Meiner Meinung nach etwas völlig anderes und absolut verschieden von irgendeinem Vereinigungswunsch. Die Lust, die auch den Wunsch nach Geborgenheit, Wohlfühlen und Freude beinhaltet, wird m.M. nach vom Kind völlig auf sich bezogen und erlebt und mitnichten zielgerichtet ins Außen.
Der "Sex", besser gesagt, der geschlechtliche Verkehr ist nicht unbedingt an Lust gekoppelt; Lust und Geilheit können durchaus erfahren werden, ohne ein Objekt im Aussen. Diese Energie fließt und ist vorhanden; auch ohne Reize ist diese im Körper spürbar. Abgesehen von der Fortpflanzung ist sexueller Kontakt meist selbstbelohnend - und wenn es nur um die Befriedigung geht, jemand anderen befriedigt zu haben.
Ein kleines Kind lebt diese Energie der Lust vermutlich rein auf selbstbelohnender Ebene aus, ohne auch nur einen Gedanken an Mama oder Papa zu verschwenden. Denn: ein kleiner Junge hat keine Ahnung, was mit einer Frau (Mama) so alles anstellen könnte. Die Sexualität, die Duckface hier beschreibt, entsteht erst mit Internalisierung gewisser Normen und Bilder. Die Lust allerdings ist ungebunden und frei; erst mit Erfahrungen wird diese an Objekte gekoppelt.
Kleine Jungs bekommen auch mal bei der Umarmung des Vaters eine Erektion - ein Zeichen, Lust zu empfinden, also Wohlgefühl. Das heisst nicht, dass er gerne mal Papa aufs Kreuz legen würde, ebenso wenig wie die Mama.
Ausserdem sind sowohl Lubrikation wie auch Erektion körperliche Vorgänge, die auch ohne sexuelle Erregung auftreten können.