Alice Schwarzer legt nach: "Die große Verschleierung"



Wenn Alice Schwarzer sagt, Burkaverbot, dann sagt sie damit folgendes:

dass jemand der sich freiwillig vergewaltigen lässt, vielleicht trotzdem geholfen werden darf.​


 
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Hi Sunny!


SunnyAfternoon schrieb:
Ich hab wie gesagt noch die Zeit erlebt, wo z.b. Frauen für die Ausstellung eines Reisepasses noch die Einwilligung des Ehemannes benötigten, keinen Mietvertrag unterschreiben durften, defacto entrechtet waren.....das ist für die Frauen von heute alles unvorstellbar und dennoch erst einige Jahrzehnte her.

Nicht zu vergessen, daß eine verheiratete Frau in Deutschland noch bis 1977!!! nur arbeiten gehen konnte, wenn sie das Einverständis ihres Ehemannes besaß. War er dagegen, konnte er bei ihrem Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis in ihrem Namen kündigen!....:rolleyes::confused:

Heute kann man über diese Gesetze nur noch den Kopf schütteln, aber hätte es Alice Schwarzer und auch andere Frauenrechtler nicht gegeben, wer weiß, ob diese entwürdigenden Praktiken nicht bis heute Bestand hätten?

Gerade sehr junge Frauen zanken Alice Schwarzer oft aus oder belächeln sie, ohne zu wissen, daß sie praktisch ihr ganzes Leben damit verbracht hat, die Frauen zu entknechten und für die Freiheit zu kämpfen, die viele Frauen heute als selbstverständlich ansehen. Mit einem Wort: bis 1977 hatten Frauen den gleichen Status wie Kinder, sie wurden bevormundet.


LG
Juppi
 
Nun, Du legst Deine Aufmerksamkeit jetzt gänzlich auf ihr Verhalten im Kachelmann-Prozeß (welches auch ich kritisch sehe) und schließt daraus auf ihr gesamtes Lebenswerk sozusagen, währenddessen ich genau das versucht habe zu vermeiden.

Man kann ihre Entwicklung durchaus kritisch sehen, ob es nun Eitelkeit, Selbstüberschätzung oder was auch immer sein mag. Dennoch hat sie sich um die Emanzipation der Frau ungeheure Verdienste erworben, die niemand, der diese Zeit der Unterdrückung (ja, das war sie!) nicht selbst erlebt hat, gar nicht nachvollziehen kann.

Ich hab wie gesagt noch die Zeit erlebt, wo z.b. Frauen für die Ausstellung eines Reisepasses noch die Einwilligung des Ehemannes benötigten, keinen Mietvertrag unterschreiben durften, defacto entrechtet waren.....das ist für die Frauen von heute alles unvorstellbar und dennoch erst einige Jahrzehnte her.
Von der gleichen Bezahlung für gleiche Arbeit sind wir allerdings immer noch meilenweit entfernt, obwohl sie gesetzlich verankert ist...

Der Kachelmann-Prozess ist für mich einerseits nur ein Beispiel. Das was ich meine glaube ich auch in anderen Beispielen zu erkennen... und allgemein wie ein Prinzip dass eben auf bestimmte Rollen zutrifft, also viele Personen die sich einer Sache verschreiben. Ich meine das auch nicht mal nur kritisch, weil es möglicherweise alternativlos ist. Und zugegeben... ich habe da eh nicht den Background bei diesem Thema, da männlich und seit ich denken kann sind die Frauen in meinem Umfeld eigentlich emazipiert, zumindest meinem Gefühl nach.


Ein Beispiel wäre aber übrigens auch (vielleicht erinnert sich jemand) diese Talkrunde wo Verena Feldbusch/Pooth und A. Schwarzer bei Beckmann (oder Kerner) waren. Und das war extrem interessant, weil Alice Schwarzer natürlich intellektuell extrem überlegen war, aber V.P. trotz ihres "so-seins" und ihrer Koketterie, die Schwarzer natürlich absolut nicht ab kann, definitiv nicht als unemanzipiert gelten kann. Und auch wenn V.P. ne hohle Nudel ist (wobei sie da teils echt schlagfertig war), hätte man eigentlich denken müssen das Schwarzer damit klar kommt. Aber an dem Abend war sie zumindest keine Leuchte und sie versteht m.A.n. nicht dass ebenfalls zu oberflächlich denkt... Aber... nur meine Meinung. Hier ist übrigens ein Ausschnitt der Runde:


 
Es erscheint mir recht seltsam, was die Bildzeitung da veröffentlicht hat, weil Frau Schwarzer sich im TV recht distanziert dazu geäussert hat und ihre Meinung über diesen speziell Fall im Vorfeld nicht äussern wollte, um keine Vorurteile zu schüren und zwar gegen keine der beiden Parteien. Fand ich recht vernünftig.

