Bhagavad Gita

Hallo Niemand

Im Grossen und Ganzen kann ich dem zustimmen, was Du geschrieben hast. Aber ich sehe die Aufschlüsselung der unterschiedlichen Zustände des Leides nicht als besonders hilfreich an. Hat der Ausdruck von Leid in unterschiedlichen Zuständen nicht eine gemeinsame Wurzel?

Eigentlich wollte ich eben schreiben, dass es mir darum geht, die Ursache für dieses Leid herauszufinden. Dann aber ging mir durch den Kopf, dass es vielleicht gar nicht in allen Fällen möglich ist, die Ursache für das Leid zu finden. Sicherlich ist es möglich die Ursache zu finden, wenn es eine ganz konkrete Ursache für dieses Leid gibt, wie etwa eine Trauma, welches man erlitten hat. In vielen Fällen ist das Erlebte dann vielleicht noch irgendwo gegenwärtig.

An die meisten seelischen Verletzungen aber, die wir in unserem Leben erfahren haben, können wir uns konkret nicht mehr erinnern. Vielleicht können wir uns im Einzelfall an die Person erinnern, die uns dieses Leid zufügte z.B. an den Vater oder an die Mutter. Aber selbst Vater und Mutter haben vielleicht nicht einmal in der Absicht gehandelt, uns zu verletzen, wenn sie z.B. ihre eigene Angst auf das Kind übertragen haben.

Damit wollte ich zum Ausdruck bringen, dass wir in den allermeisten Fällen nichts über die Ursachen der Angst wissen und auch nichts darüber erfahren werden. Die wirklichen Ursachen dieser vielen kleinen Verletzungen, liegen in den allermeisten Fällen wohl in der Kindheit und sind das Ergebnis unserer Erziehung, die in der Regel etwas mit dem sozialen Status der Eltern und den gesellschaftlichen Verhältnissen zu tun haben unter denen wir leben.

In einem Heilungsprozess geht es also nicht darum, sich konkret mit jeder einzelnen Verletzung auseinanderzusetzen, es sei denn, sie war so traumatisch, dass sie fest im Gedächtnis verankert ist. Aber man erfährt im Heilungsprozess das Leid jeder einzelnen Verletzung, die man verdrängt hat. Darum ist ein Heilungsprozess immer auch ein Leidensprozess. Im laufe der Zeit, bemerkt man, dass das Leid allmählich geringer wird, obwohl man sich über die Ursachen keine Gedanken machte.

Leider weiss ich nicht, ob Du dich auf die Sexualität beziehst, wenn Du sagst, dass man nicht vom Extrem der Anhaftung in das andere Extrem der Entsagung wechseln sollte. Statt dessen solle man den mittleren Weg wählen. Die Äusserung Buddhas in Bezug auf den mittleren Weg bezieht sich in erster Linie auf die Ernährung (siehe: Der Prinz, der Buddha wurde). Buddha fastete solange, bis er fast verhungerte. Dann erkannte er, dass diese Form der Entsagung nicht zum Ziele führt. Auf die Sexualität bezogen aber sagte Buddha, dass solange der Mensch sexuell aktiv ist, er kein Interesse an der Praxis des spirituellen Lebens hat. (siehe: Was sagte Buddha zur Enthaltsamkeit?)

Alles Liebe. Gerrit
 
Werbung:
Lieber Gerrit,

lasse mich kurz darauf eingehen.

Die Ursache für unser Leiden liegt einzig und allein in unserem unwissenden EGO begraben, da unser EGO immer wieder begehrt, verlangt, anhaftet. Auch Kindheitserlebnise sind im EGO verwurzelt. Also gilt, um Nägel mit Köpfen zu machen, die Aufgabe des EGO's. Wenn man das so als Ursache sieht und akzeptiert hat, spielen hier auch Verletzungen, die in der Kindheit erfolgten keine Rolle mehr. Denn was ist letztendlich in uns Menschen verletzlich ? Nur das EGO. Unser wahrer unsterblicher Kern kann weder verändert, verletzt noch getötet werden. Also müsste folglich in der Aufgaber des EGO's alles vollkommen klar werden und auch Menschen die dem Sex nicht vollständig entsagen, werden erleuchtet. Vollständige Entsagung kann nur dann hilfreich sein, wenn man dadurch nicht wieder Leid erfährt - muss also eine vollkommen freiwillige Sache sein. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden, denn schliesslich kennt sich jeder selbst am Besten. Da gibt es meiner Überzeugung nach kein allgemeingültiges Universalrezept.

