Biblische Gebote

Na ja, aber Gewalt und Blutvergießen gibt es, seit es die Menschheit gibt. Also nichts was durch die Religion zusätzlich gefördert worden wäre, oder?

Mal abgesehen eben von den Gewalttaten die durch die Kirchenorganisationen begangen wurden. Aber eben nicht durch den Glauben bzw. dessen ethische Basis. Ganz im Gegenteil, diese würden ja zumindestens im Christentum gegen das Vorgehen mancher Kirchen sprechen.

Religionen begünstigen, bis heute, Kriege, Verfolgung und auch Gewalt.
Ich bin mal selbst von Anhängern des christlichen Glaubens quer durch ne Stadt "gejagt" worden. Weil denen mein Äußeres net gepasst hat und sie sich dahingehend wohl provoziert fühlten. :barefoot:


Aber davon mal abgesehen, selbst der Gott aus der Bibel hat Menschen getötet, weil sie nicht das getan haben was er wollte. Sogar Kinder!
Jedenfalls steht es so geschrieben.

Ich bin mir durchaus bewusst, dass es vermutlich etwas anderes war, natürlich. Aber die Tatsache daß man trotzdem davon ausgeht, das der christliche Gott das "Gute" repräsentiert, in all seiner " Weisheit und Güte" , kann ich nicht ganz nachvollziehen.
 
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Selbst wenn Gebote, ... im Grunde noch so sinnvoll formuliert sind... was nützt es bzw. was entsteht,
wenn es der Einzelne nicht aus dem Inneren oder wie du sagst, aus der Natürlichkeit lebt?
- Zumindest mal entsteht so kein Raum dafür.

Auch wenn Gebote versuchen eine Gesellschaft "zu regeln"... und es auch auf den ersten Blick erforderlich erscheint... funktioniert es nicht auf dieser Ebene.

Die Entfaltung dieser Natürlichkeit, Ganzheit & Verbundenheit müsste von Anfang an individuell stattfinden können...
und nicht als Erwachsener Mensch der dann "von Außen" ge(maß)regelt wird (weil er nicht mehr zu bändigen bzw. schon scheintot ist).

Aber bis jetzt ist das alles Theorie, weil wir es noch nicht geschafft haben das umzusetzen.
 
Religionen begünstigen, bis heute, Kriege, Verfolgung und auch Gewalt.

Das ist mir zu wenig differenziert. Ich denke mal, kein Religionsgründer hat von sich aus gesagt, wir wollen Krieg führen. Das würde nicht mal bei einem Politiker funktionieren, der genauso ein Ideologe ist wie ein Religionsführer. Sondern die Leute müssen verführt werden, müssen sich besser fühlen als Andere, mehr wert sein ... dann hat so ein System Erfolg und findet Anhänger.

D.h. wir müssen unterscheiden ... Religion ist mal ein ethisches Ideal. Und wenn es auch praktisch nicht gelebt wird bzw. nicht gelebt werden kann, ist es doch eine gewisse ethische Richtschnur. In dem Sinne ist die Religion auch ein Bewahrer von ethischen Grundsätzen, immer rückwärtsgerichtet, um die Erhik einer Gesellschaft zu stabilisieren.

Dann haben wir eben die Religionsführer, die ihre eigenen Interessen vertreten (meistens, genauso reich/mächtig zu sein wie politische Führer).

Dann haben wir politische Führer, die die bestehende Ideologisierbarkeit von religiösen Menschen für ihre eigenen Zwecke verwenden.

Und nicht zuletzt dann die Umsetzung der religiösen Idealvorstellungen im praktischen Leben innerhalb eines Volkes.

Ich bin mal selbst von Anhängern des christlichen Glaubens quer durch ne Stadt "gejagt" worden. Weil denen mein Äußeres net gepasst hat und sie sich dahingehend wohl provoziert fühlten. :barefoot:

Das ist schade, aber eben unter ideologisierten Menschen normal, die nur etwas glauben und nicht denken. Dann wird eben alles was anders ist verfolgt. Zusätzlich kommt natürlich noch die Gruppendynamik dazu, dass alle Personen abgelehnt oder mit Vorsicht betrachtet werden werden, die nicht Teil der jeweiligen Gruppe sind.

