Ist das normal?

Sarifeh

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15. September 2009
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Hallo liebe User,

ich habe seit einiger Zeit ein Problem mit meinem Freund, der seine Tochter
nicht loslassen kann. Vor 3 Jahren hat sich mein Freund von seiner Frau getrennt und somit lebte seine Tochter nicht mehr mit ihm unter einem Dach.
11 Jahre war das Mädchen zu diesem Zeitpunkt und geht heute gut durchs Leben. Die Mutter hat nach kurzer Zeit auch wieder einen neuen Partner, der Selbstständig ist, ein Haus hat und gute Kontakte.

Als ich seine Tochter kennenlernte, haben wir uns gut verstanden, doch dann merkte ich, das sie seltener kam und die Besuchszeiten nicht fest gemacht wurden, sondern so lari-fari gemacht wurden, wie es die Ex und die Tochter passten. An Feiertagen wurde nichts besprochen, sondern bestimmt. An Vatertag wurde mein Freund erst in den späten Abendstunden bedacht.
Heiligabend hat er seit der Trennung nicht mehr mit seiner Tochter verbracht.
Die Mutter weiss, dass es dadurch bei uns Spannungen gab, denn mein Freund hat sich die Laune dann an mir und meinem Sohn ausgelassen in Form von nichts mehr sagen oder sich einfach hängen lassen.

Ihn so zu sehen, tat mir schlecklich weh und es hat sich auch bis heute nichts geändert. Letztes Jahr waren wir dann 5 Monate getrennt. Er hatte es beendet, mit der BEgründung, er hätte bald seine Tochter verloren. Nur...ich weiss nicht, was ich getan hatte. Ich denke mal, dass ihm seine Ex sagte, dass er sich von mit trennen sollte, sonst kommt das geliebte Kind gar nicht mehr.

Doch wir haben wieder zueinander gefunden. Jedoch, den Kontakt zu seiner Tochter und seinen Eltern habe ich nicht mehr. Unser gemeinsames Foto wurde ins Schlafzimmer verbannt. Meine liebevollen Karten von der Pinnwand entfernt. Was er doch seit dem er in der neuen Wohnung nach der Trennung lebt ist, dass er über 22 Fotos seiner Tochter verteilt hat. In der Küche, im Bad, im Schlafzimmer sind alleine 11 Stück. Der Rest im Wohnzimmer und Flur.
In allen Lebensalter. Und dieses Jahr hat er noch neue zum Geburtstag bekommen. Wenn man seine Wohnung betritt, dann sieht man nur seine Tochter, doch, das er eine Freundin hat, würde man nicht erahnen.

Bei uns lief es in den letzten 3 Monaten richtig gut. Ich habe mal alles laufen lassen, denn er ist ein Mensch, er braucht auch die Zeit für sich. Doch durch die neue Arbeitslosigkeit hat er sich natürlich hängen lassen. Seine Tochter ruft ihn nur noch zum abholen oder an den Sonntagen, wo für mich und meinem Sohn dann auch keine Zeit mehr ist. Da wir nebeneinander wohnen empfinde ich es als schwierig an mit allem fertig zu werden. Abends kommt er zum TV gucken. Wir machen zwar auch spass und lachen, doch übernachten tut er nicht bei mir und auch zusammen essen, hat er kein richtiges interesse. Jeder lebt sein Leben so, wie er es will. Oder eher gesagt ER, denn ich sehne mich nach einer richtigen Partnerschaft. Nachdem ich dann nochmal bei ihm übernachtet habe und ich absolut nicht schlafen konnte, weil ich mich sowas von beobachtet fühle in seinem Schlafzimmer, konnte ich den Mund nicht mehr halten und habe ihm gesagt, das er im Schlafzimmer doch besser die Bilder weg nehmen sollte und für uns einen Freiraum schaffen. Denn ich ertrage es nicht mehr, seine Tochter, die mir was bedeutet aber wo ich nicht erwünscht bin sogar im Schlafzimmer um mich zu haben. Auf diesen Wunsch hin, meinte er dann im ersten Effekt, dann müsste ich gehen. Das ist seine Wohnung und er richtet es so ein, wie er es will. Es wäre ja schliesslich seine Tochter, die er sehr liebt. Mir kommt es so vor, als hätte er sich in sie verliebt, anstatt in mich. Er kommt warscheinlich nicht damit klar, dass er dem Mädchen das zu HAuse genommen hat durch die Trennung. Er sagte sogar und wenn er sie in Lebensgrösse aufhängen würde, wäre es seine Sache und normal!!!

Ich war geschockt!!!!