Liebe Grüße
 
Hallo Lotusz,

Ich finde auch dass das "Verstehen" der Ursachen des eigenen Leids nicht so wichtig ist, um dieses Leid zu heilen. Manchmal kann das Erkennen der Ursachen schon sehr hilfreich sein, aber Erkennen ist schon etwas anderes als nur durch Nachdenken zu einem Urteil über Ursachen des eigenen Leids zu gelangen. Erkennen hat für mich viel mehr mit Selbst-Beobachtung zu tun: wie man in welcher Situation (automatisch) reagiert, welche Gefühle und welche Gedankengänge dabei aufkommen.

Bezüglich Enthaltsamkeit: ich finde, dass die dadurch eingesparte Energie helfen kann, aber ich halte die Enthaltsamkeit (auch aus eigener Erfahrung) für nicht unbedingt notwendig. Der Heilungsprozess funktioniert auch ohne Enthaltsamkeit, auch wenn er dadurch möglicherweise etwas länger dauert. Das ist schon möglich, denke ich.

Liebe Grüße,
Paul
 
Hallo Niemand

Ob Kindheitserlebnisse im EGO verwurzelt sind, wage ich zu bezweifeln. Das EGO des Kleinkindes ist wahrscheinlich in den ersten beiden Lebensjahren kaum vorhanden. Im Gegenteil, das Kleinkind steht mehr oder weniger allen Ereignissen offen und positiv gegenüber.

Gleichzeitig aber erfährt es in diesen zwei Jahren immer wieder von Seiten der Eltern massive seelische Verletzungen, denen es wehrlos gegenübersteht. Diese Hilflosigkeit ist unter anderem wahrscheinlich die Ursache dafür, dass sich in dem Kind so etwas wie ein EGO heranbildet.

Ob dieses EGO also gleich von der ersten Minute des Lebens an besteht, darüber bin ich mir also noch nicht so recht im Klaren. Sicherlich besteht von der ersten Minute des Lebens an der Wunsch nach Nahrung, nach Geborgenheit, nach Aufmerksamkeit. Aber ob diese Wünsche dem EGO gleichzusetzen sind oder eher dem Instinkt zuzurechnen sind, weiss ich nicht.

Es scheint mir wahrscheinlicher, dass zum Heranbilden des EGO's erst eine Werteskala vorhanden sein muss, also eine Richtlinie von Gut und Böse, die das Kind erst im Laufe seiner Sozialisation erlernt.

Was aber ist dieses EGO? Es sind nichts anderes als Erfahrungen, die in den Nervenzellen gespeichert sind, die sämtliche Informationen enthalten, die mit der jeweiligen Situation verbunden sind. In der Heilung werden diese Information wieder zum Leben erweckt, was Leid beinhaltet. Dieses Leid aber führt dazu, dass sich die Ursache auflöst.

Wenn Du meinst, dass unser wahrer unsterblicher Kern weder verändert, noch verletzt oder getötet werden kann, so ist das eine religiöse Interpretation, die nicht bewiesen werden kann. Was diese religiöse Einstellung am Ende bewirkt, ist mir gestern wieder einmal klar geworden, als ich einen Film über die christlichen Fundamentalisten in Amerika gesehen habe. Und wenn ich so etwas sehe, dann werden mir die Religionen immer unsympathischer und die Leute, die dagegen rebellieren immer sympathischer.

Man mag nun sagen, es solle jedem selber überlassen bleiben, wie er zur Religion steht. Wenn ich mir aber in der Realität ansehe, was aus dieser religiösen Überzeugung heraus geschieht, so greift das tief in unser Leben ein. Dahinter stehen handfeste materielle Interesssen. Oder glaubt ihr wirklich, dass die Errichtung eines christlichen Fernsehsenders, wie es auch in Deutschland geplant ist, nur der religiösen Arbeit dient.

Was meint ihr denn wer solche Sendeanstalten finanziert und unterstützt. Es sind meistens die ganz konservativen Kreise, die ein grosses Interesse daran haben, dass solches Gedankengut verbreitet wird. Oder wenn ich mir die Realität in einigen amerikanischen Grossstädten ansehe, leider habe ich mir die Namen nicht gemerkt, dann krieg ich die Wut. Spiessertum und puritanische Einstellung, bis hin zu religiösen Fanatismus wo man auch hinsieht. Oh, ihr Revoluzzer, ich liebe euch.

Ich bin jetzt zwar etwas vom Thema abgekommen, aber das sollte auch einmal gesagt werden. Wenn Du sagst, dass auch Menschen, die keinen Sex haben, erleuchtet werden, so kann ich dem nicht zustimmen. Spiritueller Fortschritt führt IMMER dazu, dass jegliches sinnliches Begehren von einem abfällt und zwar sogar in einem relativ frühem Stadium. Ist man aber weiterhin der Sexualität verhaftet, so ist kein spiritueller Fortschritt möglich. Sonst belügt man sich selbst. Man wird nur frei, wenn man sich von allen Verhaftungen löst.

