Bundestagswahl 2021 in Deutschland

Das Geld ist ehrlich gesagt ein Witz. Ab Minister aufwärts schläfst Du nur noch wenige Stunden pro Tag und ansonsten wird gearbeitet. In der Wirtschaft würde jeder ein Vielfaches verdienen.
25.000 als Kanzler ist ja nicht Doll, da sie aber so lange im Amt war, bekommt sie halt noch gute Prozente.

Mal sehen welchen Platz sie irgendwann in der Wirtschaft hat
 
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Political Correctness betreffend: Ich bin zwar immer für respektvollen Umgang, aber kein Fan davon nicht auch mal ein Auge zuzudrücken wenn jemand rhetorisch über irgendeine Grenze geht. Heutzutage werden Kleinigkeiten, irgendwelche einzelnen Aussagen, zu schnell zu extremen Urteilen über eine Person. Das Paradox dabei ist ja, dass der Gedanke Political Correctness gut und moralisch ist. In der Anwendung wird es aber oft genau umgekehrt gemacht, wie eine Waffe benutzt.

Und ja, ich glaube dass es eher gut als schlecht ist das die Politiker heute eigentlich ganz gut miteinander umgehen und eine Gesprächsbasis finden. Ich vermute aber, dass das früher nicht mal unbedingt anders war, es wurde nur einfach viel weniger öffentlich.

Wo ich nicht so sicher bin inwiefern besser oder schlechter: Früher waren die Abgrenzungen zwischen den Parteien und Personen bezüglich Ansichten und Ziele sicherlich deutlicher. Der Unterschied zwischen Union und SPD z.B.. Später kamen die Grünen, und auch die grenzten sich vom Rest ja sehr deutlich ab.

Schaut man sich die Parteien heute an und vergisst mal für einen Moment Sympathien bzw. Antipathien, sondern fokussiert lediglich auf Ziele: Die Etablierten (alle außer AfD und Linke) sind sich eigentlich recht ähnlich. Da wird zwar viel Gerede über Unterschiede in einigen Bereichen gemacht, die sind oft aber eher graduell oder betreffen Streits bezüglich der Herangehensweise.

Ich will nicht mal sagen, dass das schlecht ist. Was aber ganz sicher schlecht ist obwohl daran niemand Schuld ist: Die Komplexität nimmt in einem Ausmaß und in einer Geschwindigkeit zu, dass es nicht mehr nur Wähler überfordert. Auch die Politiker selbst können viele Probleme gar nicht mehr wirklich angehen, sie haben oft auch gar nicht die Kompetenzen und finden auch kaum echte Kompetenz ohne klare Interessengruppen einschalten zu müssen. Als Beispiel: Ökonomie und Finanzsystem... Da blickt heute kaum noch jemand durch. Und jene mit der höchsten Kompetenz sind gleichzeitig Vertreter von Interessengruppen, etwa aus Banken.

Wobei das nur ein Beispiel ist, denn durch die immer weitergehende Vernetzung werden fast alle Probleme immer komplexer und national nicht mehr lösbar. Der ganz große Nachteil dabei ist: Gerade weil Wähler kein einziges Thema mehr zu durchschauen und durchdenken in der Lage sind, erhöht sich das Risiko das zunehmend Populisten mit effektiver Rhetorik aber ohne Plan gewählt werden. Ich meine das nicht nur auf die rechte Seite bezogen, auch auf die linke Seite. Denn so toll sich vieles anhören mag wenn man nur Überschriften liest (Mietendeckel und Enteignungen z.B.), es ist nicht durchdacht und in vielen Bereichen sogar einen Effekt der genau zum Falschen führt.

Ich wüsste gerne wie z.B. Schmidt mit den heutigen Themen umgehen würde wenn er noch leben würde und im Kanzler-Alter wäre.


Denkst Du wirklich, dass FDP begeistert wäre, wenn die SPD 12 € Mindestlohn durchsetzen will???

Ich persönlich denke, dass FDP und SPD ziemlich schwer Miteindnader haben werden! Es könnte auch passieren, dass daran eine Koalition scheitert! So weit ich weiss, hat Scholz gesagt: Für Ihn ist die "rote Linie" bei der Mindestlohn liergt. Ich hoffe sehr, dass Er seine Forderung nicht aufgibt!(Das
bedeuten, dass die SPD wieder abstürzt!).

