Angebot an die Philosophen und Wissenschaftler: Dualismus versus Non-Dualismus

Nun, ich sehe mit einigem Bedauern, dass Dualität zur Weltanschauung verzerrt wird. Ich bestehe aus bereits und wiederholt erläuterten Gründen darauf, dass Dualität erstmal keinerlei Ideologie oder Weltanschauung ist, sondern Basis der Möglichkeit zur Unterscheidung, sprich zur Erkenntnis. Sie ist Form, nicht Inhalt.

Begriffspaare wie "Gut / schlecht bzw. Gut / böse" sind moralische Urteile, die nicht in direktem Zusammenhang zu solcher Dualität stehen sondern darauf aufsetzen. Nochmals verweise ich auf das Interpretationsmodell des Monismus nach B. Spinoza, bei dem diese Urteile eine Umwertung erfahren, nicht aber aufgehoben sind. Der Mensch ist ein moralisches Wesen. (Zum Glück!)

Weltanschauung wie sie sich aus praktisch allen monotheistischen Religionen ergeben, setzen quasi einen weltanschaulichen Dualismus auf die Dualität wie ich sie (wie sie in nun x-facher Ausfertigung in meinen Beiträgen angesprochen ist) verstehe auf.

Ich halte das nicht für grundsätzlich falsch, aber es ist mit einigen Komplikationen verbunden, die ein solches Konzept der Moralität beinhaltet. (Erbsünde, Strafe, Verdammnis Hölle, Himmel, Gehorsam etc.) Ich habe so meine Zweifel ob das die wirkliche Intention von Christus war und frage mich ob die Weltreligionen hier nicht Glaube als Mittel zur Lenkung missbrauchen.

Nondualismus steht für mich trotz oder gar wegen aller mystischen Erfahrung überhaupt nicht zur Diskussion.
Die Lehre des Buddhismus habe ich einigermassen eingehenden studiert. Sie ist für mich hinfällig, weil sie einer abduktiven Logik folgt. Eben an eine solche Logik schliesst sich nondualistisches Gefasel an. Solche Dinge sind aber bei weitem nicht augenscheinlich.

Ich warte indes bis die Nondualisten hier in ein paar Jahren so schätze ich, auch dahin gekommen sind. :weihna1

bernstein
 
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Hallo kleines Nagetier.
Ich möchte Dir eine andere Sichtweise vorstellen.
Aus dem unermeßlichen Angebot der objektiven Realität, spannt der Mensch immer nur soviel Schöpfung auf, wie er entsprechend seiner Entwicklungsstufe ordnen und begrifflich benennen kann.
Dafür sorgen zeitl. kult. Paradigmen.
ja, und?

Das stellt doch im Allgemeinen keine Begrenzung dar.
 
Es gibt eine ganze Menge Sichtweisen, aber der reine Monismus ist mir nur aus den östlichen, vorbudhistischen Religionen bekannt. Die Welt als Spiegelung des Bewußtseins, als Maya. Der Budhismus überwindet die monistische Sichtweise, danach ist Maya nur noch die phänomenale Form des Seins, dem eine objektive Realität zugrunde liegt, über die aber nichts ausgesagt werden kann. Lama Govinda sagt bsw.: Die Naturkräfte handeln gemäß ihrer eigenen Natur. Das ist klar dualistisch.
In westlichen Religionen ist dieses Thema irgendwie nicht vorhanden.
Katharer und Manichäer sind mystische Vereine, die Gott als dem Menschen innewohnend betrachtend, ähnlich dem Urchristentum.
Die Gottesgeburt im Seelengrund des Menschen, das große Thema Meister Eckarts, und das große Ärgerniss der Pfaffenkirche.
(...)
Trotzdem wurde dieses leere Stroh zu einem Hauptwerk der Christenheit.
Und leeres Stroh dreschen wir auch hier in diesem Threat.
Eine nützliche Gymnastik des Gehirns, mehr nicht.

Die Mystik ist ja m.E. zurecht ein "Ärgernis" - einerseits weil sie wohl zu 90% eher in die Kategorie Rauschzustand fällt (also gar keine Mystik ist), andererseits weil sie individuell ist und somit den Einzelnen dem Einflußbereich organisierter Herrgottserklärungen entzieht.

Katharer und Manichäer sahen meines Wissens im Geistigen die wahre Existenz, und betrachteten die Körperlichkeit, alles Materielle als Schöpfung des Bösen. Reiner Dualismus, aber gleichzeitig ein absoluter Glaube an den "Geist". Eine Strömung die im Osten ihre Wuzeln haben müßte (verwandt mit den Zoroastriern).
Der Osten ist nur vordergründig monistisch - letztendlich betrachtet er das Dasein als keinen anzustrebenden Zustand, und sehnt sich permanent nach Auflösung.
Der Osten ist nihilistisch. Nicht monistisch. (imho <--- Anstandswauwau)

Der "Maya"-Begriff des Buddhismus - bezieht sich der nicht eher auf den Irrtum, die Wahrnehmung entspreche dem Wahrgenommenen? :morgen:


Die Gehirngymnastikphase habe ich auch längst hinter mir, sie ist aber allgemein betrachtet notwendig. Selbst wenn dabei auf den ersten Blick nichts herauszukommen scheint.