Aber davon mal abgesehen, selbst der Gott aus der Bibel hat Menschen getötet, weil sie nicht das getan haben was er wollte. Sogar Kinder!
Jedenfalls steht es so geschrieben.

Natürlich. Würde man das alte Testament ernst nehmen, dann wäre Gott alleine durch die Sintflut der grösste Massenmörder der Geschichte. Insofern können wir also froh sein, dass es keinen Gott gibt, sondern hier wahrscheinlich nur ein historisches Ereignis zum wichtig machen einer neuen Religion/Ideologie missbraucht wurde.

Ich bin mir durchaus bewusst, dass es vermutlich etwas anderes war, natürlich. Aber die Tatsache daß man trotzdem davon ausgeht, das der christliche Gott das "Gute" repräsentiert, in all seiner " Weisheit und Güte" , kann ich nicht ganz nachvollziehen.

Damit sind wir wieder beim ersten Absatz ... natürlich, der christliche Glaube stellt sich als etwas Besonderes dar ... macht jede Religion um eben den Anhängern ein Alleinstellungsmerkmal zu geben. Letztendlich handelt es sich halt sicher in der Basis bei jeder Religion um ihrer Zeit oder Situation entsprechendes Regelwerk. Wobei ja alle auf den indischen (vedischen) basierende Religionen ähnliche Vorstellungen und ethische Grundsätze vertreten.

Tatsache ist natürlich, dass 2 von den 3 grossen Religionen den meisten Schaden über die Welt gebracht haben ... die katholische Kirche allen voran.
 
Ich will mal ein wenig zu entfalten versuchen, was ich in den Geboten sehe.
Wie ich bereits anmerkte, hier geht es mir weder um böse alttestamentarische Götter noch anderes Religionsgedöns.
Niemand von uns ist daran gebunden, die alten Schriften durch die gefärbte Brille eines seit langer Zeit eingetrichterten Verständnisses zu betrachten. Es bringt auch nichts, in der Vergangenheit zu verweilen; nur den Nutzen im Jetzt zu erörtern kann Früchte tragen.

1. "Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht."

Ist das eine Einschränkung der Freiheit, keinen Bildnissen zu dienen?
Ich empfinde es nicht so, und viel eher als Einschränkung der Freiheit, mich einem Bildnis, oder generell den äußeren Inhalten meiner Sinne zu unterwerfen.
Der Grund, warum man so etwas tun würde, ist wohl Sicherheit, ein Anker in den Unwägbarkeiten des Lebens. Aber das Leben ist nunmal gefährlich und so können wir nur frei sein, wenn wir die Gefahr akzeptieren können.

2." Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht."

Das ist meines Erachtens eine Warnung; weniger eine Drohung als vielmehr ein Naturgesetz.
Der Name wurde ja an anderer Stelle klar geäußert: "Ich bin, der ich bin."
Ein Missbrauch des "ich bin" ist freilich eine Handlung gegen sich selbst.
Und bedeutet nicht "der Herr, dein Gott" in dem Sinne nichts anderes als "deine wahre Natur"?
Es ist eine Illusion von Freiheit, die eigene Natur nicht anzuerkennen.

3. "Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes."

Ist nicht in allen Dingen das Prinzip der Sieben zu finden?
Dass wir alle mal der Pausen bedürfen, sollte logisch sein.
Wenn wir unsere Sinne betrachten, ist doch festzustellen, dass es derer sieben sind: die fünf körperlich äußeren sowie den gedanklich-emotionalen Sinn, jene sechs also, mit denen wir unsere Arbeiten verrichten.
Aber der siebte wird nur aktiv, wenn wir uns in die Stille ergeben und der Meditation öffnen.
Ich habe mich, weil auch poetisch aktiv, viel mit Metaphern des Unterbewusstseins auseinandergesetzt und kann den "Tag" daher ohne Umschweife als "wachen Zustand eines Sinnes" übersetzen. Die Nacht wäre der Sinnesschlaf. Auch das Unterbewusstsein hat sieben Sinne, die zugleich aktiv sind.
Wenn wir nun arbeiten, als gebe es nur sich stetig wiederholende sechs Tage, brennen wir aus, weil der Aufmerksamkeitsfokus komplett vom siebten Sinn abgezogen wurde.

