Aufstellungen nach Bert Hellinger

Ich denke gerade über etwas nach: eine der Thesen von Hellingers Familienaufstellung betrifft ja die Schizophrenie...

So, beinhaltet sie ja den Gedanken, dass wenn Schizophrenie in einer Familie vorkommt, es in der Vorgeschichte der Familie einen Mord gegeben hat, und der Erkrankte nimmt die Täter und die Mordopfer Position ein.

Hierbei berücksichtigt er allerdings auch, Krieg der erlebt worden ist, denn auch im Krieg getötete Menschen wurden ja ermordet.

Was mich nun skeptisch macht: Das mag auf die meisten Familien zutreffen, dass irgendein Vorfahre den Krieg erlebte und gezwungen war zu töten (als Soldat) klingt also soweit auch logisch.

Was aber ist, wenn diese Familie sich Krieg z.b entzog, durch Flucht oder in den Wiederstand ging, dürfte es dann nach Hellinger in dieser Familie überhaupt keine Schizophrenie dann geben?

Hellinger gilt in psychologischen Fachkreisen als verpönt und das nicht ohne Grund.
Gelernt hat Hellinger von einem afrikanischen Indigenen, er hat sogar recht lange in Afrika gelebt.

"Die Aufstellung" als Instrument hat er zu seiner Nutzbarkeit aus einem Gesamtkontext herausgerissen / adaptiert.

Hellinger war weniger an Heilung interessiert. Als "Showtherapeut" brauchte er seine Bühne und was ihm vor allem anzulasten ist, ist daß er die Leute niemals nachbetreut hat. Dieses Spiel spielte er solange, bis es da auch mal einen Todesfall gab.

"Aufstellung" als Instrument hat sich weiterentwickelt und ist sicher nicht schlecht und unter gewissen Umständen brauchbar...ich hatte sogar mal eine Aufstellung in einer Firma mit sehr erstaunlichem Ergebnis für die Geschäftsführung.

Aber auf das, was Hellinger verzapft, würde ich nicht allzuviel geben.

Amituofo, Tiger
 
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"Aufstellung" als Instrument hat sich weiterentwickelt und ist sicher nicht schlecht und unter gewissen Umständen bruachbar...ich hatte sogar mal so eine Aufstellung in einer Firma mit sehr erstaunlichem Ergebnis für die Geschäftsführung.

ich hatte mal eine im Zuge einer Therapie, also begleitend , diese eine aufstellung hat einen Schub Klarheit ueber manch Dinge gebracht den ich wahrscheinlich ohne nicht haette, mir wurde vieles klarer und brachte mich also enorm vorwaerts.
 
Hallo Ihr Lieben,
wollte mal nachfragen, was ihr von Aufstellungen haltet!
Ob das was bringt? Wie funktioniert das mit der Stellvertreterrolle?
Gruß Jutta

Grundsätzlich sind Familienaufstellungen - egal ob mit Personen oder Gegenständen - ein absolut toller Weg, um Bewusstsein zu einem Problemthema zu bekommen und die Verknüpfungen festzustellen. Allerdings bin ich auch nicht unbedingt ein Freund von Hellinger (in Reinkultur), weil sich diese Aufstellungen durch die definierten Formalismen ungeheuer ziehen (ich habe schon Aufstellungen bis zu 3 Stunden für ein Thema erlebt) und daher eher unangenehm für die Beteiligten sind.
Neben Hellinger gibt es aber modernere Formen, die weitaus effektiver sind und auch ein weitaus breiteres Anwendungssprektrum haben. Zu jemandem der rein Hellinger macht würde ich heute nicht mehr gehen.