Osho hat das übrigens einmal sehr treffend formuliert: Wenn du wirklich das innere Licht erfahren hast, wird der Sex verschwinden. Ja, es wird Liebe in dir sein, aber der Sex wird verschwinden, die Sexualität wird verschwinden. An deren Stelle wird die Liebe treten – ein sehr liebevolles Wesen. Es wird kein Verlangen nach Sex mehr da sein. Sollte das Verlangen nach Sex bleiben, hast du das innere Licht nicht erfahren.

Mehr ist dazu nicht zu sagen.

Alles Liebe. Gerrit
 
Hallo Paul

Ich finde auch, man sollte sich über die Ursachen der seelischen Verletzungen nicht allzu viel Gedanken machen. Etwas anders sieht es dagegen aus, wenn man traumatische Erfahrungen hatte. Wenn man z.B. vergewaltigt wurde oder wenn man massive seelische oder körperliche Misshandlung erfahren hat. Dann scheint es mir sehr wohl angebracht, sich intensiv damit auseinanderzusetzen.

Die Heilung funktioniert teilweise ohne Enthaltsamkeit. Im Laufe der spirituellen Entwicklung, also der Genesung, verschwindet immer auch das sinnliche Begehren. Das sinnliche (erotische) Begehren manifestiert sich im zweiten Chakra, dem Sakralchakra. Sobald das Sakralchakra gesund ist, verschwindet jeder Wunsch nach Sexualität. Wird das dritte Chakra, der Solarplexus, gesund, so verschwinden alle Ängste und alle negativen Emotionen wie Wut, Hass, Trauer usw.

Alles Liebe. Gerrit
 
Hallo Lotusz, ich mal ne Frage an dich!

Du bist doch so ark für die Enthaltsamkeit, aber da habe ich ne frage an dich!

Warum existiert ein Penis und eine Scheide, warum existiert Sperma, warum existiert so grosse sinnliche Lust während dem Sex, warum fühlt man sich nach dem Sex befriedigt, warum denkt der Mann/Frau nach dem Sex, das sie sich noch näher gekommen sind und sich noch mehr ´´wirklicher´´ Lieben.
Und keine ansgt man verfällt nicht in denn Sex, mal macht man ihn 7 mal am Tag mal einmal im Monat. Und immer ist es ein großes Segen, warum hatt denn Gott sowas dämmliches erfunden, damit die Menschen extra sich quellen um ihre sexuellen Gelüste zu unterdrücken und enthaltsam zu leben, so dumm ist das Göttliche oder nenne es wie du wilst nicht. Es hat alles keinen Sinn genau wie das ganze Leben und der ganze Sex. Aber Enthaltsamkeit hat einen Sinn. Und noch was ich persönlich finde Enthaltsamkeit als sehr gefährlich von dem man sich hütten muss.
Mann kann nicht Sex unterdrücken und ´´überhaupt´´ kann man garnichts unterdrücken, denn alles unterdrückte wandelt in dein Unterbewusstsein und später kommts mal raus, das ist das Ergebniss vom Unterdrückten Sex= 100000 Pidophiele,Vergewaltigungen,Fetische,Sex-Shops,Sadomaso......
Das kommt von der Christlichen und anderen Religiösen Unterdrückungen.
Du meinst du transformierst die Sex Energie in mediative und öffnest die Chakren damit? vieleicht machst du es, aber dein unterdrücktes wird noch hochkommen. Irgendwannmal... wenn du ein Porno dir 1h anschaust, und ne nackte Frau kommt und amcht dich total an, streichelt dich.. mein bloss nicht du weisst sie ab. Du wirst wie verrückt rumspriengen,heulen und du wirst viel schlimmer Sex machen als irgendein mensch der 7 mal am Tag fic**) du wirst so dermassen Lust empfinden das dein ganzes unterdrücktes sowas von hochkommt das du die Frau verspeisst.
Höre auf deine Yogischen Irrtümer zu verbreiten das hilft dir auch nicht viel.
Jedes Bekehren ist Schädlich!
Beantworte bitte diese Frage, ich hoffe ich war nicht zu hart aber langsam muss es mal schluss sein, Sex ist da um in TOTAL ZU GENIESSEN in so anzunhemen wie er ist und um ihn nicht zu unterdrücken. Es ist das gleiche wenn ich aufhöre zu essen und sage, das ich dadurch göttliche Energie empfange und sie umwandele am ende bin ich ganz einfach TOD? oder ich raste aus und fange mich an zu essen.
Sex muss man transformieren, in dem man in ihn sehr reingeht und ihn geniesst. Tantra ist sehr schön.
Ich frage mich ob du je eine Frau hattest, und ich frage mich warum du so dermassen gegen Sex bist, und noch dazu Leute in dein irrtum mitniemmst.
Bitte beantworte die Frage.