Dann kam der kompromiss, dass er sie weg nimmt, wenn er weiss das ich bei ihm übernachte und sie dann wieder hinstellt, wenn ich weg bin. Doch...wie komme ich mir denn da vor? Wenn er es nicht einsieht, dass sein Verhalten nicht normal ist und die Bilder im Schlafzimmer nichts verloren hat, zumindest nicht so viele, dann nützt mir das ganze doch nichts, denn so werde ich immer das Gefühl haben, das ich ihm etwas genommen habe.

Er liebt mich, dass weiss ich, aber er setzt seine Energie NUR in seine Tochter. Sie weiss von uns nichts, deshalb hat er auch die Bilder und die KArten von mir weg getan. Er sagt zwar, meine Bilder stehen im Schlafzimmer, aber die 3 nimmt er garantiert weg, wenn sie kommt.
Von meinem Sohn das Bild, hatte er im Wohnzimmer ganz hinten gestellt. Ich habe ihm auch da aufmerksam gemacht, dass das nicht schön anzusehen ist. DAs sah er ein und stellte es neben einer der Bilder von der 15. Jährigen, die sich so langsam von ihm losnabelt.

Nun habe ich ihm gesagt, dass ich mich trenne, weil es keinen Sinn hat so. Mein Sohn sollte nicht weiter meinen, dass das eine normale Beziehung ist, denn er leidet auch darunter. Wenn mein Freund sein Leben wieder geordnet hat, dann sehe ich noch eine Chance, aber so will ich nicht weiter Leben. Immer im Verborgenen.

Die Tage zuvor, bevor dieser heftige Streit entstand, waren die Bilder in meiner Wohnung, sprich ein gemeinsames Bild von meinem Freund, meinem Sohn und mir und ein seperates Bild seiner Tochter darunter, schief.
Mir war das so komisch, sah es als ein Zeichen an. Jetzt wusste ich was es bedeutete.

Was meint Ihr? Ist es normal so viele Bilder von seinem Kind in der Wohnung aufzustellen und dann noch im Schlafzimmer??????

Mir tut das alles sehr weh, denn ich sah keine andere Lösung als sich erstmal zu trennen.

Danke fürs lesen.

Alles Liebe

Sarifeh
 
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. Vor 3 Jahren hat sich mein Freund von seiner Frau getrennt und somit lebte seine Tochter nicht mehr mit ihm unter einem Dach.
11 Jahre war das Mädchen zu diesem Zeitpunkt und geht heute gut durchs Leben. Die Mutter hat nach kurzer Zeit auch wieder einen neuen Partner, der Selbstständig ist, ein Haus hat und gute Kontakte.

Was meint Ihr? Ist es normal so viele Bilder von seinem Kind in der Wohnung aufzustellen und dann noch im Schlafzimmer??????

Mir tut das alles sehr weh, denn ich sah keine andere Lösung als sich erstmal zu trennen.
Ob das „normal“ ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Jeder lebt Verlust und seelische Schmerzen anders, für ihn wird es evtl. so richtig sein.

Wenn ich deine Geschichte lese, frage ich mich, welche Rolle eigentlich die Tochter dabei spielt. Sie ist ja inzwischen 14 und somit durchaus selbst fähig den Kontakt zu ihrem Vater zu pflegen und bestimmen, was sie aber offensichtlich nur sehr oberflächlich tut. Wahrscheinlich spürt dein Freund das und versucht, durch die vielen Fotos mit denen er sich umgibt, an (s)einer (Schein-)Harmonie festzuhalten.
Der Mutter den „Schwarzen Peter“ zuzuschieben finde ich nicht so ganz OK, zumal sie ein gutes Leben führt und keinen Grund für irgendwelche Bösartigkeiten hat.
Wie gesagt, das Mädchen ist kein kleines Kind mehr und wenn sie nur noch sporadisch Kontakt zu ihrem Vater aufnimmt, dann sollte er sich mal mit ihr auseinandersetzen. 14jährige haben andere Interessen als die Wochenenden mit „alten Leuten“, sprich Eltern und deren Lebenspartner, zu verbringen.

Eure Beziehung sehe ich durch sein Verhalten auch gefährdet, ich wüsste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Wenn er sogar das Schlafzimmer (den Raum für EURE Intimität) mit Unmengen von Kinderfotos tapeziert und deine Existenz vor ihr verheimlicht/dich verleugnet, steht das Ganze unter keinem guten Stern.

Ja, ich würde mich sicher von ihm trennen, zumindest so lange bis er für sich geklärt hat ob er fähig und bereit ist eine erwachsene Beziehung zu führen und auch auf die Wünsche und Gefühle seiner (Liebes- und Sexual-) Partnerin Rücksicht zu nehmen.

Wenn das alles wirklich so krass ist, wie du es beschreibst, dann sollte er vielleicht mal eine Therapie machen, denn so einiges könnte dafür sprechen, dass er depressive Züge aufweist.
Ist er aus der Ehe ausgebrochen – evtl. sogar wegen dir? Hat er ein schlechtes Gewissen dem Kind gegenüber? Sieht er selbst sein Verhalten mit allem Drum und Dran als „normal“ an?

