Anthroposophie

  • Ersteller Ersteller Solis
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Oh je, das Veraschen. Das gelang bei mir seltenst, weil ich mit einem Campingbrenner und einem Pyroflam-Pott gearbeitet habe. Kannst dir vorstellen, was das für ein Trauespiel war. Das scheiterte einfach an der Kohle für einen guten Ofen. Büchermäßig hatte ich echt Glück: ich habe den "Löwen und Phönix" für einen zweistelligen Betrag ergattert - der kostet normalerweise so um die 200 mittlerweile.
 
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Hallo Solis,

auf einige Deiner Bedenken bin ich ja schon in meinem vorausgegangenen Beitrag ausführlich eingegangen, blieben also die Gedanken um Superman. Ist es nicht so, dass wir tief in unserem Herzen immer noch Kinder sind? Ich denke, dass wir als soziales Wesen immer auf der Suche nach einem Superman oder einer Superwoman unterwegs sind.

Wie wärs mit Steiner's Superwoman?

'Die Griechen hatten gar nicht die Idee von einer solchen Wissenschaft, wie wir heute. Wenn man den Griechen erzählt hätte von einer Wissenschaft, wie sie heute auf unseren Hochschulen gelehrt wird, es wäre ihm dies so vorgekommen,
, wie wenn ihm jemand mit kleinen Stecknadeln das Gehirn fortwährend durchstochen hätte. Sie hätten gar nicht begriffen, dass das einem Menschen Befriedigung geben kann. Wenn sie solche Wissenschaft, wie wir sie heute haben, hätten aufnehmen sollen, dann hätten sie gesagt: Das macht das Gehirn wund, das verwundet das Gehirn, das sticht. - Denn sie wollten noch etwas wahrnehmen von jenem wohligen Ausbreiten des berauschenden Atems, in den sich hineinströmend, das Gehörte, das Gesehene ergiesst. Es war also bei den Griechen ein Wahrnehmen eines inneren Lebens im Haupte vorhanden, solch eines inneren Lebens, wie ich es Ihnen nun schildere.

Und dieses innere Leben nannten sie Sophia. Und diejenigen, die es liebten, diese Sophia in sich zu entwickeln, die eine besondere Neigung hatten, sich hinzugeben dieser Sophia, die nannten sich Philosophen. Das Wort Philosophie deutet durchaus auf ein inneres Erleben. Jene greulich pedantische Aufnahme von Philosophie, wobei man Philosophie eben 'ochst', - wie man es eben im Studentenleben nennt-, jenes sich Bekanntmachen mit dieser Wissenschaft, das kannte man in Griechenland nicht. Aber das innere Erleben des 'Ich liebe Sophia', das ist es, was sich in dem Worte Philosophie zum Ausdruck bringt.
 
...
Das Tätigsein, das Tun, war mit dem Ausatmen verknüpft. Und indem der Mensch sich bestätigte, indem er etwas tat, fühlte er gewissermassen, wie von ihm fortging das Geistig-Seelische. So dass er fühlte, wenn er irgend etwas tat, wie wenn er das Geistig-Seelische hineinströmen liesse in die Dinge hinein.

Ich nehme auf das Geistig-Seelische: es berauscht mein Haupt, es verbindet mich mit dem Gesehenen, mit dem Gehörten. Ich tue etwas, ich atme aus. Das Geistig seelische geht fort. Es geht hinein in das, was ich hämmere, es geht hinein in das, was ich ergreife, es geht hinein in alles das, was ich arbeite. Ich entlasse das Geistig-Seelische aus mir. Ich übertrage es, indem ich zum Beispiel die Milch sprudele, und ich irgend etwas äusserlich mache, ich lasse einströmen das Geistig-Seelische in die Dinge.- Das war das Gefühl, das war die Empfindung. So war es also in den alten Zeiten.
...
Diese Kraft, die da im Inneren des Menschen lebte, das war Pistis, das Fühlen des Göttlichen, der göttlichen Kraft, die einen arbeiten lässt (grüss dich Oli).
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So floss im Menschen zusammen die Weisheit Sophia, und die göttliche Kraft Pistis. Die Weisheit strebt nach dem Haupte, die göttliche Kraft lebte im ganzen Menschen. Beide gehören zusammen.'

Rudolf Steiner Das Sonnensystem und die Mysterien von Tod und Auferstehung GA211
 
Dies den heutigen Menschen nahezubringen, lieber Solis, ist, wie du schon festgestellt hast VERGEBLICH.
Deine Unbestechlichkeit sucht ihresgleichen, ich danke dir für deine unkonventionell Art der Aufrichtigkeit und bleibe dir im Sinne Sophias auf ewig verbunden.
 
Dies den heutigen Menschen nahezubringen, lieber Solis, ist, wie du schon festgestellt hast VERGEBLICH.
Als ich das oben gerade gelesen habe, habe ich die Wahrheit dessen in mir wahrgenommen. Es geht darum, das innere Fühlen zu entwickeln, dann spürt man, ja das ist wahr, dass, wenn ich mich der Welt aktiv zuwende, dass dann aus mir etwas in die Welt fließt. Und ich bin mir ganz sicher, dass jeder Mensch es spürt, wenn sich ihm ein anderer Mensch "zuwendet", dann kommt etwas von ihm zu mir. Und dieses, was ich dann spüre, kann mir gefallen oder auch nicht. Hier im Forum fällt es viel schwerer, dies zu erkennen, aber auch hier klappt es, wenn auch weniger "fließt".

LGInti
 
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Dies den heutigen Menschen nahezubringen, ..., ist, wie du schon festgestellt hast VERGEBLICH.
Es eine Herausforderung des didaktischen Vorgehens, den Punkt detektivistisch herauszufinden, an dem jemand - auch wenn man's selbst ist - hängen geblieben ist und dieser sein Weltbild daran rundherum aufbaut, was dann unweigerlich zu Illusionen führt. Und so irrig, wie diese Illusionen (unerkannt) sind, so muss der Weg zu ihm in entsprechender ungewöhnlicher Weise gefunden werden. Wird dieser Punkt aber endlich offenbar, kann es weitergehen, denn, wie Steiner ja ganz richtig sagt, die Seele sucht nach Wahrheit!
 
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