Trichter1970
Neues Mitglied
Nein, sie hat ihre Schlüsse gezogen aus meinem äußeren Erscheinungsbild und ist damit richtig gelegen. Das hat mich zermürbt, auch wenn ich es mir nicht anmerken ließ.
Hätte ich meine Zähne im Maul gehabt, hätte ich den Dreitagebart abmontiert und die Tätowierungsreste auf meiner Hand mit Makeup verdeckt, dann hätte ich sie vielleicht über diesen Aspekt meiner Wikrlichkeit hinwegtäuschen und versuchen können, die Wirklichkeit ein wenig zu modifizieren, denn gewusst, warum ich mich um diese Arbeit bewerbe und wovon ich rede, habe ich schon. Aber das war eben zu wenig.
Das äußere Erscheinungsbild eines Menschen offenbart also eventuell einen Teil der Wirklichkeit dieses Menschen, der für einen bestimmten Bereich (Beruf, Arbeit.... Fortpflanzung) relevant ist. Aber eben nur einen Teil und nicht die gesamte Wirklichkeit.
Und es nagelt den Menschen fest, in diesem Teil seiner Wirklichkeit. Darum hätte ich auch - wäre es nach mir gegangen - mit der Veränderung des äußeren Bildes begonnen und hätte mir vor dem Bewerbungsgespräch Zähne ins Maul gesteckt und mich sicher auch ordentlich rasiert, denn ich wollte ja eine Veränderung dieses Teils erreichen. Es war offensichtlich nicht im Interesse des Systems.
Wie ist denn Deine Wirklichkeit?
Bist Du ein vorbestrafter Krimineller, Rocker, Alkoholiker oder was?
Natürlich guckt man aufs Äußere, wenn man sich nicht rasiert....
Viele sehen eben unrasiert wie Penner aus.
Das war doch dann Absicht von Dir, oder nicht?
Wenn ich ungepflegt auftrete, ist es doch klar, dass ich den Job nicht bekomme.
Würdest Du so jemanden als Chef einstellen wollen?
System?
Gucke Dir unsere Politiker und Manager an, die kommen überwiegend aus asozialen Verhältnissen und haben dennoch was erreicht im Leben.
JEDEM stehen alle Türe offen, dazu muss man aber sein Selbstmitleid ablegen und sein Leben in die Hand nehmen und wer es nicht tut, hat sich eben gegen eine Karriere, gegen einen Aufstieg und gegen ein priviligiertes Leben entschieden.
Jeder ist eben doch seines eigenen Glückes Schmied, dazu muss man aber zu sich selbst stehen. Wer, wenn nicht Du, sollte Dir beistehen und sich für Dich einsetzen? Nur Du allein kennst Dich am Besten.
Vielleicht wird es mit 51 schwerer, aber da ich Dich nicht kenne, kann ich nur spekulieren.
Dennoch stehen Dir alle Türen offen, Du musst Dir nur eine aussuchen und wenn nicht, verharre in Deinem jetzigen Dasein und mal ehrlich, ich will auch nichts ändern, weil ich zu faul und zu phlegmatisch bin, aber dazu habe ich mich entschieden, in diesem Moment und den vielen Momenten zuvor.
Vielleicht ändert sich meine Einstellung in ein paar Jahren und ich suche mir eine Tür, durch die ich gehen will.