Shimon
 
Wie ist eigentlich der aktuelle Status von Frau Merkel? Ist sie noch Kanzlerin, bis es ein neuen Regierungschef (hoffentlich Scholz) gibt - also eine Art Interims-Kanzlerin? Oder haben wir aktuell de fakto keinen Regierungschef, so lange keine Koalition gebildet ist etc? Ist sie noch MdB, oder kann sie schon ihre Rente genießen?


Ich denke schon, die Bundesregierung ist noch in Amt!

Shimon
 
Was die professionelle Ebene betrifft... ja, die Mehrheit schafft das sicher zumindest meistens.
Ja, und vor allem wenn es um Extremsituationen geht, dann liegen die Parteien ja oft sehr nahe beieinander. Corona ist ja ein Beispiel. Die AfD mal ausgenommen gibt es bei dem Rest zwar Kontroversen um konkrete Schritte bzw. wie weitgehend z.B. irgendwelche Maßnahmen sein sollen. In der generellen Richtung sind die sich aber einig. Auch bei anderen Krisen war das weitgehend so.



Auf Landesebene gab oder gibt noch (?) es in Deutschland ja auch schwarz-grün. Das wurde von allen beteiligten zwar als anstrengend aber lohnend und fruchtbar beschrieben. Darum hätte mich die Jamaica-Koalition nach er letzten Bundestagswahl auch interessiert.
Mich auch. Schon als Experiment würde ich Jamaika fast lieber sehen als Ampel. Aber auch Ampel wird ja interessant, denn auf Bundesebene ist das komplett neu. Und die Knackpunkte liegen ja sowieso nicht bei den größeren Parteien (Union und SPD). Die können eh beide mit beiden kleinen. Die Knackpunkte liegen eher zwischen Grün und FDP und zum Glück sind die ja sowohl bei Jamaika wie auch der Ampel dabei :D



Es kam in letzter Zeit ja einige Male vor, dass auch namhafte AfD-Politiker aus der Partei ausgetreten sind, und das damit begründen, dass die Partei ihnen zu redikal geworden wäre, dass der rechte Flügel sie abgeschreckt habe etc. Zuletzt fallen mir als Beispiel Uwe Junge oder Frauke Petry ein. Dabei traten diese Politiker vorher sich nicht etwa durch moderatere Äußerungen hervor, sondern bedienten sich auch ... ich nenne es mal AfD-Rhetorik, die sich für mich nicht stark wahrnehmbar (wenn überhaupt) von der Rhetorik des rechten Flügels der Partei unterschied.

Das kann natürlich mehrere Gründe haben:
  • In ihren Äußerungen folgten sie einer Parteilinie. Immerhin zeigte auch schon ein geleaktes internes Memo, dass gezielte Provokation gewollt und Programm war/ist. Das würde auch bedeuten, dass sie nicht wirklich voll hinter diesen Äußerungen standen.
  • Oder ihre Erklärung ist fadenscheinig und konstruiert - eine Nachträgliche Rationalisierung.
  • Oder (der Vollständigkeit halber) meine Wahrnehmung ist da nicht zutreffend, und ich differenziere da zu wenig. Glaube bzw. hoffe ich zwar nicht, aber ich bin ein Mensch und habe gerade keine rationalen Gründe, warum das sicher nicht der Fall sein sollte.
Was denkst Du?

Ich glaube, dass jemand wie Petry nicht vergleichbar mit dem rechten Flügel der AfD ist. Der rechte Flügel besteht ja tatsächlich aus Charakteren die zum Teil auch in der NPD sein könnten. Petry is politisch "rechts" im Sinne von konservativ. In der "Vor-Merkel-Union" wäre die gar nicht aufgefallen, vor allem nicht in der CSU. Wäre die gesamte AfD eine Kombination aus Lucke und Petry, also ohne die ganzen Verrückten und Ideologen, dann wäre die AfD meiner Ansicht nach eher wie eine CSU-FDP-Kombi. Einerseits sehr konservativ, ökonomisch gesehen aber ziemlich mutig -- falls man impliziert das Lucke tatsächlich eine Umsetzung angestrebt hätte was er predigte.