LG
Justi

Ich finde ja sogar ihre Intention ganz gut, ein Gegengewicht zu bilden zu der eher von Kachelmanns Medienversierten bestimmten Berichterstattung. Denn in der gesamten Berichterstattung ist unglaublich viel Strategie im Spiel und da hat Kachelmann einfach ganz andere Möglichkeiten. Nur ist Schwarzer m.A.n. immer drauf und dran aus m.A.n. Gründen der Eitelkeit, ihrem eigentlichen Ziel eher zu schaden als zu nützen. Ich würde als mutmaßliches Opfer von was auch immer auf keinen Fall, dass sie auf diese Art über mich schreibt, auch wenn es gut gemeint ist.

Und ich finde auch, dass sie es nicht gut kann. Sie schreibt nicht nur manipulativ, sondern einfach sehr ungeschickt manipulativ. Da wird die Kachelmann-Ex zu einem zarten, blonden "Engel" verklärt... mit nur einem Anwalt... die mutig zeigt dass sie nichts zu verbergen habe. Demgegenüber Kachelmann mit verkniffenem Gesichtsausdruck mit seiner ganzen Truppe an Anwälten usw. Das ist tatsächlich für Bild-Zeitung ne gute Art, aber es sollte unter ihrem Niveau sein so zu schreiben.
 
Hi Condemn!


Condemn schrieb:
Ein Beispiel wäre aber übrigens auch (vielleicht erinnert sich jemand) diese Talkrunde wo Verena Feldbusch/Pooth und A. Schwarzer bei Beckmann (oder Kerner) waren. Und das war extrem interessant, weil Alice Schwarzer natürlich intellektuell extrem überlegen war, aber V.P. trotz ihres "so-seins" und ihrer Koketterie, die Schwarzer natürlich absolut nicht ab kann, definitiv nicht als unemanzipiert gelten kann. Und auch wenn V.P. ne hohle Nudel ist (wobei sie da teils echt schlagfertig war), hätte man eigentlich denken müssen das Schwarzer damit klar kommt. Aber an dem Abend war sie zumindest keine Leuchte und sie versteht m.A.n. nicht dass ebenfalls zu oberflächlich denkt... Aber... nur meine Meinung. Hier ist übrigens ein Ausschnitt der Runde:

Ich denke, Alice verlor an diesem Abend ein wenig die Kontrolle, weil die Pooth all das verkörpert, was die meisten Männer an einer Frau gut finden (hohle Birne und scharfe Rundungen) und alle intellektuellen Frauen schlecht....:ironie:

Na ja, diese beiden Frauen sind nun wirklich Extreme. Die dann noch in einer Talkshow zusammen zu bringen, das konnte ja nicht gutgehen.....Ich finde die Pooth als solches auch nicht dumm. Gut, sie ist nicht gerade intellektuell auf der Höhe und ihre Stimme ist so etwas von grottenhäßlich, aber, daß muß man ihr zugute halten: sie besitzt eine gewisse Bauernschläue und ließ sich dadurch wohl auch nie falsch managen - wenn man mal davon absieht, daß sie immer die falschen Ehemänner wählt....

Die Pooth hat ihren Körper als "Gesamtkunstwerk Pooth" vermarktet und genau das ist es, was die Schwarzer natürlich als eine Art von Prostitution ansieht....Sollte doch allen klar sein...

LG
Juppi
 
Hi Condemn!




