Bewerbungsunterlagen mit Horoskop?

Hallo,

wenn ein Astrologe Bewerber checkt, dann hat er als erstes das

Firmenhoroskop erstellt. Es genügt zunächst, denke ich, daß er das Horoskop

des Bewerbers mit dem Firmenhoroskop vergleicht. Zusätzlich das eventuelle

Antrittsdatum überprüft, auf Kosten-Nutzen-Relation z.B. :)
 
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Liebe Martina!
Personalleitern (in Deutschland jedenfalls) sind z.B. bestimmte Dinge zu fragen untersagt.
Danke Dir für die Auflistung dieser Beispiele ... die sind für mich u.a. Beispiele für realistätsfremde Bestimmungen, und es wundert mich nicht, dass einstellungswillige Arbeitgeber trotzdem jene Fragen stellen, die den Interessen des Arbeitgebers entsprechen. Wobei ich Deine Beispiele da durchaus differenziert betrachte - würde aber zu weit gehen, das nun im Detail zu diskutieren, und hätte auch mit Astrologie nichts zu tun.
Wenn nun ein Astrologe mit Einverständnis von Arbeitgeber und Bewerber ein Radix heranziehen dürfte, was sollte dieser Astrologe Deiner Meinung nach denn dann herausfinden oder bewirken?
Zunächst hätten einmal Astrologe und Arbeitgeber gemeinsam einen Katalog zu erarbeiten von Fragen, auf die ein astrologisches Gutachten Antwort geben könnte. Da hätte vermutlich der Astrologe auf ethische und methodische Grenzen hinzuweisen, und der Arbeitgeber hätte dem Astrologen zu vermitteln, welche Informationen er gern hätte. Selbstverständlich dürfte es nicht darum gehen, Fragen wie die von Dir erwähnten sozusagen indirekt auszuhebeln... und vermutlich blieben dann Fragen übrig, die auch von irgendwelchen Testverfahren beantwortet werden könnten. Darum sagte ich ja, dass ich Astrologie im Kontext von Einstellungsverfahren für eher entbehrlich halte, und ich würde mich auch persönlich nicht dazu bereiterklären, weil ich prinzipiell von affirmativen "Charakterdeutungen" oder dem Herauslesen von "Charaktereigenschaften" oder "Fähigkeiten" nichts halte (was ich hier auch nicht weiter begründe, wäre ein anderes Thema...). Aber meine persönlichen Einstellungen und Vorlieben stehen auf einem anderen Blatt - hier ging es ja darum. ob Astrologie grundsätzlich bei Einstellungsverfahren eine Rolle spielen könnte oder nicht bzw. was dabei eine Rolle spielen könnte. Und wenn ein Arbeitgeber eine Beziehung zur Astrologie und einem geeigneten Astrologen hat und meint, er könne dadurch die Aussichten auf gute (Zusammen)Arbeit verbessern, dann halte ich das für ebenso legitim und zulässig (also mehr oder weniger) wie Graphologie, projektive Psychotests und dergl. mehr.

Letztlich dient das alles ja vermutlich in erster Linie der Rationalisierung einer Entscheidung - der Einstellende möchte halt alles ihm sinnvoll Erscheinende tun, um sein Gewissen zu beruhigen, eh das Beste getan zu haben. Dass irgendein Test Sicherheit bieten könnte, dass jemand tatsächlich auch das bringen wird, was man sich von ihr/ihm erhofft, wird wohl hoffentlich eh niemand annehmen...
Kannst Du mir da auf die Sprünge helfen?
Vermutlich nicht, aber ich halte DIch ja auch nicht für ein Kaninchen oder ein Pferd ;-)

Alles Liebe,
Jake
 
Lieber Jake, :)

Diese Einwände halte ich für sehr wichtig... ich denke, dass Astrologie in Einstellungsverfahren schlicht überflüssig ist, und ich habe meine Zweifel daran, ob in allen jenen Fällen, in denen Astrologie in solchem Kontext verwendet wird, nach den Kriterien gearbeitet wird, die ich (!) für wichtig halte. Mir ging es eher um die grundsätzliche Frage, ob Astrologie als Hilfsmittel zur Auswahl von JobbewerberInnen quasi unethisch wäre.

Uuups, das habe ich eben erst entdeckt, dann waren/sind meine Fragen bei Dir ja eher fehl am Platz, denn so sehe ich es eben auch. Und die Frage der Ethik? Naja, meine Meinung habe ich nun genug gesenft.

