beobachter sein

Es gibt doch die Geschichte von den 2 Vögeln im Baum, ist ursrünglich aus der bhagavadgita

Das bist Du - der beobachter :
Auf einem Baum sitzen zwei Vögel, einer auf der Spitze und der andere darunter. Der Vogel auf der Spitze ist ruhig, majestätisch und schweigt, in seine eigene Herrlichkeit versunken. Der Vogel auf den unteren Zweigen isst abwechselnd von den süßen und bitteren Früchten und ist bald glücklich, bald unglücklich. Nach einiger Zeit gerät er an eine ungewöhnlich bittere Frucht und fühlt sich angeekelt. Er blickt hinauf und sieht den anderen Vogel mit dem goldenen Gefieder, der weder süße noch bittere Früchte isst, der weder glücklich noch unglücklich ist, sondern ruhig und selbstbewusst. Der untere Vogel möchte auch diesen Zustand erreichen, vergisst es aber bald und wendet sich wieder den Früchten zu. Abermals stößt er auf eine ungewöhnlich bittere Frucht, die ihn unglücklich macht, und wieder blickt er hinauf und versucht, dem oberen Vogel näher zu kommen.
So geschieht es mehrmals, bis er dem oberen Vogel sehr nahe ist und das Licht von dessen Gefieder seinen eigenen Körper umhüllt. Er spürt einen Wandel und scheint sich aufzulösen. Er kommt noch näher, und alles um ihn herum scheint zu verschwinden. Schließlich begreift er den wunderbaren Wandel. Der untere Vogel war nur ein Schatten, eine Reflexion des oberen. Er war in Wirklichkeit immer der obere Vogel gewesen. Sein Kosten der süßen und bitteren Früchte, sein Weinen und Glücklichsein waren nur ein Traum. Der wirkliche Vogel war da oben, ruhig, herrlich und majestätisch, jenseits von Leid und Kummer.

Der obere Vogel ist Gott, Herr des Universums, und der untere Vogel ist die menschliche Seele, die die süßen und bitteren Früchte der Welt genießt. Ab und zu trifft ein heftiger Schlag die Seele. Sie hält im Genießen inne und nähert sich dem unbekannten Gott, und eine Flucht von Licht taucht auf. Sie hält diese Welt für eine leere Schau. Doch die Sinne ziehen sie herab, und wieder genießt sie die süßen und bitteren Früchte der Welt. Wieder trifft sie ein harter Schlag, und wieder öffnet sie sich dem göttlichen Licht. So nähert sie sich langsam Gott, und wenn sie näher rückt, stellt sie fest, dass ihr altes Selbst verschwindet. Ist sie nahe genug gekommen, erkennt sie, dass sie nichts anderes ist als Gott und sie ruft aus: "Den ich beschrieben habe als das Leben dieses Universums, als gegenwärtig im Atom und in allen Sonnen und Monden - Er ist die Basis unseres Lebens, die Seele unserer Seele, und das bist Du.
 
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liebe mit-esoteriker :)

ich hab ne frage, die sich mir immer mal wieder stellt. jetzt stell ich sie mal weiter an euch...

wenn ich "nur" der beobachter bin, wie bleibe ich dann in verbindung zu meiner umwelt?

ich hab schon verschiedentlich im real life menschen erlebt, welche dieses sich-selbst-beobachten praktizieren, und bei welchen es, meiner meinung nach, schreckliche früchte trägt, weil sie nicht mehr in verbindung mit den menschen gehen können.
irgendwo scheint mir da was schiefgelaufen zu sein bei diesen leuten.

andere menschen die das sich-selbst-beobachten praktizieren sind aber dennoch ganz lebendige, erreichbare leutz.

die idee ist doch so gut, des beobachtens, aber es scheint mir auch eine echte gefahr darin zu lauern.
woran liegt das? was ist die gefahr des beobachterseins?
wo kann man falsch abzweigen auf diesem weg?

liebe, eher verwirrte grüsse






ich zum beispiel gehe mit meiner hündin durch die welt spazieren.... und habe dadurch jede menge kontakt...

