mir fehlen gerade mal wieder die worte.....eure worte berühren mich sehr .
möchte noch schreiben ,ich selber würde nie über mein gegangenes kind schweigen .warum solte man das auch tun ! sie sind doch ein teil von uns unsere gegangenen kinder .mein mann sagte damals ..UNSER FLEISCH UND BLUT.diese worte habe ich seit dem oft in meinen gedanken ...WIE WAHR SIE SIND....
unser sohn lebte nur eine halbe stunde...aber ich und auch meine mädchen sprechen sehr oft über julian.warum soll man schweigen sie sind ein teil von uns .....
gruß poschlb
nicht nur du, poschlb, sondern auch deine töchter, haben ein sehr großes glück -
dein mann gehört offenbar nicht zu den verdrängern -
ihr sprecht alle gemeinsam über das gegangene kind.
hättest du damals die kraft gehabt, dich von deinem mann zu distanzieren, wäre es anders gewesen?
ich hatte diese kraft nicht.
ich war am rande eines abgrundes, der die einen nicht berührt hat, und die anderen wegmachen wollten durch vergessen und ersatz -
und schuldzuweisung -
und opferdemonstration.
mein mann war das eigentliche opfer -
denn während ich im kreissaal gekämpft habe, wusste er, dass auch mein leben an einem seidenen faden hängt.
ich wusste das ja nicht - aber er.
und daraus hat er seine opferrolle konstruiert.
und meine mutter - sie hat es mir zu lebzeiten niemals verziehen, dass ich schuld wäre am tod meines kindes -
und vor allem - ihres enkels -
weil ich mir den falschen arzt ausgesucht hätte.
das hat sie mich wissen lassen - wenige stunden nach dem tod meines kindes -
und zugleich wenige stunden, nachdem zumindest mein leben gerettet worden war.
manchmal wünschte ich, es wäre anders ausgegangen.
wie ruhig dürfte ich doch schlafen, wäre ich damals gegangen.....
das schicksal wollte es anders - aber - ich habe es ja mitbestimmt.
ich konnte mich nicht von den menschen distanzieren, angesichts dessen, wie sie nun mal zu einem großteil sind -
denn ich wusste es selbst ja auch nicht besser -
und habe über den schmerz verstehen gelernt - und lerne weiter - wie sie sind -
wie auch ich bin -
ohne schuldzuweisung -
aber doch, im aufzeigen der fakten -
an zugegeben extrembeispielen.
aber sind es nicht die extrembeispiele, in denen wir uns selbst erkennen,
dann wenn wir bereit sind uns selbst erkennen zu wollen?
ich schreibe das alles hier im bewusstsein, dass vielleicht so manche mitlesen, die ich ausgeschlossen habe.
es bleibt auch dabei.
es handelt sich um einen akt des selbstschutzes -
und ist zugleich auch ein versuch -
samen fliegen zu lassen....
al
magdalena