Noch ein Gruss
Martina
 
Hallo Jake, :)

Da haben sich unsere Beiträge gestern überschnitten. :)

Zunächst hätten einmal Astrologe und Arbeitgeber gemeinsam einen Katalog zu erarbeiten von Fragen, auf die ein astrologisches Gutachten Antwort geben könnte. Da hätte vermutlich der Astrologe auf ethische und methodische Grenzen hinzuweisen, und der Arbeitgeber hätte dem Astrologen zu vermitteln, welche Informationen er gern hätte. Selbstverständlich dürfte es nicht darum gehen, Fragen wie die von Dir erwähnten sozusagen indirekt auszuhebeln... und vermutlich blieben dann Fragen übrig, die auch von irgendwelchen Testverfahren beantwortet werden könnten.

Das klingt zumindest schon mal nach einem guten Plan. Bei mir würde die Denke aber schon da anfangen: Warum sucht sich dieser AG einen Astrologen? Hat der AG selbst Interesse an und Kenntnisse in der Astrologie und vertraut darauf? Oder ist er personaltechnisch hilflos, nahe am Bankrott oder vom Charakter her ein Spieler, der einfach gerne mal das Sternenglückspiel ausprobieren möchte? Die Motivation des AG wäre für mich dabei sehr interessant. Denn, wie Du sagst, es gibt Testverfahren anderer Art, es gibt Headhunter oder der AG hat einen eigenen Personalleiter, dem er ja aufgrund dessen Ausbildung auch vertrauen könnte und der Abteilungsleiter weiß evtl. ja auch, wen er brauchen könnte. Warum würde er also einen Astrologen aufsuchen?

Darum sagte ich ja, dass ich Astrologie im Kontext von Einstellungsverfahren für eher entbehrlich halte, und ich würde mich auch persönlich nicht dazu bereiterklären, weil ich prinzipiell von affirmativen "Charakterdeutungen" oder dem Herauslesen von "Charaktereigenschaften" oder "Fähigkeiten" nichts halte (was ich hier auch nicht weiter begründe, wäre ein anderes Thema...).

D'accord. :)

- hier ging es ja darum. ob Astrologie grundsätzlich bei Einstellungsverfahren eine Rolle spielen könnte oder nicht bzw. was dabei eine Rolle spielen könnte. Und wenn ein Arbeitgeber eine Beziehung zur Astrologie und einem geeigneten Astrologen hat und meint, er könne dadurch die Aussichten auf gute (Zusammen)Arbeit verbessern, dann halte ich das für ebenso legitim und zulässig (also mehr oder weniger) wie Graphologie, projektive Psychotests und dergl. mehr.

Was meinst Du mit "guter Beziehung zur Astrologie"? (betrifft auch schon ein bisserl das, was ich oben sagte)

Letztlich dient das alles ja vermutlich in erster Linie der Rationalisierung einer Entscheidung - der Einstellende möchte halt alles ihm sinnvoll Erscheinende tun, um sein Gewissen zu beruhigen, eh das Beste getan zu haben.

.... was wieder mit meiner obigen Frage zusammenfällt. Eine meiner weiteren Fragen ist dabei nur, ob das astrologische Gutachten nicht noch mehr verkompliziert. Denn: den menschlichen Eindruck bekommt man sowieso, egal, ob man ins Radix schaut. Den Fachlichen erhält man über die Unterlagen (die aber eben nur Unterlagen sind - die Nützlichkeit der Zeugnisse sei dahingestellt), dazu kommen evtl. psychologische Kenntnisse des Personlleiters und wir haben als Eindruck eben auch noch das ganz konkrete Verhalten des Bewerbers im persönlichen Kontakt. Dazu dann noch sowas komplexes wie ein Radix ... hm .... wird mir alles a bissi viel.

Wie Du sagst, da müsste auch aus meiner Sicht schon im Voraus sehr stark eingegrenzt werden, was man sich im Radix dann wirklich anschaut und dann haben wir schon wieder das Problem, dass der Mensch aber nun mal im "ganzen" Radix abgebildet ist und nicht nur z.B. in den beruflichen Belangen oder im Grundcharakter oder sowas..... :confused: - je mehr ich drüber nachdenke, um so spannend. :D

Dass irgendein Test Sicherheit bieten könnte, dass jemand tatsächlich auch das bringen wird, was man sich von ihr/ihm erhofft, wird wohl hoffentlich eh niemand annehmen...

Das hoffe ich inständigst auch, aber ich befürchte, dass es doch jemanden gibt, der animmt, das eine astrologische Einstellung bombensicher sein könnte.

