Doch, diese Wächter gibt es schon noch, doch die Tschadorpflicht besteht und bestand nie, das tun nur die streng religiösen Frauen, ansonsten ist Kopftuch und Mantel angesagt. Das Kopftuch rutscht ziemlich weit nach hinten und die Mäntel, wenn man sie so bezeichnen soll, sind ziemlich eng und sexy. Es wird sich mit allen Mitteln gegen dieses Regime gewehrt, denn die meisten haben keine Lust mehr, sonst würden die Studenten wie letztes oder was es vorletztes Jahr, sich nicht immer wehren. Es ist nicht einfach, aber die Leute werden dieses Regime auch stürzen, es hat in einigen arabischen Ländern angefangen, wie in Ägypten oder jetzt auch in Syrien und Libyen und wenn Syrien es nicht mehr schafft, hat Iran keinen Verbündeten mehr. Von den Unruhen in Syrien wird in den Nachrichten von Iran kein Sterbenswörtchen mehr mitgeteilt, weil das Regime Angst hat, dass die Bevölkerung das mitbekommt ( die hören aber auch Nachrichten über Satellit, also die dumpfe, islamisierte Bevölkerung ist es mitnichten, die wollen auch eine Änderung).
Es wird sich in nächster Zeit schon etwas ändern, die radikalen Muslime werden nicht lange bestehen können. Denn die Zustände im Iran werden für die Bevölkerung immer schlimmer, das werden die Menschen nicht mehr lange mitmachen.
Wenn Du meinst, dass sich um Christen und Juden niemand kümmert, so irrst Du Dich. Im Iran wird den Christen zur Geburt Jesu gratuliert und sie dürfen Alkohol trinken und Schweinefleisch essen, sie werden so respektiert, wie sie sind, genauso die Juden und die alte Religion des Iran, die Zoroasthier. Ein Vielvölker- und Vielreligionenstaat. Was man hier in Europa nicht so weiß, denke ich.
Es gibt überall Missstände, es ist nirgendwo perfekt, auch in Europa nicht und die Menschen werden überall versuchen, es zu ändern. Es gibt kein Schwarz-Weiß.
Erst jetzt habe ich das hier gelesen
und dafür, Siriuskind, danke ich Dir. Sagen wir mal: Es wirkt tatsächlich etwas erleichternd auf mich.
Ich kenne hier eine ganze Gruppe Iraner, die haben ihr Land vielleicht schon ungefähr vor 10 Jahren verlassen, wollen nie wieder zurück. Sie glauben nicht, dass sich je etwas ändert. Die meisten von ihnen sind konvertiert, und das sind die, die ernsthaft vor dem Islam - als Religion - warnen, vor allem eben Frauen. Ich fragte eben, w a r u m sie konvertiert seien, und wenn ich ihre Geschichten hörte, war ich bestürzt, und dazu kamen andere Berichte aus meinem Umfeld. Und ich fühle manchmal stark mit. Es gab einige, die haben nach der Taufe ihren Wohnort gewechselt und ich selbst habe nie erfahren, wohin sie gegangen sind. Bis mir jemand erzählte, dass sie Angst haben, umgebracht zu werden, von ihren ehemaligen Glaubensbrüdern. Sie haben also in Deutschland(!!) Angst vor den Muslimen, vor allem immer wieder Frauen! So etwas hat mich eben beeindruckt. Irgendetwas wird ja auch dran gewesen sein, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie alle gelogen haben, manchmal sind sie in Weinen ausgebrochen, wenn sie erzählt haben. Und da erschien mir natürlich gerade auch der Iran nicht gerade als wünschenswerter Aufenthalt.
Als Menschen waren die Iraner sehr, sehr angenehm und unglaublich gastfreundlich. Einer von ihnen, ein Mann, sprach sehr, sehr gut deutsch und hatte eine gute Ausbildung als Geologe. Konnte hier keinen Job finden, jahrelang nicht. Nicht mal als Dolmetscher, dabei wäre er gut gewesen. Er ging vor kurzem ins Ruhrgebiet, es heißt, er hat jetzt etwas gefunden.
Wenn die Leute aus der muslimischen Welt sich tatsächlich verändern, ist es ja kein Thema. Wenn aber nicht...
Meine Schwägerin hat eine Ferienkolonie (Bungalowsiedlung) nahe Berlin. Einmal nahm sie für 10 Tage ein Gruppe männlicher, arabischer Jugendlicher auf (die meisten aus Syrien, einige aus dem Irak). Sie hatten einen Mann und eine Frau (Deutsche) als Betreuer dabei und waren zwischen 15 und 18 Jahren alt. Erst spielten sie nur Ball, dann spielten sie bis in die Nacht hinein und lärmten stark, bis sich andere Urlauber beschwerten. Die Betreuer konnten nichts ausrichten. Als sie es versuchten, verwüsteten die Jungen deren Bungalows. Auf die Frau hörten sie nicht, weil sie eine Frau war (wahrscheinlich deswegen). Auf den Mann hörten sie nicht und erklärten selbst, warum: "Fick ab, Alter, Christenschweine haben uns nix zu sagen!" (Sie konnten nicht wissen, ob dieser Mann überhaupt je in eine Kirche gegangen war, zumal er ein Ossi war, also möglicherweise Atheist, aber sie schmeißen dann alles in einen Topf.) Die Ferienheimeignerin konnte natürlich da auch nichts machen oder sagen.
Wenn sie noch mal vor der Frage steht, ob sie arabische Jugendliche aufnehmen würde, will sie vorher eine hohe Kaution verlangen. Damit sie wenigstens die Bungalows wieder herrichten kann. Der Betreuer sagte am Ende zu ihr: "Seien Sie froh, dass die Ihnen nicht das ganze Lager angezündet haben! Wir hätten nichts machen können!"
Solche Berichte erzeugen eben auch ein Bild. Und wenn sie sich häufen, fängt man an, anders als bisher zu denken. Denn früher gehörte ich zu denen, die allen, die vor dem Islam gewarnt haben, lachend antworteten, dass das alles reiner Blödsinn sei. Ich glaubte nicht, dass es je eine solche Gefahr geben könnte. Je mehr ich aber mitbekam, desto mehr fürchtete ich, dass da etwas dran sein dürfte. Zumindest wurde ich allmählich misstrauisch. Und bin es eben noch.
Wegen Ausländern allgemein habe ich mich nie aufgeregt. Wie schon erwähnt, ich lerne gerne Sprachen und kann einige und es macht Spaß, andere Mentalitäten kennenzulernen. Doch ich habe schon mehrmals erlebt, dass ich zu leichtgläubig war und nun bin ich lieber vorsichtig...
Ich möchte aber offen bleiben dafür, dass sich alles entwickelt und doch nicht auf dem Platz stehen bleibt, an dem es bedenklich aussieht.
Also nochmals: Teshakó! (Weiß nicht, wie man das in lateinischen Buchstaben schreibt.)
Herzliche Grüße,
nanabosho