Weder/noch - Nichts - Axiome

...da ist einerseits die Realität. Damit soll das gemeint sein, was der normale Mensch mit seinen fünf Sinnen erfassen kann.

- das Jenseits
- die Unterwelt
- die Möglichkeiten

Das Jenseits und die Unterwelt können sehr wohl in die Realität hineinwirken. Aber meistens sind sie nur für sich existent und von der Realität getrennt.
Jenseits, Unterwelt und Möglichkeiten hast du aber gerade WIRKLICH mit deinen Sinnen erfasst, oder? Du kannst sie ja beschreiben, warum?

LG Loge33
 
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hallo Loge33,

ich gehe nicht davon aus, daß ich die Tatbestände der Nichtrealitäten mit meinen Sinnen erfasse.

Es ist lediglich so, daß es Auswirkungen z.B. der Möglichkeiten, des Jenseits und der Unterwelt in die Realität hinein gibt. Und diese Auswirkungen sind bemerkbar. Damit die Auswirkungen der Nichtrealitäten in die Realität hinein kommen können, brauchen sie ein "Transportmittel", an das sie sich anheften.

Es mag manche Menschen geben, die von Natur aus eine etwas größere Ausprägung in ihrer Veranlagung haben, mit einigen Auswirkungen der Nichtrealitäten in Kontakt zu kommen bzw. diese in die Realität hinein zu transportieren.

Die Nichtrealitäten, wie z.B. Möglichkeiten, Jenseits und Unterwelt, lassen sich aus ihren Auswirkungen in die Realität auch schlußfolgern.

Und dann kommen wir wieder zum "Nichts". Das "Nichts" ist völlig außerhalb der Realität. Es gehört zum Bereich des Jenseits. Es gibt aber Auswirkungen des "Nichts", die in der Realität bemerkbar sind. Und somit gehört das "Nichts" zum Bereich des Wirklichen; und zwar deswegen, weil es wirksam ist.

Beste Grüße

norbertsco
 
Erste Frage:
Welchen Unterschied siehst du zwischen "nicht existent" und "nicht möglich" ?

Wenn Du einen Gedanken hast, der sich nicht realisieren läßt, ist es "unmöglich". Wenn Du an etwas das potentiell möglich wäre nicht mal denkst, dann ist es "nicht existent". So meinte ich das in etwa..


Dieser Satz von dir: " Und ich glaube, das es nur die Überzeugungen sein können. Sie sind vielleicht nicht die objektive Ursache, aber die tiefste Ursache innerhalb der Wahrnehmung."

Das sehe ich auch so, und Kognitionspsychologisch ist dies auch nachgewiesen.
Vorwissen, Erwartungen und Überzeugungen spielen eine entscheidende Rolle in der Wahrnehmung. (Letztere Eigenschaften stehen im engen Zusammenhang, denn was du erwartest, ist in gewissem Maße schon eine Überzeugung).

Der Mensch sieht was er erwartet.
Dazu gab es ein sogenanntes Maus-Mann-Experiment.
Diejenigen die vorher eine Maus gesehen haben, neigen dazu im Bild (welches sowohl maus als auch Mann sein kann) eher die Maus zu sehen.
Diejenigen die vorher den Mann gesehen haben, neigen dazu im Bild eher den Mann zu sehen.
Dieses Phönomen ist erstaunlich, du kannst es überall finden.
Auch beim Lesen von Sätzen, es kommt häufig vor, dass man nicht alles ins Viser bekommt und irgendwas übersieht.
Der Kognitive Apparat vervollständigt die Lücken je nach den Erwartungen und Überzeungen des jeweiligen Menschen.
Ja, genau... Dieses Lücken-schließen findet auf jeder Ebene statt. Die Frage ist lediglich wie bewusst. Im schlechtesten Fall geschieht es wie ein Automatismus und man hält das dann auch noch für absolut wahr. Selbst der Wille basiert ja auf Überzeugungen, wie auch jede Art der Bewertung.

Du bist also der Meinung, dass die Existenz so etwas wie ein einziger ewiger Moment ist ? Was meinst du mit klare Linie :confused:

