Sirius
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Angst ist eindeutig eine Angeeignete Verhaltensweise. Ich schließe daß daraus, daß ich keinerlei Angst verspührte, bei meinem ersten Kontakt mit dem Tod, ganz im Gegenteil. Mein geliebte Großtante starb, welche mich und meine halbe Verwandschaft wie eine Mutter aufgezogen hatte, als ich 16 Jahre alt war. Sie lebte mit uns seit ich geboren wurde und hatte den Status von Mutter und Großmutter (sie war die Schwester meiner verstorbenen Großmutter) in einem. ihr verlußt müßte also doppelt so schmerzlich sein, wie der einer Mutter alleine, was auch alle Menschen um mich herum deutlich zeigten. Für mich allerdings war es ein föllig anderes Gefühl. Ich muß dazu sagen, daß ich zu dieser Zeit weder etwas mit Esotherik noch einer anderen Religion außer meiner Katholischen Erziehung zu tun gehabt hatte und es war auch mein erster Todesfall in der engeren und weiteren Familie und Bekannten Kreis.anubiz schrieb:Ist Angst eigendlich eine natürlichkeit des menschlichen körpers ,oder wird sie in laufe der jahren angeeignet ?
Sie war also nach 2 Jähriger Krankheit mit fast 82 Jahren gestorben, alle Menschen um mich herum waren in Tränen aufgelöst und was tat ich? Ich wußte nicht was los war, nicht mit mir und nicht mit den Leuten um mich herum. Zum einen dachte ich, erst recht wenn ich mir die Trauigen und Aufgelösten Gestallten um mich herum ansah, jetzt müßte sich doch ein Gefühl der Trauer, der Traurigkeit, so wie man es ja aus Erzählungen und dem fernsehn kannte, einstellen. Tat es aber nicht. Im Gegenteil, ich konnte zwar vom Kopf her verstehen, was mit all den Leuten um mich herum geschehen war, aber vom Gefühl her nicht, ich fühlte mich wie nicht von dieser Welt. Ich dachte, vieleicht verdränge ich auch, vieleicht kommt die Trauer noch ....
Doch sie kam nie und irgendwie wußte ich das auch, denn Trauer ist der Schmerz eines Verlustes, der Schmerz einer Trennung, der Schmerz etwas nicht zu verstehen, der Schmerz diesem Menschen keine Liebe mehr geben zu können.
Doch all das gab es bei mir nicht.
Da war kein Verlust, nein ganz im Gegenenteil, ich freute mich sogar, freute mich sie gehabt zu haben, freute mich, daß Ihre Schmerzen und Ihr Leiden ein ende hatten, daß Sie sich jetzt Erhohlen könnte von den Strapazen, daß sie Genießen könnte was sie in Ihren wohltätigen und selbstlosen Leben erreicht hatte. Ja freute mich sogar sie immer noch zu haben! Instinktiv fühlte ich, das ist nicht das Ende, das Leben geht für sie weiter, sie ist noch da! Ihre Seele lebt noch, das ist nur Ihr Körper und Sie, das was Sie ist, ist noch da, Ihre Essenz esistiert noch, irgendwo und zugleich hier. Ja ich glaube sogar, wenn ich jetzt zurück denke, daß ich sie Gespürt habe. Daher war da auch keine Trennung, denn ich fühlte mich Ihr immer noch sehr verbunden. Da war auch kein nicht verstehen, denn ich verstand es. Zwar nicht mit dem Kopf aber mit dem Herzen und das war alles, was ich verstehen mußte. Meinem Kopf genügte es, zu wissen, das dies nicht das Ende war und Ihre Seele weiter Lebt. Das wußte ich sofort, ohne Nachzudenken. Und Lieben konnte ich sie immer noch, warum auch nicht!
Ja, so war das. Ich war sogar noch der einzige, der noch mal Ihren Sarg geöffnet hat um sie zu betrachten und noch ein Letztes Foto von Ihr (zumindest dem, wie Ich sie in diesem Leben kannte, denn Ich spürte, daß es nur Ihre Hülle war) zu machen. Keiner um mich herum hat mich verstanden, sie wollten mich sogar fast davon abhalten, doch ich mußte es tun. Und ich war überwältigt! Als ich sie so ansah, so wie sie war, denn sie war in der Nacht friedlich entschlummert, sie hatte ein Lächeln auf Ihrem Gesicht. Und ich spürte warum: Sie war froh, Sie war Glücklich. Es war eine Runde Sache, Ihr Leben war zu Ende und das war Gut so. Es paßte genau und sie war Froh!
Mir wurde erst Jahre später bewußt, welchen Einfluß dies auf mich gehabt hatte, und Zeigte mir auch sehr Deutlich, welche Anlagen seit Geburt an in mir lagen. Ich könnte sagen, es war der Beginn meiner Reise, sozusagen der Startschuß. Auch wenn ich erst Jahre später feststellte, daß ich bereits losgelaufen war
Heutzutage kann ich mit Gewissheit sagen: Ich habe kein Angst vor dem Tode. Was natürlich nicht heißt, das ich das Leben nicht zu schätzen weiß. Ganz im Gegenteil, ich Liebe das Leben, möchte es für lange nicht missen und es bis zum Ende auskosten. Auch werde ich vorsichtig sein, und mich nicht in Lebensgefährliche Situationen bringen. Nein, denn ich habe ja einen Auftrag hier zu erfüllen, und dazu muß ich Leben. Sterben kann ich immer noch, wenn Ich diesen Auftrag erfüllt habe.
Ich weiß auch schon, wie:
Ich möchte eine letzte Große Party feiern, an einem schönen Sommertag möchte ich all unsere Freunde und Liebsten einladen und noch einmal so richtig Feiern und das Leben genießen.





Wie sagt man so schön: Man soll aufhören wenn es am Schönsten ist. Prima! Und bis dahin ist es noch eine sehr sehr lange zeit, denn ich habe noch soooo viel zu tun
In diesem Sinne!
Gehabt euch wohl
Liebe und Licht und ein erfülltes Leben!
Carpe Diem!
Sirius