Vermutlich nicht, aber ich halte DIch ja auch nicht für ein Kaninchen oder ein Pferd ;-)

Es gibt auch Widderkaninchen :clown:



Bild entnommen aus www.wikipedia.de

Lieben Gruss
Martina
 
Hi Martina!
Warum sucht sich dieser AG einen Astrologen? Hat der AG selbst Interesse an und Kenntnisse in der Astrologie und vertraut darauf?
Genau dann... oder sein Personalbeauftragter vertraut der Astrologie/einem Astrologen.
Eine meiner weiteren Fragen ist dabei nur, ob das astrologische Gutachten nicht noch mehr verkompliziert. Denn: den menschlichen Eindruck bekommt man sowieso, egal, ob man ins Radix schaut.
Allmählich tu ich mir schwer... freilich kann ich alle möglichen Szenarien konstruieren - der Eine wird 5 Tests parallel laufen lassen, der Andere nimmt nur das Astro-Gutachten und der Dritte vertraut seinem Bauchgefühl - das wird im Einzelfall auch sehr davon abhängen, wie derjenige, der die Personalentscheidung zu treffen hat, in die Firmenhierarchie eingebunden ist um wem gegenüber er seine Entscheidungen zu rechtfertigen hat bzw. welche Begründungen er dafür abliefern muss. In Summe stell ich mir so eine Entscheidung von einem Personalmenschen eh so ähnlich wie eine Horoskop-Deutung vor: Du hast alle möglichen Fakt(or)en auf dem Tisch liegen, und jetzt sollst du sie kombinieren und daraus eine tragfähige Prognose erstellen... da gibt es dann ja in der Astrologie auch die verschiedensten Deutungs-Typen: Die einen suchen nach immer noch mehr Verfahren und Berechnungsmöglichkeiten und kombinieren Transite mit Progressionen und Direktionen in Abstimmung mit Jahreshoroskop, Solar und möglichen Querverbindungen zu chinesischer Astrologie, Medizinrad und keltischen Bäumen ... die anderen haben einen Blick für's Wesentliche (und Vertrauen zu ihrem Blick) und bleiben einfach und konzentriert. Alles ist möglich, und du kannst das eine sympathischer finden als das andere... aber wer nun rechter hat??? Trau ich mich nicht zu sagen... wenn's jemand kompliziert mag: Viel Vergnügen! Why not? Man/frau muss ja auch seine Bedeutung als Personalchef rechtfertigen *fg*
dann haben wir schon wieder das Problem, dass der Mensch aber nun mal im "ganzen" Radix abgebildet ist und nicht nur z.B. in den beruflichen Belangen oder im Grundcharakter oder sowas
Ja, aber auch alle anderen einstellungsbezogenen Tests fassen nicht den ganzen Menschen ins Auge, sondern bestimmte Aspekte und Kriterien. Und das geht schon auch mit dem Radix bzw. daraus abgeleiteten Horoskopen, wenn es um konkrete Fragen geht. Wenn ich zum Beispiel jemand mit Unterstützung von Astrodaten als PC-Administrator einstellen wollte, dann würde ich mir einfach den Komplex Merkur-Uranus-Saturn anschauen (und ganz grob geht das sogar ohne Geburtszeit/Häusersystem)... das kann ich auf die Schnelle auch mit 20 Bewerbern machen und hab ein Panel, das vielleicht ein paar Bewerber heraushebt. Oder auch nicht... und so ein "oder auch nicht" hab ich ganz genauso bei jedem anderen Test, oder? Und wenn ich das so machen würde (was ich aber eh nicht machen würde, s.o.), würde ich es auch nicht als interpretatorischen Blindflug machen, sondern eher als Vorbereitung für ein fundierteres Einstellungsgespräch ... wenn da zum Beispiel zwei mit ME Quadrat UR wären, ließe sich vielleicht etwas aufmerksamer abklopfen, ob der eine das zur Quelle intensiv und nachhaltig erworbener DV-Erfahrung und der andere zum täglichen PC-Kleinkrieg entwickelt hat.
ich befürchte, dass es doch jemanden gibt, der animmt, das eine astrologische Einstellung bombensicher sein könnte.
Gibt es ganz bestimmt, es gibt ja genug Leute, die lieber blind glauben als differenziert denken. Auch das gilt gegenüber den allermeisten Psychotests ganz genauso... mein Prof. für Psych. an der Päd. FH legte seinerzeit großen Wert darauf, dass Intelligenz genau das wäre, was der jeweilige Test gerade misst...