Und ja, es bringt etwas ... sowohl als Aufsteller als auch als Stellvertreter. Als Stellvertreter bringt es Selbsterkenntnis (in welchen Rollen stehe ich? worauf reagiere ich? was stellen diese Rollen mit mir an?) und ist damit eine tolle Selbsterfahrung.
Als Aufsteller kann man sehr viel aus diesm Bild das aufgestellt wird mitnehmen ... das wo man halt aufpassen muss ... es gibt schlechte Aufsteller, die die Klienten nicht vor- und nachbereitend begleiten (eine Preisfrage), die selber beginnen das Bild zu interpretieren oder die die Auftsteller in eigene Themen nötigen ... was meistens verwirrte Klienten hinterlässt ... das geht halt so gar nicht, und da sollte man sich nach einem Versuch fernhalten.

Die Stellvertreterrolle funktioniert ganz einfach. Du wirst vom Aufsteller (Klienten) als Stellvertreter für eine bestimmte Person ausgesucht. Maßgeblich dafür ist einfach die Wahrnehmung des Aufstellers von dir. Durch die Aufstellung entstehen auch bei dir innerhalb des aufgestellten Systems Gefühle, die Du einfach sagen kannst, und die insgesamt ein Bild der Verkettungen zum aufgestellten Thema geben. Du kannst auch einfach nur zuschauen ... in guten Aufstellungen wirst Du auch als Darsteller zu nichts genötigt, sondern deine Teilnahme am eigentlichen Aufstellen (aufgestellten Bild) ist immer freiwillig. Du solltest selber auch nur in das Bild gehen, wenn Du dich mit dem aufgestellten Thema wohlfühlen kannst.
Was ganz wichtig ist, ist ein sauberes "Ausrollen" nach der Aufstellung, um wieder ganz aus der Rolle herauszukommen und nichts nach Hause mitzunehmen. Das sollte dir aber erklärt werden - wird es nicht, dann solltest Du diesen Aufstellungsleiter meiden.
 
Ich denke gerade über etwas nach: eine der Thesen von Hellingers Familienaufstellung betrifft ja die Schizophrenie...

So, beinhaltet sie ja den Gedanken, dass wenn Schizophrenie in einer Familie vorkommt, es in der Vorgeschichte der Familie einen Mord gegeben hat, und der Erkrankte nimmt die Täter und die Mordopfer Position ein.

Hierbei berücksichtigt er allerdings auch, Krieg der erlebt worden ist, denn auch im Krieg getötete Menschen wurden ja ermordet.

Was mich nun skeptisch macht: Das mag auf die meisten Familien zutreffen, dass irgendein Vorfahre den Krieg erlebte und gezwungen war zu töten (als Soldat) klingt also soweit auch logisch.

Was aber ist, wenn diese Familie sich Krieg z.b entzog, durch Flucht oder in den Wiederstand ging, dürfte es dann nach Hellinger in dieser Familie überhaupt keine Schizophrenie dann geben?

Du darfst nicht vergessen, wann Hellinger seine Theorien formuliert hat. Z.T. zu einer Zeit, wo von einer Psychotherapie im heutigen Sinn noch überhaupt keine Rede war.
In dem Sinne würde ich die die von dir angezogene "Schizophrenie" eher als "Abspaltung von Seelenanteilen" - wie es im schamanischen heisst - sehen - die natürlich durch jedes Trauma möglich ist.

However, in der modernen Familienaufstellung ist es sowieso verpönt, solche Interpretationen zu machen. Das was aufgestellt wird ist ja nur das innere Bild, die Eigenwahrnehmung des Klienten von einem System. Natürlich geht hier auch unbewusstes Wissen mit ein. Eine Sensationsgier ist hier aber völlig fehl am Platz. Letztlich wird nur die Wahrnehmung des Klienten verändert ... und damit sein eigenes Verhalten im System.
 