Ich denke, Alice verlor an diesem Abend ein wenig die Kontrolle, weil die Pooth all das verkörpert, was die meisten Männer an einer Frau gut finden (hohle Birne und scharfe Rundungen) und alle intellektuellen Frauen schlecht....:ironie:

Na ja, diese beiden Frauen sind nun wirklich Extreme. Die dann noch in einer Talkshow zusammen zu bringen, das konnte ja nicht gutgehen.....Ich finde die Pooth als solches auch nicht dumm. Gut, sie ist nicht gerade intellektuell auf der Höhe und ihre Stimme ist so etwas von grottenhäßlich, aber, daß muß man ihr zugute halten: sie besitzt eine gewisse Bauernschläue und ließ sich dadurch wohl auch nie falsch managen - wenn man mal davon absieht, daß sie immer die falschen Ehemänner wählt....

Die Pooth hat ihren Körper als "Gesamtkunstwerk Pooth" vermarktet und genau das ist es, was die Schwarzer natürlich als eine Art von Prostitution ansieht....Sollte doch allen klar sein...

LG
Juppi

Ich fand das ging sehr gut... :D Hatte immerhin so einen Unterhaltungswert, dass ich mich eben noch daran erinnerte und das ist ja schon mein halbes Leben her. :D

Ich glaube auch das V.P. nicht in dem Sinne dumm ist, und in der Show hat sie sogar ein paar Sprüche drauf die echt cool sind, verdammt schnell... hatte ich ihr bis dahin nicht zugetraut.

Nur: Klar.. sie verkörpert auch eine Rolle, genau wie A. Schwarzer. Und genau darauf kommt es mir ja an. Diese Rollen gehen sehr auf Kosten der Persönlichkeiten, weil beide auf ihrer Schiene bleiben. Das führt dann dazu dass V.P. teilweise dumm-beleidigend wird und die Grenze zwischen Schlagfertig-witzig und dumm-platt nicht checkt, und A. Schwarzer denkt nur in ihrer Filterversion von "so angezogen.. v.a. für Männer... also eine Form von Prostitution" usw. Und Schwarzer schadet dann m.A.n. dem was sie eigentlich will teils mehr als sie nützt, weil ihr die Lockerheit und auch die Weitsicht fehlt. Und wenn ich definieren sollte was Emanzipation eigentlich grundlegend ausmacht, dann ist es mit dem Wort Souveränität am besten gesagt... und interessanterweise fehlt ihr diese Souveränität oft.

Ich würde übrigens jede Menge Geld darauf wetten, das Verona professionell vorbereitet wurde. Also dass einiges von dem was da sowohl an Gags wie auch an guten Argumenten kam, nicht so spontan war wie es scheint.
 
Ich finde, dass Alice Schwarzer ein ziemlich perfektes Beispiel für einen Typus Mensch ist, der sozusagen eine positive Funktion für ein Kollektiv erfüllt(e), sich aber auch vollkommen davon vereinnahmen ließ... meiner Ansicht nach mittlerweile weniger, aber immer noch ziemlich viel. Und diese Vereinnahmung durch die "Funktion", oder man kann auch "Rolle" dazu sagen (Frauenrechte, Religiöser Missionar, Bundeskanzler, Sektenguru etc.), geht auf Kosten der Persönlichkeit, auf Kosten der Souveränität und paradoxerweise auf Kosten der Freiheit. Es führt zu einer tendenziell irrationalen Denke, weil sich diese Rollen zu einem großen Teil auf Eitelkeit gründen und damit zu einem Konflikt zwischen dem "Besten für die Sache" und "die Sache zum Besten des Egos" zu nutzen.

Kann man ziemlich gut am Kachelmann-Prozess sehen.

Ihre Sache: Ein Gegengewicht zu Berichten über den Prozess, die für das mutmaßliche Opfer und alle vergewaltigten Frauen eher eine Demütigung sind.

Ihre Eitelkeit: Sieht man daran, dass sie mehr zu wissen glaubt als das Gericht, an der Art wie sie Kachelmann schon zum Täter und die Frau zum Opfer schreibt. Darf sie zwar, ist ja keine Juristin, aber es ist unklug. Hier ist ein krasser Satz aus ihrer
Bildkolumne:

Sollte das Gericht die Wahrheit nicht herausfinden und käme es auf einen Freispruch „Im Zweifel für den Angeklagten“ raus, dann wäre das eine Katastrophe.


