Wie erinnert ihr euch?

venus-pluto

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10. Januar 2008
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Wien
Hallo Ihr! :)

Nachdem ich heute wieder einen besonders autistischen Tag :rolleyes: hatte und von Erinnerungsflashs nur so überhäuft wurde, musste ich übers Erinnern nachdenken.
Warum erinnere ich mich so gut an jedes noch so kleine Detail, egal wie lange es her ist? Ein halbwegs funktionierendes fotografisches Gedächtnis hab ich sowieso. Zum Glück kann ich das hin und wieder ausblenden, sonst würde ich wahrscheinlich noch irrer als ich eh schon bin.

Bei all den Flashbacks bin ich aber immer außerhalb von mir. Naja, nicht ganz. Wenn ich mich agieren sehe, sehe ich mich von aussen in der Situation. Bin ich jedoch in Gedanken irgendwo unterwegs - in Häusern oder Gegenden allgemein - sehe ich es mit meinen Augen aus meiner tatsächlichen Perspektive heraus.

Jetzt hab ich mich gerade mit meinem Männe drüber unterhalten und er meinte, er sehe nur die Situation, doch nie sich selber agierend in der Situation. Das "von aussen draufschauen" kennt er nicht.

Mich würde wirklich mal interessieren, wie sich die Menschen erinnern, wie ihr euch erinnert. Welche Methoden gibt es, um Momente festzuhalten? Eher fotografisch? Emotional? Anhand von Umständen? Was sind eure Eselsbrücken?

Lieben Gruß, v-p
 
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Bei all den Flashbacks bin ich aber immer außerhalb von mir.

Depersonalisation? Weil du von Flashbacks schreibst und vor allem aber von "außerhalb von dir" und "von aussen draufschauen".

Ich hab mich die letzten Monate über Bilder, die ich vorm geistigen Auge sah und auch Träume soz. erinnert. Ansonsten hab ich das Gefühl, ist auch einiges weg.

Welche Methoden gibt es, um Momente festzuhalten? Eher fotografisch? Emotional? Anhand von Umständen? Was sind eure Eselsbrücken?

Würde sagen, fotografisch und emotional. Ich kann mich auch an etwas erinnern, wenn ich etwas höre. Weiß nicht, wie man das jetzt nennt.
 
Ich sehe ebenfalls nur die Situation. Manchmal aus einem anderen Blickwinkel als das wirklich erlebte, aber an der Stelle wo ich dann stehen müsste, ist nix.

Gerüche u. der Geschmackssinn sind gute Erinnerungsträger. Wer kennt das nicht, dass man dadurch an etwas erinnert wird?

Als Eselsbrücke Erlebtes festzuhalten hilft sich mit wem drüber zu unterhalten. Dadurch wird der Trampelpfad im Gehirn eine Schnellstrasse u. man kann zügiger auf die jeweilige Erinnerung zurückgreifen, es können sogar schon verschüttete Erinnerungen hinzu kommen.
 
Hallo Ihr! :)

Nachdem ich heute wieder einen besonders autistischen Tag :rolleyes: hatte und von Erinnerungsflashs nur so überhäuft wurde, musste ich übers Erinnern nachdenken.
Warum erinnere ich mich so gut an jedes noch so kleine Detail, egal wie lange es her ist? Ein halbwegs funktionierendes fotografisches Gedächtnis hab ich sowieso. Zum Glück kann ich das hin und wieder ausblenden, sonst würde ich wahrscheinlich noch irrer als ich eh schon bin.

Bei all den Flashbacks bin ich aber immer außerhalb von mir. Naja, nicht ganz. Wenn ich mich agieren sehe, sehe ich mich von aussen in der Situation. Bin ich jedoch in Gedanken irgendwo unterwegs - in Häusern oder Gegenden allgemein - sehe ich es mit meinen Augen aus meiner tatsächlichen Perspektive heraus.

Jetzt hab ich mich gerade mit meinem Männe drüber unterhalten und er meinte, er sehe nur die Situation, doch nie sich selber agierend in der Situation. Das "von aussen draufschauen" kennt er nicht.

Mich würde wirklich mal interessieren, wie sich die Menschen erinnern, wie ihr euch erinnert. Welche Methoden gibt es, um Momente festzuhalten? Eher fotografisch? Emotional? Anhand von Umständen? Was sind eure Eselsbrücken?