ich hatte mal eine im Zuge einer Therapie, also begleitend , diese eine aufstellung hat einen Schub Klarheit ueber manch Dinge gebracht den ich wahrscheinlich ohne nicht haette, mir wurde vieles klarer und brachte mich also enorm vorwaerts.
Im Rahmen einer seriösen Psychotherapie kann eine Familie aufgestellt werden - entweder real oder auf dem Familienbrett (Püppchen), wenn die Familie/ der Betroffene das wünscht.
Allerdings ist das nur eine Methode innerhalb des Therapieverlaufs, die mitunter mehr Klarheit bringt als das "nur drüber reden", sie ist völlig transparent.
Wenn allerdings seltsame Dinge (Ahnengeschichten, Familiengeheimnisse, die niemand kennt u.ä.) da hineingedeutet werden, dann ist das ein Indiz für Unsinn.
Diese Methode dient nur der Veranschaulichung, der Diskussion und des "Umstellens" - hat also eine Art Symbolcharater für Interaktionen/ Emotionen innerhalb der Familie.
So etwas kann mehr Klarheit in den Gesamtprozess bringen, führt aber nicht dazu, irgendwelche "absoluten Wahrheiten" zu erhalten o.ä. (die Methode wurde in dubiosen Kreisen derart mißbraucht, dass es kaum zu fassen ist).

Nur eine Aufstellung ohne begleitende Therapie mag einen gewissen Unterhaltungswert haben, macht aber keinen Sinn - kann eher schaden, wenn wunde Punkte/ Trigger/ Traumata getroffen werden (und ich fürchte, genau das macht für die anderen Beteiligten den Hauptunterhaltungswert aus).

Ich hoffe, du hast dich in seriösen Händen befunden.
 
Im Rahmen einer seriösen Psychotherapie kann eine Familie aufgestellt werden - entweder real oder auf dem Familienbrett (Püppchen), wenn die Familie/ der Betroffene das wünscht.
Allerdings ist das nur eine Methode innerhalb des Therapieverlaufs, die mitunter mehr Klarheit bringt als das "nur drüber reden", sie ist völlig transparent.
Wenn allerdings seltsame Dinge (Ahnengeschichten, Familiengeheimnisse, die niemand kennt u.ä.) da hineingedeutet werden, dann ist das ein Indiz für Unsinn.
Diese Methode dient nur der Veranschaulichung, der Diskussion und des "Umstellens" - hat also eine Art Symbolcharater für Interaktionen/ Emotionen innerhalb der Familie.
So etwas kann mehr Klarheit in den Gesamtprozess bringen, führt aber nicht dazu, irgendwelche "absoluten Wahrheiten" zu erhalten o.ä. (die Methode wurde in dubiosen Kreisen derart mißbraucht, dass es kaum zu fassen ist).

Nur eine Aufstellung ohne begleitende Therapie mag einen gewissen Unterhaltungswert haben, macht aber keinen Sinn - kann eher schaden, wenn wunde Punkte/ Trigger/ Traumata getroffen werden (und ich fürchte, genau das macht für die anderen Beteiligten den Hauptunterhaltungswert aus).

Ich hoffe, du hast dich in seriösen Händen befunden.

danke fuer deinen Beitrag ,

ja mir hat es gut getan und es war auf wunsch meinerseits, ich wollte es mal probieren in der Gruppe,

Diese Methode dient nur der Veranschaulichung, der Diskussion und des "Umstellens" - hat also eine Art Symbolcharater für Interaktionen/ Emotionen innerhalb der Familie.

genau das war es auch , aber es hat mich Erkennen lassen und brachte mir Klarheit und mich auch weiter.
Ich war aber auch erstaunt wie die anderen so in den Rollen waren, als waeren sie tatsaechlich die Anderen welche sie ja auch verkoerpern sollten.

ja ich fand es serioes, es wurde also nichts hineingedichtet, wie irgendwelche geschichtchen, sondern es ging einzig um die emotionen und die Interaktionen zwischen den aufgestellten,
nur darum ging mir das auch,

lieben Dank fuer die Hinweise,
die Aufstellung liegt nun schon 14 Jahre zurueck, und ich habe eben eine sehr positive Erinnerung daran,
 
Du darfst nicht vergessen, wann Hellinger seine Theorien formuliert hat. Z.T. zu einer Zeit, wo von einer Psychotherapie im heutigen Sinn noch überhaupt keine Rede war.
In dem Sinne würde ich die die von dir angezogene "Schizophrenie" eher als "Abspaltung von Seelenanteilen" - wie es im schamanischen heisst - sehen - die natürlich durch jedes Trauma möglich ist.