Nimm es wie du wilst.

Alles gute
Nahudor
 
Hallo nahudor (Roduhan?)

Wir liegen mit unseren Meinungen zu weit auseinander, als dass ich eine Möglichkeit sehen würde, dass wir uns jemals auf einen gemeinsamen Nenner einigen könnten. Darum sehe ich keinen Sinn darin, mich auf eine solche Diskussion einzulassen.

Solche grundsätzlichen Diskussionen kann man nicht im Internet führen, ohne seitenlange Beiträge zu schreiben. Aber ich habe jetzt schon das Gefühl, dass ich schreiben könnte was ich wollte, es würde nichts davon bei dir ankommen. Ebenso bin ich davon überzeugt, dass mich deine Argumente nicht überzeugen würden. Es würden zwar einige Übereinstimmungen in Punkto Osho geben, dessen rebellische Art mir sehr gefällt, aber ebenso habe ich mindestens genau so viel an Osho zu kritisieren.

nahudor, Du hast deine Meinung, ich habe meine Meinung. Dabei sollten wir es einfach belassen.

Alles Liebe. Gerrit
 
Hallo

Vers 16 (Zusammenfassung): Die Weisen, die die Wahrheit sehen, haben erkannt, dass das Inexistente ohne Dauer und das Existente ohne Ende ist. Zu diesem Schluss sind die Weisen gekommen, nachdem sie das Wesen von beiden studiert haben.

Erläuterung von Swami Prabhupada: Der sich wandelnde Körper ist nicht von Dauer. Dass sich der Körper in jedem Augenblick durch die Aktionen und Reaktionen der verschiedenen Zellen verändert, wird von der modernen medizinischen Wissenschaft bestätigt, und so finden also im Körper Wachstum und Alter statt. Aber die spirituelle Seele besteht fortwährend und bleibt trotz aller Wandlungen des Körpers und des Geistes dieselbe. Das ist der Unterschied zwischen Materie und der spirituellen Natur. Von Natur aus wandelt sich der Körper ständig, aber die Seele ist ewig. Zu dieser Schlussfolgerung sind alle Weisen gekommen.

Meine Meinung: Wenn die Gita und Swami Prabhupada zu der Ansicht kommen, dass alle Weisen zu der Ansicht gekommen sind, dass die spirituelle Seele ewig besteht, so ist das nur die halbe Wahrheit. Die ganze Wahrheit besteht nämlich darin, dass nur die Weisen diese Ansicht vertreten, die die Existenz der Wiedergeburt vorbehaltlos akzeptiert haben. Man ignoriert also einfach die Ansicht der Atheisten und Agnostiker und erklärt die Meinung der Hinduisten zur Wahrheit. Dieses Verhalten hat allerdings mit Wahrheitsfindung nichts zu tun.

Ausserdem stellt sich für mich die Frage, warum man sich so sehr auf's Jenseits fixiert, obwohl nicht einmal die Frage beantwortet ist, ob's dieses Jenseits überhaupt gibt. Die Hinwendung zum Jenseits stellt für mich eine Flucht vor der Realität dar. Weil man nicht den Mut und die Kraft hat, sich mit seinem Leid auseinander zu setzen, wendet man sich ans Jenseits. Das ist das Verhalten von Menschen, die wenig Mut und wenig Selbstvertrauen haben.

Alles Liebe. Gerrit
 
Werbung:
Hallo Lotusz!

Als erstes hast du es ja ruasgefunden das mein Name rückwerts übersetzt: nahudor heisst, keine ansgt ich bin nicht Roduhan. Ich habe nur denn Namen voN Roduhan andersrum geschrieben weil mir seine Texte sehr gefiellen und deine auch aber mier fiel grad eh nichts ein. Naja egal

Ja, bleiben wir bei unseren Meinungen. Aber denke nicht ich hätte was gegen Yoga, überhaupt gegen irgendwas zu sein ist keine akzeptanz.

Ja an Osho kann man viel kritiesieren, das aber zu tuhn were dumm.
Er hat viel wirres zeug geredet, aber das was er redet war eigentlich egal, das wichtigste war die Praxis und bei der bleibe ich auch im hier und Jetzt.

Ich habe im Thread: Wunderbarer Texte, was sehr schönes gepostet vom Roland schade das du sowas nicht liest sei bisshen offener für alles nicht nur für Parahamsa Yogananda und die ganzen anderen Yogis.

Mag sein das du ihren Weg gehst, das is ja ok, aber du brauchst nicht die anderen leute mit reinziehen. Lass sie selber ihren Weg finden, ihre Warheit.
Jedes Bekeheren ist schädlich wie ich schon sagte!

So
Ich wünsche dir alles gute Lotusz auf deinen Weg!
 
Zurück
Oben