Die Logik im Kontext ihres Berichtes ist schon richtig, da es um vergewaltigte Frauen geht, die durch diesen Prozess eher zu der Ansicht gelangen könnten den Täter lieber nicht anzuzeigen. Aber: Im Grunde sagt sie damit aus: "Im Zweifel für den Angeklagten" bedeutet dass er schuldig ist.. er wird in dem Fall in ihren Augen sogar noch schuldiger, WEIL er frei bleibt. Die Möglichkeit seiner Unschuld scheint für sie gar nicht zu bestehen.

Und ich weiß nicht, ob man ein Mann dafür sein muss um sich kurz in so eine Grausamkeit hineinzudenken, dass man unschuldig für eine solche Tat verurteilt wird. Man könnte auch sagen: Sollte er unschuldig sein, wäre "Im Zweifel für den Angeklagten" für ihn eine Katastrophe... Er wird in den Augen von Millionen immer zumindest "möglicherweise ein Vergewaltiger" bleiben.

Und das meine ich mit ihrer Funktion/Rolle und der Unfreiheit im Denken. Die hängt da in ihrer Schiene und tut sich selbst damit keinen Gefallen. Und was sie nicht zu sehen scheint ist: Sollte die Frau als schuldig entlarvt werden die Vergewaltigung nur vorgetäuscht zu haben, dann hat A. Schwarzer auch ihrer Sache mit dieser Art zu schreiben keinen Gefallen getan.

VG,
C.

Ich kann deiner differenzierten Sichtweise nur zustimmen.
Alice Schwarzes Verdienste um die Frauenrechte sind unbestritten. Da haben wir Frauen ihr viel zu verdanken.

Inzwischen habe ich allerdings das Gefühl die Motivation ihres immer noch kämpferischen Einsatzes hat sich verschoben. Geht es ihr tatsächlich in erster Linie noch um die Frauen oder werden inzwischen eigene Verletzungen bearbeitet. Wenn ich lese, wie einseitig sie vom Kachelmann-Prozess berichtet und sich dann auch noch vom größten Schmierblatt des Landes (Bild bildet dir deine Meinung) kaufen läßt, dann habe ich meine Zweifel, ob das wirklich im Sinne der Frauenrechte ist.

lg
Gabi
 
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Ich finde ja sogar ihre Intention ganz gut, ein Gegengewicht zu bilden zu der eher von Kachelmanns Medienversierten bestimmten Berichterstattung. Denn in der gesamten Berichterstattung ist unglaublich viel Strategie im Spiel und da hat Kachelmann einfach ganz andere Möglichkeiten. Nur ist Schwarzer m.A.n. immer drauf und dran aus m.A.n. Gründen der Eitelkeit, ihrem eigentlichen Ziel eher zu schaden als zu nützen. Ich würde als mutmaßliches Opfer von was auch immer auf keinen Fall, dass sie auf diese Art über mich schreibt, auch wenn es gut gemeint ist.

Und ich finde auch, dass sie es nicht gut kann. Sie schreibt nicht nur manipulativ, sondern einfach sehr ungeschickt manipulativ. Da wird die Kachelmann-Ex zu einem zarten, blonden "Engel" verklärt... mit nur einem Anwalt... die mutig zeigt dass sie nichts zu verbergen habe. Demgegenüber Kachelmann mit verkniffenem Gesichtsausdruck mit seiner ganzen Truppe an Anwälten usw. Das ist tatsächlich für Bild-Zeitung ne gute Art, aber es sollte unter ihrem Niveau sein so zu schreiben.

Es geht ja nicht ums Prestige (bzgl. Niveau). Wenn sie es so empfunden hat, ist der Ausdruck dessen so in Ordnung. Man braucht ihre Sichtweise und Empfindung ja nicht zu übernehmen.
Auf mich wirkte ihre Fernseh-Reportage bzgl. des Themas halt sehr distanziert, nüchtern und sachlich. Die Bildzeitung lese ich ausserdem eh kaum, um mir eine Meinung über die Dinge oder Leute zu bilden. ;) Was sie da schreiben, deckt sich nicht ganz mit den Äusserungen von Frau Schwarzer im TV. Da schenke ich ihrer Fernsehreportage mehr Vertrauen.
Manipulativ ist alles im Leben...für den Gewillten.

Frau Schwarzer tut in ihrem Bereich ganz gute Dienste, finde ich. Darauf bildet sie sich hin und wieder halt was ein. Ist nur menschlich.

LG :umarmen:
Justi
 
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