Man darf bei der AfD auch nicht vergessen: Da sind sowieso viele Ex-CDU und CSU-Leute mit drin. Einige von denen haben einen Radikalisierungsprozess durchlaufen und äußern sich heute und in den letzten Jahren viel kontroverser und ideologischer als sie es früher waren. Das hat aber auch mit den Angriffen auf sie zu tun.

Heute denke ich von der AfD weitgehend das was fast alle denken. Dass das eine rechte Partei ist. Ich finde aber, dass ich mit meinen früheren Bewertungen, die mir oft als Beschönigungen usw. vorgeworfen wurden (weil ich ja auch da differenzierte und gegen simple Kategorien war) richtig lag. Die Austritte derer denen die AfD zu extrem wurde, allen voran Lucke und Petry, beweisen das m.A.n.. Denn die haben durch ihre Austritte bewiesen, dass sie nicht in der selben Schublade sind wie z.B. ein Höcke.

Was man an der AfD aber positives erkennen kann: Deutschland beweist das es anders ist als ganz viele andere EU-Länder und die USA. In einigen EU-Ländern haben die Rechten wirklich großen Einfluss. Und in den USA... Trump und seine Kumpanen waren schärfer als es die AfD ist. In Deutschland gibt es in der Bevölkerung nach wie vor nicht das große Risiko dass derartige Typen und Parteien das Land regieren. Das könnte sich natürlich irgendwann ändern, aber bisher ist Deutschland im Vergleich sehr tolerant und liberal und wenig populistisch etc.



Interessant wäre zu überlegen, welche Partei die größte Spanne bzw. Fläche überdeckt, und zwischen welchen Parteien der Überlapp am größten ist. Ohne eine konkrete feste Antwort zu geben, ein paar Überlegungen:
Die Grünen scheinen mir die Partei zu sein, die mit internen Konflikten am offendsten umgeht und sie am deutlichsten öffentlich auch gewollt sichbar macht.
Die Flügel der Union reichen weit in beide Richtungen, wie du auch beschrebst. Merkel wäre ja beinahe SPD-Mitglied geworden in ihrer Anfangszeit, als sie begann in die Politik zu schnuppern, und wie du auch schon schriebst, ist die Werteunion durchaus nahe der AfD zu verorten. Die spanne zwischen "etwas rechter zur SPD" bis "etwas linker zur AfD" ist schon sehr weit. Wenn es nur diese eine Dimension in der Landschaft der Meinungen gäbe, würde die FDP eigentlich als Teilmenge der Union aufgenommen werden können...
Die SPD ist meinem (nicht rational begründetem) Eindruck nach die Partei, die am meisten "massentauglich" ist, also bei der die meisten Menschen doch noch irgendwie größere Übereinstimmungen finden. Eine Art politischer Barnum-Effekt (nicht negativ gemeint)

Also für drei Parteien Gründe, warum man sie als die Partei der größen "Spannbreite" bezeichnen könnte. was denkst Du bzw. Ihr?

Ich glaube auch dass die SPD die größte Spannbreite hat. Die könnten, mit Ausnahme der AfD, mit allen regieren. Die Union würde mit der Linken genauso wenig koalieren wie mit der AfD. Man könnte auch sagen: Die Grünen. Die sind eigentlich wie die SPD und schließen nur die AfD aus. Im Gegensatz zur SPD ist für die Grünen allerdings die FDP kein natürlicher Koalitionspartner. Die sind sich in vielen Fragen sehr uneinig. Insofern bleibe ich wohl bei der SPD als am "massentauglichsten".
 
Denkst Du wirklich, dass FDP begeistert wäre, wenn die SPD 12 € Mindestlohn durchsetzen will???

Ich persönlich denke, dass FDP und SPD ziemlich schwer Miteindnader haben werden! Es könnte auch passieren, dass daran eine Koalition scheitert! So weit ich weiss, hat Scholz gesagt: Für Ihn ist die "rote Linie" bei der Mindestlohn liergt. Ich hoffe sehr, dass Er seine Forderung nicht aufgibt!(Das
bedeuten, dass die SPD wieder abstürzt!).

