Lotusz
Sehr aktives Mitglied
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- 10. Oktober 2002
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Hallo Niemand
Im Grossen und Ganzen kann ich dem zustimmen, was Du geschrieben hast. Aber ich sehe die Aufschlüsselung der unterschiedlichen Zustände des Leides nicht als besonders hilfreich an. Hat der Ausdruck von Leid in unterschiedlichen Zuständen nicht eine gemeinsame Wurzel?
Eigentlich wollte ich eben schreiben, dass es mir darum geht, die Ursache für dieses Leid herauszufinden. Dann aber ging mir durch den Kopf, dass es vielleicht gar nicht in allen Fällen möglich ist, die Ursache für das Leid zu finden. Sicherlich ist es möglich die Ursache zu finden, wenn es eine ganz konkrete Ursache für dieses Leid gibt, wie etwa eine Trauma, welches man erlitten hat. In vielen Fällen ist das Erlebte dann vielleicht noch irgendwo gegenwärtig.
An die meisten seelischen Verletzungen aber, die wir in unserem Leben erfahren haben, können wir uns konkret nicht mehr erinnern. Vielleicht können wir uns im Einzelfall an die Person erinnern, die uns dieses Leid zufügte z.B. an den Vater oder an die Mutter. Aber selbst Vater und Mutter haben vielleicht nicht einmal in der Absicht gehandelt, uns zu verletzen, wenn sie z.B. ihre eigene Angst auf das Kind übertragen haben.
Damit wollte ich zum Ausdruck bringen, dass wir in den allermeisten Fällen nichts über die Ursachen der Angst wissen und auch nichts darüber erfahren werden. Die wirklichen Ursachen dieser vielen kleinen Verletzungen, liegen in den allermeisten Fällen wohl in der Kindheit und sind das Ergebnis unserer Erziehung, die in der Regel etwas mit dem sozialen Status der Eltern und den gesellschaftlichen Verhältnissen zu tun haben unter denen wir leben.
In einem Heilungsprozess geht es also nicht darum, sich konkret mit jeder einzelnen Verletzung auseinanderzusetzen, es sei denn, sie war so traumatisch, dass sie fest im Gedächtnis verankert ist. Aber man erfährt im Heilungsprozess das Leid jeder einzelnen Verletzung, die man verdrängt hat. Darum ist ein Heilungsprozess immer auch ein Leidensprozess. Im laufe der Zeit, bemerkt man, dass das Leid allmählich geringer wird, obwohl man sich über die Ursachen keine Gedanken machte.
Leider weiss ich nicht, ob Du dich auf die Sexualität beziehst, wenn Du sagst, dass man nicht vom Extrem der Anhaftung in das andere Extrem der Entsagung wechseln sollte. Statt dessen solle man den mittleren Weg wählen. Die Äusserung Buddhas in Bezug auf den mittleren Weg bezieht sich in erster Linie auf die Ernährung (siehe: Der Prinz, der Buddha wurde). Buddha fastete solange, bis er fast verhungerte. Dann erkannte er, dass diese Form der Entsagung nicht zum Ziele führt. Auf die Sexualität bezogen aber sagte Buddha, dass solange der Mensch sexuell aktiv ist, er kein Interesse an der Praxis des spirituellen Lebens hat. (siehe: Was sagte Buddha zur Enthaltsamkeit?)
Alles Liebe. Gerrit
Im Grossen und Ganzen kann ich dem zustimmen, was Du geschrieben hast. Aber ich sehe die Aufschlüsselung der unterschiedlichen Zustände des Leides nicht als besonders hilfreich an. Hat der Ausdruck von Leid in unterschiedlichen Zuständen nicht eine gemeinsame Wurzel?
Eigentlich wollte ich eben schreiben, dass es mir darum geht, die Ursache für dieses Leid herauszufinden. Dann aber ging mir durch den Kopf, dass es vielleicht gar nicht in allen Fällen möglich ist, die Ursache für das Leid zu finden. Sicherlich ist es möglich die Ursache zu finden, wenn es eine ganz konkrete Ursache für dieses Leid gibt, wie etwa eine Trauma, welches man erlitten hat. In vielen Fällen ist das Erlebte dann vielleicht noch irgendwo gegenwärtig.
An die meisten seelischen Verletzungen aber, die wir in unserem Leben erfahren haben, können wir uns konkret nicht mehr erinnern. Vielleicht können wir uns im Einzelfall an die Person erinnern, die uns dieses Leid zufügte z.B. an den Vater oder an die Mutter. Aber selbst Vater und Mutter haben vielleicht nicht einmal in der Absicht gehandelt, uns zu verletzen, wenn sie z.B. ihre eigene Angst auf das Kind übertragen haben.
Damit wollte ich zum Ausdruck bringen, dass wir in den allermeisten Fällen nichts über die Ursachen der Angst wissen und auch nichts darüber erfahren werden. Die wirklichen Ursachen dieser vielen kleinen Verletzungen, liegen in den allermeisten Fällen wohl in der Kindheit und sind das Ergebnis unserer Erziehung, die in der Regel etwas mit dem sozialen Status der Eltern und den gesellschaftlichen Verhältnissen zu tun haben unter denen wir leben.
In einem Heilungsprozess geht es also nicht darum, sich konkret mit jeder einzelnen Verletzung auseinanderzusetzen, es sei denn, sie war so traumatisch, dass sie fest im Gedächtnis verankert ist. Aber man erfährt im Heilungsprozess das Leid jeder einzelnen Verletzung, die man verdrängt hat. Darum ist ein Heilungsprozess immer auch ein Leidensprozess. Im laufe der Zeit, bemerkt man, dass das Leid allmählich geringer wird, obwohl man sich über die Ursachen keine Gedanken machte.
Leider weiss ich nicht, ob Du dich auf die Sexualität beziehst, wenn Du sagst, dass man nicht vom Extrem der Anhaftung in das andere Extrem der Entsagung wechseln sollte. Statt dessen solle man den mittleren Weg wählen. Die Äusserung Buddhas in Bezug auf den mittleren Weg bezieht sich in erster Linie auf die Ernährung (siehe: Der Prinz, der Buddha wurde). Buddha fastete solange, bis er fast verhungerte. Dann erkannte er, dass diese Form der Entsagung nicht zum Ziele führt. Auf die Sexualität bezogen aber sagte Buddha, dass solange der Mensch sexuell aktiv ist, er kein Interesse an der Praxis des spirituellen Lebens hat. (siehe: Was sagte Buddha zur Enthaltsamkeit?)
Alles Liebe. Gerrit