Braucht der Mensch Erlösung? Bzw. braucht er einen Gott?

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Was wäre als "Erlösung" zu bezeichnen? Erlösung wovon und womit und wodurch?
Erlösung im religiösen Sinne heißt nicht einfach „vom Leid erlöst zu werden“, wie wenn z.B. ein Tierarzt z.B. ein schwer verletztes Pferd durch eine Spritze von seinem Leid erlöst. Wenn es so wäre, fragt sich warum wir überhaupt in diesem Leben leiden müssen, dass wir das Bedürfnis haben, vom Leid erlöst werden zu müssen.

Im Wahrheitsevangelium (Evangelium Veritatis) steht, dass „die frohe Botschaft der Wahrheit Freude ist für die, denen es vom Vater der Wahrheit gnädig gewährt worden ist, ihn zu erkennen, und zwar durch die Kraft des Wortes, das aus jener Fülle gekommen ist, die im Denken und im Verstand des Vaters vorhanden ist; dieses Wort (Johannes 1,1-3) ist der, der als „Erlöser" bezeichnet wird; dieser Ausdruck bezieht sich auf das Werk, das er ausführen wird zur Erlösung derer, die unwissend über den Vater waren.“

Wer Ohren hat zum Hören, der höre.
 
Da musst du noch einmal in die Schule gehen, um solches verstehen zu können. Ich kann dir auch die betreffende Stelle bei Rudolf Steiner zitieren, den du doch so sehr schätzt.

ja herr oberlehrer, das wird nicht wieder vorkommen:)

ich schätze die wahrheit und insofern rudolf steiner wahrheit mitteilt
schätze ich auch ihn, wie alle anderen die wahrheit mitteilen.

du solltest seine lehre jedenfalls eingehender studieren, bevor du dich erdreistest
mir so unverschämt zu unterstellen, sie mit dem was ich hier mitteile in den schmutz zu ziehen.
 
:unsure:

Das größte Problem in den Lehren sehe ich in der Suche nach den Wahrheiten. Jeder möchte an seiner Wahrheit festhalten und damit entsteht sehr viel Leid durch Intoleranz. Eine Wahrheit, die sich morgen schon als Irrtum herausstellen kann. Ich denke also, dass Spiritualität besser eine Sache des Glaubens und des Herzens bleiben sollte.

Merlin
 
Hallo, danke für die vielen Antworten. :)

Ich denke, der Glaube an "Erlösung" beinhaltet dass man in einer Situation sei, die erlöst werden müsse. Insofern schafft man sich dadurch eine Grundlage eines gewissen Mangels.
Erst recht der Glaube, da sei jemand, eine Art Gott, der diese Erlösung für alle durchführen würde, zumindest für die die es glauben, und dann entsprechend dafür "gelitten" haben soll.
Das sind Geschichten, die auch kein Mensch tatsächlich bestätigen könnte.
Dennoch als ein Seelenweg nachvollziehbar, es muss aber nicht so sein.
Man könnte es als ein Beispiel sehen, indem der Mensch "stehenbleibt", das "Verdrängen" aufgibt und sich in Frieden gewissen Ängsten oder auch Angriffmöglichkeiten stellt. Er "erlöst" daher dann seine Welt, bzw. die Umstände die ihn mit dem einen oder anderen verweben in unguter Weise.
Das wäre für mich "Jesus folgen", egal ob es um ein tatsächlich stattgefundenes Leben geht oder nicht.

Dass "Sünde" allein schon dadurch existieren soll, dass der Mensch als Mensch geboren ist, ist schon in sich so etwas wie eine aussichtslose Sache und scheint eher gewissen Machthabern in die Hände zu spielen.

Viele glauben ja wohl, dass erst nach dem Tod, sozusagen im Jenseits, das wirkliche Leben beginnt, entsprechend entweder Paradies oder Hölle.
Ich nehme an, "Hölle" ist so etwas wie das Begegnen mit seinen eigenen "Schatten", unverarbeitete Ängste und solcherlei.
Es ist noch etwas anderes, ob ein Mensch jemanden in die Hölle wünscht oder glaubt, jemand anders lande dort, oder ob es der Gedanke ist, selbst dort hin zu kommen.
Das eine ist Angst und Schuldgefühl (nicht irgendeine "Schuld" selbst), das andere ist Hass, Wut, wahrscheinlich Verletzung.

Jedoch liegt so etwas meiner Meinung nach nicht in den Händen einer äußeren Kirche.