Ich glaube, das man unter der absoluten Existenz und der Ebene der Wahrnehmung unterscheiden muss. Also zwischen der "Wirklichkeit" und dem wie es scheint. Die Wirklichkeit ist meiner Ansicht nach Ruhe, ohne Zeit und ohne Veränderung, immer JETZT und das ohne gestern oder morgen. Der Bereich der Wahrnehmung ist objektiv dasselbe, aber erscheint vollkommen anders, was an der illusionären Teilung liegt. Jeder kleinste Gedanke der alleine wahrgenommen wird, ist Teil des großen Ganzen und wie das große Ganze ist er in Ruhe. Sein "Inhalt" jedoch kann Bewegung sein. Damit meine ich, das man sagen kann, das jeder Gedanke grundsätzlich gesehen gleich ist. Die Bedeutung der "Aussage" eines Gedankens kommt erst dadurch zustande, das überhaupt eine Art gedanklicher "Kontext" existieren muss. Ob man denkt "Alles ist in Bewegung." oder "Alles ist vollkommen ruhig." ist objektiv gesehen kein Unterschied. Die Aussage ist es dann, wenn sie Bedeutung erlangt, was dann geschieht wenn ein Gedanke auf einer gedanklichen Basis interpretiert wird. All diese Gedanken sind meiner Meinung nach ein großer Komplex und eine Einheit. Die Konzentration auf einen Teilbereich dieser Einheit bringt sozusagen erst den "Einzelgedanken" hervor, wie auch den Kontext. Ein bisschen wie Materie und Anti-Materie. Aber jeder Einzelgedanke ist objektiv auch vollkommen ruhig. Seine Aussage ist es eben nur nicht immer. Die Wirklichkeit ist "über" allen Gedanken. Weder der Gedanke "Alles ist Ruhe" noch "Alles ist Bewegung". sind eine wirkliche Beschreibung. Aus der "höheren Sicht" sind das nicht mal Gegensätze, sondern eben nur Gedanken. Man kann also nicht sagen es ist so oder so. Aber man kann sagen "Nicht in Bewegung"..."Nicht in Ruhe"... Nichts von beidem und beides und nichts davon und so :D Mir gefällt übrigens daher auch die Art des Advaita "es" zu bennen am besten. Advaita heißt "Nicht-Zwei". Damit wird eine klare Aussage vermieden die klar falsch wäre. Das trifft es meiner Meinung nach am besten.

Das was ich mit "klarer Linie" sagen wollte... Ich schreibe das später. Habe das bis hier Geschriebene schon seit gester herumliegen und kam noch nicht weiter, deshalb schicke ich es schon mal.

Nur kurz: Mit "klarer Linie" meine ich einen klaren Ablauf der Erfahrung/Wahrnehmung, eine Entwicklung in zeitlicher Sicht die Sinn macht. Dein Leben etwa von Geburt bis jetzt. Diese Entwicklung zieht sich aber durch "Punkte" die alle im Jetzt liegen, alle auch jetzt wahrgenommen werden. Diese "Linie" existiert also nur "im Geiste" sozusagen, durch die Aussage der Gedanken, der einzelnen Momentpunkte. Ob sie vom "Sinn" her zusammenpassen (z.B. Dein Jetzt und mein "vor 3 Jahren" passt nicht zusammen... ). Und da gibt es eben keinen objektiven Unterschied.

Aber... das ist ein komplexes bzw. schwer vorzustellendes Thema, aber sehr sehr interessant. Ich glaube, das ich es langsam verstehe und wenn es so ist, dann gibt es in gar keine Richtung Begrenzung. Konsequenterweise natürlich auch nicht in die Richtung sich zu begrenzen, Begrenzung zu erfahren. Und es ist in jeder Hinsicht paradox aber nicht unlogisch. Es ist schon wirklich verrückt irgendwie. Verrückt-Genial könnte man sagen. Man muss nur noch wirklich schnallen, wie man das Potential der Freiheit in so einen Momentpunkt bekommt? ;)

VG,
C.
 
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Hallo,

es ist durchaus sinnvoll einen Bereich der Möglichkeiten anzunehmen.

Diesen Bereich der Möglichkeiten kann man dann weiter untergliedern, d.h. strukturieren.

Da sind zunächst die Möglichkeiten, die irgendwann real werden. Diese Möglichkeiten kann man als Realmöglichkeiten bezeichnen. Dazu kann man diese Realmöglichkeiten noch genauer umschreiben, in dem man den Zeitpunkt angibt, wann sie real werden.

Dann gibt es die Möglichkeiten, die nur irgendwann gedacht wurden, aber nie real wurden. Diese Möglichkeiten kann man als die "nur denkbaren Möglichkeiten" bezeichnen.

Wenn eine Möglichkeit gedacht wurde und wenn sie real wurde, so kann man diese dann als "gedachte Realmöglichkeit" bezeichnen.

Es kann nun auch Möglichkeiten geben, die real wurden, aber nie gedacht wurden. Diese Möglichkeiten kann man als "unbedachte, reale Möglichkeiten" bezeichnen.

Die Möglichkeiten, die nie gedacht und nie real wurden, befinden sich in einem idealisierten Bereich. Dieser Bereich ist schattenlos und befindet sich auch außerhalb der Zeit. Die Möglichkeiten in diesem Bereich haben lediglich ein "Gespensterdasein".

Beste Grüße

norbertsco
 
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