Weltreligionen

http://de.wikipedia.org/wiki/Judentum
Nach der Tora, (den fünf Bücher Mose), beginnt die Geschichte des jüdischen Volkes mit dem Bund, den Gott mit Abraham schließt (1.Mose 12). Die jüdische Tradition sieht Abraham als den Begründer des monotheistischen Glaubens an einen einzigen, unsichtbaren Gott. Diesen Bund setzt Gott mit Abrahams Sohn Isaak und dessen Sohn Jakob fort, der seit dem Ringkampf am östlichen Ufer des Flusses Jabbok (1.Mose 32) Jisrael genannt wurde. Jakob hatte zwölf Söhne, die zu den Stammvätern der Zwölf Stämme Israels (Israeliten) wurden: Ruben, Simeon, (Levi), Juda, Issaschar, Sebulon, Benjamin, Dan, Naphtali, Gad, Asser und Joseph (mit seinen Söhnen Ephraim und Manasse). Diese ziehen von Kanaan, dem heutigen Palästina bzw. Israel nach Ägypten, wo ihre Nachfahren (die Hebräer) vom Pharao versklavt werden. Aus dieser Sklaverei werden die von Mosche (Moses) angeführten Hebräer durch Gott befreit, der ihnen am Berg Sinai die (schriftliche und mündliche) Tora offenbart.Obwohl das jüdische Volk an dieser Aufgabe häufig scheitert, was die späteren Propheten immer wieder beklagen, bleibt der Bund mit Gott ungebrochen.

Die Bezeichnung „Juden“ bedeutete ursprünglich „Judäer“ und geht auf das Königreich Juda zurück, das seinen Namen wiederum von den darin lebenden Angehörigen des Stammes Juda hatte. Der Name "Judentum" bezieht sich ursprünglich nur auf diesen einen von den Stämmen Gesamtisraels.

Nach der so genannten babylonischen Gefangenschaft wurden alle Bewohner der Region von den umliegenden Völkern als „Judäer“ bezeichnet und damit der Name „Juden“ auf alle Israeliten ausgedehnt. In der Diaspora wurde der Name „Juden“ dann zu ihrer Selbstbezeichnung.

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Judäa

Bereits in hellenistischer Zeit fanden Auswanderungsbewegungen aus Palästina statt: Das so genannte Hellenistische Judentum entstand. Spätestens seit der Zerstörung des jüdischen Staates im 1. Jhd. nach Christus und der Zerstörung Jerusalems unter Hadrian (der Jerusalem in Aelia Capitolina umbenannte) zerstreuten sich die Juden als regional greifbares und geschlossenes Volk endgültig, wobei jedoch die große Mehrheit innerhalb des Römischen Reiches siedelte. In der Spätantike und dem frühen Mittelalter verschob sich der Schwerpunkt nach Babylonien, damals Teil des Reiches der Sassaniden.

Die übrigen Anhänger des Judentums verteilten sich im Hochmittelalter auch in andere Teile Europas, im Spätmittelalter, im Zuge der Pestpogrome und der Ausweisung beispielsweise aus Frankreich, besonders nach Osteuropa, ferner in die islamische Welt und im Anschluss (Vertreibung aus Spanien 1492) wieder ins heutige Palästina sowie auch in die Neue Welt. Juden wurden oft verfolgt und ghettoisiert, konnten sich stellenweise aber auch unter Beibehaltung von Glaube und Tradition als integraler Bestandteil der lokalen Gesellschaften etablieren.
 
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http://de.wikipedia.org/wiki/Judentum
Die jüdische Religion basiert auf den religiösen Überlieferungen des jüdischen Volkes. Diese Überlieferungen teilen sich auf in eine schriftliche Lehre, die in der Tora niedergelegt ist (schriftliche Tora) und eine mündliche Lehre (auch: mündliche Tora) die in Mischna und Talmud diskutiert wird. Auf beiden beruht die Halacha, das jüdische Gesetz. Die Halachah beruht aber auch auf rabbinischen Gesetzgebungen und Verfügungen die im Laufe der Zeit gefällt wurden. Eines der bekanntesten halachischen Werke ist der Schulchan Aruch.
 
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Der Begriff Jude bezeichnet nach dem jüdischen Recht des rabbinischen Judentums seit der modernen Zeitrechnung einen Menschen mit einer jüdischen Mutter und jene, die rechtmäßig zum jüdischen Glauben übergetreten sind (siehe Gijur).

Das Judentum ist seit Jahrtausenden häufig religiösen, ideologischen und politischen Anfeindungen und dabei Pogromen und Verfolgungen ausgesetzt. Einmalig in der Geschichte ist dagegen der Versuch der planmäßigen und quasi-industriellen Ausrottung des jüdischen Volkes durch das nationalsozialistische Deutschland.

