Was sagt die Psychologie...

Falls du dich nicht schon aus dem thread verabschiedet hast, wollte ich noch antworten und auch was fragen (im nächsten post dann).


Ansprechen, na, ja, kommt drauf an, wie: offene (!) und keine geschlossenen, wertenden Fragen stellen und interessiert zuhören (es interessiert Dich doch wirklich und Du machst Dir Sorgen?) ist doch eigentlich selbstverständlich in jeder Freundschaft.

Wertende, plötzlich aus mir ausbrechende Aussagen gab es. Das letzte Mal hab ich sowas gesagt wie ihre Mutter würde mit ihrem Geschrei den Vater aus dem Haus jagen (weil sie mir wieder erzählt hat wie wenig er daheim sei). Genau weiß ich nicht mehr wie ich das gesagt hab, aber da war mir wohl der Kragen geplatzt, weil, obwohl der Mann so arm dran ist und ich verstehe, warum er nicht zu Hause sein möchte, sie wohl (noch) zur Mutter hält. Die Mutter war für sie nur die Gute und der Vater nur der Böse. Aber wenigstens hat die Tochter jetzt mal selbst gesehn wie schwer es auch ihr Vater hat. Zuvor war sie wütend auf ihn, weil er sie/die Familie im Stich gelassen hat. Viel. der Beginn einer Entwicklung...


Eine Freundin wählt man doch aus, weil sie einem gefällt, weil man gern mit ihr zusammen ist und nicht, weil man sie verändern möchte?

Nein, darum geht es nicht. :) Es war ein bisschen gruslig für einen Moment. Viel. hat es mich auch gestört, weil ich mir wünschte sie wäre stärker.
Viel. frag ich mal warum sie jetzt so aussieht, da bin ich mir noch nicht sicher ob und wie gut das sein mag.


Du schreibst, daß Du das als einzige so siehst - also hat Deine Freundin gar keinen Leidensdruck (ein "bißchen" Stress hat ja jeder zeitweilig mit seinen Eltern/ seiner Mutter, in jedem Alter, aber auch viele schöne Momente ...)?

Diese Annahme halte ich wiederum für gefährlich. Wie groß sollte der Leidensdruck erst werden? Wenn sie nicht leiden würde, müsste sie sich ja nicht STÄNDIG über ein- und dasselbe bei mir beschweren, oder? Der Vater ist weg, wie gesagt - und bestimmt nicht ohne Grund.
 
Werbung:
Und generell: es kann auch ein Zeichen für eine sehr, sehr gute Mutter-Tochter-Beziehung sein, wenn sich die Tochter der Mutter optisch anpaßt, dabei ihren eigenen Stil behält (das ist mitunter stark Ansichtssache) und beide sich dabei sehr wohlfühlen.
Wenn eine Mutter ihre Tochter liebt, ihr das auch sagt und zeigt und selbst ein zufriedenes ("erstrebenswertes") Leben führt - ist es mehr als ein Lob für jede Mutter, wenn ihre Tochter sie in irgendeiner Art "kopiert".

Dazu eine Frage: das gilt wohl eher wenn Tochter noch im teenager-Alter oder jünger ist, oder?
 
Falls du dich nicht schon aus dem thread verabschiedet hast, wollte ich noch antworten und auch was fragen (im nächsten post dann).




Wertende, plötzlich aus mir ausbrechende Aussagen gab es. Das letzte Mal hab ich sowas gesagt wie ihre Mutter würde mit ihrem Geschrei den Vater aus dem Haus jagen (weil sie mir wieder erzählt hat wie wenig er daheim sei). Genau weiß ich nicht mehr wie ich das gesagt hab, aber da war mir wohl der Kragen geplatzt, weil, obwohl der Mann so arm dran ist und ich verstehe, warum er nicht zu Hause sein möchte, sie wohl (noch) zur Mutter hält. Die Mutter war für sie nur die Gute und der Vater nur der Böse. Aber wenigstens hat die Tochter jetzt mal selbst gesehn wie schwer es auch ihr Vater hat. Zuvor war sie wütend auf ihn, weil er sie/die Familie im Stich gelassen hat. Viel. der Beginn einer Entwicklung...




Nein, darum geht es nicht. :) Es war ein bisschen gruslig für einen Moment. Viel. hat es mich auch gestört, weil ich mir wünschte sie wäre stärker.
Viel. frag ich mal warum sie jetzt so aussieht, da bin ich mir noch nicht sicher ob und wie gut das sein mag.




Diese Annahme halte ich wiederum für gefährlich. Wie groß sollte der Leidensdruck erst werden? Wenn sie nicht leiden würde, müsste sie sich ja nicht STÄNDIG über ein- und dasselbe bei mir beschweren, oder? Der Vater ist weg, wie gesagt - und bestimmt nicht ohne Grund.

