Die Bibel einmal durchlesen ist wie eine Hausaufgabe der Schule oder wie das Lesen eines Romans.
Auf meinem bis heute gesteinten Weg, die Bibel zu verstehen, habe ich etliche Fehlinterpretationen bei anderen, die Experten sein wollten, und bei mir immer wieder entdeckt. Das alles hat mich bewogen, die Bibel als ein Buch anzusehen, deren Inhalte mit meinem Bewusstseins- und Erkenntnisstand wachsen.
Die andere Seite des Duchlesens ist der Gedanke, dass ihrer Gesamtheit eine künstlerische und weise Ordnung unterliegen könnte. Beispielsweise berichten die vier Evangelien teils über dieselben Ereignisse, aber berichten unterschiedlich. Manche nehmen das zum Anlass, der Bibel Lüge nachzusagen, doch wer einen Weisheitsgehalt in der Bibel annimmt, kann das, was sonst als Widersprüche ersccheinen will, als ein übergeordnetes Schema erkennen. So berichten die vier Evangelisten aus Sicht der vier Elemente. Erst sie alle zusammen ergeben eine Einheit.
Ähnliches ließe sich auch auf die gesamte Bibel übertragen, so mag das Alte Testament mit dem Neuen inhaltlich kunstvoll zusammenhängen.
Das Alte Testament mag mit ihrem Beginn, bestehend aus der Schöpfungsgeschichte, eine Beziehung zum Ende des Neuen Testaments, die Apokalypse, eine Spiegelung auf einer höheren Ebene erfahren usw.
Andererseits lassen sich meines Erachtens auch einzelne Legenden, wie das Gleichnis vom Weinberg, separat lesen usw.