Alles Liebe, R.
 
Tja, was ist normal?

Deinem Beitrag nach zu urteilen fühlst du dich absolut zurückgewiesen.
Er versucht auf seine Art und Weise die Vergangenheit zu verarbeiten und das mit den Mitteln, die ihm meiner Ansicht nach zur Verfügung stehen.

Dass es für dich schwierig ist erst viel später in seinem Leben dranzukommen kann ich nachvollziehen, doch jetzt ist er in einer Umbruch- Veränderungsphase die er erst mal abschliessen muss um zu sich selber zurückzufinden.

Ich denke, dass es gut ist, dass ihr euch erstmal getrennt habt, denn seine ganze Aufmerksamkeit gilt der Vergangenheit, die er versucht zu verstehen und loszulassen.

Dir wünsche ich viel Kraft und alles liebe für deinen weiteren Lebensweg erstmal ohne ihn.:umarmen:
 
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Zitat:
Der Mutter den „Schwarzen Peter“ zuzuschieben finde ich nicht so ganz OK, zumal sie ein gutes Leben führt und keinen Grund für irgendwelche Bösartigkeiten hat.

Da hast Du recht! Eigentlich sollte sie keine Bösartigen Absichten haben, aber für sie habe ich die Ehe erstört, obwohl das schon vor meiner Zeit so war.
Sie gönnt Ihrem Ex mit mir das Glück nicht und geht übers Kind. Von daher stellt sie für mich da schon ein Hindernis dar, dass wir keine Beziehung aufbauen können. Sowie auch Ihr Ex Mann, denn er scheint immernoch in ihren dominaten Händen zu liegen ohne es zu bemerken.

Er ist nicht in der Lage auf den Tisch zu hauen. Zumindest noch nicht. Ich hoffe das er zu sich findet und sieht, dass wir bisher nie die Chance hatten unsere Beziehung zu stabilisieren.

Zitat:
Wenn das alles wirklich so krass ist, wie du es beschreibst, dann sollte er vielleicht mal eine Therapie machen, denn so einiges könnte dafür sprechen, dass er depressive Züge aufweist.

-Ja, er steht mitten in einer Depression. Ich selbst war auch Depressiv und habe es geschafft darauszukommen. Doch da muss er mal an sich selbst arbeiten. Gestern habe ich ihm noch angeboten, dass wir zusammen eine Beratung bei der Caritas angehen. Doch das verweigert er strickt. Also spürer er im Unterbewusstsein, dass doch nicht alles in Ordnung ist oder?

Damit habe ich ihm dann klar gemacht, dass ich auch keine Beratung mehr aufsuche und ich auch nicht mehr für ihn da bin. Denn ich Lebe auch noch und vor allem: MEIN SOHN soll vernünftig Leben und nicht in so einer kranken Beziehung wie es im mom ist.


Zitate:


Ist er aus der Ehe ausgebrochen – evtl. sogar wegen dir?
- Ja ich war der Auslöser, dass er die Ehe nicht mehr gehalten hat.


Hat er ein schlechtes Gewissen dem Kind gegenüber?
-Ja hat er. Das sagte er auch.



Sieht er selbst sein Verhalten mit allem Drum und Dran als „normal“ an?
- Ja, er sieht sein Verhalten als normal an

Er fühlt sich minderwertig, weil seine Tochter nun mit einem Mann unter einem Dach wohnt, der sein Leben voll im Griff hat. Der viel Kohle hat, sportlich ist, ein Geschäft führt und seiner Tochter alles ermöglichen kann.
Doch ich sagte ihm: Aber Deinen Humor und Deine Liebe zu Deiner Tochter, wird er nie für sie haben. Das war kein Trost für ihn. Er wurde immer als ein Looser abgestempelt und für ein Nichtsnutz gehalten. Doch ich weiss das er mehr kann und durchaus in der Lage ist etwas aufzubauen, doch er kann nicht aus seiner Haut - langfristig -

Mir kam schon mal ein Gedanke, dass er die Trennung bereut. Er sagt nein und ich glaube auch nicht, dass er seine Ex noch liebt. Aber die Trennung von seiner Tochter, sie nicht mehr so um sich zu haben, das Zerfrisst ihn. In seiner Ehe hat er sich ziemlich an sein Kind geklammert, weil er sich schon früh mit seiner Ex nicht mehr verstanden hat. Vielleicht hat er sich auch da zuviel um die Kleine gekümmert und die EHe ist mit daran zerbrochen. So glaube ich zumindest bald daran.

Ich danke Euch allen für Eure Antwort. Mir tut es gut, mal so darüber zu schreiben. Für weitere Antworten, würde ich mich sehr freuen.

Alles Liebe

Sarifeh
 
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