Shimon

Nein, die SPD hat wegen der Grünen sehr viel Macht. Egal was die FDP will oder nicht will, die Grünen werden nicht mal einfach zur CDU überlaufen weil die FDP das gerne hätte. Ich glaube nicht, dass das realistisch ist. Die Knackpunkte liegen sowieso eher zwischen FDP und Grünen, nicht so sehr zwischen SPD und FDP.

Interessanter ist eigentlich wie die Union darauf reagieren wird wenn es zu ersten harten Streits bei Ampel-Verhandlungen kommt. Die werden das genau beobachten und mit irgendwelchen Lockangeboten gegenüber den Grünen versuchen FDP und Grüne in eine Jamaika-Koalition zu locken. Aber das weiß die SPD natürlich.

Interessant ist zudem: Die FDP und Grüne MÜSSEN miteinander klarkommen. Würde die FDP auf Jamaika bestehen und die Grünen auf Ampel, dann könnte die SPD immer noch eine große Koalition suchen und FDP und Grüne würden in der Opposition landen.

Lange Rede kurzer Sinn: Das was kommt wird kein Ergebnis dessen sein was irgendeine der Parteien durchsetzen will. Es wird ein Ergebnis dessen sein was die alle vermeiden wollen -- Verlust der Regierungsmöglichkeit.
 
Nein, die SPD hat wegen der Grünen sehr viel Macht. Egal was die FDP will oder nicht will, die Grünen werden nicht mal einfach zur CDU überlaufen weil die FDP das gerne hätte. Ich glaube nicht, dass das realistisch ist. Die Knackpunkte liegen sowieso eher zwischen FDP und Grünen, nicht so sehr zwischen SPD und FDP.

Interessanter ist eigentlich wie die Union darauf reagieren wird wenn es zu ersten harten Streits bei Ampel-Verhandlungen kommt. Die werden das genau beobachten und mit irgendwelchen Lockangeboten gegenüber den Grünen versuchen FDP und Grüne in eine Jamaika-Koalition zu locken. Aber das weiß die SPD natürlich.

Interessant ist zudem: Die FDP und Grüne MÜSSEN miteinander klarkommen. Würde die FDP auf Jamaika bestehen und die Grünen auf Ampel, dann könnte die SPD immer noch eine große Koalition suchen und FDP und Grüne würden in der Opposition landen.

Lange Rede kurzer Sinn: Das was kommt wird kein Ergebnis dessen sein was irgendeine der Parteien durchsetzen will. Es wird ein Ergebnis dessen sein was die alle vermeiden wollen -- Verlust der Regierungsmöglichkeit.


Möglich, dass Du recht hast. Allerdings mein Vertrauen in der FDP ist sehr gering, sie haben schon einmal Jamaika verhindert. Ich halte auch fraglich ob sie 12 € Mindestlohn zustimmken wollen/können...

Shimon
 
Hätte............hätte, Fahradkette.....Was denkst Du darüber, dass die Link es nich geschafft haben???

Shimon
Die sind noch mal davon gekommen,
Sind ja im Bundestag vertreten, ansonsten haben die ja die meisten Wähler an SPD oder Grüne verloren.

Was man Wahlprogramm liegen könnte oder halt weil man lieber grün wählte bzw die SPD unterstützen wollte.

Was sogesehen ja nicht all zu schlecht ist, ohne die Wähler die SPD statt Links gewählt haben, hätten wir jetzt ein Laschet Problem
 
Denkst Du wirklich, dass FDP begeistert wäre, wenn die SPD 12 € Mindestlohn durchsetzen will???

Ich persönlich denke, dass FDP und SPD ziemlich schwer Miteindnader haben werden! Es könnte auch passieren, dass daran eine Koalition scheitert! So weit ich weiss, hat Scholz gesagt: Für Ihn ist die "rote Linie" bei der Mindestlohn liergt. Ich hoffe sehr, dass Er seine Forderung nicht aufgibt!(Das
bedeuten, dass die SPD wieder abstürzt!).

Shimon
Naja es ist generell vorgesehen das der Mindestlohn weiterhin steigt, 2023 wäre er so oder so bei min 12 Euro. 2024 min 13 Euro.
Wahlversprechen der SPD war mindestlohn bis 2022 auf 12 Euro anzuheben, die könnten es rein Theoretisch machen und dabei für die nächsten Jahre belassen um der FDP entgegen zu kommen
 
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