Im Jahre 1934 wurden 17 Millionen jüdische Menschen auf der Welt gezählt. Sechs Millionen davon, mehr als ein Drittel, fielen dem Holocaust zum Opfer. Dies beschleunigte nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs die Umsetzung der zionistischen Bestrebungen und führte 1948 zur internationalen Anerkennung des Staates Israel als jüdische Heimstätte.

Der heutige Staat Israel, eine Demokratie nach westlichem Vorbild, begründet seine territoriale Außen- und Innenpolitik staatlich-souverän, seine Innenpolitik ist jedoch in einigen Feldern auch stark religiös geprägt. So ist eine bürgerliche Heirat in Israel nach wie vor nicht möglich, da das Familienrecht den jeweiligen Religionsgruppen unterstellt ist. Dies kann zum Beispiel bei Scheidung zu Problemen für Frauen führen, wenn sich der Ehemann weigert, der Frau den Scheidungsbrief (Get) zu überreichen. Solche Scheidungsverweigerer können zwar vom Rabbinatsgericht in Erzwingungshaft gesteckt werden, doch ohne einen Get bleibt nach traditionellem jüdischen Recht die von ihrem Mann getrennte Frau "gebunden" und kann nicht wieder heiraten.

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Aufgrund der besonderen Geschichte und Tradition des Judentums ist das Verständnis einer jüdischen Identität ausgeprägt, die sich auf ein gemeinsames Schicksal bezieht und nicht notwendigerweise religiös begründet wird. Viele Juden betrachten sich gleichzeitig z. B. als Briten oder US-Amerikaner, bis 1933 auch als patriotische Deutsche, die im Ersten Weltkrieg ihr Leben für ihre europäische Heimat riskierten oder opferten.
 
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Heute gibt es etwa 14 Millionen Juden in der Welt, von denen die meisten in den USA und in Israel leben. Durch verschiedene Emigrations- und Imigragtionswellen hat sich die Verteilung der Juden in der Welt in den letzten Jahren sehr verändert. Vor 15 Jahren lebte noch ein Großteil der Juden in der ehemaligien Sowjetunion. Nach ihrer Auflösung wanderten viele Menschen nach Israel (siehe Alijah), in die USA und nach Deutschland aus.

Heute leben die meisten Juden in:

USA 6.000.000

Israel 5.000.000

Russland vermutlich 750.000

Frankreich 600.000

Ukraine 500.000

Kanada 350.000

Großbritannien 250.000

Argentinien 250.000

Deutschland 220.000

Brasilien 120.000

Australien 110.000

Ungarn 100.000

Südafrika 95.000

Türkei 23.000


In der Bundesrepublik Deutschland wurden Ende 1989 27.771 jüdische Gemeindemitglieder gezählt. Bis Ende 2003 stieg diese Zahl - vor allem durch Zuwanderung aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion - auf 102.472 an.

Ein besonderes Schicksal hat das Judentum in China erfahren, wo es in ungewöhnlich hohem Maße zu einer ethnischen Durchmischung der zugewanderten Juden mit der Urbevölkerung sowie zu einer Assimilation an die chinesische Kultur kam.
 
Hallo Emanuel! :)

Wenn man fremde Texte verwendet, dann sollte man sie eindeutig als Zitat kennzeichnen und mit einer Quellangabe (link) versehen. Ich verweise hier auf das Zitatrecht und das Copyright. (Auch wenn man wikipedia Texte ansonsten frei verwenden darf.) Das gilt natürlich für alle User! ;) Danke! :)

Liebe Grüße :kiss4:
Toffifee
 
Wir brauchen religiöse Harmonie. Darum der folgende Buchauszug:

Am Montag, dem 11. September 1893,
eröffnete das Parlament der Religionen
seine Beratungen mit gebührender Feierlichkeit. Diese große Versammlung wurde im Anschluß an die Kolumbus-Weltausstellung abgehalten, welche veranstaltet worden war, um den vierhundertsten Jahrestag der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus zu feiern. Das Hauptziel der Ausstellung bestand in der Verbreitung der naturwissenschaftlichen und technischen Kenntnisse und der Fortschritte, welche von den westlichen Wissenschaftlern und Technikern herbeigeführt worden waren. Da aber die Religion einen wesentlichen Faktor der menschlichen Kultur darstellt, hatte man sich entschlossen, ein Parlament der Religionen in Verbindung mit der Ausstellung abzuhalten. .......

