Siriuskind
Sehr aktives Mitglied
Erst jetzt habe ich das hier gelesen
und dafür, Siriuskind, danke ich Dir. Sagen wir mal: Es wirkt tatsächlich etwas erleichternd auf mich.
Ich kenne hier eine ganze Gruppe Iraner, die haben ihr Land vielleicht schon ungefähr vor 10 Jahren verlassen, wollen nie wieder zurück. Sie glauben nicht, dass sich je etwas ändert. Die meisten von ihnen sind konvertiert, und das sind die, die ernsthaft vor dem Islam - als Religion - warnen, vor allem eben Frauen. Ich fragte eben, w a r u m sie konvertiert seien, und wenn ich ihre Geschichten hörte, war ich bestürzt, und dazu kamen andere Berichte aus meinem Umfeld. Und ich fühle manchmal stark mit. Es gab einige, die haben nach der Taufe ihren Wohnort gewechselt und ich selbst habe nie erfahren, wohin sie gegangen sind. Bis mir jemand erzählte, dass sie Angst haben, umgebracht zu werden, von ihren ehemaligen Glaubensbrüdern. Sie haben also in Deutschland(!!) Angst vor den Muslimen, vor allem immer wieder Frauen! So etwas hat mich eben beeindruckt. Irgendetwas wird ja auch dran gewesen sein, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie alle gelogen haben, manchmal sind sie in Weinen ausgebrochen, wenn sie erzählt haben. Und da erschien mir natürlich gerade auch der Iran nicht gerade als wünschenswerter Aufenthalt.
Als Menschen waren die Iraner sehr, sehr angenehm und unglaublich gastfreundlich. Einer von ihnen, ein Mann, sprach sehr, sehr gut deutsch und hatte eine gute Ausbildung als Geologe. Konnte hier keinen Job finden, jahrelang nicht. Nicht mal als Dolmetscher, dabei wäre er gut gewesen. Er ging vor kurzem ins Ruhrgebiet, es heißt, er hat jetzt etwas gefunden.
Wenn die Leute aus der muslimischen Welt sich tatsächlich verändern, ist es ja kein Thema. Wenn aber nicht...
Meine Schwägerin hat eine Ferienkolonie (Bungalowsiedlung) nahe Berlin. Einmal nahm sie für 10 Tage ein Gruppe männlicher, arabischer Jugendlicher auf (die meisten aus Syrien, einige aus dem Irak). Sie hatten einen Mann und eine Frau (Deutsche) als Betreuer dabei und waren zwischen 15 und 18 Jahren alt. Erst spielten sie nur Ball, dann spielten sie bis in die Nacht hinein und lärmten stark, bis sich andere Urlauber beschwerten. Die Betreuer konnten nichts ausrichten. Als sie es versuchten, verwüsteten die Jungen deren Bungalows. Auf die Frau hörten sie nicht, weil sie eine Frau war (wahrscheinlich deswegen). Auf den Mann hörten sie nicht und erklärten selbst, warum: "Fick ab, Alter, Christenschweine haben uns nix zu sagen!" (Sie konnten nicht wissen, ob dieser Mann überhaupt je in eine Kirche gegangen war, zumal er ein Ossi war, also möglicherweise Atheist, aber sie schmeißen dann alles in einen Topf.) Die Ferienheimeignerin konnte natürlich da auch nichts machen oder sagen.
Wenn sie noch mal vor der Frage steht, ob sie arabische Jugendliche aufnehmen würde, will sie vorher eine hohe Kaution verlangen. Damit sie wenigstens die Bungalows wieder herrichten kann. Der Betreuer sagte am Ende zu ihr: "Seien Sie froh, dass die Ihnen nicht das ganze Lager angezündet haben! Wir hätten nichts machen können!"
Solche Berichte erzeugen eben auch ein Bild. Und wenn sie sich häufen, fängt man an, anders als bisher zu denken. Denn früher gehörte ich zu denen, die allen, die vor dem Islam gewarnt haben, lachend antworteten, dass das alles reiner Blödsinn sei. Ich glaubte nicht, dass es je eine solche Gefahr geben könnte. Je mehr ich aber mitbekam, desto mehr fürchtete ich, dass da etwas dran sein dürfte. Zumindest wurde ich allmählich misstrauisch. Und bin es eben noch.
Wegen Ausländern allgemein habe ich mich nie aufgeregt. Wie schon erwähnt, ich lerne gerne Sprachen und kann einige und es macht Spaß, andere Mentalitäten kennenzulernen. Doch ich habe schon mehrmals erlebt, dass ich zu leichtgläubig war und nun bin ich lieber vorsichtig...
Ich möchte aber offen bleiben dafür, dass sich alles entwickelt und doch nicht auf dem Platz stehen bleibt, an dem es bedenklich aussieht.
Also nochmals: Teshakó! (Weiß nicht, wie man das in lateinischen Buchstaben schreibt.)
Herzliche Grüße,
nanabosho
Ja, die Lage im Iran ist nicht schön und mein Mann sagt, was er hier in Deutschland schätzt ist die Freiheit ( die anderen guten Eigenschaften haben hier seit er hier ist, seit 30 Jahren, sehr nachgelassen, Hilfsbereitschaft ist nicht mehr so stark, die Leute legen auch hier viel rein, aber ich glaube, dass sich auf der ganzen Welt im Moment die Eigenschaften der Menschen ändern, viel Egoismus ist entstanden ) und was Du schreibst, kann ich schon nachvollziehen, denn als Muslim darfst Du nicht konvertieren, darauf steht die Todesstrafe.
Trotzdem, auch wenn es in einem Land schwierig ist und nur die Schwierigkeiten in den Medien dargestellt werden oder Dir Iraner von ihren Schwierigkeiten erzählen, ist es nicht nur negativ und so einseitig. Jedes Land ist schillernd, hat viele Facetten und die Menschen leben ihr Alltagsleben wie die Menschen hier auch. Da gibt es keine Unterschiede und das sollte man sich immer klar machen. Wenn man solche Länder besucht und die Menschen kennenlernt ( nicht nur die Sehenswürdigkeiten ) dann ist man überrascht, dass es da keine Unterschiede gibt. Die Politiker machen immer die Probleme, ist leider so, wenn es die nicht gäbe, wäre vieles einfacher.
Diese arabischen Jugendlichen sind asozial gewesen, wie es auch deutsche asoziale Randalierer gibt ( hast Du bestimmt auch schon gehört, nicht wahr? ) und egal, woher die Randalierer kommen, die vermitteln immer ein negatives Bild ihres Landes. Denn die Deutschen oder die Engländer haben in Urlaubsländern auch nicht gerade den besten Ruf. Aber so sind doch auch nicht alle, nicht wahr? So ist es auch in arabischen Ländern oder wo auch immer.
Welche Sprache ist das Wort Teshakó?
lg Siriuskind