Zitat:Wer tut das?
Naja, zum Beispiel bei Ufos hört man immer wieder, dass es physikalisch nicht
möglich wäre diese Distanzen zu überbrücken.
Oder gegen Ian Stevenson, den Reinkarnationsforscher wurde eingewandt,
dass er keinen physikalischen Prozess nennen könnte, der eine Reinkarnation
bewerkstelligen könnte.
Daniel Dennett erklärt, dass die Beobachtug (Beobacherperspektive) aus der
3.Person evidenter sei, als die Beobachtung von Innen(1.Person).
Das ist ein Vorurteil gegen subjektive Erfahrungen.
Diese fielen mir gerade ein.
Aber klar, ich kann kein Verhältnis nennen, zwischen diesen beiden Denkweisen. Außerdem will ich jetzt niemandem was unterstellen.
Zitat:Aber wenn man solche "Vorwuerfe" erhebt, muss man sich gefallen lassen, dass sie reflektiert werden. Kommt dieser Vorwurf evtl. aufgrund der tatsache, dass diese Wissenschafttler ein gegenteiliges Weltbild vertreten?
Sicherlich habe ich auch ein Weltbild, jeder hat eins, wovon auch einiges
Überbau ist. Man mag auch mich kritisieren. Hier im Forum bist du möglicherweise in der Minderheit, wohingegen das normalerweise andersherum ist. Ich berufe mich aber auch auf philosophische Überlegungen von sogar
heute noch sehr bekannten Philosophen (u.a. Berkeley, Kant, Hegel, Schopenhauer) inklusive aktueller Diskussionen in der Philosophie des Geistes.
Es ist natürlich nicht zu vernachlässigen, dass ich meine persönlichen Erfahrungen wesentlich einfacher in diese Systeme einbauen kann. Ich finde Diskussionen unter nur gleichgesinnten langweilig, von daher habe ich auch kein Problem damit, dass hier auch andere Meinungen vertreten werden.
Vielleicht bin ich damit auch in einer Minderheit
Zitat:Ich will ein Weltbild ableiten, was die objektive Realität gut beschreibt. Dazu macht es Vorhersagen, die ueberprueft werden koennen (natuerlich wieder ueber die Sinne etc... subjektiv halt). Und je besser diese Vorhersagen sind, und mit je weniger Prömissen das Weltbild auskommt, desto besser.
Auf was beziehen sich denn meine Vorhersagen? Doch auf zukünftige subjektive Sinneseindrücke. Ein Idealismus braucht auch nicht viele Prämissen,
wirklich nicht.
Zitat:Ihr tut andauernd so, als wenn es nur das in Eurem Kopf... nur die Qualia gäbe. Bzw. Ihr scheut Euch, auch nur ansatzweise das da aussen "anzufassen", weil es ja doch nur eine Qualia ist, die Ihr erfahrt. Die Qualia wird aber aufgrund der Wechselwirkung mit der Realität erzeugt. Und diese Wechselwirkungen des Beobachters mit der Realität und der Dinge in der Realität... das beschreibt das Weltbild.
Ich behaupte, dass es nur Qualia in
einem Bewusstsein gibt, die in bestimmten Gesetzmäßigkeiten (die gibt es auch noch, also doch etwas mehr als nur Qualia) miteinander assoziiert sind, und in großen Teilen (oder zumindest aus manchen Perspektiven) unbewußt sind. Dass diese Qualia in meinem Kopf sind behaupte ich ja gerade nicht. Das "persönliche" Bewußtsein ist ein Programm/Perspektive im Gesamtbewusstsein. Dieses Programm ist das Gehirn. Also wieder: Gehirn ist im Bewusstsein, nicht andersherum.
Und das Gehirn ist selber wieder eine Art Ordnungsprinzip, welches sich eine
sekundäre duale Welt innerhalb des Bewußtseins generiert.
Das (singulär) Bewusstsein erschafft sich also (abgesonderte) Realitäten.
Das Prinzip ist einfach und erklärt alles sehr gut, und Vorhersagen lassen sich auch treffen.