Lieben Gruß, v-p

Mein fotografisches Gedächtnis ist mein Album- wie ein Tagebuch das ich öffne etwas hinterlasse und wieder schließe.
Es gibt Monate da schau ich öfters rein- dann über Wochen hinweg nicht je nach Laune.

lg:zauberer1
 
Hallo Ihr! :)

Nachdem ich heute wieder einen besonders autistischen Tag :rolleyes: hatte und von Erinnerungsflashs nur so überhäuft wurde, musste ich übers Erinnern nachdenken.
Warum erinnere ich mich so gut an jedes noch so kleine Detail, egal wie lange es her ist? Ein halbwegs funktionierendes fotografisches Gedächtnis hab ich sowieso. Zum Glück kann ich das hin und wieder ausblenden, sonst würde ich wahrscheinlich noch irrer als ich eh schon bin.

Bei all den Flashbacks bin ich aber immer außerhalb von mir. Naja, nicht ganz. Wenn ich mich agieren sehe, sehe ich mich von aussen in der Situation. Bin ich jedoch in Gedanken irgendwo unterwegs - in Häusern oder Gegenden allgemein - sehe ich es mit meinen Augen aus meiner tatsächlichen Perspektive heraus.

Jetzt hab ich mich gerade mit meinem Männe drüber unterhalten und er meinte, er sehe nur die Situation, doch nie sich selber agierend in der Situation. Das "von aussen draufschauen" kennt er nicht.

Mich würde wirklich mal interessieren, wie sich die Menschen erinnern, wie ihr euch erinnert. Welche Methoden gibt es, um Momente festzuhalten? Eher fotografisch? Emotional? Anhand von Umständen? Was sind eure Eselsbrücken?

Lieben Gruß, v-p


Die tatsächliche Erinnerung verblasst mit der Zeit.
Da der Mensch aber die Fähigkeit hat, über Erlebtes nachzudenken und es abzuspeichern, geht es dennoch nicht verloren.

Das was du beschreibst, sich zu erinnern indem man von "außen" draufschaut", ist keine tatsächliche Erinnerung an den Tag/die Situation etc...., sondern nur ein Abrufen des verarbeiteten Erlebnisses.

Deshalb dieser Perspektivenwechsel.
Hat jeder...
Wer behauptet das nicht zu haben, hat wohl beim "erinnern" noch nie wirklich darauf geachtet.
 
Hallo Venus-Pluto,

ich erinnere mich so, wie ich es auch gesehen habe, also immer durch meine Augen, von meiner Perspektive. Aber natürlich sind auch die Gefühle mit dabei, passend zu der jeweiligen Situation.

lg Siriuskind
 
Die tatsächliche Erinnerung verblasst mit der Zeit.
Da der Mensch aber die Fähigkeit hat, über Erlebtes nachzudenken und es abzuspeichern, geht es dennoch nicht verloren.

Das was du beschreibst, sich zu erinnern indem man von "außen" draufschaut", ist keine tatsächliche Erinnerung an den Tag/die Situation etc...., sondern nur ein Abrufen des verarbeiteten Erlebnisses.

Deshalb dieser Perspektivenwechsel.
Hat jeder...
Wer behauptet das nicht zu haben, hat wohl beim "erinnern" noch nie wirklich darauf geachtet.



Also bei mir klappt dieser Perspektivenwechsel nicht. Ich bin gerade in einige Erinnerungen gegangen und ich kann mich an vieles sehr gut erinnern, ich weiß sogar viele Dinge, wo ich ca. 1 Jahr alt war, also fangen meine Erinnerungen schon sehr früh an. Aber immer, als ob ich gerade die Szene durch meine Augen sehe.
 
Also bei mir klappt dieser Perspektivenwechsel nicht. Ich bin gerade in einige Erinnerungen gegangen und ich kann mich an vieles sehr gut erinnern, ich weiß sogar viele Dinge, wo ich ca. 1 Jahr alt war, also fangen meine Erinnerungen schon sehr früh an. Aber immer, als ob ich gerade die Szene durch meine Augen sehe.


Vielleicht kommt dir jetzt blos keine dieser Erinnerungen?
Ich erinnere mich*fg* mal gelesen zu haben, dass das menschliche Gehirn so arbeitet was Erinnerungen angeht.
Alles was man "von außen" sieht, sind keine tatsächlichen Erinnerungen mehr, sondern nur noch abgerufene Informationen.

Ein Jahr?
Was hast du da erlebt???

Ich denke die älteste Erinnerung an die ich mich erinnern kann, war ich so geschätzte eineinhalb Jahre alt.
Und da wechselt sich die Perspektive innerhalb der einen Erinnerung sogar ab.