Um 10 Uhr vormittags wurde das Parlament eröffnet. Alle Religionsgemeinschaften, deren Anhängerzahl sich auf etwa zwölfhundert Millionen belief, waren vertreten. Unter den nichtchristlichen Gruppen zählte man den Hinduismus, Jainimus, Buddhismus, Konfuzianismus, Schintoismus, Mazdaismus und die mohammedanische Religion. Der geräumige Saale und die riesige Galerie des Kunstpalastes waren mit 7000 Menschen, Männern und Frauen, die die Kultur der Vereinigten Staaten repräsentieren, vollgepfropft. Die Delegierten schritten in feierlicher Prozession zur Tribüne; in der Mitte, in scharlachrotem Gewand, saß Kardinal Gibbons, der höchste, der höchste Prälat der römisch-katholischen Kirche in der westlichen Hemisphäre. Er hatte den Vorsitz inne und eröffnete die Sitzung mit einem Gebet. Zu seiner Rechten und Linken hatten die Delegierten aus dem Orient Platz genommen; es waren: Pratap Chandra Mazoomdar für den Brahmo Samaj aus Kalkutta und Nagarkar für Bombay; Dharmapala, der die Buddhisten Ceylons, und Gandhi (nicht Mahatma Gandhi), der die Jainas vertrat, Chakravarti und Anni Besant von der Theosophischen Gesellschaft. Unter ihnen saß Swami Vivekananda, der keine besondere Religionsgemeinschaft vertrat, sondern vor diesem erlauchten Forum für die Universale Religion der Veden sprach und der - wie man gleich sehen wird - für die religiösen Erwartungen der ganzen Menschheit Worte fand. .......

Die Delegierten erhoben sich einer nach dem anderen und verlasen vorbereitete Ansprachen, .......
Schließlich trat Vivekananda zur Rednerbühne vor. Nachdem er sich vor Sarasvati, der Göttin der Weisheit, verbeugt hatte, wandte er sich an die Zuhörer mit den Worten: "Schwestern und Brüder aus Amerika." Wie in einem Atemzug erheben sich Tausende von ihren Plätzen und spenden ihm begeistert Beifall. Sie sind tief gerührt, daß endlich ein Mann den Formelkram des Kongresses abgeschüttelt hat und mit brüderlicher Wärme und Offenheit zu ihnen spricht.

Es dauerte ganze zwei Minuten, bis sich der Begeisterungssturm gelegt hatte, und dann fuhr der Swami fort: "Es erfüllt mein Herz mit unsagbarer Freude, mich in Antwort auf das warme und herzliche Willkommen, das Sie mir entboten haben, zu erheben. Ich danke Ihnen im Namen des ältesten Mönchsordens; ich danke Ihnen im Namen der Mutter der Religionen; ich danke Ihnen im Namen der Millionen und Millionen Hindus aller Klassen und Sekten. Ich bin stolz, daß ich einer Religion angehöre, die der Welt sowohl Duldsamkeit wie Annahme aller Religionen gepredigt hat. Wir glauben nicht nur an eine alle umfassende Duldsamkeit, sondern wir erkennen auch alle Religionen als wahr an. Ich bin stolz, daß ich einer Nation angehöre, welche die Verfolgten und Flüchtlinge aller Religionen und aller Nationen der Erde, z.B. Israeliten und die Anhänger Zarathustras, aufgenommen hat. .......

Sektentum, blinder Glaube, und deren schrecklicher Abkömmling, der Fanatismus, haben diese schöne Erde lange genug besessen. Sie haben die Erde mit Gewalttätigkeit erfüllt, sie immer wieder mit menschlichem Blut durchtränkt, Zivilisationen vernichtet und ganze Nationen ins Unglück gestürzt. Ohne diese schrecklichen Dämonen wäre die menschliche Gesellschaft schon viel weiter fortgeschritten, als sie es jetzt ist.
Aber ihre Zeit ist gekommen; und ich hoffe, daß die Glocke, welche an diesem Morgen zu Ehren dieses Kongresses erklang, die Totenglocke für allen Fanatismus, für alle Verfolgungen mit dem Schwert oder der Feder und für alle lieblosen Gefühle zwischen Personen sein möge, die sich dem gleichen Ziele zuwenden."
Dröhnender, ohrenbetäubender Beifall ist die Antwort. Die gesamte Zuhörerschaft schien mit Ungeduld diese Botschaft der religiösen Harmonie erwartet zu haben.

Ein jüdischer Intellektueller sagte Jahre später zu Swami Nikhilananda: "Als ich Vivekananda hörte, habe ich zum erstenmal erkannt, daß meine eigene jüdische Religion wahr ist und daß der Swami nicht nur für seine eigene Religion, sondern für alle Religionen der Welt sprach."

Aus "Vivekananda - Leben und Werk" von Swami Nikhilananda, Drei Eichen Verlag, München, 1972, ISBN 3 7699 0220 3, Seite 112
 
tja wer bestimmt, ob diese oder jene eine weltreligion ist. ich jedenfalls, so gesehen, gehöre keiner weltreligion an, aber ich bin trotzdem religiös.

bin ich jetzt ein schlechterer mensch :dontknow:
 
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Sitanka schrieb:
tja wer bestimmt, ob diese oder jene eine weltreligion ist. ich jedenfalls, so gesehen, gehöre keiner weltreligion an, aber ich bin trotzdem religiös.

bin ich jetzt ein schlechterer mensch :dontknow:

Du selbst bestimmst Deine Religion oder Lebensphilosophie!
Du bist kein schlechterer Mensch!
Du bist in Ordnung!
Laß Dich nicht von Deinem Weg abbringen! :)
 
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