nein, es ist nicht gleichbedeutend
unter umständen.
das problem wird dadurch aber nicht gelöst
Ich halte das für sehr wichtige Punkte, weil das einer der Hauptvorwürfe gegen die Politik überhaupt ist... Also das sie Reiche besser stellen als den Mittelstand und Sozialschwache. Und ich will auch nicht mal behaupten, dass das unwahr sei. Das Problem ist nur: Wer Geld hat, hat auch Macht. Und wo Menschen am Werk sind, sind Egoisten am Werk, das kann man ganz nüchtern als Fakt betrachten und ich persönlich, kann mich davon nicht vollkommen ausschließen. Will jetzt ein Politiker Geld umverteilen, sozusagen von den Reichen nehmen und dem Mittelstand dadurch Steuererleichterung verschaffen, ist das nicht ganz so simpel. Unternehmen zahlen sowieso oft keine Steuern, und zwar ganz legal. Würde man sie zwingen, würden sie darauf möglicherweise mit Kosteneinsparungen reagieren = Jobabbau, oder sogar abwandern. Zwingt man reiche Privatpersonen zu einer deutlich höheren Abgabe, sind die weg, zumindest ist es ihr Geld. Und das alles fällt dann auch wieder auf den Mittelstand/Steuerzahler zurück.
Irgendwo las ich, das in den USA 2/3 aller Unternehmen keine Steuern zahlen. Aber wie gesagt: Würde man das gesetzlich ändern, so dass all die Buchhalterischen und legalen Tricks, um existente Unternehmensgewinne auf 0 zu rechnen, so nicht mehr funktionieren, trifft es nicht die Bosse, sondern zum großen Teil eben die Arbeiter.
Unterm Strich halte ich das Ganze für ein psychologisches Problem. Es hat mit Egoismus zu tun, aber einer sehr kurzen Sichtweise. Einfach, weil diese Art Egoismus letztlich niemandem zu Gute kommt. Ein Beispiel: Ich hatte mal ein Gespräch mit meinem Vater. Er ist politisch linker eingestellt als ich, hält ne Menge von Lafontaine, ich halte Lafontaine für einen Dummschwätzer. Aber mein Vater war z.B. der Meinung, dass eine Vermögenssteuer eingeführt werden müsse. Und das, obwohl er selbst darunter fallen würde. Warum? Weil er der Ansicht ist, das es letztlich keinem zu Gute kommt, wenn vor allem die zahlen, die auch kaufen müssen, damit die Wirtschaft weiterläuft. Die Wirtschaft bricht sofort ein, wenn der Konsum einbricht, was zu seltsamen Preisentwicklungen führt. Jeder kann sich einen guten Fernseher leisten, aber gut zu Essen... das können sich auf den Monat gerechnet viele dann nicht leisten, müssen da sehr sparen. Ich halte diese Denke für absolut richtig, bin nur der Meinung, das es nicht so simpel umzusetzen ist, solange sich die Denke in den Köpfen der Menschen allgemein (und da nehme ich mich nicht von aus) verändert. Die Politiker sind vom Volk gestellt und gewählt. Die Bosse wurden vom Volk zu Bossen gemacht und erhalten. Von ganz unten bis ganz oben, versuchen die Menschen im Allgemeinen, möglichst viel auf die eigene Seite zu bringen und alle haben ihre Gründe dafür. Letztlich funktioniert es aber nicht. Der Punkt ist aber v.a.: Alle ticken gleich. Die Wirtschaftsbosse zu verdammen, während der kleine Mann in seinem Bereich gar nicht anders wirtschaftet (z.B. Schwarzarbeit), eben nur kleiner, ist inkonsequent. Die Politiker zu verdammen, während man selbst auch alles mitnimmt was leichtverdient ist, gleichzeitig nicht wirklich konsequent die Ziele verfolgt wegen denen man eigentlich eingestellt wurde, ist ebenfalls inkonsequent.
Und was Obama angeht... Ich halte den wirklich für gut. Einfach weil er genau da ansetzt. Manche machen ihm den Vorwurf ein Prediger zu sein. Aber im Grunde spricht er erstens Klartext, aber er spricht auch die Psychologie der Amerikaner an. Und v.a. letzteres ist absolut notwendig. Nicht nur in den USA, sondern überall.
VG,
C.