4. "Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, geben wird."

Es ist wohl für viele schwierig, Vater und Mutter zu ehren, egal, wie man es auslegt, ob leiblich oder metaphorisch. Es ist wohl für viele schwierig, überhaupt jemanden oder etwas zu ehren, weil sie sich selbst nicht in Ehren halten.
Machen wir uns nichts vor: das irdische Selbst ist ein Produkt der Vereinigung von Vater und Mutter. Wir können folglich uns selbst nicht in Ehren halten, wenn wir sie nicht ehren.
Aus diesem Loch der Verachtung musste ich selbst bereits herausfinden und tagtäglich sehe ich dasselbe Muster von Mensch zu Mensch bestätigt - daher kann ich hierzu nur sagen, dass dieses Gebot sehr klar und die Resultate seiner Nichtbefolgung alltäglich sichtbar sind.
Hier zeigt sich übrigens gut, warum man es überhaupt nicht blind befolgen kann: aktive Arbeit an sich selbst ist gefordert. Man kann niemanden auf Knopfdruck ehren, man muss erst sein Herz dafür öffnen.

5. "Du sollst nicht töten."

Hierzu sollte erstmal achtsam bedacht werden, was es bedeutet zu töten.
Ich bin zu der Einsicht gekommen, dass wir nur dann töten, wenn wir nichts Lebendiges hinterlassen.
Rode ich einen Wald und brenne ihn nieder, um Platz zu schaffen, so töte ich. Hacke ich einen Baum und nutze sein Holz für meinen Lebensraum, so töte ich nicht.
Töten bedeutet, mehr von der Natur zu nehmen, als einem zusteht; oder schlicht gar nichts zu nehmen und es aus reiner Berechnung zu zerstören.

6. "Du sollst nicht ehebrechen."

Darunter fallen auch Versprechen jeglicher Art. Jedes Versprechen ist als "kleine Ehe" zu behandeln. Was versprochen wurde, ist einzuhalten - das ist eine Frage der Ehrlichkeit (Ehre), des Gewissens, der Zurechnungsfähigkeit.
Ich halte es aber für Unfug, Versprechen in einem solch starren Kostüm zu belassen, dass sie nicht auch durch Einvernehmen auflösbar sind. Solches ist kein Bruch. Denn bei einem Versprechen sollte nie vergessen werden, dass Unvorhersehbares nach Wandel verlangen kann.

7. "Du sollst nicht stehlen."

Nichts Materielles, so viel ist schon jedem Kind klar.
Aber auch nicht die Kraft und Energie anderer, die Aufmerksamkeit anderer, kein Ausnutzen der Schwächen anderer. Dieses Gebot umfasst all das, was gestohlen werden kann.

8." Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten."

Das größte Hindernis, das ich gesellschaftlich sehe, ist der Umstand, dass wir nur sehr schwer den fremden Nachbarn als unseren Nächsten betrachten können.
Wenn wir nicht in das Leben anderer Leute investieren, aber dennoch ihren äußeren Schein mit eigennützigem Interesse beobachten und beurteilen, wird dieses Gebot sehr schnell gebrochen.
Das Resultat der Nichteinhaltung ist unter anderem, dass wir heute einander nicht vertrauen können und Menschen Angst davor haben, was Fremde über sie reden - ja, sogar nur denken.

9. "Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus."