Alles Liebe,
Jake

P.S.: Das Karnickel schaut eher aus wie ein Wolpertinger... :escape:
 
Lieber Jake, :)

Allmählich tu ich mir schwer... freilich kann ich alle möglichen Szenarien konstruieren - der Eine wird 5 Tests parallel laufen lassen, der Andere nimmt nur das Astro-Gutachten und der Dritte vertraut seinem Bauchgefühl - das wird im Einzelfall auch sehr davon abhängen, wie derjenige, der die Personalentscheidung zu treffen hat, in die Firmenhierarchie eingebunden ist um wem gegenüber er seine Entscheidungen zu rechtfertigen hat bzw. welche Begründungen er dafür abliefern muss.

Yep, wird schwer - sehr viel Input - aber Du hast super viele Ideen beigesteuert :danke::banane: ich werde mich selbst in den nächsten Wochen mal ganz genau beobachten, auf was ich wie achte und wie oft mir beim Lesen einer Bewerbung astrologische Begriffe in den Sinn kommen und ob sie mich eher von der Aufgabe und dem Bewerber ablenken oder ob ich meine sie zu brauchen. :D Vertrauen tue ich jedenfalls primär meinem Blick und meinem Bauch - danach die Sintflut ... Nach der Geburtszeit werde ich niemanden fragen, das ist sicher ;)

P.S.: Das Karnickel schaut eher aus wie ein Wolpertinger...

:schmoll:
:hase::hase::hase::hase:

Liebe Grüße
Martina
 
Liebe Martina, lieber Jake, :)

vielen Dank nochmal für euere erhellenden, interessanten Gedanken, die das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet haben.
Vielleicht hätte ich mit meiner Merkur-Saturn-Opposition garnicht so leicht einen Job bekommen. Ich habe auf meiner Arbeit sehr viel mit Menschen zu tun und es klalppt trotz (oder gerade wegen) dieses Aspektes sehr gut mit der Kommunikation.


Liebe Grüße
Gabi
 
Vielleicht hätte ich mit meiner Merkur-Saturn-Opposition garnicht so leicht einen Job bekommen.
Also wenn ich Astrologie kundiger Personalchef wäre, würde ich da auf einen gut strukturierten Intellekt und einen aus Erfahrung erworbenen Realitätssinn hin das Bewerbungsgepräch führen...(jetzt mal nur auf der Ebene der Aspekte, ohne Zeichenstellung zu berücksichtigen). Auf welchem Niveau das stattfindet, sagt das Horoskop eh nicht - mir zumindest nicht. Da kann sich der Personaler dann mit Tests austoben, wenn er möchte.

Dank Dir für das Beispiel, Gabi... das zeigt auch recht schön, in welche Sackgassen die verbreiteten Kurzschlussdeutungen führen können :)

Alles Liebe,
Jake
 
Hallo Gabi,:)

Gabi0405 schrieb:
Vielleicht hätte ich mit meiner Merkur-Saturn-Opposition garnicht so leicht einen Job bekommen. Ich habe auf meiner Arbeit sehr viel mit Menschen zu tun und es klalppt trotz (oder gerade wegen) dieses Aspektes sehr gut mit der Kommunikation.

mein Sohn hat einen Steinbock-Merkur (im Sextil zum Pluto) und redet wie ein Wasserfall, grins...Er hat also ebenfalls null problemo mit der Kommunikation. Oder liegt es doch am Mars, wenn man gerne und oft redet? Ich glaube es war Arroyo, der schrieb: "Männer mit Mars im Zwilling sollten öfter mal den Mund halten"...:D:escape:



LG
Silke
 
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liegt es doch am Mars, wenn man gerne und oft redet? Ich glaube es war Arroyo, der schrieb: "Männer mit Mars im Zwilling sollten öfter mal den Mund halten"
Da geht es, wie ich vermute, weniger um die Menge, sondern eher ums Impulsive des Redens ("zuerst reden, dann denken") oder auch um das Verletzungspotenzial scharfer Worte... andererseits sehe ich da aber auch den schonungs- und schutz(!)los Offenen, weniger, weil er sich gern so ungefiltert geben möchte, sondern weil's schon aus ihm herausgesprudelt ist, bevor er's überhaupt filtern könnte...

Mit ME Sextil PL ... wen will er denn wovon überzeugen bzw. wohin "manipulieren"?

Alles Liebe,
Jake
 
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