Nachtrag zu dem, wieso er nun auf Distanz geht:
Ich vermute, auch hier habt ihr nicht offen miteinander geredet, sondern seid sehr vorsichtig mieinander umgegangen. Aus Angst den Geliebten nicht zu verletzen, nicht abzulehnen, nicht einer anderen Meinung zu sein.
Das baut Druck auf, mal mehr und mal weniger, je nachdem wen es eher stört. Drum auch sein Rückzugsort, das Bedürfnis danach, denn es kostet viel Kraft, imme "lieb zum anderen Menschen zu sein und rücksichtsvoll". Ebenso ist es bei so viel Angst, etwas falsch zu machen, noch weitaus schwieriger über Zukunftspläne zu reden. Es könnte ja sein der andere Mensch teilt diese Wünsche nicht mit einem.
Doch eben das ist Authentizität, bei sich zu bleiben, sich selbst treu, auch wenn Lebenswege dann auseinandergehen. Ach auf die Gefahr hin, den anderen Menschen dadurch unglücklich zu machen.
Ist es denn so gelaufen, dass du Andeutungen gemacht hast und er sich nur seinen Teil "dachte"? Und dieser Teil, der anderer Meinung ist, weil er dich vielleicht nie in dieser Rolle sah, nun dir als seine Trennungsentscheidung präsentiert? Und somit dir die Entscheidung überlassen hat, indirekt.
Ich nenne solche Dynamiken gerne Eiertänze, denn Menschen sind dann aus Angst das zu verlieren, was gemeinsam schön ist, unehrlich miteinander. Auch das führt zu zusätzlichem Druck, unangenehmen Gefühlen und erstickt die positiven Gefühle zueinander.
Bei ihm vielleicht ein: "Ich trenne mich lieber, weil ich ihre Wünsche nicht erfüllen möchte."
Und das "Liebsein" jetzt kann ein schlechtes Gewissen sein, weil er dich ja noch mag, aber eben deine Lebensziele nicht teilen möchte. Und sich ein sanftes Ende eurer Zweisamkeit erhofft.
Kann das vielleicht auch sein?
LG
Any