Auch da habe ich meine persönliche Erfahrung mit gemacht, als ich einen Erbschaftsstreit mitverfolgen konnte. (Der Witz ist, dass er bis heute nicht gelöst ist - wahrscheinlich wird die Mutter ihre Kinder überleben. ^^)
Das ist wohl auch ein klassisches Beispiel.
Kurz und schlicht mein Fazit daraus: Neid ist einfach nur mangelnde Gemeinschaftsintelligenz.
Wenn sich schon Geschwister behandeln wie Feinde, ist es kein Wunder, warum es mit "dem Nächsten" so weit her ist.
Verantwortlich ist das Ersetzen des praktischen Lebens mit einem theoretischen Konzept, das auf der wackeligen Säule von Gewinn steht und unter dem nahenden Sturm des (ohnehin unvermeidlichen) Verlustes zu fallen droht. Man kann das Leben halt nicht dem Wind überlassen und sich dann um das beste Wetter streiten.

10. "Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Rind, Esel und noch alles, was dein Nächster hat."

Lediglich eine Erweiterung von Gebot 9.
Hinzugefügt sei noch, dass das, was wir begehren in unterschiedlichen Stufen bis hin zum Neid, eine Form der Abhängigkeit von Sinnesfreuden ist - und somit per Definition der Verlockung unterlegen.
Wer begehrt, macht sich klein. Wer klein ist, dessen Feinde sind groß.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vllt hat dieses Gebot erst den Gedanken gesät, dass Mensch morden kann.
So, wie der Schöpfer den Gedanken säte, dass Adam und Eva die Früchte vom Baum der Erkenntnis essen könnten? :D

Verbote lenken die Aufmerksamkeit exakt auf das Verbotene hin.

Doch hier verhält es sich grundsätzlich anders, denn es handelt sich um ein Gebot und kein Verbot.
Zum Zeitpunkt der Entstehung der Gebote war Mord ja nichts Neues mehr.
 
Gut, vielleicht sollten wir die Gebote mal der Reihe nach durchgehen, auf ihren Sinn / Inhalt untersuchen und dann noch beleuchten, inwiefern sich die Menschheit daran hält.
Das könnte man sehr gerne tun.
Da das ethische und moralische Niveau unserer Gesellschaft jedoch so tief ist wie seit vielen Jahrhunderten nicht, sollte das Kriterium nicht, sein, inwiefern die Menschheit sich daran hält.

Wenn in einer Gesellschaft Lügen, Betrügen und Stehlen an der Tagesordnung in Wirtschaft und Politik ist - als rein theoretisches Beispiel - wer wird dann prüfen und nach welchen Kriterien?
 
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Religionen begünstigen, bis heute, Kriege, Verfolgung und auch Gewalt.
Ich bin mal selbst von Anhängern des christlichen Glaubens quer durch ne Stadt "gejagt" worden. Weil denen mein Äußeres net gepasst hat und sie sich dahingehend wohl provoziert fühlten. :barefoot:


Aber davon mal abgesehen, selbst der Gott aus der Bibel hat Menschen getötet, weil sie nicht das getan haben was er wollte. Sogar Kinder!
Jedenfalls steht es so geschrieben.

Ich bin mir durchaus bewusst, dass es vermutlich etwas anderes war, natürlich. Aber die Tatsache daß man trotzdem davon ausgeht, das der christliche Gott das "Gute" repräsentiert, in all seiner " Weisheit und Güte" , kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Es sind die Kirchen, die die Kriege begünstigen - nicht die Religionen!

Ein Christ hätte nie an einem Kreuzzug teilgenommen oder die Greueltaten der Inquisition getätigt! Den Kirchen geht es um Geld und Macht - nicht den Religionen.

Was im AT an Kriegen und Mordtaten Gott zugeschrieben wird, ist vielfach das Werk Satans. Es ist ihm gelungen, in der langen Zeit, es Gott in die Schuhe zu schieben.

Gott hatte doch einen Plan, ein Ziel mit dem auserwählten Volk. Es so weit zu bringen, dass sein Sohn Christus dort inkarnieren konnte um die Erlösung zu vollbringen. Somit hat Gott lediglich seinen Schutz entzogen, wenn es wiederum dem Götzendienst, Dienst an Luzifer und seinen Gesellen, verfiel.
 
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