Joey
Sehr aktives Mitglied
Ich denke, wenn man Corona nicht länger wie eine schwere Seuche betrachten würde und die Symptome auch angemessen mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden würden (fiebersenkende Medikamente, schleimlöser, entzündungshemmer, Antibiotika bei darauf aufbauender bakterieller Infektion), könnte man den ein oder anderen Krankenhaus Aufenthalte verhindern. Anstatt zu sagen „bleiben sie unbedingt daheim und gehen sie ins Krankenhaus wenn‘s bedrohlich wird“.
Covid19 ist eine ziemlich tückische Erkrankung, die sich ja gerade nicht so verhält, wie eine "normale" Lungenentzündung (oder deren Vorstufen).
Das Pflegeheim meiner Großmutter hat hier zum Beispiel sehr vorbildlich gehandelt, die Leute anständig versorgt und betreut. Meine Oma hat direkt fiebersenkende Mittel bekommen. 1 Tag. Danach war’s vorbei und sie ist genesen. Sie ist über 90 und ist wohl auf. Die ganze Station, die von den anderen Bewohnern, isoliert wurde, hat das Virus gut und ohne künstliche Beatmung überstanden.
Ich glaube schon, dass es einen großen Unterschied macht, wie die Menschen betreut und behandelt werden.
Sicher. Wie groß der Unterschied ist, ist aber fraglich.
(...) Optionen und Mittelwege gäbe es zur Genüge, wo man einen Ausgleich schaffen könnte.
Ob sie ausreichen, das Infektionsgeschehen kontrollierbar zu halten...?
Wenn du es ganz genau wissen willst: Genau die Menschen, die gerade berechtigungsscheine für FFP2 Masken bekommen. Rund 33% der Bevölkerung, die unter Risikopatient und über-60-Jahre zählen. Darunter fallen auch alle (inkl. Kinder), für die in den Jahren 2019 und 2020 vom Arzt ein „Verdacht auf Asthma“, „chronische Bronchitis“ oder ähnliche Diagnosen gemeldet wurden. Google mal, wie viele Leute sich wundern, dass sie angeschrieben werden. Hier hat man auf „lieber zu viel als zu wenig gesetzt“. Bereinigt wären wir Schätzungen zufolge bei rund 25%.
Und jetzt muss man auch mal bitte etwas realistisch bleiben: Risikopatienten haben grundsätzlich IMMER ein höheres Risiko bei Infektionen.
Auch 25% sind mehr als 2%, bei denen Du zuerst bemängelt hast, dass der Rest sich nach ihnen richten müsse.
Und ja, Risiko-Patienten haben bei Infektionen immer ein höheres Risiko. Glücklicherweise gibt es bei z.B. der Influenza eine saisonale Impfung, die sich alle Risiko-Patienten, die ich kenne, auch regelmäßig abholen. Eine Impfung gegen Sras-Cov-2 gibt es erst seit kurzem, und es muss so erst eine grundimmunität aufgebaut werden.
Und dass für solche Patienten jede Infektionskrankheit ein Risiko darstellt, bedeutet nicht, dass Covid19 für sie immernoch ein höheres Risiko darstellt als eben eine normale Grippe o.ä.
Ähm @Joey, das ist eine Feststellung und keine böswillige Unterstellung oder gar Wertung. Der demographische Wandel ist seit vielen Jahren in aller Munde. Du kannst mir nicht erzählen, dass du das nicht mitbekommen hast?
https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Demografischer-Wandel/_inhalt.html
Doch, soweit bekannt. Aber wozu soll das in diesem Kontext ein Argument sein? Du schreibst davon, dass der Schutz der älteren 2% Deiner Meinung nach nicht das Verhalten der jungen und gesunden Menschen zu arg beeinträchtigen sollte, und kommst dann mit demographischem Wandel. Wozu?
Weil man sich hier leider keine Gedanken macht. Paar Beispiele habe ich dir oben genannt.
Man macht sich sehr viele Gedanken. Und Deine Beispiele sind gut und sinnvoll - aber, ob sie alleinig ausreichen, ist unklar.
Würde man Gesundheitsämter, Gemeinden und Co mit ausreichend Personal ausstatten, als seit Jahren wegzustreichen, hätte man auch eine Erleichterung. Mein Bruder arbeitet beim Staat, ich kenne deren Personalwirtschaft.
Ausreichend Personal? Wenn man mit der aktuell hohen Inzidenz noch Infektionsketten nachverfolgen und gezielt isolieren will, müsste man den Personalaufwand nicht nur etwas aufstocken sondern vervielfältigen.
Es macht auch keinen Sinn, sich gegeneinander aufzureiben. Du @Joey hast deine Meinung und ich hab meine. Jeweils aus persönlicher Überzeugung. Daran werden wir gegenseitig nichts ändern. Müssen wir aber auch nicht. Du machst die Gesetze nicht und ich mach sie auch nicht.
Richtig, einen Konsenz erreichen wir wahrscheinlich nicht, und das brauchen wir auch nicht. Das brauch uns aber nicht zu hindern, unsere jeweilige Überzeugung zu vertreten.