Okay.
Ich sehe eine Frau, die mit einem schweren "Handicap" ins Leben startete. Diese Frau wurde von einer völlig traumatisierten Mutter zur Welt gebracht, denn der Tod des Erstgeborenen war nicht verarbeitet worden. Traumatisierte Menschen können Neugeborene und Kinder selbst bei bestem Willen und mit den besten Absichten nicht kindgerecht aufziehen, versorgen, umhegen, weil ein Teil von ihnen wie schockgefrostet ist. Das Kind solcher Eltern kann bestimmte Eigenschaften und Fertigkeiten nicht entwickeln, weil die entsprechenden Rückmeldungen der Eltern bzw. der Mutter ausbleiben. Da ein kleines Kind sich aber irgendwie orientieren muss, lernt es sehr, sehr schnell, in der Mimik, der Gestik etc. der Mutter "zu lesen" und damit Reaktionen seitens der Mutter/Eltern zuvorzukommen, die es als negativ empfindet. Es entwickelt sich also sehr früh etwas, was an Hellsicht grenzt und was dem absolut auf die Eltern oder die Mutter angewiesenem Kind das Überleben sichert.
Das bedeutet, dass du sehr früh auf dich gestellt warst, nicht den besten Startplatz hattest, als dein Leben begann. Und jetzt überlege dir doch bitte, was du trotz dieses gravierenden Handicaps und der traumatischen Erfahrung der aufgezwungenen Abtreibung alles geschafft hast: Das ist nämlich enorm viel! Du hast gute Zeugnisse, du hast dich mit einer eigenen Firma auf die eigenen Füße gestellt, du hast einen liebevollen Ehemann, du hast dir selbst Astrologie (und vermutlich vieles andere) selbst beigebracht. Und das alles mit diesem schweren Rucksack auf dem Rücken. Du hast nicht den Kopf in den Sand gesteckt, sondern dein Leben so bewältigt, wie es dir möglich war und ist. Du hättest - rein theoretisch - einen ganz anderen Weg nehmen können, resignieren können, dir sagen können, dass deine Anstrengungen eh nichts bringen. Hast du aber nicht.
Ich gehe davon aus, dass du im Grunde genommen dein Leben als Sechzehnjährige (vielleicht sogar noch jünger, emotional gesehen) bewältigt hast. Wenn du dir das, was du alles gemacht und erreicht hast, aus dieser Perspektive ansiehst: Findest du nicht, dass dieses Kind oder dieser Teenager Gewaltiges geleistet hast?
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Es stimmt alles was du geschreiben hast, Rita. Gestern abend habe ich im Bett gelegen - und das
hier Aufgeschriebene lief noch mal in mir so durch. Und da hatte ich auf einmal das Gefühl dass ich
meine eigene Leistung im Rückblick doch auch beachtlich fand. Ganz ohne grosses Brimborium -
ganz sachlich als würdigenswert.
Wir haben sogar lt. unseren Kunden die beste sauberste Insolvenz hingelegt die sie je mit erlebt in der Branche - ich habe alle immer schriftlich bis zuletzt auf dem Laufenden gehalten. Alle Kunden arbeiten heute noch oder wieder mit meinem Mann zusammen. Der Schaden für die Kunden hielt sich in Grenzen die meisten waren versichert. Nur die Bank, die hat uns nicht mehr lieb.
Das mit meiner Mutter ist auch absolut wahr. Sie konnte bei mir nicht anders - bei meinem 2 Jahre später geborenen Bruder war es völlig anders. Da war der vermisste Kronprinz endlich da. Ich glaube sie hat sich auch kein Mädchen gewünscht - wollte da auch wohl nicht an ihre eigene Geschichte erinnert werden - was da so fest sass - und dann mal rauskam als bei mir das Interesse der Männer anfing. Da hatte sie mal den Satz fallen lassen - als sich im Krieg oder Nachkrieg Frauen und Freundinnen trafen - war immer nach dem ersten Blick aufeinander - nur die Frage da "wie oft"und gemeint waren da die Vergewaltigungen durch Soldaten.
Mir ist was die Antennen angeht, die ich notgedrungen recht früh ausbilden musste - weil ich auch immer im Vorfeld beim Nachhausekommen von der Schule abchecken musste - wie meine Mutter drauf war - schon früh das Buch von Dagmar Miller - das Drama des begabten Kindes in die Finger gefallen, die das auch exzellent beschreibt.
Meine Mutter war von Zuhause aus ein Siedlungskind wo viele Kinder lebten - mein gutmeinender Vater
hat ihr ein eigenes Haus gebaut - in dem sie meistens einsam war - ich mich zu ihrer Aufheiterung ver-
pflichtet fühlte als Kind. Und auch immer zum guten Stimmungsmacher - was dann meinen Bruder
anging - der meist nur Blödsinn machte - sich ewig lang in die Hosen und ins Bett machte - was meinen
Vater ärgerte - weil man mit dem Sohnemann keinen Staat machen konnte.
Ich hatte sozusagen täglich Mutter und Bruder am Hals. Aber ich kannte es nicht anders - und war auch
ehrlich gesagt nie so das Kuschelkind - ich hätte können - aber ich wollte das nicht - ich war ein Papa
Kind - und da auch mehr mit Action und toben. Ich habe mein Kinderheil immer in Bauernhöfen und
in den Ställen gesucht - konnte es immer gut mit Tieren - so wie mein Opa und Vater auch.i
Ich war wirklich immer ehrgeizig und auf Leistung getrimmt - das war mein innerer Ansporn - da musste
man mich nicht treiben - ich bin halt so. Das verdanke ich wirklich auch dem 4 -malig präsenten Saturn
bei mir
Aber bei aller eigener Würdigung ist es zweifellos etwas anderes it kurz vor 60 vor dem Nichts zu stehem
in der heutigen Zeit. Ganz zu schweigen von dem danach.
Das womit ich hadere ist - mir ist alles ersatzlos genommen worden - meinem Mann wurde es neu
wieder gegeben. Und da bin ich auf ganz Oben ziemlich sauer, wütend und empört.
Um meinen Namen selbst reinzuwaschen von der öffentlich aushängenden Schande und um mir wieder
einen guten sichtbaren Namen zu machen habe ich hier unzählige Beiträge geschrieben - meinen ollen Läppi in Grund und Boden geschrieben - nur noch eine Frage der Zeit, dass er den Geist samt abgehender
TAsten aushaucht.....und keinen Cent für einen neuen übrig - weil wir schauen müssen dass wir über Weihnachten und Januar kommen -die schwächste Zeit in der Branche meines Mannes.
Und bei ersatzlos gestrichen und genommen...da ist es dann Ende mit meiner Würdigung, Selbstanerkennung und neu gewonnen Achtung. Das finde ich verdammt nochmal nicht
gerecht.