Hi Condemn, eine ähnliche Diskussion hatten wir beide doch schon mal
Finde es immer wieder interessant, über dieses Thema zu diskutieren.
Hi Gen Fu! ...Kann mich erinnern
War seit langem die interessanteste Diskussion hier im Forum. Geht mir auch so, dass mich das Thema irgendwie nicht los läßt. Ich habe einen Buchvorschlag für Dich:
"Raum und Zeit im Ich" von Christian Wiener. Das Buch ist sehr kurz, aber verdammt gut. Ich habe es gestern zufällig entdeckt und schon durchgelesen und ich habe so etwas bisher noch nie auf diese Art gelesen. Sehr klar und nüchtern, dabei aber extrem tief. Wenn man es versteht, kann es einen wirklich weiterbringen. Das meiste war mir letztlich dann doch nicht neu, aber es war schön zu lesen das die eigenen Schlußfolgerungen von jemand anderem noch mal besser erklärt werden, so dass man noch mal deutlich sehen kann das sie wahrscheinlich nicht fehlerhaft sind. Allerdings muss man sich schon ziemlich mit dem Thema befasst haben, um es zu verstehen, aber ich glaube das Du es verstehen würdest. Ist definitiv ein Geheimtipp.
Meine Aufmerksamkeit wurde hauptsächlich von den Wörtern "einzige Ursache" und "absolute Wahrheit" erregt.
Das ist auch ein wirklich verrücktes Thema. Beides... Wahrheit in und außerhalb der Wahrnehmung und Ursache erst Recht. Denn die Ursache die wir innerhalb der Wahrnehmung wahrnehmen ist keineswegs absolut. Man könnte sagen, das auf einer tieferen Schicht keine äußere Handlung jemals Ursache ist. Man kann weiterhin aber sogar sagen, das keine "innere Handlung" wirklich Ursache ist. Das Denken selbst wird von vielen oft als Ursache angenommen. Das kann man in der praktischen Konsequenz auch so sehen, aber eigentlich ist das Denken wie wir es kennen eher eine Art Beschreibung die vollkommen mit allem anderen verbunden ist. Daher ist es möglich das Denken ursächlich anzuwenden. Aber immer bleibt das Problem der Zeit. Und die haut einem das gesamte Ursache-Wirkung-Konzept um die Ohren wenn man sie versteht. Einfach, weil jeder einzelne Moment so etwas wie ein ewiges Bild ist. Zeitliche Entwicklung liegt innerhalb mehrerer dieser Momentpunkte, entsteht nicht dadurch das sie nacheinander wahrgenommen werden. Und das was wirklich verrückt ist irgendwie: Innerhalb der Wahrnehmung haben sie eine klare Linie, gibt es einen zeitlichen Ablauf und Ursache und Wirkung. Objektiv aber, ist ein Momentpunkt einer Person in Kambodscha die Du gar nicht kennst, Deinem jetzigen Momentpunkt genauso nah oder fern, wie der Moment der gleich darauf folgt. Nur der Inhalt bringt die Bedeutung mit und die ist daher subjektiv. Der einzelne Momentpunkt schwebt in gewisser Weise als sich selbst verursachend in der Zeitlosigkeit, objektiv gesehen gibt es davor wie auch danach keine feste Entwicklung, auf beiden Seiten liegt das unendliche Potential. Die Vergangenheit ist von jedem Moment aus gesehen genauso offen wie die Zukunft. Und objektiv (potentiell auch so wahrnehmbar, bin ich zumindest von überzeugt) ist diese Offenheit total. Alles ist möglich. Bzw.: Alles was ge-/erdacht wird ist möglich. Was nicht im Denken vorkommt ist einfach nicht existent, aber dadurch noch nicht unmöglich. Und das ist das Thema was mich am meisten beschäftigt: Wie kommt es zu einer Entwicklung von "hier" zum "gleich"... wo ist eine Art objektives "Steuerelement"...? Und ich glaube, das es nur die Überzeugungen sein können. Sie sind vielleicht nicht die objektive Ursache, aber die tiefste Ursache innerhalb der Wahrnehmung.
Fest steht jedenfalls, dass die Wissenschaft diese Hypothese nie falsifizieren konnte.
Das kann gar nicht anders sein. Soll ich Dir ein Geheimnis verraten? Die Wissenschaft konnte noch nie etwas wirklich objektiv beweisen. Das wohl die meisten Menschen davon überzeugt sind, das vieles bewiesen ist und klaren Gesetzen unterliegt, ändert nichts daran. Es gibt nichts, was innerhalb der Wahrnehmung auf Zeit gesehen nicht auch anders sein kann. Es gibt auf den Moment bezogen ein klares "So ist es", das für den einen Moment zutrifft. Innerhalb einer zeitlichen Entwicklung aber, gibt es kein "so ist es", sondern unendlich viele Möglichkeiten wie etwas sein kann. Da kann dann eine eigentlich bewiesene Ursache auf einmal keinerlei Wirkung mehr hervorrufen oder eine andere etc. Und es wird auch niemals einen objektiven Beweis geben können. Man kann das wissen, und man kann es auch "total" Wissen, aber beweisbar ist es nicht. Denn wo sollte überhaupt irgendeine Objektivität existieren? Maximal in der letzten EINEN wahrnehmenden Instanz, das "Alles-Nichts". Innerhalb der Wahrnehmung gibt es keine Möglichkeit irgendetwas objektiv als absolut zu beweisen. Was mich viel mehr wundert ist, dass das gar keine neue Erkenntnis ist, die Wissenschaftler selbst aber die Aussage des "Alles ist relativ" nicht vollkommen gelten lassen. Sie können sich nicht vorstellen dass das wahr ist, daher beziehen sie das nur auf einen bestimmten Bereich, den Makrokosmos. Aber es ist wahr: Es ist alles relativ. Und die Zeit z.B. ist nicht nur insofern relativ als das die objektive Existenz der Zeit irgendwie verändert werden kann. Es gibt keine objektive Existenz. Sie ist sozusagen eine "Vorstellung" ... gedanklich. Sie besteht aus Erinnerungen und Vorstellungen (Zukunft), während beides objektiv im Jetzt einfach nur Gedanken sind wie alle anderen auch. Das ist wirklich schon ziemlich verrückt irgendwie...
Was die "absolute Wahrheit" betrifft, die müsste nicht in Worten zu kleiden möglich sein.
Sehe ich auch so. Es kann nicht möglich sein, wobei das schon wieder eine absolute Wahrheit wäre, wenn es richtig wäre
Es ist möglich. Es ist nicht möglich. Man glaubt, es müsse eines von beiden sein, der Verstand kommt nicht damit klar, das es weder-noch wie auch beides ist.
VG,
C.