(leider ist meine hündin vor kurzem verstorben, im moment ist trauern angesagt, ich werde nach eine geisse trauerzeit, wenn die zeit da ist, wieder ein hund aus ein tierheim holen.)



shimon
 
ich zum beispiel gehe mit meiner hündin durch die welt spazieren.... und habe dadurch jede menge kontakt...

(leider ist meine hündin vor kurzem verstorben, im moment ist trauern angesagt, ich werde nach eine geisse trauerzeit, wenn die zeit da ist, wieder ein hund aus ein tierheim holen.)

shimon

Mein Beileid, Shimon. :umarmen:
 
Es gibt doch die Geschichte von den 2 Vögeln im Baum, ist ursrünglich aus der bhagavadgita

Das bist Du - der beobachter :
Auf einem Baum sitzen zwei Vögel, einer auf der Spitze und der andere darunter. Der Vogel auf der Spitze ist ruhig, majestätisch und schweigt, in seine eigene Herrlichkeit versunken. Der Vogel auf den unteren Zweigen isst abwechselnd von den süßen und bitteren Früchten und ist bald glücklich, bald unglücklich. Nach einiger Zeit gerät er an eine ungewöhnlich bittere Frucht und fühlt sich angeekelt. Er blickt hinauf und sieht den anderen Vogel mit dem goldenen Gefieder, der weder süße noch bittere Früchte isst, der weder glücklich noch unglücklich ist, sondern ruhig und selbstbewusst. Der untere Vogel möchte auch diesen Zustand erreichen, vergisst es aber bald und wendet sich wieder den Früchten zu. Abermals stößt er auf eine ungewöhnlich bittere Frucht, die ihn unglücklich macht, und wieder blickt er hinauf und versucht, dem oberen Vogel näher zu kommen.
So geschieht es mehrmals, bis er dem oberen Vogel sehr nahe ist und das Licht von dessen Gefieder seinen eigenen Körper umhüllt. Er spürt einen Wandel und scheint sich aufzulösen. Er kommt noch näher, und alles um ihn herum scheint zu verschwinden. Schließlich begreift er den wunderbaren Wandel. Der untere Vogel war nur ein Schatten, eine Reflexion des oberen. Er war in Wirklichkeit immer der obere Vogel gewesen. Sein Kosten der süßen und bitteren Früchte, sein Weinen und Glücklichsein waren nur ein Traum. Der wirkliche Vogel war da oben, ruhig, herrlich und majestätisch, jenseits von Leid und Kummer.

Der obere Vogel ist Gott, Herr des Universums, und der untere Vogel ist die menschliche Seele, die die süßen und bitteren Früchte der Welt genießt. Ab und zu trifft ein heftiger Schlag die Seele. Sie hält im Genießen inne und nähert sich dem unbekannten Gott, und eine Flucht von Licht taucht auf. Sie hält diese Welt für eine leere Schau. Doch die Sinne ziehen sie herab, und wieder genießt sie die süßen und bitteren Früchte der Welt. Wieder trifft sie ein harter Schlag, und wieder öffnet sie sich dem göttlichen Licht. So nähert sie sich langsam Gott, und wenn sie näher rückt, stellt sie fest, dass ihr altes Selbst verschwindet. Ist sie nahe genug gekommen, erkennt sie, dass sie nichts anderes ist als Gott und sie ruft aus: "Den ich beschrieben habe als das Leben dieses Universums, als gegenwärtig im Atom und in allen Sonnen und Monden - Er ist die Basis unseres Lebens, die Seele unserer Seele, und das bist Du.

Dankeschön. :)
 
Wenn der Beobachter durch eine Brille blickt und seine Welt filtert,
dann ist der Beobachter diese Welt.
Wenn der Beobachter innerhalb dieser Welt seinen Körper entdeckt,
seine Gefühle und Gedanken und feststellt, daß bin ich,
dann hat der Beobachter ein ICH aus sich gefiltert.
Denn alles was der Beobachter erschafft, erschafft er stets aus sich selbst.

Wer bin ich?
 
