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maria45
Guest
Osho schrieb:Das Ego entsteht durch Reibung
Das Ego entsteht durch Reibung. Hast du ein Ideal, wirst du zum Egoisten. Der Idealist ist ein Egoist. Hast du ein größeres Ideal, wirst du zum größeren Egoisten. Je größer das Ideal, desto größer das Ego, denn umso größer ist die Spannung. Das Ego wird durch die Spannung zwischen dem Realen und dem Ideal erzeugt. Du hast vielleicht das Ideal, kein Ego zu haben das ist nicht wichtig. Du magst sagen: Aber mein Ideal ist, kein Ego zu haben das macht nichts, das Ideal bringt das Ego mit sich. Dein Ideal, kein Ego zu haben, bringt ein großes Ego mit sich. Die wirklichen Egoisten sind also die, die sich für bescheiden halten, die so tun, als hätten sie kein Ego.
Der Mensch, der kein Ego hat, ist der Mensch, der keine Ideale hat. Lass das das Kriterium sein, und du bist über einen Grundsatz gestolpert. Der Mensch ohne Ego ist der Mensch ohne Ideale. Denn wie kann da ein Ego entstehen? es ist dafür keine Energie vorhanden. Die Energie dafür entsteht durch Reibung, Konflikt, Kampf, Wille.
Wenn du dein Leben annimmst wenn du frühstückst, und wenn du schläfst, und wenn du gehst, und wenn du dein Bad nimmst wie kannst du daraus ein Ego entwickeln? Schlafen, wenn du müde bist, essen, wenn du hungrig bist, wie kannst du da ein Ego entwickeln? Nein, wenn du fastest, kannst du ein Ego entwickeln. Wenn du die ganze Nacht wach bleibst und dir sagst, ich werde nicht schlafen, kannst du ein Ego entwickeln. Die Person, die geschlafen hat, hat am Morgen kein Ego, aber du wirst ein dickes Ego haben.
Von Osho ist sowieso alles richtig, es dauert vielleicht ein bisschen bis man es versteht,
weil wir eben Ideale haben. Osho hat einen Bewusstseinskörper, das heißt er vertritt keine Meinung mehr. Sein Verstand besteht nicht aus Fragmenten, aus keinen Affekten.
Wenn wir gegen Osho sind, so ist es weil er nicht unseren Idealen entspricht.
Er wird auch nicht von seinen eigenen Gedanken belagert, und deswegen ist er ein Meister, der seine Lebensräume hat. Ein Blitz ist auch keine Wolke mehr, und deswegen sehen wir einen menschlichen Körper, der unserer Medizin entspricht, aber das innewohnende Bewusstsein hat seine spezielle Stufe, den er spricht ja nicht selbst sondern der heilige Geist.
Natürlich hat er eine eigene Persönlichkeit und Vorlieben und ein Palast war ihm lieber als ein Verließ.
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Friede Inverencial
Das Problem an der Philosophie von Osho und seiner ständigen Beschäftigtheit mit dem Ego ist, dass er relativ leichtherzig davon ausgeht, dass klar sei, was das Ego ist... was es eben nicht ist, sondern er verkauft (das konnte er gut
Es geht auch nicht darum, gegen Osho zu sein. Wer diese Dichotomie von "wer gegen ihn ist und wer für ihn ist" eröffnet, ist bereits ideologisiert... gefangen in einem neuen Ideal, nämlich dem Osho-Ideal. Alle anderen Ideale entmystifizieren wir, bauen wir ab, aber wehe, einer sagt was gegen mein Osho-Ideal...
Ich habe es so oft mit Menschen erlebt, die sich zu seinen Jüngern zählten. Sonst sind sie die Toleranz persönlich, sogar die Warmherzigkeit, alles, aber sag nix gegen Osho. Das ist nämlich mein neues Ersatz-Ego!
Eine Bemerkung wie "von Osho ist sowieso alles richtig" kann nur falsch sein. Wenn alles richtig ist, ist auch alles falsch, denn auch das Falsche wird dann zum Richtigen gekürt. Beim Einsatz von Allquantoren ("alles ist gut", "das ganze Leben ist Scheiße", "sind sowieso alle gegen mich", "immer krieg ich es ab", "alles was Karl Marx schrieb ist richtig", oder im dritten Reich "die Juden sind an allem schuld") endet jegliche Unterscheidungsfähigkeit und das entweder negative oder positive Ideal/Idol beginnt.
Das Ego entsteht nicht nur durch Reibung. Es hat seine Basis in dieser materiellen Wirklichkeit, in der es Begrenzung gibt. Friedrich Weinreb nannte es das "fundamental Böse dieser Welt". Das Brot, das ich esse, kann kein anderer essen. Die Luft, die ich einatme, kann kein anderer zugleich ausschöpfen. Den Arbeitsplatz, den ich habe, kann kein anderer haben. Das Bett, in dem ich schlafe, da kann kein anderer auf demselben Fleck schlafen.
Es ist begrenzt. Dadurch entsteht die Frage, wie mit begrenzten Dingen umgegangen wird. Und durch die Bedürftigkeit des physischen Körpers entsteht automatisch ein Habenwollen, und das ist die Basis für Neid, für Besitzdenken, für Konflikte aller Art. Daraus entstehen die ungerechten Vergleiche.
Wer hungrig ist, kann kein Ego entwickeln? Das ist grotesk, da spricht jemand, der noch nie wirklich Hunger gekannt hat. Für Hunger sind Menschen bereit zu töten. Nur in der zivilisierten Welt töten die Menschen nicht mehr. Sie kritisieren, vergleichen, mobben, hetzen, tratschen, reden über andere, bewerten andere.
Wer nicht in jedem Moment im Anderen das Göttliche wahrnimmt, hat den Anderen bereits in diesem Moment getötet. Doch wie soll ich das Göttliche im Anderen wahrnehmen, wenn ich grad Kohldampf habe, wenn ich grad kein Geld hab um Nahrung für meinen Kinder zu kaufen oder die Miete zu bezahlen?
Vom Rücksitz eines gut gepolsterten Rolls-Royce (eines von 86) lässt es sich ja gut philosophieren...
Nicht falsch verstehen, es sei ihm herzlich gegönnt. Doch aus einer solchen Sattheit entstehen die faulen Philosophien, die Philosophien, die die Not vernachlässigen.
Und selbst wenn einer sich satt gegessen und getrunken hat und gut geschlafen hat... hat er ein Ego, ein sattes Ego eben... und es ist das Ego der stofflichen Natur, das ihn von neuem hungrig und müde werden lässt.
Der Erwachte verspürt keinen Hunger, keinen Durst, keine Müdigkeit... das Alte ist vergangen, siehe alles ist Neu geworden.