Während das, was wir hier machen, für dich oder Trixi Maus oder mich oder Qia (oder die Leser hier) vielleicht zur Alltäglichkeit zählt, würde es für die meisten normalen Menschen bereits eine unüberwindliche Hürde darstellen.

Denken ist eine der Tätigkeiten die am meisten Kalorien verbrauchen, deshalb ist der Organismus darauf eingestellt, es möglichst wenig einzusetzen.
:weihna1 (imho)


(übersetzt mir jemand die Videos? habe keinen Zugriff)
 
Denken ist eine der Tätigkeiten die am meisten Kalorien verbrauchen, deshalb ist der Organismus darauf eingestellt, es möglichst wenig einzusetzen.

Es ist doch so Et:
Alles, was wirklich Spaß macht, ist entweder;
Gesundheitsschädlich,
unanständig,
oder einfach zu teuer.

Fürs Denken trifft das nicht zu.
Es ist gesundheitlich unbedenklich,
moralisch vertretbar,
und unschlagbar preisgünstig.
 
et libera nos:

"Der taub und blind Geborene weiß nicht was sich in dem Raum befindet.
Er bleibt an der Türschwelle stehen, kommt also mit dem Tisch nicht in Berührung.

Wir als „Beobachter“ lehnen am Fenster und sehen der Szene zu.

Gibt es den Tisch?"


Die Antwort ist einfach und kann vollständig aus der von mir ausgeführten Erläuterung abgeleitet werden.

Für dich gibt es den Tisch. Er ist als Phänomen (durch den "Augensinn"; in Augenschein nehmen) in deinem Bewusstsein abgebildet.
Auch für den Blinden/Gehörlosen gibt es dieses "Ding" es ist aber (noch) nicht objektiviert und damit nicht abgebildet worden.
Führe ihn zum Ding und lass ihn tasten, dann ergibt sich ihm dieses Phänomen. Er macht es sich als Tisch zu eigen. (Tastsinn)

b.
 
Jo Reisender! Das sehe ich doch auch so!
Es ist nur so verdammt anstrengend. Anfangs.
(und h&#228;ufig des-illusionierend. ent-t&#228;uschend)

hallo bernstein,
falls du meine Wenigkeit ansprichst: eine Weltanschauung impliziert bereits eine moralische Wertung, da "gut" und "b&#246;se" &#228;u&#223;erst relativ sind und vom kulturhistorischen Kontext abh&#228;ngen. (die Paradigmen die der Reisende anspricht)

Die Dualit&#228;t die du meinst - wenn ich das richtig verstehe, im Sinne von Erkenntnisgrundlage durch die Trennung von Objekt/Subjekt - sehe ich als eine "Trinit&#228;t", da sich dazwischen die Information bewegt.
Diese wird wie gesagt vom Subjekt auf der Grundlage seiner Einstellung interpretiert werden.
Ist er sich erst seiner Subjektivit&#228;t und Beschr&#228;nktheit bewu&#223;t, wird er in der Lage sein, sich um ein m&#246;glichst objektives "Bild" bem&#252;hen.
Bis dahin bleiben die "Beobachtungen" und Interpretationen pers&#246;nlich gef&#228;rbt.

Aber klar bleibt die Notwendigkeit (Unverzichtbarkeit) einer Unterscheidung von Ich und Nicht-Ich um zu einer Bewu&#223;twerdung zu gelangen.
Das lernt das Kleinkind zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr (&#220;berwindung des prim&#228;ren Narzissmus).

Nondualismus steht f&#252;r mich trotz oder gar wegen aller mystischen Erfahrung &#252;berhaupt nicht zur Diskussion.
Die Lehre des Buddhismus habe ich einigermassen eingehenden studiert. Sie ist f&#252;r mich hinf&#228;llig, weil sie einer abduktiven Logik folgt. Eben an eine solche Logik schliesst sich nondualistisches Gefasel an. Solche Dinge sind aber bei weitem nicht augenscheinlich.
Das w&#252;rde mich n&#228;her interessieren.

(zu Kirchen und Christus gebe ich dir ebenfalls recht)

Nachtrag:
Die Antwort ist einfach und kann vollst&#228;ndig aus der von mir ausgef&#252;hrten Erl&#228;uterung abgeleitet werden.