Manche glauben auch an Karma, und dass sich alles ausgleichen muss. Ich sehe es eher so, dass sich nicht Ereignisse "ausgleichen", sondern es in gewisserweise zu "Klärungen" von Annahmen und Denkweisen kommt. Wobei ich glaube, oder mir vorstellen kann, dass nur Wenige in diesen Sphären tatsächlich bewusst sind.
Daher ist das in meinen Augen auch, so man so etwas glauben will (gibt ja auch "Erinnerungen" von Menschen an andere Leben, aber wie sich das zusammensetzt, ist noch etwas anderes), also, dieses Karma, wenn es auf einer unbewussten Ebene geschieht, ist wie ein Hin- und Herspringen, ohne da wirklich jemals "herauszukommen".

Ich glaube, Himmel und Hölle sollte man sich hier denken, vorstellen, bewusst machen, erfahren.

Aber wie es auch heißt, gibt es für alles eine Zeit, fürs Ausruhn, fürs Tun, fürs Nachdenken, fürs Erleben, Reflektieren, und wie auch immer.

Liebe Grüße :)
 
Ich denke also, dass Spiritualität besser eine Sache des Glaubens und des Herzens bleiben sollte.

du kannst es ja für dich so halten! da wird sicher niemand etwas dagegen haben.
indem du es aber zu einem kategorischen imperativ erhebst, da wird es doch selbst schon wieder zur lehre.

es fragt sich allerdings auch, warum du selbst dann so viel schriftexegese betreibst.
du könntest die wahrheiten der religiösen urkunden einfach nur glauben. die der evangelien,
des alten testamentes, der veden, der edda usw. . einfach buchstäblich so glauben wie es da steht und gut ist.

dann hat der gott halt eine kalenderwoche gebraucht um die welt zu erschaffen; wo ist da ein problem?

" lehren" die heute die wahrheit so erscheinen lassen und am nächsten tag anders, sind keine esoterischen lehren
sondern abstrakte theorien die so zur ideologie werden.

esoterische lehren muss man sich einfach anders erarbeiten; wenn jemand an solche herangeht, als wäre es eine ideologie,
dann braucht es auch niemand zu wundern, wenn er an einem tag sich eine vorstellung davon bildet,
die am nächsten tag wieder von einer anderen vorstellung abgelöst wird so, dass die erste dadurch hinfällig wird.

aber das liegt nicht an der esoterischen lehre selbst, sondern an dem der erst noch lernen muss damit umzugehen.
und wenn jemand gerade mal angefangen hat sich eine solchge zu erarbeiten, damit gleich an die öffentlichkeit geht
und glaubt damit den anderen die weisheit mit den eimern überschütten zu können...

dann kann es schon zu skurrilen erscheinungen kommen, die aber nicht die eoterischen lehren an sich widerlegen...
 
sehe ich auch so! der " augenstecher" kann damit wohl altes
karma ausgleichen , damit aber auch wieder neues schaffen..
das entbindet ihn jedenfalls nicht der verantwortung
für seine un-ethische tat. er hätte sich auch in " vergebung" üben können.

" auge um auge" ist halt das alte gesetz.
das neue ist: " wenn dich einer auf die rechte wange schlägt,
dann halte ihm auch die linke hin"
dabei spielt halt auch die interpretation eine grosse rolle.

denn das heisst bestimmt nicht, dass man sich alles nur gefallen lassen soll.
Wenn damit das Karma ausgeglichen wird, erschafft er eigentlich dann kein Neues mehr.

Von "Auge um Auge" halte ich auch nichts, habs nur erwähnt,
da es ja hier auch um einen christlichen Kontext geht.
Vergebung ja, aber nur wenn vorher Sühne stattgefunden hat,
 
Wenn damit das Karma ausgeglichen wird, erschafft er eigentlich dann kein Neues mehr.

doch, natürlich indem er dem anderen das auge aussticht, schafft er sich eigenes neues.

ausgeglichen ist es in diesem angenommen fall nur für den dem das auge ausgestochen wurde.
wenn dieser etwa in einem früheren leben selbst jemanden ein auge ausgestochen hat,
erleidet er jetzt selbst das was er mal einem anderen angetan hat.
der ihm jetzt sein auge aussticht muss auch nicht derselbe sein dem er selbst mal eines ausgestochen hat.
aber selbst wenn es derselbe ist, dann schafft sich dieser damit trotzdem neues karma.