Ich seh mich von "außen" am Schoß meines Großvaters sitzen, der mir eine Geschichte erzählt. Und ich seh aus meinen Augen, mich an seine lustigen, wohl schon damals aus der Mode gekommenen; Hosenträger rumkletzeln.
Letzteres aber wohl noch mehr unwirklicher als ersteres.

Ich seh aus meinen Augen, wie ich mich, nicht allzu viel älter, über eine Portion Bratkartoffel hermache, die mir meine Großmutter machte.
Und ich seh mich,auch als Kleinkind, aus der Beobachterperspektive, wie ich mit entzündeten verklebten Augen die Treppe runterfalle, zum Telefon taste weil es läutet, und höre meine Mutter am anderen Ende, die hysterisch fragt ob ich leicht allein sei...und ich antworten will, aber nicht kann...weil das Sprechen noch nicht so gut geht. Stattdessen nur reinheule.

So ist es auch mit Erinnerungen die erst ein paar Jahre alt sind.
Oft ist bei mir beides da.
 
Vielleicht kommt dir jetzt blos keine dieser Erinnerungen?
Ich erinnere mich*fg* mal gelesen zu haben, dass das menschliche Gehirn so arbeitet was Erinnerungen angeht.
Alles was man "von außen" sieht, sind keine tatsächlichen Erinnerungen mehr, sondern nur noch abgerufene Informationen.

Ein Jahr?
Was hast du da erlebt???

Ich denke die älteste Erinnerung an die ich mich erinnern kann, war ich so geschätzte eineinhalb Jahre alt.
Und da wechselt sich die Perspektive innerhalb der einen Erinnerung sogar ab.

Ich seh mich von "außen" am Schoß meines Großvaters sitzen, der mir eine Geschichte erzählt. Und ich seh aus meinen Augen, mich an seine lustigen, wohl schon damals aus der Mode gekommenen; Hosenträger rumkletzeln.
Letzteres aber wohl noch mehr unwirklicher als ersteres.

Ich seh aus meinen Augen, wie ich mich, nicht allzu viel älter, über eine Portion Bratkartoffel hermache, die mir meine Großmutter machte.
Und ich seh mich,auch als Kleinkind, aus der Beobachterperspektive, wie ich mit entzündeten verklebten Augen die Treppe runterfalle, zum Telefon taste weil es läutet, und höre meine Mutter am anderen Ende, die hysterisch fragt ob ich leicht allein sei...und ich antworten will, aber nicht kann...weil das Sprechen noch nicht so gut geht. Stattdessen nur reinheule.

So ist es auch mit Erinnerungen die erst ein paar Jahre alt sind.
Oft ist bei mir beides da.



Was ich mit einem Jahr erlebt habe? Da war ich zu Besuch bei meiner Großmutter und die hatte im Garten so eine kleine Vogeltränke und am Rand dieser Tränke saßen zwei Figuren, einmal ein Frosch und ein Vogel und ich sehe mich direkt vor diesen Figuren und möchte sie greifen. Es gibt ein Foto davon, doch wenn es nur eine Information war, müßte ich es ja von der Beobachterperspektive sehen. Und ich kann mich daran erinnern, dass ich das toll fand.
Dann erinnere ich mich an Winterstiefel, die waren weiß und an der Ferse war jeweils eine weiße Perle. Ich weiß, dass ich diese Perle so schön fand.

Ich kann mich auch an zwei Träume erinnern, die ich höchstens bis zum dritten Lebensjahr geträumt habe, da ich weiß, dass ich sie träumte, als wir in Frankfurt lebten und da zogen wir weg, als ich drei Jahre alt war.

Ach so, ich bin von meiner Mutter auch sehr früh aus dem Kinderwagen verbannt worden und ich weiß noch, dass ich das sehr bedauert habe, nicht mehr darin sitzen zu können:D.
 
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Also bei mir klappt dieser Perspektivenwechsel nicht. Ich bin gerade in einige Erinnerungen gegangen und ich kann mich an vieles sehr gut erinnern, ich weiß sogar viele Dinge, wo ich ca. 1 Jahr alt war, also fangen meine Erinnerungen schon sehr früh an. Aber immer, als ob ich gerade die Szene durch meine Augen sehe.

Ich seh ein einziges Erlebnis vor meinen Augen, da kann ich auch auf die Situation gucken, sehe mich also von außen, allerdings ist das ein kein schönes Erlebnis. Und es ist verdammt lange her. Ansonsten klappt das bei mir auch nicht, mit diesem Perspektivenwechsel.

Deshalb kam ich da vorhin auch auf Depersonalisation. Info

Depersonalisation (Gefühl, sich von außen zu betrachten)
 
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