Liebe Kona,

zur Beantwortung deiner Frage würde ich das gerne in zwei Teile teilen, nur um der angesprochenen Gefahr zu entgehen:
ich hab schon verschiedentlich im real life menschen erlebt, welche dieses sich-selbst-beobachten praktizieren, und bei welchen es, meiner meinung nach, schreckliche früchte trägt, weil sie nicht mehr in verbindung mit den menschen gehen können.
irgendwo scheint mir da was schiefgelaufen zu sein bei diesen leuten.

andere menschen die das sich-selbst-beobachten praktizieren sind aber dennoch ganz lebendige, erreichbare leutz.
in dem Moment, in dem du dies beobachtest, bist du selbst natürlich genauso verstrickt. Da, schau, der da, der hats, und schau, der da, der hats nicht. Damit beobachtest du auch "nur", stellst ein Ordnungssystem auf und teilst die Leutz in Schubladen ein. Dann läuft es schief.

Genauer gesagt, dir scheint da was schiefgelaufen zu sein "bei diesen Leuten" (zu denen du aber auch selbst gehörst in dem Moment, weil du den Fokus nur im Außen hast, und nicht auch bei dir).

wenn ich "nur" der beobachter bin, wie bleibe ich dann in verbindung zu meiner umwelt?

die idee ist doch so gut, des beobachtens, aber es scheint mir auch eine echte gefahr darin zu lauern.
woran liegt das? was ist die gefahr des beobachterseins?
wo kann man falsch abzweigen auf diesem weg?
am leichtesten finde ich es anhand des hebräischen Wortes für "lieben", ahaw. Es ist strukturiert in Aleph+He+Beth, oder 1-5-2.
Im Kern finden wir da eine 1 <-> 2 Struktur. Verweile ich nun mit meinem Bewusstsein bei der 1, in der Aleph, erscheint mir die ganze Welt (die sichtbare 2) und ich beobachte. Ich erkenne alle Strukturen in der Welt, rein alles, neutral, nüchtern, analytisch exakt. Das wäre der falsche Weg, den du meinst, vermute ich. Man kann nicht in Beziehung treten. Ich hab ein System. Ich beobachte, alles andere wird beobachtet. Ganz einfach und... ganz falsch.

Verweile ich hingegen in der 2, bin ich Teil der Welt und werde unbewusst gelebt. Die ganze Welt ist doch Scheiße, alles nur getrennt hier voneinander, jeder so egoistisch. Denn irgendwie bin ich nur Teil der Welt und nicht das Ganze. Ich sehne mich aber doch nach dem Ganzen. Ich stehe mit allem in Beziehung, aber immer ist einer gegen mich (ich schaue ja aus der Position der 2 auf die 1, die anderen "egos" und sie be-gegnen mir, sind "gegen" mich, doch die Falle ist: ich bin auch gegen sie). Warum können wir nicht alle Frieden schließen? Doch wie? Ich habe doch schon extra alles aufgegeben, alle Wünsche, mein ganzes Ego. Nun "liebe" ich nur noch.:rolleyes:
Das wäre so die Licht-und-Liebe-Fraktion. Auch das funktioniert also nicht.

Aber halt, da war doch noch die He, die 5, welche der Geist ist. Geist ist in Bewegung. Und fließt hin und her. Es gibt eine Bewegung, sie geht von der 1 zur 2, und eine andere, die von der 2 zur 1 geht. Es gibt nicht das "entweder-oder", sondern ein entweder-und-oder.

In der Magie ist die 2 -> 1 das solve, die 1 -> 2 das coagula.

Und das ist nur die Haltung in mir. Doch das wäre noch die solipsistische Haltung. Konkret wird es in der zweiten He, die im Wort "ahawa" noch dazutritt. Nun kommt die Hingabe dazu, und das ist eine bewusste Hingabe, eine bewusste Beziehung.

Ich beziehe mich mit ein, dich mit ein und beziehe die Welt mit ein.
Ich kann beobachten, und werde beobachtet (!).
Es gibt das ich, das du und die Welt. Und es ist in Bewegung, im Wind, im Geist. Be-weg-ung. Die Wege werden erlebt.
Und noch weiter geht es: "Die Liebe" ist ha ahawa", da ist noch der Hauch, die He, vor der Liebe. Es ist der Körper, der aus der Vergangenheit in die Zukunft haucht.
Es ist die Erinnerung, die sowohl beobachtet werden will wie auch aufgelöst in Hingabe, und das immer weiter, solve, coagula, solve, coagula, etc....
 
ich danke für die vielen verschiedenen und ähnlichen antworten.
der thread ist bereits jetzt sehr reich für mich - werde ihn bis hier hin mal ausdrucken und im zug in musse studieren...

