wir auch in der Tatsache, dass es bis heute trotz voranschreitender Wissenschaft und (Gen-)Technik nicht gelungen ist, eine Lebensentstehung zu simulieren. Totes, leblose, wissenslose, unintelligente, techniklose Materie soll vor einigen Milliarden Jahren also das vollbracht haben, was unseren hochgelehrten Wissenschaftlern bis heute unmöglich blieb? Wie sollte das Tote, der Tod überhaupt Leben gebären?
Diese Thesen von mir sind übrigens kompatibel mit der Lehre der Reinkarnation.
Ich bedanke mich herzlich fürs Lesen und hoffe, dass ich ein wenig Diskussionssubstanz liefern konnte.