das ist halt eine folge von " auge um auge".. es hört irgendwie nie auf.

von diesem gesichtspunkt aus gesehen bekommt das " die andere wange hinhalten"
eine ganz andere dimension. es geht dabei nicht darum dass man sich alles gefallen lassen müsste,
sondern darum, durch einen bewussten verzicht , vergebung, opfer, diesem kreislauf ein ende zu setzen.
natürlich immer nur für die jeweils in frage stehende tat.

karma ist allerdings auch nicht nur ausgleich für negatives. wenn jemand etwas gutes tut,
dann fällt der ausgleich auch gut aus. oder wenn jemanden unverschuldet etwas zustösst,
dann wird sein ausgleich in irgend einer förderung seines lebensweges bestehen.

karma irgendwie mit " bestrafung" in verbindung zu bringen ist eigentlich grotesk.

denn in wahrheit ist es in jedem fall eine gnade. sowohl im falle des positiven, als auch im falle des
" negativen".
das lernt man einsehen, wenn man mal bewusst erlebt was das was wir hier so alles tun
in den geistigen dimensionen bewirkt. es mal sozusgen von der warte sieht,
von der es die göttlich-geistigen wesen sehen.
und das ist für jeden spätestens immer dann der fall wenn wir sterben.
also spätestens da wird es jeder erleben.
 
doch, natürlich indem er dem anderen das auge aussticht, schafft er sich eigenes neues.

ausgeglichen ist es in diesem angenommen fall nur für den dem das auge ausgestochen wurde.
wenn dieser etwa in einem früheren leben selbst jemanden ein auge ausgestochen hat,
erleidet er jetzt selbst das was er mal einem anderen angetan hat.
der ihm jetzt sein auge aussticht muss auch nicht derselbe sein dem er selbst mal eines ausgestochen hat.
aber selbst wenn es derselbe ist, dann schafft sich dieser damit trotzdem neues karma.

das ist halt eine folge von " auge um auge".. es hört irgendwie nie auf.

von diesem gesichtspunkt aus gesehen bekommt das " die andere wange hinhalten"
eine ganz andere dimension. es geht dabei nicht darum dass man sich alles gefallen lassen müsste,
sondern darum, durch einen bewussten verzicht , vergebung, opfer, diesem kreislauf ein ende zu setzen.
natürlich immer nur für die jeweils in frage stehende tat.

karma ist allerdings auch nicht nur ausgleich für negatives. wenn jemand etwas gutes tut,
dann fällt der ausgleich auch gut aus. oder wenn jemanden unverschuldet etwas zustösst,
dann wird sein ausgleich in irgend einer förderung seines lebensweges bestehen.

karma irgendwie mit " bestrafung" in verbindung zu bringen ist eigentlich grotesk.

denn in wahrheit ist es in jedem fall eine gnade. sowohl im falle des positiven, als auch im falle des
" negativen".
das lernt man einsehen, wenn man mal bewusst erlebt was das was wir hier so alles tun
in den geistigen dimensionen bewirkt. es mal sozusgen von der warte sieht,
von der es die göttlich-geistigen wesen sehen.
und das ist für jeden spätestens immer dann der fall wenn wir sterben.
also spätestens da wird es jeder erleben.
Mir ist schon klar, daß man mit jeder Handlung Karma erschafft.
Keine Handlung mehr, auch keine Karmaanhäufung mehr.

Man könnte aber den Täter-Opfer-Ausgleich auch als positive Handlung verstehen, für beide Personen.
Der Täter könnte sich ja mit dem Ausgleich geläutert fühlen und dann nicht wieder zurückschlagen.
Somit wäre der Ausgleich des Opfers, keine negative Handlung mehr.
 
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Mir ist schon klar, daß man mit jeder Handlung Karma erschafft.
Keine Handlung mehr, auch keine Karmaanhäufung mehr.

echt jetzt? meine schlussfolgerung wäre eher die,
das karma selbst in die hand zu nehmen.
wenn man weiss wie karma wirkt, dann kann man es auch
selbst positiv für die zukunft gestalten. einfachstes prinzip wäre wohl:
gute taten- gute erfolge.
die nächste frage wäre wohl dann: was sind gut taten?

Der Täter könnte sich ja mit dem Ausgleich geläutert fühlen und dann nicht wieder zurückschlagen.

da kann ich noch nicht ganz nachvollziehen wie das der täter schaffen soll...
 
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