However, in der modernen Familienaufstellung ist es sowieso verpönt, solche Interpretationen zu machen. Das was aufgestellt wird ist ja nur das innere Bild, die Eigenwahrnehmung des Klienten von einem System. Natürlich geht hier auch unbewusstes Wissen mit ein. Eine Sensationsgier ist hier aber völlig fehl am Platz. Letztlich wird nur die Wahrnehmung des Klienten verändert ... und damit sein eigenes Verhalten im System.

Ja ich weiss, Hellinger war aktiv in einer anderen Zeit, heute gelten andere Theorien und Definitionen, abgespaltene Seelenteile, finde ich auch zutreffender, denn im Grunde ist es das, eine "Inkompatiblität" zwischen den Teilen einer Seele, die dann Schizophrenie heute genannt werden.

Die Abspaltung geschieht ja nicht ohne Grund, weil so denke ich, jeder Seelenteil sein eigenes Leben führen möchte. Ich kenne etliche Schizophrene seit Jahren, und erlebe heute noch öfters, wenn sie "zwitchen" und finde daran aber nichts beängstigendes, so frage ich z.b einfach:" Wer bist du gerade "? und alles ist gut. Ich kümmere mich im Web um einige von den Leuten und sie sind ganz liebe Menschen.
 
Ja ich weiss, Hellinger war aktiv in einer anderen Zeit, heute gelten andere Theorien und Definitionen, abgespaltene Seelenteile, finde ich auch zutreffender, denn im Grunde ist es das, eine "Inkompatiblität" zwischen den Teilen einer Seele, die dann Schizophrenie heute genannt werden.

Die Abspaltung geschieht ja nicht ohne Grund, weil so denke ich, jeder Seelenteil sein eigenes Leben führen möchte. Ich kenne etliche Schizophrene seit Jahren, und erlebe heute noch öfters, wenn sie "zwitchen" und finde daran aber nichts beängstigendes, so frage ich z.b einfach:" Wer bist du gerade "? und alles ist gut. Ich kümmere mich im Web um einige von den Leuten und sie sind ganz liebe Menschen.

Ja, ich weiss. Eine Freundin hat mal mit Schizophrenen gearbeitet und hat recht gute Erfolge gehabt ... mit Kunsttherapie. Anscheinend bringt da die Fokussierung nach Aussen die beiden Persönlichkeiten zusammen und löst auch etwas die dahinter stehenden Traumata. Sie ist nur leider nicht mehr dazu gekommen, ihre Erkenntnisse in dem Bereich auch aufzubereiten und zu veröffentlichen.
 
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Ja, ich weiss. Eine Freundin hat mal mit Schizophrenen gearbeitet und hat recht gute Erfolge gehabt ... mit Kunsttherapie. Anscheinend bringt da die Fokussierung nach Aussen die beiden Persönlichkeiten zusammen und löst auch etwas die dahinter stehenden Traumata. Sie ist nur leider nicht mehr dazu gekommen, ihre Erkenntnisse in dem Bereich auch aufzubereiten und zu veröffentlichen.

Das tut mir leid für deine Freundin und dich, mein herzliches Beileid, ich wünsche dir, du hast es geschafft, darüber hinweg zu kommen, einen Freund(in) zu verlieren ist sehr schlimm, dich mal sanft umarme okay? :umarmen:

Das Like ist für deine Antwort, nicht für das was ihr passiert ist, okay? :)
 
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