Ich wäre ja zu gern mal "Mäuschen" bei euren Gesprächen ;), da ich das aber nicht sein kann kann ich mir nur vage vorstellen, was in Dir vorgeht während sie erzählt.
Jeder Mensch möchte bei Problemen eigentlich nur erzählen, ein offenes Ohr haben , sich dabei reflektieren können, gefragt werden, Interesse bekommen ... .
Und jeder Mensch, der es schafft, diese Situation herzustellen ist unschätzbar wertvoll.
Auch wenn Du Dich unter Druck fühlen solltest, Deine Einschätzung dazu zu sagen, zu werten, Lösungen anzubieten - tu es nicht, darum geht es nicht.
Die Einschätzungen, Wertungen und Lösungen weiß Deine Freundin ganz für sich selbst und wenn nicht, dann fragt sie Dich konkret.

Gib ihr das beste, was eine Freundin für eine andere tun kann: ein offenes Ohr ohne Druck, ohne Wertung, aber mit echtem Interesse und viel Wertschätzung und einer Haltung, daß sie es schon selbst hinbekommt (es ist erwiesen, daß Druck Gegendruck erzeugt - also auch, wenn Deine Lösung (ungefragt) genial sein sollte, wird sie das automatisch abblocken - verpaßte Chance.

Und falls Du es gar nicht mehr ertragen kannst :))): sag es ihr ganz direkt und bitte sie um Hilfe (z.B. "Ich werd soooo wütend auf Deine Mutter, wenn ich das höre, daß ich ausrasten könnte, was soll ich jetzt machen?")

Probiere doch einfach mal verschiedene Wege aus, damit ihr aus dem Kreislauf (ich habe es so verstanden) herauskommt: alles, nur nicht das, was ihr schon kennt.
Falls Dir die Fragen ausgehen sollten - eine kleine Anregung (nicht alles lesen nur die Fragen weiter unten): http://www.google.de/url?sa=t&rct=j...sg=AFQjCNFVGjAkjUz1xHNA-CCD4OmPTh585w&cad=rja
 
ertappt (<-: aber man sollte den beiden 20ern vielleicht keine hoffnungen machen. (dass es von selbst besser würde wenn sie erst über 30 sind)
 
Das wird noch schlimmer? Hä? Also, dass ein Teil meines Wesens der Persönlichkeit meiner Mutter gleicht, das ist mir sehr wohl aufgefallen. :) Äußerlich kann ich mich nicht unbedingt so annähern wie meine Freundin es getan hat glaub ich (nicht, dass ich das wollen würde, ich mein nur ;)) Meine Haare sind nicht so dick und sind ganz glatt... na jedenfalls hab ich genetisch wohl was von ner Uroma abbekommen angeblich. Wie dem auch sei. ^^


Ich schau mir noch den link an, Ireland. Zum Glück bist du ruhig geblieben und hast empathisch reagiert, so hab ich eher akzeptieren können was du zu sagen hattest.


Falls sich jemand gefragt haben sollte, was ich denn nun von dem Eröffnen des threads gehabt hab: meine Einstellung war schon etwas bitterbös was diese Äußerlichkeiten anging, schon deshalb, weil sie für das stehen was im Inneren in einem los ist. Das, was Ireland mir offenbart hat, zwingt mich nun dazu etwas weicher zu werden und mehr Verständnis zu zeigen, wie verzwickt das Ganze auch sein mag. Ich weiß schon wohin die Geschichte führen wird, nur kann ich mit dem Wissen nicht umgehen, weil ich weiß wie schmerzhaft der vollständige Prozess sein wird. Ich weiß auch, dass man in einer solchen Situation mit Druck und aufgedrückten Meinungen nicht weit kommt, war ja selbst mal da und hab auch alles abgeblockt, was auf mich eingefallen ist. :) Es wird ne Herausforderung da nun anders zu reagieren.


Zu Flimm und Ruhepol: viel. hab ich bei euch diese Reaktion hervorgerufen, weil ich sehr schwarz-weiß gemalt hab. Dazu will ich nur anmerken, dass ich mal Mitgefühl für diese Frau hatte. Das ist mir abhanden gekommen, weil ich auch jemanden wie sie in meiner Familie habe und erahnen kann, was meine Freundin durchmacht. Der Punkt ist der: dadurch, dass der Vater sich so sehr zurückzieht, muss sie allein den ganzen Ärger und Unmut der Mutter auf sich nehmen. Bei meinem Vater ist es nicht anders, nur ist das der Familie bewusst. Wenn mein Bruder und ich zu Hause sind, teilt sich dieser Ärger schön auf alle Familienmitglieder auf. Meiner Mutter ist aufgefallen, dass es schwer mit ihm auszuhalten sein kann, wenn wir nicht da sind.
Mir tut außerdem der Vergleich zwischen meiner und ihrer Mutter in der Seele weh und der fällt eben stark auf, dadurch, dass meine Freundin und ich uns über unsere Familien unterhalten. Ich bin faul und bekomme trotzdem die Liebe meiner Mutter, meine Freundin könnte sich auf den Kopf stellen und sie würde nicht mal ansatzweise was davon bekommen. Wie fair ist das?
 
Werbung:
Zurück
Oben