Maryem
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Was? Und welche anderen Ansätze gäbe es? Ich hab nichts dazu im Artikel gefunden.
Ich habe versucht, es an meinem Beispiel zu verdeutlichen. Über alle anderen Diagnosen und Therapieverläufe weiss ich ja nicht Bescheid. So kann ich nur sagen, dass mir damals, um allen Anfängen zu wehren, vielleicht ein familientherapeutischer Ansatz mehr geholfen hätte.
Sein Standpunkt ist vermutlich systemisch zu verstehen. Er meint ja vermutlich nicht, dass er (bzw. die
Therapeuten) die Lösung hat (bzw. haben sollten).
Aber es kommt schon etwas zum Ausdruck, nämlich in dem Teil, wo er sich als Geschichten-Erzähler darstellt, und zwar, dass es um eine gemeinsame Entschlüsselung von Mustern geht.
Die Geschichten illustrieren, wie vertrackt Therapie sein kann, und dass der Kern eines Problems oft nicht in der Diagnose steckt, sondern in einem individuellen Muster, das man im gemeinsamen Prozess entschlüsseln muss.
Das kann eine Diagnose an und für sich noch nicht. Allein das, aber auch, dass sie zu einer Stigmatisierung beitragen kann (und umgekehrt eben auch - was social media anbelangt - zu einer Art künstlichen Identität) spräche im therapeutischen Kontext dafür, die Diagnose vielleicht nicht über alles andere zu stellen.