Zitat: Das Qualia-Problem wirst Du auch mit einem Bewusstsein ausserhalb des Gehirns nicht los. Wenn das Gehirn keine Qualia sich selbst vorgaukeln kann... wieso sollte es dann eine Seele können? Du verlagerst damit nur das Qualia-Problem auf etwas imaterielles, was man dann als Qualia-Erleber definiert. Das ist eine Verlagerung des Problems, keine Lösung.
Du möchtest wissen, wie Qualia generiert werden? Stelle dir eine Wiese vor,
die Vögel singen während sie auf vereinzelten Sträuchern sitzen. Du riechst
den Duft der Blumen in deiner direkten Nähe usw.

Jaja, das reicht dir nicht. Aber wie willst du erforschen oder beobachten,
wie das Bewusstsein dies bewerkstelligt, du kannst es nur subjektiv
erforschen/erfahren.
Aus der Sicht des Idealisten beschreiben alle physikalischen Prozesse nur
die gesetzmäßigen Beziehungen zwischen Qualia. Ein einzelnes Phänomen
wird also nicht von den anderen wirklich hervorgerufen, sondern folgt gesetzmäßig auf diese. Hervorgerufen werden aber alle durch das Bewusstsein.Wie, siehst du oben.
Es gibt keinen Weg aus der Matrix. Niemand hat jemals ein Bewusstsein beobachtet. Selbst wenn ich mit jemand anderem telepathiere, vereinen
sich einfach nur die Inhalte des Bewusstseins. Es ist alles verknüpft.
Zitat:In der Biologie gibt es nach wie vor grosse Wissensluecken. Die Evolutionstheorie, wie sie aktuel steht, liefert nicht auf alles eine Antwort. Muss ich jetzt deswegen den Kreationismus oder den "intelligent design" als "gleichwertige" Theorie daneben stellen? Die Aussage "Gott hat die Welt vor 6000 Jahren Bibelgetreu erschaffen mit all den Hinweisen, dass die Welt älter ist und die Tiere sich entwickeln..." kann ich nicht definitiv ausschliessen (und einige Kreationisten fluechten sich in diese Behauptung). Es ist eine Theorie, die wirklich alles erklärt. Jede Frage kann ich auf Grundlage dieser Theorie beantworten. Ist sie besser oder zumindest gleichwertig der Evolutionstheorie? NEIN! Sie liefert keinerlei Vorhersagen. Sie beschreibt rein gar nichts. Desweiteren verstehen die meisten Kreationisten die Evolutionstheorie auch vollkommen falsch und kritisieren sie aufgrund von Aussagen, die sie gar nicht macht (z.B.: "Augen wären durch Zufall entstanden").
Ich selbst habe mal einem Kreationisten in einer realen Diskussion ziemlich eingeheizt.

. Ich bin völlig von der Evolutionstheorie überzeugt. Ich weiß auch, dass das nur ein Beispiel von dir war. Außerdem passt die Evolutionstheorie auch in "meine" Theorie.
Zitat:Wissensluecken sind kein Indiz dafuer, dass der Grundgedanke einer Theorie falsch ist. Wenn der Ansatz "Bewusstsein und Qualia sind eine Hirnfunktion" Fragen offen lässt, heisst das nicht, dass dieser Ansatz falsch ist, sondern nur, dass wir das Gehirn noch nicht gut genug verstehen. Erst, wenn dieser Ansatz definitiv zu Widerspruechen mit Beobachtungen fuehrt, kann er verworfen werden.
Wenn ich nicht finde was ich suche, kann ich immer behaupten, dass das daran liegt, dass ich davon noch nicht genug verstehe. Zum Beispiel könnte
ich behaupten, dass in meinem Zimmer (Gehirn) Wesen/Gnome(Qualia) leben, die mein Zimmer nachts immer in Unordnung bringen.
Dass ich sie nicht finde liegt daran, dass ich leider nicht alle Ecken meines
Zimmers kenne.
Vielleicht bin ich aber auch nur ein Schlafwandler, und
bin selbst dafür verantwortlich. Ich weiß, dass das Beispiel nicht vollständig
analog ist.
LG PsiSnake