:blume:

kona
 
liebe mit-esoteriker :)
Eine Beleidigung zum Einstieg? :D Schäm dich.

ich hab schon verschiedentlich im real life menschen erlebt, welche dieses sich-selbst-beobachten praktizieren, und bei welchen es, meiner meinung nach, schreckliche früchte trägt, weil sie nicht mehr in verbindung mit den menschen gehen können.
Hierzu gleich drei Fragen: Wo beginnt für dich "sich-selbst-beobachten", was meinst du mit "nicht mehr in verbindung gehen" und was findest du daran schrecklich?

Es gibt ja viele mögliche Ansätze, dir zu antworten...

die idee ist doch so gut, des beobachtens, aber es scheint mir auch eine echte gefahr darin zu lauern.
woran liegt das? was ist die gefahr des beobachterseins?
wo kann man falsch abzweigen auf diesem weg?

liebe, eher verwirrte grüsse

kona
Vielleicht hieran:

Der blinde Knabe
(Frank Wedekind)

Oh ihr Tage meiner Kindheit
nun dahin auf immerdar,
da die Seele noch in Blindheit,
noch voll Licht das Auge war.

Meine Blicke ließ ich schweifen
jedem frei ins Angesicht,
Glauben galt mir für Begreifen
und Gedanken kannt' ich nicht.

Ich begann jedoch, zu sinnen
und zu grübeln hin und her,
und in meiner Seele drinnen
schwoll ein wild empörtes Meer.

Meine Blicke senkt' ich nieder,
schaute tief in mich hinein
und erhob sie nimmer wieder
zu dem gold'nen Sonnenschein,

musst ich doch die Welt verachten,
die mir Gottes Garten schien,
denn die Guten lässt er schmachten
und die Bösen preisen ihn.

Freude, Lust und Ruh' vergehen.
Oh wie wohl war einst dem Kind!
Meine Seele hat gesehen,
meine Augen wurden blind.​

Falsch abgebogen ist das nicht automatisch, nur weil es keinen Spaß macht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Liebe kona:)
wenn ich "nur" der beobachter bin, wie bleibe ich dann in verbindung zu meiner umwelt?

Sind wir denn 'nur' beobachter? Ich beobachte mich oft selber, hab aber den eindruck, recht verbunden zu sein. Das eine schliesst das andere nicht aus.

ich hab schon verschiedentlich im real life menschen erlebt, welche dieses sich-selbst-beobachten praktizieren, und bei welchen es, meiner meinung nach, schreckliche früchte trägt, weil sie nicht mehr in verbindung mit den menschen gehen können.
irgendwo scheint mir da was schiefgelaufen zu sein bei diesen leuten.

Bei mir schliesst das eine, das andere nicht aus. Es geht vielleicht darum, die ebenen wechseln zu können, präsent und 'da zu sein' und auch wieder hinausswitchen zu können in eine ebene, wo mir der überblick über das ganze - mich inklusive - dient.
Woher weisst du, dass diejenigen, die deines erachtens ' keine verbindung mit menschen eingehen können', sich selbst beobachten? Vielleicht hat dieses 'entrückt sein' einen ganz anderen grund? Verletzungen, schüchternheit, desinteresse, etc.

die idee ist doch so gut, des beobachtens, aber es scheint mir auch eine echte gefahr darin zu lauern.
woran liegt das? was ist die gefahr des beobachterseins?
wo kann man falsch abzweigen auf diesem weg?

Ich sehe für mich keine gefahren. Ich bin was mich selbst angeht oft sehr verkopft, bin aber sehr lebendig, mag verbundenheit, muss sie aber nicht durchboxen und auch nicht unbedingt immer nach aussen sichtbar machen.
Gibt es ein 'falsches' abzweigen? Es gibt haltungen, die man auch wieder aufgeben kann, ob da was falsch dran ist....?
 
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