F&#252;r dich gibt es den Tisch. Er ist als Ph&#228;nomen (durch den "Augensinn"; in Augenschein nehmen) in deinem Bewusstsein abgebildet.
Auch f&#252;r den Blinden/Geh&#246;rlosen gibt es dieses "Ding" es ist aber (noch) nicht objektiviert und damit nicht abgebildet worden.
F&#252;hre ihn zum Ding und lass ihn tasten, dann ergibt sich ihm dieses Ph&#228;nomen. Er macht es sich als Tisch zu eigen. (Tastsinn)
Klar. F&#252;r mich jedenfalls.
;)
... solange allerdings etwas nicht in meinen Erfahrungshorizont getreten ist, bleibt es zwar "an sich" existent, nicht aber f&#252;r mich.
 
Nun, ich sehe mit einigem Bedauern, dass Dualität zur Weltanschauung verzerrt wird. Ich bestehe aus bereits und wiederholt erläuterten Gründen darauf, dass Dualität erstmal keinerlei Ideologie oder Weltanschauung ist, sondern Basis der Möglichkeit zur Unterscheidung, sprich zur Erkenntnis. Sie ist Form, nicht Inhalt.

Begriffspaare wie "Gut / schlecht bzw. Gut / böse" sind moralische Urteile, die nicht in direktem Zusammenhang zu solcher Dualität stehen sondern darauf aufsetzen. Nochmals verweise ich auf das Interpretationsmodell des Monismus nach B. Spinoza, bei dem diese Urteile eine Umwertung erfahren, nicht aber aufgehoben sind. Der Mensch ist ein moralisches Wesen. (Zum Glück!)

Weltanschauung wie sie sich aus praktisch allen monotheistischen Religionen ergeben, setzen quasi einen weltanschaulichen Dualismus auf die Dualität wie ich sie (wie sie in nun x-facher Ausfertigung in meinen Beiträgen angesprochen ist) verstehe auf.

Ich halte das nicht für grundsätzlich falsch, aber es ist mit einigen Komplikationen verbunden, die ein solches Konzept der Moralität beinhaltet. (Erbsünde, Strafe, Verdammnis Hölle, Himmel, Gehorsam etc.) Ich habe so meine Zweifel ob das die wirkliche Intention von Christus war und frage mich ob die Weltreligionen hier nicht Glaube als Mittel zur Lenkung missbrauchen.

Nondualismus steht für mich trotz oder gar wegen aller mystischen Erfahrung überhaupt nicht zur Diskussion.
Die Lehre des Buddhismus habe ich einigermassen eingehenden studiert. Sie ist für mich hinfällig, weil sie einer abduktiven Logik folgt. Eben an eine solche Logik schliesst sich nondualistisches Gefasel an. Solche Dinge sind aber bei weitem nicht augenscheinlich.

Ich warte indes bis die Nondualisten hier in ein paar Jahren so schätze ich, auch dahin gekommen sind. :weihna1

bernstein

Nun bernstein, das thema ist ziemlich komplex.
Unter Dualität verstehe ich primär den Subjekt-Objekt Dualismus.
Subjekt und Objekt können mühelos getrennt gedacht werden.
Die Polarität der Begriffspaare aber bedingen einander, das eine gibt es nicht ohne das andere.
Der materialistische Monismus verneint die autarke Existenz des Subjekts.
Der idealistische Monismus verneint die autarke Existenz des Objekts.
Und der Dualismus geht eben davon aus, daß in der Vielheit des Seins, und nur dort sind überhaupt Prozesse möglich, sowohl Subjekt und Objekt eine reale Existenz zukommt.
Über die Einheit des Seins aber, die Meister Eckart als Gottheit hinter dem Gott bezeichnet hat und als reines Potential verstanden werden muß, gibt es keinerlei Aussagen zu machen.
Aus wissenschaftlicher Sicht wäre das die Situation vor dem Urknall.

Und ER sprach das Wort; Es werde,
da erklang ein schmerzlich Ach,
als das All mit Machtgebärde
in die Wirklichkeiten brach.

(Goethe)
 
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et libera, du Wenigkeit.

Natürlich impliziert eine Weltanschauung eine Wertung. Was sonst?

Meine Arbeit über die Betrachtung von Denkwegen unter Berücksichtigung einer abduktiven Logik muss ich erst wieder hervorkramen. Sie ist einem Blog untergebracht das zur Zeit nicht online ist. Im wesentlichen geht es darum, dass ich zuerst die Unbeweisbarkeit von dem was hier unter nondual firmiert zu beweisen suche. Dies gelingt mir auch, aber eben nur unter Zuhilfenahme einer abduktiven Logik, welche ich (mir selbst) dann hinterher aufzeige, weil mir dieser Umstand erst im nachhinein zu-gefallen ist, bzw. augenscheinlich wurde. (Wie habe ich das denn gemacht?) Dabei verweise ich auch auf Fachbeiträge von anderen Autoren. So wird das Ganze dann begreifbar. Ich versuch das bei Gelegenheit zusammenzukratzen wenns dich interessiert. Kann aber dauern und ich werds nicht hierher posten.

Mit freundlichen Grüssen
dero Wenigkeit
bernstein
 
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