was denn macht es so schwer zu erwachen? oder erleuchtung zu erlangen?
Es sind im Prinzip die gleichen Punkte, die uns hindern
das Rad der Wiedergeburten zu verlassen. Patanjali hat in seinem Yoga Sutra in Kaptel 2.3 fünf "Kleshas" beschrieben, die uns an der Befreiung hindern (hier mit Kommentaren von mir):
Klesha heisst eigentlich "Leiden" bezeichnet aber gleichzeitig auch die Ursachen der Leiden. damit wird ausgedrückt, dass die vermeintlichen Freuden der materiellen Welt automatisch zu Leiden führen.
Avidya = Unwissenheit, Verwechslung, Illusion - Hierbei unterliegt des Wesen der Verwechslung, dass zum Beispiel Sex das Gleiche ist wie Ekstase oder immer zu Ekstase führt. Oder dass Geld automatisch Glück bringt. Solche Annahmen werden dann zu Glaubenssätzen, die gar nicht mehr hinterfragt werden und die Grundlage des Denkens bilden.
Asmita = Ichbezogenheit, Egoismus - Da betrachtet sich das Wesen als abgesondertes Wesen, dass von allen Anderen getrennt ist. Folglich versucht es sich durch Tricks Vorteile gegenüber den Anderen zu verschaffen.
Raga = Gier, Anziehung, Wunsch, Verlangen - Die Wünsche sind wohl die stärkste Motivation zur Reinkarnation. Der Sinnengenuss ist ein Fass ohne Boden. Man will immer mehr. Man denkt noch ein noch ein bisschen größeres Haus, ein noch schnelleres Motorrad oder ein noch besserer Job bringt dann endlich das Glück, das man ersehnt. Doch wenn man das dann hat will man wieder etwas Besseres.
Dvesa = Ekel, Abneigung, Ablehnung - Selbst Abneigung kann ein Grund zur Reinkarnation sein. Sei es, man hat sich schon so daran gewöhnt etwas zu bekämpfen, dass man es immer weiter machen will. Oder man fühlt sich selber erhoben, indem man gegen die abgelehnten Sachen kämpft.
Abhinivesa = Todesangst, am Leben hängen - Letztlich hängt man einfach am Leben. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und ändert sich nur ungern. Darum möchte man einfach so weitermachen wie bisher. Was im Jenseits kommt ist ungewiss, daher gibt es eine Tendenz diese Erfahrung zu meiden.